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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 31.03.2024

Ein zeitloses Meisterwerk!

Der Bauernspiegel
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Klappentext:

„Mit dem ›Bauernspiegel‹ wurde aus dem Pfarrer Albert Bitzius der Schriftsteller Jeremias Gotthelf. Mit Zorn und Humor erzählt er in seinem ersten Roman das Leben eines »Verdingkindes«, dessen ...

Klappentext:

„Mit dem ›Bauernspiegel‹ wurde aus dem Pfarrer Albert Bitzius der Schriftsteller Jeremias Gotthelf. Mit Zorn und Humor erzählt er in seinem ersten Roman das Leben eines »Verdingkindes«, dessen Weg aus der Knechtschaft es bis ins Paris der Julirevolution führt. Die Schonungslosigkeit, mit der Gotthelf der eigenen Welt – den Bauernfamilien, aber auch den Schulmeistern und Politikern – den Spiegel vorhält, sorgte schon zu Zeiten der Erstveröffentlichung für Aufruhr und hat bis heute nichts an Brisanz und Aktualität verloren.“



Pfarrer Albert Bitzius erzählt uns hier mit seinem Psyeudonym „Jeremias Gotthelf“ eine Art Lebensgeschichte. Man könnte das Buch auch als Biografie der Menschen im Emmental ansehen. Der gewählte Name „Jeremias“ (bibl. der Verfasser der Klagelieder) sowie „Gotthelf“ (selbsterklärend; bedeutet: dem Gott hilft) ist dabei keineswegs unbedeutend gewählt. Als Pfarrer in der damaligen Zeit des 19. Jahrhunderts so etwas zu schreiben, war schon eine Revolution. Dieses Buch sorgte für enormes Aufsehen. Obwohl bereits andere Romane von ihm erschienen sind, so ist doch „Der Bauernspiegel“ sein Erstling und von bedeutendem Interesse. Gotthelf erzählt uns auf sehr eindringlich und ungeschönte Weise wie ein Kind damals so aufgewachsen ist. Diese Zeilen zu lesen sind wahrlich harte Kost im Vergleich zu unserem geruhsamen Leben heute. Unser Erzähler muss als „Verdingkind“ sein Dasein fristen, wie es war als Kind richtig hart zu arbeiten, wie es war Vater und Mutter zu verlieren und dabei eine kleine Kinderseele zu sein. In seinen Erzählungen ist er ehrlich und authentisch denn er beschreibt nicht nur ein Leben sondern wie sich die Gesellschaft um dieses herum ebenfalls zeigte. Egal ob die Menschen im Dorf, die geschichtlichen Ereignisse oder auch die politischen Entwicklungen, alles wird beleuchtet. Er hält nicht nur sich als Erzähler den Spiegel hin, sondern auch der Gesellschaft. Er zeigt wie mit einem umgegangen wurde und wie andere dies bewertet haben. Eine grausame Analyse die mit der heutigen Zeit leider immer noch zu vergleichen ist. Gotthelf wählte dabei aber immer passend entweder einen ernsten aber auch einen humorvollen Ton. Das will wahrlich gekonnt sein aber ihm glückte es bravourös! Aber wie nur kam Bitzius auf die Idee so eine Geschichte zu schreiben? Es ist eine fiktive Autobiografie, das muss man wissen und wenn man sich mit Bitzius befasst, wird schnell klar, seine Auffassungsgabe als Theologe genau hinzusehen, aber auch seine Arbeit als Schulkommissär bescherten ihm viele wahre Geschichten. Er hatte immer ein Auge auf die Notleidenden und Armen und dies wurde ihn seinem Leben eine wahre Lebensaufgabe diesen armen Seelen zu helfen. Auch damit eckte Bitzius in der Gesellschaft an, aber auch davon liess er sich nicht beirren. Dieser Roman hier ist Fiktion aber mit wahrem Hintergrund und eine Art wuchtiges Zeitzeugnis aber, und das darf dabei nicht vergessen werden, erzählt uns Jeremias Gotthelf auch von der Schönheit der Natur und ihren Lebewesen. Es scheint fast wie eine andere Welt wenn er darüber berichtet, es scheint wie eine gute und eine böse Welt die grenzenlos zu sein scheint. Fazit hierfür: ein zeitloses Meisterwerk mit ganz starkem Inhalt und noch stärker Message die man erst beim lesen der Geschichte richtig verinnerlicht. 5 Sterne für dieses Werk!

