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Veröffentlicht am 29.01.2019

Du bist nicht allein!

Unbekannte Mitbewohner
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In unserem Leben sind wir nicht nur von Luft und Menschen umgeben, sondern auch, unter anderem, von unseren tierischen Nachbarn. Wir alle kennen sie - egal ob Fliegen die einem den Verstand rauben können ...

In unserem Leben sind wir nicht nur von Luft und Menschen umgeben, sondern auch, unter anderem, von unseren tierischen Nachbarn. Wir alle kennen sie - egal ob Fliegen die einem den Verstand rauben können wenn sie zu aufdringlich werden, Tauben die einem mit ihrem Gegurre aus den Schlaf reißen , Wespen die man nicht zur Gartenparty eingeladen hat aber trotzdem daran teilnehmen wolle oder der Silberfisch der morgens durchs Bad huscht. Uns allen sagen diese Tiere etwas aber wir wissen viel zu wenig über ihre Lebensweise und ihr Sozialverhalten. Brauchen wir denn dieses Wissen überhaupt? Und ob! Denn nur dadurch werden Mythen bei Seite geräumt und der Blickwinkel auf diese Tiere eindeutig verbessert. Nich jede Spinne muss gleich zermatscht werden wenn sie sich aus Versehen ins Haus verirrt, nur das müssen wir erstmal wieder lernen.

Ruthild Kropp und Carina Heberer bringen in ihrem Buch „Unbekannte Mitbewohner - Das Who‘s Who unserer tierischen Nachbarn“ alles auf sehr witzige und informative Weise auf den Punkt. Die beiden Damen beschreiben sehr klar und rund über das jeweilige Geschöpf. Alles wirkt dabei sei kurzweilig und ist wunderbar gegliedert. Durch diese Aufmachung kann man das Buch recht zügig lesen ohne dabei Wissen zu vergessen. Ebenso eignet es sich sehr gut zum vorlesen und gleich darüber diskutieren. Natürlich wird man Dinge lesen die man schon kennt aber sie beschreiben auch geschichtliche Aspekte sehr gut lesbar die man eben noch nicht kannte. Die Ansicht der beiden wird mit ihrem Humor sehr gut untermalt. Sie verstehen sehr gut, ein „trockenes“ biologische Thema zu verpacken, so dass auch größere Kinder sehr gut verstehen können um was es sich dreht. Mit ihrer Sichtweise zeigen die beiden Autorinnen eine Feinfühligkeit auf, die wir Menschen ein wenig verloren haben. Wir müssen immer gleich alles vernichten. Aber warum? Nur weil wir das Tier eklig finden? Vielleicht finden uns die Tiefe eklig! Oder weil sie uns so stören? Es ist eher das Gegenteil...wir dringen zu weit in den Lebensraum unserer Tiere ein und zerstören ihn. Das Artensterben hat begonnen! Die Sichtweise macht es aus und das ist den beiden mit diesem Buch hervorragend gelungen. Jedes Lebewesen hat seine Dasein-Berechtigung, wir müssen sie nur lernen zu verstehen! Zur Aufmachung des Buches: die zarten, grauen Zeichnung und auch die zahlreichen Fotos bereichern dieses Buch ungemein. Natürlich kennt man die Tierchen um die es hier geht, aber sie mal so aus dieser Perspektive zu sehen ist schon, zum Teil, erstaunlich. Durch die Bilder wirkt das Buch sehr ansprechend und locker. Perfekt gestaltet würde ich sagen!
Dieses Buch erhält eine ganz klare Leseempfehlung und sollte in allen Haushalten gelesen werden. Es sollte zur Pflichtlektüre werden, denn wenn wir nicht bald „aufwachen“ und uns um unsere Natur kümmern, wird bald kein Vögelchen mehr singen, keine Mücke mehr surren und kein Käfer mehr krabbeln....Wollen wir das? Nein! Also lesen Sie dieses informative Buch! Es lohnt sich!

Ich danke dem Verlag für das Leseexemplar!

Veröffentlicht am 28.01.2019

Vom Glück und dem ständigen streiten dazwischen

Vom Glück und den Tagen dazwischen
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Emmi ist nun mittlerweile Ende 30 und beschließt nach ihren zahlreichen und aussichtslosen Beziehungen die Suche nach dem „Mister-right“ aufzugeben. Alleine wird sie ihr Leben auch gut leben, dafür brauch ...

Emmi ist nun mittlerweile Ende 30 und beschließt nach ihren zahlreichen und aussichtslosen Beziehungen die Suche nach dem „Mister-right“ aufzugeben. Alleine wird sie ihr Leben auch gut leben, dafür brauch es keinen Mann. Da sie es aber nicht lassen kann begibt sie sich, uneingeladen versteht sich, auf die Hochzeit ihres Ex-Freundes. Da dies ihr einen so heftigen Schlag verpasst beschließt sie kurzer Hand mit vier sehr unterschiedlichen Frauen eine spontane Fahrt ins Nirgendwo.

