Profilbild von Kristall86

Kristall86

Lesejury Star
offline

Kristall86 ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Kristall86 über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 30.06.2020

Zwischen Champagner und Pelz

Ozelot und Friesennerz
0

Susanne Matthiesen hat ihre ganz persönliche Geschichte aufgeschrieben. In „Ozelot und Friesennerz“ beschreibt sie ihr Leben als Tochter eines bekannten Kürschners inklusive Familie auf der schönsten Insel ...

Susanne Matthiesen hat ihre ganz persönliche Geschichte aufgeschrieben. In „Ozelot und Friesennerz“ beschreibt sie ihr Leben als Tochter eines bekannten Kürschners inklusive Familie auf der schönsten Insel der Welt: Sylt.

Matthiesen schreibt herrlich erfrischend und unterhaltsam viel- für einen echten Nordfriesen eine echte Rarität Wir dürfen teilhaben an dem, was sie erlebt hat in ihrer Kindheit und Jugend. Die Geschichten rund um die Insel und ihre prominenten und weniger prominenten Besucher und Kunden des eigenen Geschäfts, erinnert eher an eine Reportage, eine Zeitaufnahme. Alles liest sich herrlich schnell weg und wer die Insel kennt, so wie ich, kriegt sich vor lauter lachen und schmunzeln nicht mehr ein.

Die Zeit damals war eine andere. Sylt war damals in einem Aufschwung der besonderen Art in der Susanne Matthiesen geboren wurde. Champagner, Austern und Pelz gehörten dazu wie der Sand zum Strand. Es war die Zeit der Cliquen, der Unbekümmertheit, des Lebens, des Genießens, der Nacktheit (die manchmal nur von einem Pelz bedeckt wurde). Sylt war mondän und genau das bringt Susanne Matthiesen auf den Punkt. Mit ihren Kindheitserinnerungen gibt sie noch mal ganz andere Einblicke....welche die erstaunen, welche die erschrecken und welche die einen vor lautet Lachen vom Hocker kullern lassen. Die Siebziger Jahre waren auf Sylt etwas ganz besonderes.

Selbst meine Schwiegermutter hat einen Pelz-Mantel von Matthiesen im Schrank gehabt (mittlerweile verkauft) aber das war eben damals so....ein Pelz von „Matthiesen“ war Pflicht für die, die es sich leisten konnten...

Sehr passend und lesenswert sind Prolog und Epilog in diesem Buch und ich kann selbst nur sagen: Susanne Matthiesen hat vollkommen recht. Für mich ist Sylt meine zweite Heimat aber wenn sie weiter so „zertrampelt“ wird, ist es bald nicht mehr lebenswert.

Dieses Buch ist eine herrliche Lektüre für alle Sylt-Liebhaber, die die alten Läden in Westerland noch kennen....hier dürfen wir nochmal in die Vergangenheit der 70er Jahre reisen und auch schon Mittags um 12Uhr gedanklich ein Glas Champagner trinken zwischen Pelz und Geld - 5 von 5 Sterne hierfür!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
Veröffentlicht am 30.06.2020

Wo bin ich denn?

Das Geheimnis deines Ortes
0

„Das Geheimnis deines Ortes“...das haben sich bestimmt schon viele gefragt, die sich in ihrem Zuhause wohl fühlen. Mir ging es auch so und deshalb viel mein Interesse auf dieses Buch.

Autorin Susanne ...

„Das Geheimnis deines Ortes“...das haben sich bestimmt schon viele gefragt, die sich in ihrem Zuhause wohl fühlen. Mir ging es auch so und deshalb viel mein Interesse auf dieses Buch.

Autorin Susanne Fischer-Rizzi ist Kräuter- und Wildnisexpertin und erklärt uns an 10 konkreten Wegen wie wir am eigenen Ort „ankommen“. Aber ist man das nicht schon längst wenn man da gerne und lange wohnt? Egal....

