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Veröffentlicht am 21.07.2020

Keine Spur von Amanda

Gone Baby Gone
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Als Amanda entführt wurde, ist sie gerade mal vier Jahre alt. Patrick Kenzie und Angela Gennaro gehen diesen Verbrechen auf die Spur und müssen selbst in diese hartgesottenen Kreis sich tief einbringen ...

Als Amanda entführt wurde, ist sie gerade mal vier Jahre alt. Patrick Kenzie und Angela Gennaro gehen diesen Verbrechen auf die Spur und müssen selbst in diese hartgesottenen Kreis sich tief einbringen um es zu verstehen, es aufzuklären. Dieser Part bringt die beiden aber wirklich ans Limit ihrer inneren Grenzen. Dennoch spielen nicht alle richtig und die Fährten, auf die sie geschickt werden, sind nicht immer die richtigen....



Dennis Lehane hat hier ein echtes kleines Meisterstück verfasst. Nicht nur die Charaktere sind ihm sehr gut gelungen, sondern auch der gesamte Verlauf der Story ist rund und sinnvoll. Der Beginn des Buches war für mich ruhig aber heftig zugleich. Kindesentführung ist das Eine aber als Ermittler in diese Szene einzutauchen etwas völlig anderes. Das sind solche Dinge, über die man nicht nachdenkt. Diese Art von Ermittlung wird hier wirklich detailliert und scharfzüngig beschrieben. Die Ermittler lassen uns teilhaben an ihren Gedanken und Emotionen. Manchmal stockt einem beim lesen der Atem, weil vieles zu grotesk und unfassbar klingt. Wer aber mit offenen Augen und Ohren durch die Welt geht, wird hier feststellen, das Lehane eine sehr gute Auffassungsgabe hat und genau versucht, nichts zu vertuschen oder schön zu reden. Er will seine Gedankenwelt/Wissen mit der Realität verbinden und das ist ihm mit diesem Buch hervorragend gelungen. Die Suche nach Amanda ist wirklich nervenaufreibend für den Leser. Man denkt, man ist ihr auf der Spur, dann führt Lehane uns aber wieder in eine andere, nicht vorhersehbare Richtung. Man merkt es nicht sofort, aber irgendwann und das treibt das lesen dieser Geschichte so immens an, dass das Buch nur schwer aus der Hand zu legen war....5 von 5 Sterne gibt es hierfür!

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Veröffentlicht am 21.07.2020

Inhaberin mit einer riesigen Portion Selbstbewusstsein

Meine Inselbuchhandlung
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Petra Dittrich‘s Heimat ist die Insel Rügen. Ihr großer Traum war es immer eine eigene Buchhandlung zu besitzen und genau diesen Traum hat sie sich irgendwann dann erfüllt.

So ein Schritt in die Selbstständigkeit ...

Petra Dittrich‘s Heimat ist die Insel Rügen. Ihr großer Traum war es immer eine eigene Buchhandlung zu besitzen und genau diesen Traum hat sie sich irgendwann dann erfüllt.

So ein Schritt in die Selbstständigkeit ist nicht einfach und in ihrem Buch „Meine Inselbuchhandlung“ erzählt sie uns von ihrem Weg.

Ich war ein wenig gespannt auf diese Geschichte, muss aber gleich zu Beginn sagen, „Selbstbeweihräucherung“ ist ja das Eine und man erzählt ja gerne mit Stolz von seinem Schaffen, aber Dittrich hat hier einfach übertrieben.

Es wird ständig von ihr erwähnt wie toll, super und prima alles so ist und vor allem wie „genial“ sie selbst ist, wenn sie irgendwelche Autoren an Land gezogen hat oder Verlage....Irgendwann verliert man total die Lust an diesem Buch und ich musste wirklich genervt feststellen, dass dieses eigene Gelobhudel und dieses ständige „fishing for compliments“ bei der Leserschaft total ermüdend ist. Es ist ja schön, wenn man etwas im Leben geschafft hat und sich seinen Traum verwirklicht, aber solche Lobgesänge auf sich selbst zu halten, nimmt einem irgendwann keiner mehr ab. Ab einem gewissen Punkt glaubt man Dittrich nicht mehr wie einfach das Leben doch ist, denn wir alle haben es ja irgendwann mal erfahren, dass es auch dunkel Schattenseiten im Leben gibt und nicht immer nur Sonnenschein.

Dieses Buch erinnert eher an einen Führer à la „Wie verbessere ich mein Selbstbewusstsein mit Petra Dittrich“ als an eine Existenz-Geschichte der besonderen Art. Diese Lektüre war reine Zeitverschwendung und deshalb gibt es 1 von 5 Sterne hierfür.

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Veröffentlicht am 20.07.2020

Altes Land

Im Alten Land
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Das Alte Land kurz vor den Toren Hamburgs ist ja immer so ein kleines Stück Land wie aus einem Märchenbuch. Wunderschöne alte und traditionsreiche Höfe, Obstbäume, die das Herz eines jeden Genuss-Menschen ...