Veröffentlicht am 31.03.2024

3,5 Sterne hierfür

Angst beim Hund
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Klappentext:

„Angst beim Hund ist eines der dringlichsten Probleme bei Hundehaltern. Der Leidensdruck bei Hund und Mensch ist groß. Das Autorinnenteam geht in diesem Buch dem Thema auf den Grund. Was ...

Klappentext:

„Angst beim Hund ist eines der dringlichsten Probleme bei Hundehaltern. Der Leidensdruck bei Hund und Mensch ist groß. Das Autorinnenteam geht in diesem Buch dem Thema auf den Grund. Was passiert im Körper, wie erkennt man Angst und reagiert richtig. Trainingsansätze für Angsthunde zeigen Wege aus der Angst.“



Wenn sie doch nur sprechen könnten! Diesen Satz sagt man als Hundehalter mehr als reichlich. Hunde verstehen zu können bedarf viel Fingerspitzengefühl. Und wenn es um Angst bei Hunden geht erst recht. Die drei Autorinnen Herber, Schuhmacher und Pietschmann gehen hier auf dieses Thema ein. Nach einer Einleitung geht es dann ins Verstehen und aufnehmen bis hin zu praktischen Tipps. Immer wieder wird von Studien berichtet, von detaillierten Beschreibungen der Verhaltensmuster uvm.. mir persönlich war diese Thematik zu oft zu steif und zu trocken. Seit über 25 Jahren besitzen wir Jagdhunde und ja, auch Jagdhunde haben Angst und zeigen das auch. Was aber hier im Buch theoretisch nett zu lesen ist, ist in der Praxis nicht immer leicht umsetzbar. Es bedarf nicht nur enorm viel Zeit sich mit dem Angsthasen zu befassen und ihm Mut zu machen sondern auch dem Verhältnis zwischen Mensch und Hund eine starke Basis aufbauen zu können. Was sich leicht liest, ist nicht immer leicht zu praktizieren! Vor allem wenn der Hund nicht kann oder will oder Herrchen und Frauchen es anders beurteilen. Das Buch wirbt bewusst mit „Trainingsansätzen“ - völlig richtig. Es wird keine Theorien die perfekte Praxis vorschlagen können. Fest steht jedenfalls, das Thema war und ist kompliziert und die Autorinnen versuchen einen gewissen Ansatz zu liefern welche ihnen gut gelungen ist. Ist vergebe deshalb gute bis sehr gute 3,5 Sterne.

Veröffentlicht am 31.03.2024

Kindheitserinnerungen? Eher nein...

play
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Klappentext:

„Zeitlose Helden der Kindheit - Die faszinierende Welt von Playmobil



Playmobil ist eine Konstante in deutschen Kinderzimmern und begeistert seit fast 50 Jahren Generationen von Kindern. ...

Klappentext:

„Zeitlose Helden der Kindheit - Die faszinierende Welt von Playmobil



Playmobil ist eine Konstante in deutschen Kinderzimmern und begeistert seit fast 50 Jahren Generationen von Kindern. Die markanten Figuren mit ihrer zackigen Topffrisur und dem stets lächelnden Gesicht warten nur darauf, in spannende Abenteuer zu starten. Was einst mit Rittern, Indianern und Bauarbeitern begann, hat sich mittlerweile zu einer unendlichen Vielfalt an Themenwelten und Figuren entwickelt. Vom Bauernhof bis zur Stadtvilla, vom Dino-Park bis ins Weltall, von Piraten bis hin zur Hundesitterin - für jeden ist etwas dabei.



- Playmobil im Wandel der Zeit

- Figuren, Fahrzeuge und Spielwelten aus 50 Jahren Markengeschichte



In diesem Buch setzt Autor Christian Blanck der weltweit bekannten Marke Playmobil ein verdientes Denkmal. Mit seinem unvergleichlichen "Kinderzimmerhelden"-Stil fotografiert er Figuren, Fahrzeuge, Spielwelten und faszinierende Details aus den letzten fünf Jahrzehnten. Dabei verleiht er den Bildern immer eine Prise Witz und entdeckt das Besondere in jedem Motiv. Ergänzt werden die Fotos durch Erinnerungen verschiedener Playmobil-Besitzer an ihre Spielerlebnisse. Eine Reise in die Vergangenheit für Jung und Alt!



Tauchen Sie ein in die faszinierende Welt von Playmobil und entdecken Sie die Helden Ihrer Kindheit ganz neu. Dieses Buch ist ein absolutes Muss für alle Fans der beliebten Spielzeugmarke und bietet einen nostalgischen Blick auf die zeitlosen Figuren und ihre unendlichen Möglichkeiten.“



Ich sah das Cover, ich las den Klappentext und hatte somit gewisse Erwartungen an dieses Buch. Kindheitserinnerungen sollten vielleicht beim lesen aufleben können…Dann hielt ich endlich das Buch in den Händen: hübsche quadratische Größe von 23.8 x 3 x 23.9 cm, nettes Cover. Überzeugt auch der Inhalt? Nein, ganz klar nein. Wir „erlesen“ hier vielmehr Anekdoten des Autors selbst aus seiner Kindheit, ab und an mal etwas über die Marke Playmobil und recht willkürlich zusammen gesetzte Figuren-Bilder. Es soll wohl immer der Witz mitschwingen aber den konnte ich persönlich nicht finden. Hier und da sieht man mal eine Figur die man von früher selbst noch kennt und ein „Ach, guck! Die hatte ich auch!“ kommt hervor aber das war es dann auch. Der Autor wollte wohl die Figuren künstlerisch in Szene setzen. Kann man machen aber die Generation die damit aufgewachsen ist, hat andere Wünsche dazu. Produktbilder von damals, Katalogbilder, Zubehör u.ä. aber hier geht es rein nur um die Figuren, ihre Haare, ihre Gesichtsfarben, ihre Kleidung und eben der Wandel der Zeit an ihnen - mehr nicht. Da sind dann Anekdoten des Autors auch nicht unbedingt der Knaller. Fazit: Das Buch konnte mich nicht überzeugen. Erwartungen wurden keineswegs erfüllt. Lediglich die hochwertige Haptik des Buches und ab und an diese „Ach..“-Erlebnisse lassen mich hier 2 Sterne vergeben.

Veröffentlicht am 30.03.2024

"Lucatoler Azzurra" - Capris "Blaue Eidechse"

Der blaue Salamander
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Klappentext:

„Als Inselpolizist Rizzi an einem sonnigen Morgen die ersten Pfirsiche in seinen Gärten hoch über dem Meer pflückt, ahnt er nicht, was in der Nacht geschehen ist. Modedesignerin Rosalinda ...

Klappentext:

„Als Inselpolizist Rizzi an einem sonnigen Morgen die ersten Pfirsiche in seinen Gärten hoch über dem Meer pflückt, ahnt er nicht, was in der Nacht geschehen ist. Modedesignerin Rosalinda wurde ermordet, ihre Leiche soeben im Beichtstuhl der Kirche entdeckt. Nicht nur im Dorf, auch in der Villa von Signora de Lulla herrscht Aufregung. Rosalinda war hier oft zu Besuch, zuletzt hat sie noch die kostbare Handtasche aus Salamanderleder besichtigt. Warum nur musste sie sterben?“



Die Capri-Krimi-Reihe rund um die Ermittler Rizzi und Cirillo geht in die mittlerweile fünfte Runde. Warum dieser Teil dieses Mal wirklich lesenswert ist? Sein Verlauf ist wirklich brillant konzipiert. Der Spannungsbogen sehr gut aufgebaut, die Hintergrundinformationen rund um die kostbare Handtasche aus eben dem titelgebenden blauen Salamanderleder ist faszinierend für alle Mode- und Accessoiresliebhaber und wieder gibt es eine ausgefeilte Suche nach dem Täter. Wir begleiten Enrico Rizzi also bei einem neuen Fall. Die Leiche der Designern Rosalinda Fervidi gibt Rätsel auf. Nicht nur weil sie im Beichtstuhl gefunden wurde, sondern weil ein Straßenfeger bislang der einzige Verdächtige in diesem Fall zu sein scheint. Das Capri-Flair kommt nach wie vor wieder unumkehrlich auf und als Leser der ersten Stunde mit mal mehr mal weniger guten Fällen war ich hier sehr schnell wieder im Geschehen. Die Suche nach dem wahren Mörder wird zu einem richtigen Hin und Her. Autor Luca Ventura hat hier einen Knoten gelöst, der in den vorherigen Bänden gerne mal Langeweile verbreitete, hier aber wirklich spannend zu verfolgen war. Die Tasche aus dem blauen Salamanderleder ist dabei stets der rote Faden in der Geschichte. Es ranken sich so einige Geschichten um sie und sie scheint nicht immer ein Glücksbringer zu sein. Fest steht jedenfalls: Ventura hat hier einen wirklich lesenswerten und gewohnt ruhigen Krimi verfasst, der ohne Gemetzel und Blut auskommt aber dafür mit einer kostbaren Handtasche große Wellen schlägt. 4,5 Sterne hierfür!

Veröffentlicht am 26.03.2024

Wieder ein kleines Meisterwerk des Autors!

Wandern bei Nacht
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!ein Lesehighlight 2024!



Klappentext:

„John Lewis-Stempel nimmt uns mit auf vier nächtliche Wanderungen und enthüllt eine Welt voller Leben, die uns normalerweise verborgen bleibt. Ob im Wald, am Fluss, ...

!ein Lesehighlight 2024!



Klappentext:

„John Lewis-Stempel nimmt uns mit auf vier nächtliche Wanderungen und enthüllt eine Welt voller Leben, die uns normalerweise verborgen bleibt. Ob im Wald, am Fluss, auf dem Hügel oder auf dem Feld: Jenseits der Straßenlaternen der Zivilisation kann man immer noch den Ruf der Wildnis hören – wenn wir uns im Dunkeln auf den Weg machen. Nachts schlägt die Stunde der Tiere: Da boxen Hasen auf gepflügten Feldern, Fledermäuse wirbeln am Himmel, Igel gehen auf Wanderschaft.

Mit seiner funkelnden Prosa lockt uns John Lewis-Stempel ins Land der Schatten und enthüllt uns eine Welt, in die es sich einzutauchen lohnt. ›Wandern bei Nacht‹ ist eine wunderbar poetische Lektüre und eine Einladung, etwas völlig Neues zu erleben, ohne eine weite Reise tun zu müssen.“



Ich bin ein sehr großer Fan von John Lewis-Stempel. Seine Bücher berühren beim lesen auf besondere Art und hallen nach. So auch hier. Das Thema „Natur in der Nacht“ wurde bereits im Jahr 2023 von Autorin Sophia Kimmig im Sachbuch „Lebendige Nacht“ betrachtet. Ein großartiges Werk (aber eben ein Sachbuch)! Aber es schafft keiner so lyrisch, so poetisch, so besonders wie eben John Lewis-Stempel die Nacht und ihr Leben in Worte zu packen. Er nimmt uns hier mit auf verschiedenen Nachtwanderungen. Genau das, was man im Feriencamp oder auf einer Klassenfahrt als Highlight empfand und wenn wir ehrlich sind, ist es das auch noch als Erwachsener. Wir gehen also mit Lewis-Stempel in die Nacht und sehen mehr als wir gedacht hätten. Er formt die Worte wieder so richtig herrlich lieblich und offenbart uns eine ganz eigene Welt, die man eben so nicht sieht und wahrnimmt. Er gibt uns das Gefühl kein Eindringling zu sein, sondern stiller Beobachter, der sich an dem erfreut was er sieht bzw. erahnen kann. Oft sieht man nämlich nichts, aber dafür hört man umso mehr! Die Sinne werden in der Dunkelheit geschärft und es grenzt schon fast an Magie wer in der Nacht von unserer Tierwelt alles so aktiv ist! Dadurch das Lewis-Stempel alle vier Jahreszeiten für je eine Nachtwanderung genutzt hat, erhalten wir ein rundes Bild. Und durch seine „nächtlichen Notizen“ dürfen wir auch seine Sichtweisen und Gefühle erlesen. Lewis-Stempel verzaubert hier den Leser wieder einmal komplett und beschreibt unsere einmalige Natur wie es wohl nur er kann! Dieses kleine Büchlein ist wieder grandios und voller Wärme und Güte. Der Autor weiß genau wo er den Leser packen an und wie man die Natur mit Worten gebührend würdigt. 5 Sterne für dieses kleine große Meisterwerk!