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Veröffentlicht am 24.05.2020

Im Rausch der Düfte und Emotionen

Die Lilienbraut
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!ein Lese-Highlight 2020!



Köln, damals in den 1940er Jahren: Nellie Voss hat eine Arbeit beim Unternehmen 4711 erhalten. Der Duft des Unternehmens hat sie eingenommen und man merkt schnell das sie ein ...

!ein Lese-Highlight 2020!



Köln, damals in den 1940er Jahren: Nellie Voss hat eine Arbeit beim Unternehmen 4711 erhalten. Der Duft des Unternehmens hat sie eingenommen und man merkt schnell das sie ein besonders Gespür für Düfte hat - und das alles in Kriegszeiten. Die Stadt ist schwer getroffen und jeder kämpft um sein Leben. Wenn da nicht auch noch die Liebe wäre.. Eine Liebe mit schweren Tücken...

Köln, heute: Liv‘s Eröffnung ihres kleinen Duftladens ist gerade der richtige Seelentröster in ihrem gebeutelten Leben. Sie kann sich so gut wegträumen in den Düften und irgendwie geben sie ihr ein bisschen Halt. Bis eines Tages eine Dame in ihr Leben tritt, bei der ihr der Atem stockt...



Autorin Teresa Simon ist bekannt für ihre wundervollen Romane. Mittlerweile ist es der fünfte dieser „Reihe“ den ich gelesen habe. Fazit: Wenn man denkt, Simon schreibt sehr gut und einnehmend, der irrt, denn es geht noch besser und der sollte unbedingt auch diese Geschichte lesen, denn diese hier, ist wieder ein absolutes Highlight!

Gleich zu Beginn der ersten Seiten taucht man als Leser wieder völlig ab. Der Einstieg ist fesselnd, bildhaft beschrieben und man kann gar nicht anders als immer weiter zu lesen. Wenn man dann Nellie und später auch Liv kennen gelernt hat, entsteht ein großes Puzzle und im immer währenden Lesesog erahnt man dann so langsam wie sich alles zusammensetzt. Simon überrascht dann dennoch immer wieder mit besonderen Passagen und hält den Leser ganz fest und kontinuierlich bei Lese-Laune. Der rote Faden der Geschichte ist schnell erkannt und bei den ganzen Beschreibungen kommt man nicht drumherum mal selbst an die eigene Parfumauswahl zu gehen und zu schnüffeln. Simons Charaktere nehmen viel Raum ein und füllen diesen perfekt. Sie zeigen Gefühle, Emotionen aber auch die damalige und auch die heutige Zeit wieder. Die Geschichte Kölns zu Kriegszeiten war schon sehr detailliert geschildert und das passt so gut zu Nellie und ihrer Welt. Aber auch Livs Leben heute ist realistisch gestaltet. Hier und da etwas vorhersehbar aber das ist auch völlig in Ordnung. Das Leben bietet einen manchmal Chancen, die man nutzen sollte.

Teresa Simon ist wirklich unglaublich mit ihrer Geschichtenwahl. Es macht so viel Freude und Lust in ihren Büchern abzutauchen, den Figuren zu folgen, mit ihnen zu lieben und zu leiden. Ich habe selten so eine hervorragende Autorin erlebt wie sie!

Diese Geschichte entwickelt einen Sog. Man kann sich nicht entziehen! Für dieses kleine große Meisterwerk vergebe ich 5 von 5 Sternen, wobei das noch viel zu wenig ist

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Veröffentlicht am 20.05.2020

12 Kapitel für 12 Blumen

Das Buch der Blumen
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Beate Rygiert weiß einfach mit Worten umzugehen, dass hat sie schon oft in ihren Büchern bewiesen. In diesem kleinen Buch hier, bringt sie uns die Blumenwelt näher. Sehr geschickt und mit viel Engagement ...

Beate Rygiert weiß einfach mit Worten umzugehen, dass hat sie schon oft in ihren Büchern bewiesen. In diesem kleinen Buch hier, bringt sie uns die Blumenwelt näher. Sehr geschickt und mit viel Engagement erläutert sie alte Geschichten, Mythen etc. um Tulpen, Mohn, Rosen usw.. In zwölf Kapiteln stellt sie zwölf Blumen vor und lässt den Leser dadurch träumen. Man merkt schnell welche Liebe sie ihrem Garten widmet und das sie jede Pflanze mit besonderem Bedacht betrachtet bzw. ansieht.
Das Buch ist recht kompakt, perfekt für den Rucksack oder als kleines Geschenk unter „Blumen“-Freunden, dennoch muss ich etwas bemängeln. In diesem Buch gibt es keine Bilder. Vom Verlag ist das zwar extra so gewollt, aber dennoch sucht man als Leser danach und gerade wenn es um Mohn geht, wünscht man sich seine knallige Farbe und die herausragende Blüte in bildhafter Form. Das muss kein Foto sein, eine historische Zeichnung wäre da auch schon das i-Tüpfelchen gewesen. Hier muss eben jeder seine Phantasie einschalten oder gleich in den eigenen Garten gehen...
Alles in allem ein schönes Buch mit vielen tollen und interessanten Geschichten - 4 von 5 Sterne dafür!

