Zwischen Champagner und Pelz
Ozelot und FriesennerzSusanne Matthiesen hat ihre ganz persönliche Geschichte aufgeschrieben. In „Ozelot und Friesennerz“ beschreibt sie ihr Leben als Tochter eines bekannten Kürschners inklusive Familie auf der schönsten Insel ...
Susanne Matthiesen hat ihre ganz persönliche Geschichte aufgeschrieben. In „Ozelot und Friesennerz“ beschreibt sie ihr Leben als Tochter eines bekannten Kürschners inklusive Familie auf der schönsten Insel der Welt: Sylt.
Matthiesen schreibt herrlich erfrischend und unterhaltsam viel- für einen echten Nordfriesen eine echte Rarität Wir dürfen teilhaben an dem, was sie erlebt hat in ihrer Kindheit und Jugend. Die Geschichten rund um die Insel und ihre prominenten und weniger prominenten Besucher und Kunden des eigenen Geschäfts, erinnert eher an eine Reportage, eine Zeitaufnahme. Alles liest sich herrlich schnell weg und wer die Insel kennt, so wie ich, kriegt sich vor lauter lachen und schmunzeln nicht mehr ein.
Die Zeit damals war eine andere. Sylt war damals in einem Aufschwung der besonderen Art in der Susanne Matthiesen geboren wurde. Champagner, Austern und Pelz gehörten dazu wie der Sand zum Strand. Es war die Zeit der Cliquen, der Unbekümmertheit, des Lebens, des Genießens, der Nacktheit (die manchmal nur von einem Pelz bedeckt wurde). Sylt war mondän und genau das bringt Susanne Matthiesen auf den Punkt. Mit ihren Kindheitserinnerungen gibt sie noch mal ganz andere Einblicke....welche die erstaunen, welche die erschrecken und welche die einen vor lautet Lachen vom Hocker kullern lassen. Die Siebziger Jahre waren auf Sylt etwas ganz besonderes.
Selbst meine Schwiegermutter hat einen Pelz-Mantel von Matthiesen im Schrank gehabt (mittlerweile verkauft) aber das war eben damals so....ein Pelz von „Matthiesen“ war Pflicht für die, die es sich leisten konnten...
Sehr passend und lesenswert sind Prolog und Epilog in diesem Buch und ich kann selbst nur sagen: Susanne Matthiesen hat vollkommen recht. Für mich ist Sylt meine zweite Heimat aber wenn sie weiter so „zertrampelt“ wird, ist es bald nicht mehr lebenswert.
Dieses Buch ist eine herrliche Lektüre für alle Sylt-Liebhaber, die die alten Läden in Westerland noch kennen....hier dürfen wir nochmal in die Vergangenheit der 70er Jahre reisen und auch schon Mittags um 12Uhr gedanklich ein Glas Champagner trinken zwischen Pelz und Geld - 5 von 5 Sterne hierfür!