Sie beginnt das Buch mit „Die Reise beginnt“ und nimmt uns mit ins Irgendwo im Nirgendwo, kurzum Ortssuche. Weiter dann mit „Im Bauch der Erde“....da hab ich mich langsam gefragt, um was es hier wirklich geht?! Geologie-Unterricht? Wieder weiter mit Steinen, Wasser, Pflanzen, Winde, der gute Ort, Tiere, Menschen und zu guter Letzt kommt die Überschrift auf den Punkt „Das Geheimnis des Ortes“. Als Fischer-Rizzi dann empfiehlt eine Karte (Karte der Verbundenheit) anzufertigen, wo man Vulkane etc. einträgt, hab ich das Buch, ehrlich gesagt, nicht mehr Ernst genommen. Ich wohne an der Nordseeküste! Da gibt es keine Vulkane! Zudem geht sie auf die ganze Welt ein und nicht speziell auf den eigentlich Wohnort. In ihren Erklärungen holt sie extrem aus und vertüdelt sich in Phrasen und verschachtelt ihre Sätze so sinnlos, das einem der Kopf schwirrt. Alles wirkt zu mystisch, zu esoterisch. Ich war der Meinung, das mir sie Autorin erklärt, warum ich mich in meinem Heim so wohl fühle?! Aber eigentlich erübrigt sich die Frage, wenn man sich mal selbst raus setzt und sich mal die Zeit nimmt, alles um sich herum wirken zu lassen. Ja, Fischer-Rizzi hat recht mit Natur etc.. Ich liebe das Geschrei der Möwen, den Duft des Meeres, den Wind und meinen Garten und mein Haus mit den Menschen und Tieren die darin leben, aber das hat doch, ganz ehrlich, kein Buch gebraucht um zu dieser Erkenntnis zu kommen! In meinenAugen ist das Buch komplett überflüssig wie das darüber nachdenken ob nebenan bald ein Vulkan ausbricht, eine Schneelawine mich begräbt oder der Blitz mich trifft....Hier spielt Glauben und ganz viel Träumerei eine Rolle....Ich gehe lieber mit offenen Augen durch die Welt.

1 von 5 Sterne für dieses Buch.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
Veröffentlicht am 30.06.2020

Ermüdende Lektüre

Grace und die Anmut der Liebe
0

!1,5 Sterne!



Wir befinden uns im Jahr 1947. Grace hat mit ihren siebzehn Jahren einen großen Traum - sie will unbedingt Schauspielerin werden! Ihren Eltern schmeckt das so gar nicht, aber sie lassen ...

!1,5 Sterne!



Wir befinden uns im Jahr 1947. Grace hat mit ihren siebzehn Jahren einen großen Traum - sie will unbedingt Schauspielerin werden! Ihren Eltern schmeckt das so gar nicht, aber sie lassen sie ziehen.

In Manhatten angekommen erlebt sie ein Leben voller Glanz aber sieht auch schnell das nicht alles Gold ist was glänzt und für ihren Traum muss sie hart kämpfen. Ihr größter Gegner sind die Männer der Filmbranche. Dennoch beißt sie sich durch und ihr gelingt das schier Unmögliche - sie wird ein Leinwand-Star!

Selbst Fürst Rainier von Monaco kann sich ihrem Charme nich mehr entziehen!



Es ist im Jahr 2020 nicht das erste Buch dieser Art das über Grace Kelly erschienen ist. Autorin des Titels „Grace und die Anmut der Liebe“ Sophie Benedict hatte ebenfalls die Idee, ihr ein Buch zu widmen. Tja....was soll ich hierzu sagen? Das war ein völliger Fehltritt par excellence.

Man muss ja keiner großer Royal-Kenner sein, aber Grace Kelly und ihre Geschichte ist wohl jedem bekannt. Sie war nicht nur Leinwand-Heldin sondern auch später die Fürstin von Monaco. In dieser Geschichte hier ist aber weder etwas von dem Pomp, Glanz und Gloria zu spüren, geschweige denn von Gefühlen oder Leidenschaft. Die Geschichte um ihre Anfänge in New York und ihre Familiengeschichte werden lieblos „runtergerasselt“ und man hat das Gefühl nur stummer Zuschauer zu sein....fast wie in einem Stummfilm. Gefühle und Herzschmerz kommen hier wirklich nur ganz knapp zum Zug. Als man dann eine Grace im Rampenlicht erlebt, ist auch hier keine Spannung oder Glamour zu spüren. Ich muss gestehen, das ich mich bis zur Hälfte regelrecht durchkämpfen musste. Der Rest des Buches mit der aufkommenden Liebe zu Fürst Rainier und ihrem zukünftigem Familienleben ist eine sehr langweilige und dröge Erzählung. Es steckt so viel Potential in der Geschichte, welches aber komplett verschenkt wurde - schade!

Da ich bereits ein anderes Buch über Grace Kelly dieses Jahr gelesen habe, hatte ich hier eine sehr gute Vergleichsmöglichkeit wie es besser und anders geht. Ich finde, es gibt kaum eine Person deren Geschichte wir alle so gut kennen, die man aber immer und immer wieder lesen kann, weil sie eben so spannend, schillernd und emotional ist wie die von Grace Kelly. Leider ist das Autorin Sophie Benedict hier überhaupt nicht gelungen. Das Buch ist langatmig und recht herzlos geschrieben. Jeder Zeitungsbericht über Grace ist weitaus interessanter und emotionaler geschrieben als dieses Buch.

Es ist das erste Buch der Reihe „Mutige Frauen zwischen Liebe und Kunst“ vom atb-Verlag welches nicht meine Erwartungen erfüllt hat....Schade, aber ich kann nicht mehr als 1,5 Sterne für diese Geschichte vergeben.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 18.06.2020

Einiges los in Holt

Kostbare Tage
0

Klappentext:
„Es ist der letzte Sommer für Dad Lewis am Rand der Kleinstadt Holt – die er nie verließ, im Gegensatz zu seinem Sohn Frank, zu dem es keinerlei Kontakt mehr gibt, oder Tochter Lorraine, die ...