Frida Matthes hat den Roman „Vom Glück und den Tagen dazwischen“ verfasst. Ihr Schreib- und Sprachstil ist flüssig und rund. Sie weiß den Leser gut zu unterhalten, jedenfalls auf den ersten Kapiteln des Buches. Ab einem gewissen Punkt, hier als Beispiel die Reise in die Normandie, sieht man sich sogar in den Damen wieder. Typisch Frauen eben. Sie kabbeln, streiten, meckern, müssen dringend mal aufs Klo etc. . Alles Situationen die aus dem Leben gegriffen sind. Da hat Matthes bewiesen das sie eine sehr gute Auffassungsgabe hat. Aber diese Themen nehmen einfach nicht ab und gerade die ständige Streiterei nervte mich als Leser zum Schluss hin ungemein. Frida Matthes hat ihre Damen so extrem viel Streiten lassen, das man sich fragt warum dieses Cover so fröhlich gehalten ist und das Buch etwas von Glück behandeln soll. Nichts davon ist mehr zu spüren. Die Damen gehen einem irgendwann ziemlich auf die Nerven und ich war dann froh das die Geschichte vorbei war. Obwohl ich am Anfang so viel gelacht habe und auch mich oft darin wieder erkannt habe, fand ich ab der Hälfte die Geschichte schlecht fortgeführt. Zum Teil konnte man Dinge erahnen, aber gut, das ist nicht dramatisch, aber die Streitlust hat alles irgendwie dann noch mehr in Mitleidenschaft gezogen. Tut mir Leid aber mehr als 3 Sterne kann und will ich hier nicht vergeben. Die Geschichte hätte so viel Potential gehabt, was leider komplett verschossen wurde...Schade.

Ich danke dem Verlag für das Leseexemplar!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Atmosphäre
  • Humor
  • Geschichte
  • Gefühl
Veröffentlicht am 26.01.2019

Auf nach Samthar!

Rückkehr nach Samthar
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Klappentext: An einem Märztag erscheint eine Besucherin aus Europa in einer imposanten, verfallenden Festung im Herzen Indiens. Es ist die Rückkehr an einen Ort ihrer Kindheit. Von hier wurde einst das ...

Klappentext: An einem Märztag erscheint eine Besucherin aus Europa in einer imposanten, verfallenden Festung im Herzen Indiens. Es ist die Rückkehr an einen Ort ihrer Kindheit. Von hier wurde einst das ehemalige Königreich von Samthar regiert. Das kleine Reich gibt es nicht mehr, wohl aber noch einen Maharaja, der über das Fort und die Menschen dieses extremen Landstrichs gebietet.Die Ich-Erzählerin gerät von Tag zu Tag in ein immer dichteres Netz von ehemaligen Höflingen, Priestern, Wanderasketen, Verwandten und Dienern des Königs, bis hin zu einer geheimnisvollen Gestalt, die sich jede Nacht vor ihr Bettende legt und im Morgengrauen verschwunden ist. Eines Tages kommt ein Ehepaar zu Besuch, die Nichte des Maharajas, Ganga, und ihr Mann. Es ist ein Besuch aus einem ganz anderen Indien, dem der Technologie und Hochfinanz. Von Anbeginn entspinnt sich ein besonderes Verhältnis zwischen der Erzählerin und der schönen Ganga. Gemeinsam gehen die beiden Frauen in der Festung auf Spurensuche und kommen dem Geheimnis dieses entlegenen Ortes näher. Eine Reise beginnt. Es geht nach Samthar.

