So will ich nicht enden
So enden wirDas ist das erste Mal das ich einen Klappentext kopiere... „Sie waren unsterblich – damals, Ende der Neunziger, wütend und voller Aufbruch, drei Jungs und eine Frau, Protagonisten der neuen Gegenkultur ...
Das ist das erste Mal das ich einen Klappentext kopiere... „Sie waren unsterblich – damals, Ende der Neunziger, wütend und voller Aufbruch, drei Jungs und eine Frau, Protagonisten der neuen Gegenkultur aus späten Punks, krassen Künstlern und digitalen Bohemiens. Allen voran Duke, riesiges Schriftstellertalent, genialisch, unnahbar. Jetzt ist Duke tot, zufälliges Opfer eines Raubüberfalls, es ist das Jahr 2014 und Porto Alegre wie paralysiert von der sengenden Hitze und dem Streik. Am Grab ihres alten Mitstreiters kommen Aurora, Antero und Emiliano zusammen, nach einer gefühlten Ewigkeit wie Fremde. Unweigerlicher Blick zurück: Wie war das früher, und was ist aus ihnen geworden, aus den Idealen, Lebensplänen, Hoffnungen? Und: Wer war dieser Duke wirklich? War er ihr Freund? Oder hat er sie nicht doch bloß für seine Zwecke benutzt? Die immer skurrilere Suche nach einer Antwort führt die drei zu einer Hinterlassenschaft, die so berührend wie erschütternd ist. Was gibt dem Leben Halt, wenn das Wünschen nicht mehr hilft? Daniel Galera hat einen virtuos agilen, unerschrockenen Generationen- und Gegenwartsroman geschrieben. Über Auf- und Abbrüche, über Ankünfte und Verlorenheiten und über das ungelöste – vielleicht unlösbare? – Geheimnis menschlicher Nähe.“ Auf diesen Klappentext wurde ich aufmerksam und dachte mir „Interessantes Thema! Gerade in der heutigen Zeit.“ und was soll ich sagen?! Ich wurde nicht wirklich enttäuscht von diesem Buch aber es ist überhaupt keine Bereicherung und ganz ehrlich, ob man es liest oder nicht wird einem keine neuen Erkenntnisse liefern. Galera schreibt offen, hart, derb zum Teil auch zu frivol. Er trifft mit seinem klarem Schreibstil den Leserhytmus des Lesers, ist aber meiner Meinung nach am Inhalt seiner eigenen Story völlig vorbei geschrammt. Seine vier Protagonisten reisen gedanklich immer wieder in die gute alte Zeit zurück. Wo alles irgendwie besser war - vorallem der Zusammenhalt und Bestand ihrer Freundschaft. Nachdem Duke tot ist kommen sich die drei wieder näher und das in jeder Hinsicht und genau das erschlägt diesen Roman. Ab einem gewissen Teil geht es nur noch um Sex. Wie, warum und weshalb. Dabei ist das Quäntchen Weltuntergangsstimmung ein ebenso großer Teil. Ich muss gestehen das ich irgendwann den eigentlichen Sinn der Geschichte nicht wirklich mehr erkannt habe. Soll das eine Gesellschaftskritik sein die Galera da verfasst hat? Geht es um den Kontakt und die Inbesitznahme der neuen Medien auf uns Menschen und mit uns Menschen? In wie weit beeinflussen sie unser Leben? Ich muss leider sagen, ich habe darauf keine Antwort gefunden obwohl der Klappentext genau darauf hinaus will...Die ganze Story wirkt irgendwann undurchschaubar und als ob das nich schon genug wäre kommt zum Schluss auch noch der weiße Hirsch als Abschluss daher... Sorry, aber das war leider nicht das was ich erwartet habe. Nostradamus wäre jedenfalls davon begeistert und hätte in Galeras Protagonisten seine größten Fans zum Thema Weltuntergang gefunden. „So enden wir“....ich hoffe nicht!