Klappentext:
„Es ist der letzte Sommer für Dad Lewis am Rand der Kleinstadt Holt – die er nie verließ, im Gegensatz zu seinem Sohn Frank, zu dem es keinerlei Kontakt mehr gibt, oder Tochter Lorraine, die nun zur Unterstützung zurückkehrt. Aber es kommen auch neue Gesichter und mit ihnen Geschichten: Die kleine Alice zieht im Nachbarhaus bei ihrer Großmutter ein, und der neue Reverend Lyle hat nicht nur mit den eigenwilligen Anwohnern, sondern auch mit der eigenen Familie zu kämpfen.“

Endlich wieder in Holt angekommen! So wird es vielen Lesern gehen, die die Reihe von Kent Haruf bereits kennen. Auch diesmal strotz dieses kleine Büchlein vor Emotionen und einen berührenden sprachlichen Poesie. Man kennt bereits viele Charaktere, leidet mit ihnen mit bzw. lebt mit ihnen. Kent Haruf hat hier wirklich unglaubliches geschaffen! Die Geschichte um Alice fand ich diesmal besonders stark aber auch Dad Lewis und sein gebrochenes Herz....Jeder Leser wird hier andere Interpretationen haben genau so auch Gefühle zeigen. Haruf spricht hier jeden Leser an und jeder kann sich denken was er will. Optimal gelöst! Und Lyle? Tut einem einfach nur Leid. In seiner Position und mit seiner Familie...egal....lesen Sie eine weitere Geschichte aus Holt! Es lohnt sich! Man ist eine Art Mitbewohner und darf ganz nah an die Figuren ran. Man kann ihnen nur keinen Rat geben, sie trösten oder auch mal anbrüllen....man ist einfach stiller Leser.
Dennoch gibt es einen Kritikpunkt und deshalb auch nur 4 von 5 Sterne: man sollte wirklich die anderen Bücher über Holt gelesen haben die Haruf veröffentlicht hat. Man hat es als „Neuling“ sonst wirklich schwer einen Fuß in dieses Dörfchen zu setzen....man wird schief angeguckt und beäugt...es wird über einem getuschelt. Will man das?
Deshalb 4 von 5 Sterne.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 18.06.2020

Ein Garten blüht auf!

Die englische Gärtnerin - Rote Dahlien (Die Gärtnerin von Kew Gardens 2)
0

Nachdem Charlotte den deutschen Geschäftsmann Victor Bromberg geheiratet hat, ändert sich alles für sie. Erst ist sie die erste Frau, die in Kew Gardens als Botanikerin arbeitet und dann auch noch das! ...

Nachdem Charlotte den deutschen Geschäftsmann Victor Bromberg geheiratet hat, ändert sich alles für sie. Erst ist sie die erste Frau, die in Kew Gardens als Botanikerin arbeitet und dann auch noch das! Alles nicht so einfach für Charlotte, aber es kommt noch härter. Sie gibt schweren Herzens ihre Arbeit auf und will versuchen ganz als Ehefrau sich zu fügen. Ihr großes Projekt ist der Harten an ihrem Haus „Summerlight House“. Unterstützt wird sie von Gärtner Quinn, der noch weit mehr Qualitäten als nur den Garten zu pflegen....

Ein Wiedersehen in Summerlight House! Martina Sahler nimmt uns im zweiten Teil wieder voll und ganz mit auf das verwilderte Anwesen und in die Gefühlswelt von Charlotte. Ihr wieder zu folgen war wieder ein emotionales Fest. Als Leser spürt man wie schwer es ihr fällt, ihre Arbeit aufzugeben und auch das sie ahnt das ihre Ehe nicht gerade auf modernen Balken gebaut ist. Zudem kommen Debbie und Aurora noch mehr in den Vordergrund und untermalen die Geschichte wirklich wunderbar. Als Leser erleben wir bei allen drei Personen große Entwicklungen und auch das unter ihrer Oberfläche etwas brodelt. Gerade bei Charlotte ist das stark zu beobachten.
Das große Thema Graten kommt in diesem Teil wirklich perfekt zur Geltung. Die bildhaften Beschreibungen der Gartengestaltung lassen ein regelrechtes Kopfkino starten. Manchmal hatte ich das Gefühl Blumen zu riechen und hätte am liebsten selbst mit angepackt. Charlotte und Quinn? Sehr spannende Geschichte!
Der Schreibstil ist wieder gleichbleibend spannend und unterhaltsam von der Autorin gestaltet. Dennoch gibt es hier und da ein paar Längen die nicht hätten sein müssen und auch Charlotte nimmt manchmal ihr nicht typische Charakterzüge an....aber vielleicht soll es auch so sein?! Wir werden sehen, im dritten Teil der Geschichte!
4 von 5 Sterne!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere