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Veröffentlicht am 29.04.2019

My‘s wundervolle Backwelt

Apfelduft & Heidelbeerblau
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My Feldt ist nicht nur Schwedin mit Herz und Seele sondern auch leidenschaftliche Instagramerin und eben durch dieses sehr bekannt in der Branche. My hat aber auch noch eine andere Leidenschaft: sie liebt ...

My Feldt ist nicht nur Schwedin mit Herz und Seele sondern auch leidenschaftliche Instagramerin und eben durch dieses sehr bekannt in der Branche. My hat aber auch noch eine andere Leidenschaft: sie liebt es zu kochen und zu backen und versinkt dabei immer wieder gern in ihre eigene Kindheit zurück. Der Einklang mit der Natur ist hier selbstverständlich und wichtig, ebenso wie das rauslassen von Gefühlen. Jeder von uns ist als Kind schon mal in Brennnesseln gefallen und heulend zur Oma gerannt. My auch und wie sie es beschreibt zeigt einfach, sie ist genau wie wir - einfach sehr nahbar und frei.
In ihrem Backbuch „Apfelduft und Heidelbeerblau - Backen mit Früchten, Beeren und Blüten“ nimmt sie uns auf einen ganz persönliche Tripp mit. Durch ihre liebevollen Erzählungen lernt man sie schnell kennen und lieben. Ihre Rezepte sind wunderbar nach Jahreszeiten geordnet, leicht verständlich und ebenso nachzumachen und besitzen diese kleine Prise Kindheitsglück die in jedem von uns noch schlummert. My verwandelt Flieder und Zucker zu einem intensiven lilafarbenen Muss-ich-unbedingt-haben-Produkte das süchtig macht, verzaubert uns mit Himbeer-Rosenblüten-Marmelade und mit Rhabarberschnecken die einem jedes Kalorien vergessen lassen. Hier schmeckt wirklich alles aber wirklich alles nach Kindheit und genau das liebe ich an diesem Buch. Die Mischung macht’s und die ist hier perfekt gelungen. Mit Fotos und Illustrationen untermalt Linda Lomelino My‘s Welt und lassen das Buch zu einem optischen Highlight werden. Hier ein kleines Bienchen und da ein Blümchen...liebevoller und stilvoller geht es kaum. Jeder Leser wird sich dort irgendwie wiederfinden und sich durch diese Rezepte verzaubern lassen. Im „Nachwort“ schreibt My, sie hoffe das dies ein Backbuch wird was wir richtig nutzen und „einsauen“ mit Mehl und Ei....sie will das es „richtig“ benutzt wird. Ebenso ist ihr Wunsch mehr als 4 Rezepte zu verwenden aus diesem Buch....und das schafft man ohne weiteres. Es gibt so viel hier auszuprobieren und zu genießen, denn wer mit so viel Liebe und Genuss schreibt, bei dem muss es auch schmecken wenn er so Köstlichkeiten zaubert. Ihre Rezepte klingen schon so verführerisch!

Dieses Buch ist ein absolutes Highlight und ich muss ehrlich sagen, eines der schönsten und liebevollsten Backbücher die ich je gelesen habe. Aus diesem Grund erhält dieses wunderschöne Buch eine glasklare Lese- und Backempfehlung!

Veröffentlicht am 24.04.2019

Napoleon Bonaparte

Napoleon
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Klappentext:
„Aus dem Nichts kommend, stieg der Korse Napoleon Bonaparte, der Französisch erst lernen musste, vom Artillerie-Offizier zum Ersten Konsul auf, wurde der Revolutionär zum Kaiser der Franzosen.
Sprachgewaltig ...

Klappentext:
„Aus dem Nichts kommend, stieg der Korse Napoleon Bonaparte, der Französisch erst lernen musste, vom Artillerie-Offizier zum Ersten Konsul auf, wurde der Revolutionär zum Kaiser der Franzosen.
Sprachgewaltig entwirft Günter Müchler die Lebensgeschichte eines Mannes, der in seinem Scheitern auf Sankt Helena selbst am klarsten die eigene Beschränkung erkannte: Der Gestalter und Machtmensch war ebenso Gefangener der Bedingungen, die ihm die Revolution diktiert, wie des europäischen Kampfs der alten mit der neuen Ordnung. »Die Wahrheit ist, dass ich niemals ganz Herr meiner Bewegungen war. Ich habe Pläne gehabt, hatte aber niemals die Freiheit, sie auszuführen. Immer war ich durch die Umstände bestimmt.« - Ein großartiges Portrait, das den Revolutionär auf dem Kaiserthron, das den kometenhaften Aufstieg wie den tiefen Absturz Napoleons in neuem Licht zeigt.“