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Veröffentlicht am 18.05.2020

Auf die Freundschaft!

Limonensommer
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!3,5 von 5 Sterne!


Eine Freundschaft ist ein zerbrechliches Gut! Das haben Katharina, Judith und Lene selbst erleben müssen als vor über zwanzig Jahren ihre Freundschaft zerbrach. Dennoch hofft und glaubt ...

!3,5 von 5 Sterne!


Eine Freundschaft ist ein zerbrechliches Gut! Das haben Katharina, Judith und Lene selbst erleben müssen als vor über zwanzig Jahren ihre Freundschaft zerbrach. Dennoch hofft und glaubt Judith daran, das es diesen Sommer wieder so sein könnte und sie sich wiedersehen könnten.

Bei dem Wiedersehen werden alte Dinge ins rollen gebracht und endlich angesprochen, die diese Freundschaft verstopft haben. Als dies dann der Fall ist, fragen sich die drei Damen was aus ihren ganzen Träumen von damals geworden ist, was ist übrig geblieben?! Dennoch steht eines fest: ihre Freundschaft, die Freiheit und die Selbstbestimmung ist das wofür es sich zu kämpfen und zu leben lohnt!



Susanne Fülscher nimmt uns in ihrem Roman „Limonensommer“ auf eine besondere Reise mit. Die drei Damen zu erleben, hat wirklich Lesevergnügen bereitet. Der Lesefluss ist schnell da aber die Wortwahl ist hier und da etwas holprig bzw. Nicht so ganz in Form genracht. Dennoch werden die bildhaften Beschreibungen der Landschaft sehr gut auf den Punkt gebracht und man träumt beim lesen schnell sich nach Italien. Ein bisschen Seelenfutter sozusagen.

Die verschiedenen Wechsel zwischen Zeit und Personen war mit manchmal etwas zu konfus und bescherte mir ab und an Schwierigkeiten. Obwohl ich gerade solche Parts sehr schätze, war es hier ein wenig steinig und gestaltete sich etwas mühsam. Die verschiedenen Charaktere hat Fülscher aus dem Leben gegriffen. Sie sind realitätsnah und erfrischend, aber auch hier gibt es Parts, die plötzlich auftauchen und genauso schnell wieder verschwinden. Da man als Leser dann darüber nachgrübelt, warum dies jetzt so war, ist das im er für mich ein Zeichen, das es mir nicht zusagt. Fülscher hätte solche Dinge gar nicht nötig, denn Judith, Katharina und Lene machen das schon alles sehr gut! Da bedarf es keiner Lückenfüller oder „spannenden“ Highlights - die Mädels reichen da schon vollkommen!

Im Großen und Ganzen ist dieser Roman unterhaltsam, leicht und seicht. Die 3 Haupt-Charaktere sind Fülscher sehr gut gelungen und führen sehr gut durch die ganze Geschichte. Der eine oder andere wird sich bezüglich des Themas Freundschaft darin wiederfinden und vielleicht auch mal darüber nachdenken, wen man mal wieder anrufen könnte. Wer hier einfach nur eine flotte Unterhaltung sucht, ist hier bestens aufgehoben. Wer sich aber zu tief in die Geschichte versteift, wird kleine Mängel feststellen....Für diese Geschichte gibt es 3,5 von 5 Sterne.

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Veröffentlicht am 14.05.2020

Anders als erhofft

Rendezvous in zehn Jahren
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Amsterdam. Valerie sitzt in einem hübschen Café und lernt dort Ted kennen. Ted ist Holländer und beide spüren eine gewisse Verbindung zueinander. Ihre Gesprächen verlaufen äußerst intim und sofort beginnen ...

Amsterdam. Valerie sitzt in einem hübschen Café und lernt dort Ted kennen. Ted ist Holländer und beide spüren eine gewisse Verbindung zueinander. Ihre Gesprächen verlaufen äußerst intim und sofort beginnen sie ihre Sehnsüchte anzusprechen. Beide haben ihre Ideen und Vorstellungen vom Leben, nur kommt die große Frage: Was wird sich davon alles erfüllen? In zehn Jahren wollen sie sich wiedersehen und darüber sprechen, aber Ted hat dabei die Rechnung ohne seine Gefühle gemacht, denn er hat sich unsterblich in Valerie verliebt. Nun beginnt er sich auf die Suche um seine große Liebe auch schon eher wieder zu finden....