Anna Katharina Fröhlich hat den Roman „Rückkehr nach Samthar“ verfasst, gestaltet, erfunden...wie auch immer und hat damit ein unheimlich feines Gespür bewiesen. Man könnte meinen sie hat gezaubert. Ihre Erzählweise, ihr Sprachstil, sind so fein, rund und stabil, das man ihr folgen muss. Ob man will oder nicht. Ab der erste Seite ist man als Leser gefesselt. Der kleine silberne Koffer ist dabei ein richtiges magisches Symbol. Sie beschriebt ihre Gegend, die Landschaften, so exakt genau, dass das Kopfkino unweigerlich mitspielt. Egal ob die Protagonisten oder die Nebendarsteller - alles wirkt harmonisch und umgarnt den Leser auf indische Art. Die Ich-Erzähl-Perspektive hat mir sehr gut gefallen. Dadurch entwickelt man nicht nur eine enge Bindung zu den Figuren sondern erhält auch Einblick in das Seelenleben. Anna Katharina Fröhlich hat ganz bestimmt Witz, Humor, Nachdenklichkeit, Zorn und einen gewissen Zauber als Zutat für dieses Buch verwendet. Ihre Geschichte deckt die gegensätzliche Welt auf in der wir leben. Durch ihren besonderen Erzählstil wirkt alles sehr sinnlich und natürlich. Man nimmt ihr als Leser die Geschichte ab. Möchte selbst gern mal nach Samthar und nach dem Maharaja suchen, seinen Prunk bestaunen, die Kultur erleben. Alles wirkt fast wie ein modernes Märchen. Ich war von dieser Geschichte sehr begeistert! Auch das Cover trägt seinen Teil dazu bei. So stellt man sich Samthar vor. Dieses Buch ist ein Buch zum wegträumen in eine andere Welt. Auf nach Samthar! Und dafür gibt es eine klare Leseempfehlung von mir!

Ich danke dem Verlag für das Rezensionsexemplar!

Veröffentlicht am 10.01.2019

Der Mensch zerstört die Erde (hoffentlich nicht!)

Das Verstummen der Natur
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Die größten Gesprächsthemen momentan? Klimawandel, Insektensterben, Artenschwund- und sterben...Was wird aus uns wenn nichts mehr um uns herum summt und brummt? Nichts mehr kriecht und fleucht? Und wer ...

Die größten Gesprächsthemen momentan? Klimawandel, Insektensterben, Artenschwund- und sterben...Was wird aus uns wenn nichts mehr um uns herum summt und brummt? Nichts mehr kriecht und fleucht? Und wer ist Schuld? Genau! Wir Menschen! Ackerrandstreifen verschwinden sowie Knicklandschaften am Wegesrand, ebenso ändert sich die Agrar- und Landwirtschaft stetig, Plastikmüll verschmutz die Meere und das Grundwasser massiv...die Vielfalt des Lebens ist bedroht! Mensch und Tier sind bedroht!
Claus-Peter Hutter und Volker Angres, beides Männer die sich stark für den Natur- und Umweltschutz, schon aus beruflichen Gründen einsetzen, nehmen uns in ihrem Buch „Das Verstummen der Natur“ auf eine Reise mit, die einem das Blut in den Adern gefrieren lässt. Die beiden machen dem Leser eines deutlich: es muss sich schnellstens etwas ändern! Jetzt! Und nicht erst in 10 Jahren! Die beiden Autoren beleuchten das Thema sehr intensiv. Es wird direkt in die Anfänge der Geschichte, unserer Entwicklung als Mensch, gegangen. Am Anfang war ich etwas verwundert und wollte die Abschnitte erst überspringen, aber ich dachte mir das sich die beiden Autoren schon etwas dabei gedacht haben und genau das waren auch die Knackpunkte für mich. Es ist unheimlich interessant zu lesen (denn die Dinge von damals haben wir seit unserer Schulzeit schon vergessen) wie wir damals die Landschaft für uns Menschen nutzbar gemacht haben. Mein Gott, waren wir schlau damals! Warum und Wann eine Landwirtschaft entstand? Warum Pestizide gebraucht wurden/werden und natürlich die Erkenntnis daraus, wie wir unsere Erde heute regelrecht „versauen“. Durch ihren unheimlich flüssigen und sympathischen Schreibstil, klebt man den beiden Autoren förmlich auf jeder Seite nach. Sie erläutern, erklären, schildern, regen an, demonstrieren und heben auch oft genug den Zeigefinger. Alles völlig richtig und sinnvoll! Das schöne dabei ist, sie geben einem auch nützlich Tipps, Adressen und Anregungen, so, dass niemand sagen kann, er wüsste nicht wie und wo er sich kundig machen könne. Das Nachwort und das Quellenverzeichnis sowie Anhang strotzen nur so vor Adressen. Man muss sie nur nutzen. Da ich mich sehr intensiv mit den aktuellen Themen befasse, waren mir einige Dinge nicht unbedingt neu. Wer sich auch nur ein wenig damit befasst, hat schon sehr gute Grundlagen für diese Thematik. Dennoch fand ich den geschichtlichen Rückblick mehr als gelungen. Das Buch zeigt aber immer mehr und intensiver, als andere Medien im Vergleich, auf, wie dramatisch es momentan um unsere Umwelt steht - es ist eine Zusammenfassung des umweltlichen Absturzes unserer Erde inklusive ihrer Tier-, Pflanzen- und Menschenwelt. Ich war sehr oft erstaunt, empört, wütend und überrascht wie dumm wir Menschen eigentlich geworden sind. Deshalb sollte jeder selbst seinen Menschenverstand wieder zum Leben erwecken und sich für seine Natur einsetzen. Die beiden Autoren machen es sehr deutlich wie es funktioniert! Zum Cover: besser hätte das Motiv nicht gewählt werden können. Bei einem toten Rotkehlchen werden wir alle weich. Generell wenn wir tote Tiere sehen, bekommen wir Mitleid. Psychologisch gesehen ist dies ein sehr guter Aspekt, dieses Buch erstmal in die Hand zu nehmen. Das Rotkehlchen wir nie wieder singen, es ist verstummt...hoffentlich nicht für immer.