Im Jahr 2019 wäre Napoleon Bonaparte 250 Jahre alt geworden. Ein Grund mehr das Günther Müchler ihm eine neue Biografie widmet. In seinem Intro erläutert er präzise und sachlich interessant um was es in diesem Buch gehen wird. Kurzum wir werden sehr gut auf IHN vorbereitet. Sein Schreibstil wirkt puristisch und oft auch bildhaft, dennoch aber anders als andere Napoleon-Biografien. Seine Recherchen sind sehr intensiv und das merkt man in jeder Zeile. Das Buch ist in sechs Kapitel gegliedert und schildert Napoleons Leben und Aufstieg sowie seinen Fall. In jedem Kapitel lernen wir ihn mehr kennen, tauchen mehr in seine Seele. Ich hatte oft das Gefühl in diesen Themen zu versinken. Das eine Biografie so interessant sein kann war mir so nicht bekannt. Jeder hat schon mal mit Napoleon Bekanntschaft gemacht und wenn es nur im Geschichtsunterricht in der Schule war. Sein Leben ist und war faszinierend. Besonders beeindruckend fand ich seine Kunst zu improvisieren. Wer so denkt hat Fantasie und das in dieser Zeit! Und an dieser hat es diesem Mann nicht gefehlt. Er war ein blutrünstiger Herrscher und Kämpfer und gleich liebender Ehemann. Seine Liebe zu Josephine ist schon sehr extrem und speziell.

Nachdem dies meine zweite Biografie über diese Person war, muss ich sagen, ist diese hier eine besondere. Dennoch fehlten mir verschieden weltweite Meinungen/Erkenntnisse zu ihm und über ihn. Da wäre sicherlich noch mehr drin gewesen.

Alles in allem erhält das Buch eine Leseempfehlung von mir!

Veröffentlicht am 24.04.2019

Justininans Reich

Die letzte Blüte Roms
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Klappentext:
„Das Weströmische Reich ist untergegangen. Das Oströmische Reich unterliegt im Krieg gegen die Perser, der Nika-Aufstand 532 n. Chr. stürzt das Reich innenpolitisch in die Krise, Konstantinopel, ...

Klappentext:
„Das Weströmische Reich ist untergegangen. Das Oströmische Reich unterliegt im Krieg gegen die Perser, der Nika-Aufstand 532 n. Chr. stürzt das Reich innenpolitisch in die Krise, Konstantinopel, die kaiserliche Hauptstadt, liegt in Schutt und Asche. Wie kommt es aus dieser verfahrenen Situation heraus zur letzten Blüte Roms, zur größten Ausdehnung des Reichs im 6. Jahrhundert?“

Autor Peter Heather widmet sich in seinem Buch „Die letzte Blüte Roms“ dem Kaiser Justinian. Er regierte von 527-568 und war einer der beeindruckendsten Herrscher seiner Zeit. Heather ist ein wahrer Meister der Recherche. Man merkst seine Intensität auf jeder Seite, in jedem Satz an. Dennoch verhaspelt und verzettelt er sich gelegentlich in seinen eigenen Themen. Auf Grund er gesamten Komplexität bleiben diese kleinen Schönheitsfehler weit hinten dran. Bildhafte Beschreibungen werden sehr gut durch Fotos untermalt, Texte werden aufgelockert und zeigen einmal wieder welche Macht dieser Kaiser damals bereits hatte. Wer ein Mal in seinem Leben in der berühmten Hagia Sofia in Istanbul stand, wird Justinian vor sich sehen. Ein Relikt seines Schaffens.
Zur Optik und Haptik des Buches: Es wirkt unheimlich wertig und signalisiert eine gewisse Zeitgeschichte. Das Cover auf dem Schutzumschlag finde ich äußerst gelungen und apart. Der Sprachstil des Autor ist reif, selbstbewusst und bestimmend. Für dieses Buch brauch man Zeit. Ich habe mir oft Notizen nebenbei gemacht sowie kleine Diagramme aufgemalt. Das Buch ist definitiv keine Bettlektüre aber ein Buch das nachhallt. Die Seiten sind recht harmonisch mit den Texten gefüllt. Hier und da wäre eine ruhigere Aufteilung sinnvoll gewesen. Da der Text schon sehr anspruchsvoll ist, wirken dann solche Schreibstile ebenfalls recht steif.

Dieses Buch ist ein Buchhighlight für jeden Geschichtsinteressierten. Aus diesem Grund erhält es auch eine klare Leseempfehlung!

Veröffentlicht am 22.04.2019

Der Garten meines Lebens

Der Garten meines Lebens
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Ulla Lachauer betrachtet in ihrem Buch „Der Garten meines Lebens“ das Leben der Schwarzwald-Bäuerin Agnes Sester. Die Themen Regionalität und Heimatverbundenheit spielen dabei eine große Rolle. Lachauers ...

