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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.05.2018

Strandrosensommer

Strandrosensommer
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Ditte wohnt an der nordfriesischen Küste, genauer in St. Peter-Ording. Eine wundervolle Gegend und Ditte liebt ihren großen Pferdehof. Nur leider ist der Hof wirtschaftlich nicht mehr tragbar. Dabei besucht ...

Ditte wohnt an der nordfriesischen Küste, genauer in St. Peter-Ording. Eine wundervolle Gegend und Ditte liebt ihren großen Pferdehof. Nur leider ist der Hof wirtschaftlich nicht mehr tragbar. Dabei besucht ihre Nicht Inga sie und erlebt dabei ihr blaues Wunder. Der Hof ist ruiniert, ihr Freund hat sich mir nichts dir nichts nach Indien abgesetzt um zur Selbstfindung zu kommen. Da krempelt Inga die Ärmel hoch und hilft ihrer Tante aus vollen Kräften. Sie hat DIE Geschäftsidee überhaupt....glaubt sie zumindest. Und dann stet dann auch noch Mats vor ihr...ihre frühere Jugendliebe... Tanja Janz hat hiermit einen leichten und seichten Sommerroman geschrieben bei dem man den Kopf nicht groß einschalten brauch. Ihr Schreibstil ist klar und die Protagonisten werden rasch sympathisch. Ohne große Umschweife erzählt sie Dittes Geschichte und auch Inga kommt nicht zu kurz. Diese Stränge sind sehr gut durchgestuft. Dennoch muss ich gestehen war mir dieser Roman ein wenig zu leicht. Er ist nicht schlecht aber auch kein Hit. Die Geschichte der Geisterbeschwörung wirkt irgendwann langweilig und ich hatte das Gefühl die Story musste erhalten um die Geschichte am laufen zu halten. Eine recht schöne Geschichte für zwischendurch aber wer etwas nachhallendes sucht, sucht hier vergebens. Ich hätte mir, ehrlich gesagt, ein wenig mehr versprochen.

Veröffentlicht am 10.05.2018

Die Frau Hofoperndirektorin...oder vielleicht doch einfach nur Alma?!

Die Muse von Wien
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Alma Schindler ist die schönste junge Frau von ganz Wien! Jeder ist ihr verfallen! Sie wird bewundert von allen Seiten. Durch ihre Familie ist sie mit der Wiener High Society tief verwurzelt, kennt viele ...

Alma Schindler ist die schönste junge Frau von ganz Wien! Jeder ist ihr verfallen! Sie wird bewundert von allen Seiten. Durch ihre Familie ist sie mit der Wiener High Society tief verwurzelt, kennt viele bekannte Namen wie beispielsweise Gustav Klimt. Mit ihm erfährt Alma das erste Verliebtsein. Sie verdreht den Männern reihenweise den Verstand. Durch ihre vielen Bekanntschaften wird ihr eines Tages Gustav Mahler vorgestellt. Beide verlieben sich Hals über Kopf ineinander und die Wiener Boheme steht Kopf. Es gibt dabei nur ein großes Manko! Alma soll für Mahler ihr Leidenschaft zur Musik aufgeben...ein harter Schritt. Ihr Leben und auch ihr Leiden beginnt mit ihrer Ehe. Ihr Familie die langsam zu wachsen beginnt, bekommt derbe Einschnitte. Ebenso Almas Sicht auf sich selbst wird für sie zum Spießrutenlauf! Es muss sich etwas ändern in ihrem Leben...

Caroline Bernard, hinter der sich die Autorin Tania Schlie versteckt hat die Wiener Gesellschaft wunderbar in diesem Roman eingefangen. Ihr Blick auf die berühmten Personen macht neugierig und liest sich zudem unheimlich spannend. Gerade eben durch ihren angenehmen Schreibstil ist man schnell in der Geschichte und in der Welt Alma Mahlers. Man versteht diese Frau als Leserin sofort. Ist irgendwie mit ihr verwandt und hat das Gefühl sie ist wie eine gute Freundin die einem ihr Leben erzählt. Diese ständige Zerrissenheit die Alma begleitet lässt einen als Leser sogar manchmal wütend werden, denn man möchte sie am liebsten schütteln und ihr klar machen das sie auch an sich denken soll. Und genau das tut sie auch irgendwann zum Ende hin des Buches. Anmerken muss ich die verschiedenen Sprünge zwischen den Kapiteln. Gerade noch in Wien und jetzt schon seit 4 Wochen in New York....das fand ich nicht unbedingt harmonisch. Ebenfalls die recht eintönige Stimmung ab der Hälfte des Buches....hier wusste ich nicht warum die Autorin nicht mal auf den Punkt kommen will? Es passt schon alles um Alma zu verstehen aber man hätte es wohlwollender und runder gestalten können. Denn gerade zum Schluss fesselt die Geschichte unheimlich und diese abrupten Wechsel zwischen den Orten lassen vermuten das der Autorin die restlichen Seite noch eben schnell füllen muss. Hier hätte ich mir mehr Gefühl gewünscht. Schön war der leichte Lokalkolorit zu Wien. Wer die Stadt kennt, wird sich hiermit wohl fühlen und wer nicht, wird sie unbedingt besuchen wollen. Alma Mahler wird auch im Nachwort wunderbar kurz behandelt. Eine sehr interessante Sicht wird auf sie geworfen und sie wird als Femme fatale bezeichnet. Sie wusste das sie schön war und vielleicht hat sie es auch ausgenutzt....Nichtsdestotrotz ist diese Geschichte wunderschön zu lesen und vor allem gewährt sie einen großen Einblick in das Leben des großen Musik-Genies Gustav Mahlers. Klare Leseempfehlung für alle Klassikliebhaber und Wien-Verrückte!

