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Veröffentlicht am 12.02.2024

Wieder ein grandioses Buch der Autorin!

Marschlande
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Klappentext:

„Im Hamburger Marschland lebt ums Jahr 1580 Abelke Bleken. Sie führt allein einen Hof, trotzt Jahreszeiten und Gezeiten. Und sie versucht, sich gegen ihre Nachbarn zu behaupten, in einer ...

Klappentext:

„Im Hamburger Marschland lebt ums Jahr 1580 Abelke Bleken. Sie führt allein einen Hof, trotzt Jahreszeiten und Gezeiten. Und sie versucht, sich gegen ihre Nachbarn zu behaupten, in einer Zeit, die für unabhängige Frauen lebensgefährlich ist. Fast fünfhundert Jahre später zieht Britta Stoever mit ihrem Mann und ihren Kindern in die Marschlandschaft. Ihre Arbeit als Geografin hat sie für die Familie aufgegeben, das neue Zuhause ist ihr noch fremd. Sie unternimmt lange Spaziergänge durch die karge Landschaft, beobachtet die Natur und lernt, in Bracks und Deichlinien die Spuren der Vergangenheit zu lesen. Dabei stößt Britta auf das Leben der Abelke, auf Ausgrenzungen und Ungerechtigkeiten, die beängstigend aktuell sind. Fasziniert taucht sie tiefer und tiefer ein – und merkt, wie viel sie im Leben der anderen Frau über sich selbst erfährt.“



Autorin Jarka Kubsova hatte mich mit ihrem Erstlind „Bergland“ komplett verzaubert. Als dann ihr zweites Werk „Marschlande“ erschien, war die Neugier extrem groß. Und zudem ist der Schauplatz ihrer Geschichte, nur einen Katzensprung meiner Heimat entfernt.

Das Marschland hat den Nordwesten Deutschlands fest im Griff. Ein eigensinniger Boden, schwierig im Herr zu werden, da er komplettes angeschwemmtes Sediment ist und mit seinen Salzwiesen eine einmalige Natur beschert. In „Marschlande“ dürfen wir wieder mehr als gekonnt in zwei Zeiten abtauchen, die zwar mehr als 500 Jahre auseinander liegen aber dennoch eng miteinander verwurzelt und verbunden sind. Einerseits lernen wir Abelkes Geschichte kennen und die von Britta. Beide verbindet die Marsch aufs Extremste. Kubsova schaffte es auch hier, dass man der Geschichte von Anfang an völlig verfallen war. Sie bringt es jedes Mal fertig, einen Zeitensprung so gekonnt zu verbinden, dass man sich fragt wie das überhaupt möglich ist! Wir tauchen ein in Abelkes Geschichte und erleben eine Frau, die sich behaupten muss, die nicht nur Wind und Wetter ausgesetzt ist, sondern auch den Fängen ihrer Zeit. Dass eine Frau einen so großen Hof alleine führt, war damals undenkbar und es kam wie es kommen musste, Abelke wird ihrer Lebensgrundlage beraubt. Alles ändert sich schlagartig und sie ist das unterste Glied in der Kette der Gesellschaft. Dennoch ist sie kampfbereit und geht einen Weg, der nicht nur mutig sondern auch extrem heikel und riskant ist. In der Jetztzeit lesen wir von Britta die ebenfalls mit dem Gebiet, wo einst Abelke lebte, eine tiefe Verbundenheit spürt. Auch ihr Leben wird zurückgeworfen, aber hier lag es auch oft an ihrer Person selbst. Britta steht sich oft selber im Weg und anders als Abelke, steckt sie eher den Kopf in den Sand wenn es schwierig wird. Als Britta aber auf Abelkes Geschichte aufmerksam wird, darf der Leser eine Geschichte erlesen, die aus zwei Eins macht ohne dabei irgendetwas zu verfälschen oder zu blenden. Kubsova lässt beiden Parteien viel Raum ohne dabei etwas zu verblassen. Verbunden sind beide Frauen durch das Land auf dem sie stehen oder einst standen. Es ist ein Land, welches ihr Schicksal bestimmt und welches sie prägt(e). Die Geschichte ist eine Art Symbiose. Eine Verschmelzung von Alt und Neu und dennoch sind beide Geschichten so gleich und so besonders einzigartig. Die Autorin schaffte es auch hier wieder, dass man in beide Welten versinkt, man gerne beide Frauen zusammen gesehen hätte, dass sie sich gegenseitig unterstützen aber es ist notwendig im Leben, dass jeder seinen eigenen Weg geht und Erfahrungen macht.