Judith Pinnow kenne ich noch von ihrer Moderatoren-Phase im Fernsehen. Das sie nun als Autorin tätig ist, wusste ich bereits aber dies war nun auch das erste Buch von ihr, was ich gelesen habe. Der Plot um Valerie und Ted klingt unheimlich romantisch und die Geschichte zog mich an mit den Fragen an: Was werden sie in den 10 Jahren alles erleben? Ist dieses Date dann wirklich noch ernst zunehmen?
Der Einstieg in die Geschichte war flüssig und rasch. Man ist gedanklich schnell in Amsterdam und hat die Szenen, die Pinnow beschreibt, vor sich. Die Charaktere sind ihr gut gelungen aber der große Funke ist einfach nicht über gesprungen. Gerade zur Mitte der Geschichte ist diese Suche nach Valerie ein wahrer Spießrutenlauf. Meine Güte, wie oft die sich verpassen! Das ist schon fast nicht zu glauben, wieviele Zufälle es gibt. Pinnow lässt uns hier ganz schön zappeln und spannt auf die Folter aber ich muss gestehen, das die Nebencharaktere wie Elli und Anne mich fast mehr interessierten. Das Ende ist dann doch erfüllend für das Leserherz, aber dennoch ist die Geschichte im Großen und Ganzen komplett anders als erhofft. Die Gefühle kommen zwar rüber aber groß identifizieren konnte ich mich damit nicht. Mir fehlte der Tiefgang den ich gerade hier erwartet hatte. Mir fehlte die Tiefe der Figuren, der hier irgendwie ein wenig sich in Luft aufgelöst hat. Amsterdam war eine wunderschöne Kulisse für die beiden Charaktere, aber selbst die bildhaften Beschreibungen fielen dann eher in die Fleete, sprich also ins Wasser, denn was nützt eine schöne Kulisse, wenn die Protagonisten nur Schatten sind.
Witzig ist dennoch, das mir Pinnows Schreibstil ehrlich und authentisch erschien. So wie ich sie von früher aus dem TV kannte, schreibt sie auch. Sie verstellt sich nicht, ist reifer geworden und weiß ihre Worte zu wählen....Dennoch hat diese Geschichte nicht so ganz mein Herz höher schlagen lassen - 3 von 5 Sterne.

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Veröffentlicht am 13.05.2020

Sophia und ihre gefährliche Liebe

Villa Conrad
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Günther Conrad ist an seinem ganz persönlichem Zenit seiner Arbeit angekommen. Er hat Geld, Ansehen und eine Familie, die einen potentiellen Nachfolger aufzeigt. Aber Raiko ist ganz und gar nicht ambitioniert, ...

Günther Conrad ist an seinem ganz persönlichem Zenit seiner Arbeit angekommen. Er hat Geld, Ansehen und eine Familie, die einen potentiellen Nachfolger aufzeigt. Aber Raiko ist ganz und gar nicht ambitioniert, Vaters Arbeit zu übernehmen. Schwester Clara ist da die bessere Wahl, aber die hat ihren Mann der selbst Unternehmer ist und die beiden kleineren Geschwister Ludwig und Sophia gehen lieber zum Schauspielunterricht, was dem werten Papa sehr missfällt. Als Sophia sich auch dann noch in die falsche Partie verliebt und die Nationalsozialisten die Machtergreifung vollenden, scheint alles verloren...

Nora Elias hat hier die Goldenen Zwanziger Jahre wieder zum leuchten gebracht. Mit Clara, Sophia und Co. erleben wir wirklich angenehme Charaktere die alle ihre Eigenheiten haben und vor allem ihren eigenen Weg gehen. Raiko wirkt ein wenig wie das graue Schaf der Familie behandelt, wo jeder hofft, er könne doch noch das eigene Ruder herum reißen und Ludwig und Sophia, sprichwörtlich, sind ganz aus der Reihe getanzt und somit die wirklich schwarzen Schafe. Da sie auch noch Zwillinge sind, kommt das auch hier gleich im Doppelpack daher.
Sophias Liebelei wird sehr detailliert und passend beschrieben und selbst Günther lässt in sein Seelenleben blicken.
Elias hat die damalige Zeit wunderbar eingefangen und durch ihren bildhaften Schreibstil kann man wunderbar eintauchen und sich verlieren. Als Leser fiebert man mit und will natürlich wissen wie es weiter geht. Somit ist es schwer dieses Buch aus der Hand zu legen.
4 von 5 Sterne!

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