Ulla Lachauer betrachtet in ihrem Buch „Der Garten meines Lebens“ das Leben der Schwarzwald-Bäuerin Agnes Sester. Die Themen Regionalität und Heimatverbundenheit spielen dabei eine große Rolle. Lachauers Blick liegt ganz allein auf Agnes die im Kinzigtal zu Hause ist. Sie ist 1926 geboren und wächst in einer von Krieg geprägten Zeit auf. Dennoch ist der große Garten und das wirtschaften in Haus und Hof das wichtigste und vor allem überlebensnotwendige überhaupt. Lachauer darf tief in das Leben von Agnes eintauchen. Von der Kindheit bis ins sehr hohe Alter erfahren wir Leser sehr viele Details.
Lachauers Schreibstil hat mich dabei total eingenommen. Die mundartlichen Sätze passen extrem gut und wirken eben identisch. Agnes wird einen sehr sehr nahe gebracht. Man hat das Gefühl man sitzt mit ihr im Garten und philosophiert über den Garten. Ihr warmer Charakter strahlt umheimlich viel Liebe und Geborgenheit aus. Kein Wunder das der Bauernhof so ein beliebtes Urlaubsziel ist und Agnes nunmehr auch eine Institution ist. Mit ihrer Art hat sie mich total fasziniert und beeindruckt. Aus dem wenigen etwas zu schaffen wo man Haus und Hof mit ernähren konnte, ist so heute kaum noch vorstellbar. Ulla Lachauer hat mit ihrem Schreibstil sehr deutlich bewiesen das man auch allein mit Worten Menschen beschreiben kann die man dann sofort kennenlernen möchte. Eine gewisse Warmherzigkeit rüberzubringen ist für einen Autor mehr als eine Herausforderung - das ist pure Kunst.
Dieses Buch hallt bei mir immer noch nach. Es ist so eine schöne und einmalige Geschichte wie es sie zuhauf auf dieser Welt gibt aber dennoch ist bzw. war Agnes Sester eine beeindruckende Frau die ihr Leben mehr als gemeistert und vor allem genossen hat. Ihr Garten ist ihr Erinnerungsfeld. Alles darin erinnert sie an alte und vergangene Zeiten....ein schöner Gedanke.
Dieses Buch hat mich unheimlich berührt und wurde von mir sehr langsam gelesen, damit ich mir wirklich genau vorstellen konnte wie Agnes ihr Welt so sah.

Ich hoffe sie sitzt nun auf einer grünen und blumengeschmückten Wolke mit ihrem Mathis und genießt mit ihm die Zweisamkeit die im realen Leben leider nur von kurzer Dauer war.

Dieses Buch erhält eine klare Leseempfehlung!

Veröffentlicht am 22.04.2019

Ein essbares Ökosystem im eigenen Garten!

Permakultur - Dein Garten. Deine Revolution.
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Die Gärtnerin Sigrid Drage zeigt mit ihrem Buch „Permakultur“ eine neue-alte bzw. längst vergessene Art des Gärtnerns auf. Permakultur wurde schon immer betrieben aber auf Grund der verschiedenen Entwicklungen ...

Die Gärtnerin Sigrid Drage zeigt mit ihrem Buch „Permakultur“ eine neue-alte bzw. längst vergessene Art des Gärtnerns auf. Permakultur wurde schon immer betrieben aber auf Grund der verschiedenen Entwicklungen des Menschen wurde diese Art fast in Vergessenheit geraten.
Einfach mal auf Tuchfühlung mit dem eigenen Garten gehen. Verstehen warum wann wie und wo gerade das wächst was da wächst. Wir können mit Permakultur ein essbares Ökosystem schaffen ohne das wir dabei unseren Garten verkommen lassen müssen. Genau das ist der Grund warum diese Art so verdrängt wurde. Die meisten Gärtner sehen in diesem Prinzip ein Verwildern und Verlumpern des Gartens - alles großer Quatsch wenn man es nur richtig macht.
Man brauch einfach nur auf Chemie verzichten, ökologisch angebautes Saatgut kaufen, anbauen und dann die Frucht ernten und auch wieder daraus Samen gewinnen, den Biden vernünftig earbeiten etc. etc.....ein Kreislauf der unheimlich simpel ist, wenn man den will. Sigrid Drage hat ein sehr feines Gespür dem Leser das wieder näher zu bringen. Erstmal beschreibt und erklärt sie das Thema Permakultur von Grund auf. Weiter geht es mit Pflanzen und Blumen und deren Ökologie. Die sollte jeder Gärtner verstehen, denn ohne dieses Wissen brauch man sich auch nicht wundern wenn die ein oder andere Pflanzung in die Hose geht. Mischkultur ist hier der Tenor. Ebenso ein wichtiger Punkt ist das Wasser und die gescheite Bewässerung im Garten.
Wer einmal mit diesem Prinzip beginnt und Erfolg hat, wird nie mehr davon loskommen. Dieses Art des Gärtnerns mit der Natur ist ganz besonders - überall wächst nützliches „Zeug“ was man noch gebrauchen kann. Die Autorin versteht es mit ihrem Schreibstil, den Leser zum nachdenken anzuregen und eben auch Interessen zu wecken. So muss Gärtnern sein! Nachhaltigkeit ist hier das große Ziel!

Zur Optik und Haptik: Das Buch hat einen sehr schönen Einband. Anders als die anderen wirkt er natürlicher und eben offener. Das orange Lesebändchen ist wieder ein guter Helfer, ebenso auch die Fotos. Neben den Texten gibt es immer wieder Tabellen oder kurze Zusammenfassungen. Somit hat das Buch eine offene und klare Struktur und wirkt übersichtlich.

Alles in allem sehr lesenswert und vor allem nachahmenswert! Aus diesem Grund gibt es wieder eine klare Leseempfehlung!