Veröffentlicht am 01.05.2018

Theater, Theater...der Vorhang geht auf!

Die Tochter des Kapitäns
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Wir schreiben London im Jahr 1880 - Rosalyn Berney hat keine schöne Kindheit erfahren. Sie ist im Kinderheim aufgewachsen. Später, in ihrer Jugend, findet sie einen Job bei Mrs. Huffman. Sie erledigt ihre ...

Wir schreiben London im Jahr 1880 - Rosalyn Berney hat keine schöne Kindheit erfahren. Sie ist im Kinderheim aufgewachsen. Später, in ihrer Jugend, findet sie einen Job bei Mrs. Huffman. Sie erledigt ihre Arbeit und darf sogar ihr Hobby ein wenig ausleben und bekommt Gesangsunterricht. Das Glück scheint nur nicht von langer Dauer, denn der neue Partner von Mrs. Huffman bezichtigt Rosalyn des Diebstahls und jagt sie aus dem Haus wie einen räudigen Hund. Als wäre das nicht schon schlimm genug tappt sie dann auch noch ins Rotlichtmilieu ab. Bis Jessie in ihr Leben tritt! Sie sammelt sie buchstäblich von den Straßen Londons auf. Jessie ist Schauspielerin am Theater und vermittelt ihr einen Job. Sie kann ihr Glück kaum fassen, als sie dort als Garderobiere arbeiten darf, und taucht in die schillernde Welt des Theaters ein. Auf Grund einer Handverletzung darf Nate Moran nicht zur Armee. Stattdessen arbeitet er nachts als Bühnenarbeiter und vertritt auch noch seinen Bruder der fpr die Beleuchtung zuständig ist, bei einem großen Londoner Theater. Doch er zählt die Tage, bis er wieder zurück zu seinem Regiment darf. Denn eine Schuld lastet schwer auf seiner Seele. Aber dann trifft er auf eine wunderschöne Frau, Rosalyn, die sich gerade ein neues Leben an dem Ort aufgebaut hat, dem Nate nur zu gerne entfliehen möchte. Kann die Liebe den Graben zwischen Angst, Schuld und Geheimnissen überwinden? Vorab, der Titel des Buches hat nichts, aber auch gar nichts mit der Story zu tun. Eben nur das Rosalyns Vater Kapitän war und nie wieder von der See heimgekehrt ist. Sonst wird nichts dergleichen weiter zum Thema Seefahrt erzählt Jennifer Delamere hat eine schönen, flüssigen Schreibstil. Nichts wirkt gekünzelt oder unglaubwürdig. Nichts wirkt zu ausschweifend. Alles passt zusammen. Wie andere Rezensenten auch geschrieben haben, ist es ein wenig verwirrend mit den Wechseln in den Erzählpassagen. Das hätte besser gelöst werden können. Nichtsdestotrotz sind die Protagonisten einem recht schnell sympatisch und die Story nimmt seinen Lauf und vollendet das ganze zu einem runden Ende.

Veröffentlicht am 01.05.2018

Zurück in die Vergangenheit - ab in die 80er

Billy Marvins Wunderjahre
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Billy, Alf und Clark sind ein eingeschworenes Jungstrio. Jeden Blödsinn stellen sie gemeinsam an. Wir schreiben das Jahr 1987 irgendwo in einem kleinen Village im nirgendwo der US-Staaten. Es ist Sommer, ...