Dieses Buch erhält eine ganz klare Leseempfehlung und sollte Pflichtlektüre für jeden Bewohner unseres Erdballes werden. Meinen Respekt an die beiden Autoren wie sie dieses große Thema so kompakt in dieses Buch „gepackt“ haben.

Ich danke dem Verlag für das Rezensionsexemplar!

Veröffentlicht am 29.12.2018

Barbarossa

Schwert und Krone - Zeit des Verrats
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Wir finden uns im Monat März des Jahres 1152 in Aachen wieder. Friedrich, der zukünftige Barbarossa, ist mit in der Krönung zum König. Sein Ziel: das Land wieder erneuern was von Kriegen so elendiglich ...

Wir finden uns im Monat März des Jahres 1152 in Aachen wieder. Friedrich, der zukünftige Barbarossa, ist mit in der Krönung zum König. Sein Ziel: das Land wieder erneuern was von Kriegen so elendiglich zerstört wurde. Er weiß seine Leute zu führen: dem einen verspricht er Land und seinen Feinden den Tot. Er ist ein starker Führer, aber das gefällt einigen Fürsten überhaupt nicht. Vor allem seine Bindung zu den Welfen ist dabei immer ein Streitfaktor. Aber Friedrich weiß neue Mitstreiter um sich zu scharren um gehen Rainald von Dassel vor zu gehen. Dabei bangen Albrecht der Bär und auch Konrad von Meißen um ihre Stellung und Macht. Ein starker Marsch beginnt. Es ist ein gnadenloser Kampf um Macht, um junge Frauen die vielen Männern den Kopf verdrehen und um Anerkennung...

Sabine Ebert entführt den Leser mit ihrem dritten Teil ihrer „Schwert und Krone“-Saga in das Jahr 1152. ab der ersten Seite ist man wieder mitten im Geschehen. Erkennt alte Bekannte und lernt auch schnelle die neue (politische) Lage kennen. Ihr Schreib- und Sprachstil ist, wie immer, unvergleichlich. Sie schreibt so gekonnt sicher, so deutlich, rund und klar das man meinen können sie hat in dieser Zeit gelebt. Aber genau das zeugt von ihrer intensive Recherche. Ebert lässt nichts aus. Egal ob Krieg oder Frieden, egal ob Frauen, die Liebe oder den Hass. Alles kommt bei ihr ungeschönt und ehrlich auf den Tisch. Sie schreibt wieder extrem detailliert, so detailliert das man sich komplett in der Story verliert. Und genau das macht so einen großen Spaß. Denn sich in einem historischen Roman so wohl zu fühlen, schaffen nur die wenigsten Autoren - Sabine Ebert ist aber eine von ihnen und das macht ihre ganze Art aus. Die Beschreibung der Krönung war unheimlich spannend und klar als wäre man selbst Zeuge dieses unbeschreiblichen Zeitpunktes gewesen. Auch die Liebe zur Recherche merkt man dabei extrem heraus. Ebert weiß den Leser zu fesseln und zu bannen. Irgendwann hat man das Gefühl man können den Talg der abbrennden Kerzen förmlich riechen, den kalten Wind der um die Burgmauern weht spüren und den Anblick Barbarossas vor seinen Augen sehen.
Ich kenne Sabine Ebert von Anfang an ihrer Autorenkarriere und bewundere sie für ihre Kraft. Sie wohnt an den wichtigsten Orten der Handlung/der Recherche und wenn man sie mal ganz zufällig trifft, merkt man wie sie den Augenblick in der jeweiligen Stadt genießt. Diese Frau ist Autoren mit Leib und Seele und ohne Star-Allüren. Ebert bringt einem die Geschichte unseres Landes näher wie keine andere Person das je hätte machen können. Sie lebt für das was sie tut und auch das merkt man in ihren Büchern.
Auch von diesem dritten Teil bin ich restlos begeistert und ich freue mich jetzt schon wie verrückt auf die nachfolgenden Bände und generell auf alles was sie noch so verfassen wird. Dieses Buch erhält von mir eine ganz klare und fürstliche Leseempfehlung!

Ich danke dem Verlag für das Rezensionsexemplar! Es war mir eine Freude!