Das Alte Land kurz vor den Toren Hamburgs ist ja immer so ein kleines Stück Land wie aus einem Märchenbuch. Wunderschöne alte und traditionsreiche Höfe, Obstbäume, die das Herz eines jeden Genuss-Menschen höher schlagen lassen und die Elbe als Tor zur Welt gleich vor der Haus-Tür. Es ist eine ganz besondere Gegend und Autorin Birgit Haustedt blickt in ihrem Buch „Im Alten Land“ zurück, bis hinein ins Mittelalter bis hin zum hier und jetzt. Sie zeigt wunderbar und sehr detailliert wie Häuser gebaut wurden, Deiche entstanden - kurzum, wie sich Leute zu allen Zeiten das dortige Land urbar und lebenswert gemacht haben. Sie wählt dabei kurz aber prägnante Sätze und informiert den Leser bildhaft und genau. So viel Wissen in so ein dünnes Büchlein zu packen ist schon erstaunlich. Eine Unterhaltung bester Sorte!



Wer wissen will, was es mit dem Alten Land auf sich hat, ist hier bestens und schnellstens versorgt - 5 von 5 Sterne hierfür!

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Veröffentlicht am 20.07.2020

Wie konnte man nur so übersetzen?

Vom Wind verweht
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Ich will hier diesmal keine kurze Inhaltsangabe machen, denn die Geschichte um Scarlett und Rhett kennt irgendwie jeder. Entweder hat man sie gelesen oder den Film irgendwann gesehen.

„Vom Wind verweht“ ...

Ich will hier diesmal keine kurze Inhaltsangabe machen, denn die Geschichte um Scarlett und Rhett kennt irgendwie jeder. Entweder hat man sie gelesen oder den Film irgendwann gesehen.

„Vom Wind verweht“ wie das Buch ursprünglich heißt, ist einer DER Klassiker in der Literaturwelt von Autorin Margaret Mitchell. Und da meine Wut über dieses Neuinterpretation so groß ist, komme ich gleich auf den Punkt: Wie konnte man diese Geschichte nur so „zerstören“?! Wie ist es möglich aus einem Klassiker eine so derart schlechte Story zu machen? Diese Buch wurde angepriesen mit dem Übersetzer-Duo Andreas Nohl und Liat Himmelheber. Die Übersetzung sollte „moderner und ambivalenter“ sein und nicht diese „verklärte“ bisher bekannte Bild der Geschichte sein. Das genau diese Übersetzung, diesen Klassiker so verändert, ist einfach nicht nachvollziehbar. Ja, es hat einen verklärten Charme, aber genau das hat doch den Charakter des Buches ausgemacht und vor allem hatte Autorin Mitchell doch genau das im Sinn!

Es gibt diesen herrlichen Spruch „never touch a running system“ und der trifft hier zu wie die Faust aufs Auge. Ich habe das Buch in der englischen Fassung gelesen (eine wunderschöne Herausforderung ) und eine deutsche Übersetzung aus dem Jahr 1940. Beide sind einmalig schön und ja, es sind wahre Klassiker in der Literatur und dann kam dieses Exemplar auf den Markt und veränderte alles. Wie kann man den denn Schwarze als „Darky“ bezeichnen? Das grenzt ja schon förmlich an Rassismus in der heftigsten sprachlichen Form! Wenn Sie nicht wissen was es bedeutet, suchen Sie im Netz und staunen Sie selbst....es ist unfassbar. Aber es gibt noch mehr Parts, wenn man sie vergleicht, die teilweise aus dem Zusammenhang gerissen wurden. Es gibt bereits einige Rezensenten denen das ebenfalls aufgefallen ist, also bin ich nicht allein mit meiner Meinung. Diese Übersetzung, und darauf weise ich scharf hin, ist definitiv nicht tragbar, nicht empfehlenswert. Leider muss ich einen Stern vergeben, aber selbst das fällt mir schwer.

Diese Übersetzung ist für mich so nicht lesbar. Margaret Mitchell würde sich im Grabe umdrehen, wenn sie wüsste was mit ihrer Geschichte angestellt wurde.

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Veröffentlicht am 14.07.2020

Peter and friends

Peter Rabbit and Other Tales Peter Hase und andere Geschichten
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Es gibt ja so Geschichten, für die ist man nie zu alt. „Peter Hase“ gehört hier mit dazu und liest sich nicht nur zur Osterzeit schön.

Peter ist zu neugierig und der tolle bestellte Garten von Mr. McGregor ...

Es gibt ja so Geschichten, für die ist man nie zu alt. „Peter Hase“ gehört hier mit dazu und liest sich nicht nur zur Osterzeit schön.

Peter ist zu neugierig und der tolle bestellte Garten von Mr. McGregor strahlt eine ungeheure Anziehungskraft auf ihn aus. Liegt es am Kohl? Oder doch an den Möhren? Aber eigentlich darf er dort ja gar nicht hin! Was wohl seine Freunde dazu sagen werden?



Beatrix Potter ist jedem Leser ein Begriff. Und in diesem kleinen Büchlein werden Peter und seine Freunde wieder ein bisschen lebendig. 5 Geschichten werden jeweils auf deutsch und auf englisch wieder in den Fokus gerückt. Ganz entzückend sind dabei die kleinen Zeichnungen. Leider tauchen diese nicht immer auf aber das Kopfkino tut da sein übriges dazu. Ein Manko meinerseits ist die Schriftgröße. In meinen Augen viel zu klein und das stört beim lesen schon sehr. Man muss sich sehr konzentrieren um nichts zu verpassen. Die Anmerkung vom Verlag, das dieses Buch für Einsteiger gedacht sei, kann ich nur unterschreiben. Dieses Buch eignet sich bestens für Englisch- bzw. Deutsch-Anfänger.

4 von 5 Sterne für dieses Buch!

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