Billy, Alf und Clark sind ein eingeschworenes Jungstrio. Jeden Blödsinn stellen sie gemeinsam an. Wir schreiben das Jahr 1987 irgendwo in einem kleinen Village im nirgendwo der US-Staaten. Es ist Sommer, es ist heiß und es wurde den dreien noch heißer als sie bei Zelinsky’s Kiosk die neuste Ausgabe des Playboys gesehen hatten. „Glücksrad-Fee“ Vanna White ist auf dem Cover und auch im Innenteil. Und das heißeste ist, sie ist nackt. Für die 14-jährigen Jungs der größte Traum! Jeder soll ein Exemplar bekommen. Das Problem ist nur, sie sind eben noch keine 18 Jahre alt...das Projekt „Playboy“ beginnt! Dadurch lernt Billy Zelinsky‘s Tochter Mary näher kennen. Sie ist ebenfalls so Computerverliebt wie er und in diesem Gebiet auch recht pfiffig. Sie wollen an einem Wettbewerb für ein Computerspiel teilnehmen und erarbeiten nun das „Siegerspiel“. Dabei tauchen nur allerlei Problemchen auf und der Plan mit dem Playboy will auch erfüllt werden. Die Jungs geraten dabei nicht nur mit dem Gesetz in Konflikt sondern auch an ihre Grenzen. Aber es gibt eben Dinge, die nicht so sind wie sie scheinen... Jason Rekulak hat mit „Billy Marvins Wunderjahre“ einen absolut genialen Roman geschrieben! Es wird aus der Sicht von Billy erzählt. Dieser Ich-erzählstil ist so urkomisch das ich mich ganz oft richtig weggeschmissen habe vor lachen. Es ist einfach nur herrlich wie er seine Freunde beschreibt, sein Verhältnis zu seiner Mutter oder auch Sal Zelinsky. Die Story hat mich von der ersten Seite gefesselt und ich habe das Buch fast in einem Rutsch gelesen. Hier sei noch gesagt, das die Haptik ein kleines Highlight ist! Vom bedruckten Lesebändchen bis hin zum Leineneinband...hier stimmt die komplette Ästhetik des Buches! Die klare unverformte Schreibweise ist großartig! Nichts wirkt zuviel oder zu wenig. Alles ist wohldosiert. Das Beste ist aber, der kleine gedankliche Roadtrip zurück in die 80er Jahre. Für alle die in dieser Zeit aufgewachsen sind kann ich nur sagen, lest dieses Buch, ihr werdet euch darin wiederfinden! Es ist soooo schön zu lesen das es damals auch ohne Social-Media ging. Man musste sich „richtig“ treffen um miteinander in Kontakt zu treten. Ebenso die ganzen Blödelein...habe wir doch auch alle gemacht. Wir haben uns doch auch auf den nächsten Starschnitt in der Bravo gefreut und darauf hingefiebert. Oder die Jungs bewundert die BMX-Räder hatten und auch noch gut damit fahren konnten. Es ging zu dieser Zeit auch noch um Idole die man hatte...für die einen war es Box-King „Rocky Balboa“ für die anderen war es Elle Mc Pherson. Der Tenor dieser Story ist unglaublich schön. Wir kannten uns als Freund, haben miteinander Quatsch gemacht, waren füreinander da, hatten, wie schon gesagt, Idole und hatten eben unsere kleinen Geheimnisse. Um sich bei jemanden zu entschuldigen musste man noch hingehen und nicht wie heute einfach nur eine plumpe Whats-App schreiben...es war schön damals....und aus diesem Grund gibt es für dieses Buch auch eine spitzenmäßige Bewertung! Dieser kleine Trip in die Vergangenheit hat richtig gut getan! Klare und absolute Leseempfehlung!

Veröffentlicht am 29.04.2018

Bis die Sterne zittern

Bis die Sterne zittern
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Leipzig, im Sommer 1936. die Sommerferien haben gerade begonnen und der 16-jährige Harro in eine Prügelei mit Hitlerjungs verwickelt. Er teilt diese Ideologie nicht und wird sie auch niemals teilen, das ...

Leipzig, im Sommer 1936. die Sommerferien haben gerade begonnen und der 16-jährige Harro in eine Prügelei mit Hitlerjungs verwickelt. Er teilt diese Ideologie nicht und wird sie auch niemals teilen, das steht für ihn fest. Anders als seine Eltern. Unverhofft bekommt er Hilfe von anderen Jugendlichen, die, ebenso wie er nichts mit der Nazi-Ideologie zu tun haben wollen. 1937 ändert sich für Harro alles. Seine Ideologie auch? Reibereien mit den Eltern und Ärger in der Schule, Nächte am Lagerfeuer, politische Aktionen, erste Liebe. Doch eigentlich typisch für einen Teenie in seinem Alter. Es gibt dabei aber ein großes Problem das seinem Treiben gefährlich werden könne - die Nazis. Denn Harro fällt auf, immer wieder und provoziert...

Johannes Herwig hat mit diesem Jugendroman ein sehr wichtiges Thema angesprochen. Er erzählt kraftvoll und auch emotional über das Erwachsenwerden in der Hitler-Diktatur. Die Protagonisten werden einem schnell vertraut, man ist schnell in der Geschichte drin. Kann sich in Harro hineinversetzen. Dabei gibt es aber noch ein paar Dinge die mir negativ aufgestoßen sind. Herwig schreibt im Jugend-Slang. Teilweise normal, dann wieder sehr zugespitzt und völlig übertrieben. Ich bezweifle dass das authentisch ist für die damalige Zeit. Ebenso werden gerade zum Schluss der Geschichte viele Dinge offen gelassen. Was geschieht mit der Clique? Mit den einzelnen „Mitgliedern“? Ein wenig schade das dieser Roman so abrupt endet, da hätte ich mir einen besseren Abschluss gewünscht. Dafür beinhaltet es ein sehr ansprechendes Nachwort das wiederum sehr gut zum Roman passt. Dennoch ist der Tenor des Buches auch heute noch sehr aktuell: ziehe ich mit den Anderen mit oder bin ich eher ruhig und still oder bin ich jemand der genau das was er denkt auch sagt?!