Fazit: Wieder ein absolut empfehlenswerter Roman der Autorin, welcher den Leser grandios in die Zeiten verschwinden lässt und tiefgründige und teils fast philosophische Aspekte anspricht. 5 Sterne für dieses Werk!

Veröffentlicht am 11.02.2024

Absolute Leseempfehlung!

Söhne der Freiheit
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Klappentext:

„1776 – deutsche Migranten machen Revolution in Amerika



Die deutschen Founding Fathers: Johannes Ehrmann erzählt zum ersten Mal Amerikas Revolution und den Unabhängigkeitskrieg als deutsche ...

Klappentext:

„1776 – deutsche Migranten machen Revolution in Amerika



Die deutschen Founding Fathers: Johannes Ehrmann erzählt zum ersten Mal Amerikas Revolution und den Unabhängigkeitskrieg als deutsche Familiengeschichte. Mit großer Erzählkunst verwebt er das Leben der Mühlenbergs mit den bahnbrechenden Ereignissen ihrer Zeit. Packend schildert er Schicksal und Wirken dieser deutscher Migranten, die Amerika in ein neues Jahrhundert steuerten, und bietet dabei eine neue Sicht auf den alten Mythos USA.

Als Amerika am 4. Juli 1776 in Philadelphia seine Unabhängigkeit von England erklärt, machen sich zwei deutsche Einwanderer nur wenige Straßen weiter an deren erste und wichtigste Übersetzung. Die amerikanische Revolution spricht Deutsch – weil die deutschen Migranten so zahlreich sind, dass der Kampf gegen England ohne sie schlicht nicht zu gewinnen ist. Die Deutschen, eigentlich Bürger zweiter Klasse, kämpfen für Amerikas Freiheit, stellen Regimenter auf, sie gehen in die Armee und die Politik und entscheiden bald Präsidentschaftswahlen. Zwei Brüder an vorderster Front, die Pastorensöhne Peter und Friedrich Mühlenberg, die mit den Prinzipien ihres Vaters brechen, um amerikanische Geschichte zu schreiben. Das ist die packende Story der »First German Family« Amerikas, die große Zeitenwende erzählt aus der Perspektive deutscher Underdogs.“



Ich beendete dieses Buch und war einerseits mehr als begeistert aber auch traurig das es eben nun zu Ende war. Bei einem Sachbuch? Richtig! Autor Johannes Ehrmann schaffte es in seinem Buch mit einer unglaublichen Gabe den Leser an die Hand zu nehmen und mit ihm durch die Geschichte zu reisen. Sein Sprachstil ist stets ansprechend und sehr lebendig, man folgt ihm gern! Von Seite zu Seite wurde es spannender, interessanter, faszinierender, bereichernd einfach! Ja, dieses Buch bereichert komplett das bereits vorhandene Wissenspotpourri und löste, zumindest bei mir, eine richtige Leselust darauf aus. Ein Sachbuch als Pageturner - hat man auch nicht alle Tage! Was erwartet denn nun den Leser? Ehrmann erzählt uns die Geschichte des Deutschen Mühlenbergs wie er als deutscher Pastor in den USA sesshaft wurde und wie seine nächsten Generationen in diesem Land Fuß fassten und eben „heimisch“ wurden. Beleuchtet werden viele Themen von Länderkonflikten, Interessenskonflikten, das einmischen in die dortige Politik, das Ankommen und eben einleben in einem Land, welches doch ganz anders ist als Deutschland. Für die US-Bürger völlig unverständlich warum Deutsche nun im Land sind und wie diese sich ihren Lebensweg dort ebnen. Und nicht nur die US-Bürger beäugten die Deutschen. Auch die Briten hatten ihre Zweifel und zeigten dies auf ihre Weise. Aber nicht nur das wir hier eine Familiengeschichte erlesen durften, wir dürfen auch die Entstehung der Vereinigten Staaten von Amerika im Mai 1784 miterleben. Diese Geburtsstunde war äußerst faszinierend niedergeschrieben!

Fazit: Ein ganz besonderes Sachbuch von einem ganz außergewöhnlichen Autor, der es versteht, Geschichte greifbar und lebendig werden zu lassen ohne dabei trocken oder verstaubt zu schreiben. Selten ein Sachbuch so genossen! 5 Sterne inkl. Leseempfehlung hierfür!

Veröffentlicht am 11.02.2024

Wenn der rote Faden mal eine ganz andere Rolle einnimmt...

Ich, Ariadne
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Klappentext:

„Ariadne, Tochter von König Minos und Schwester des Minotaurus, ist so ganz anders als ihre Geschwister. Aufgewachsen mit den griechischen Heldensagen, schwört sie sich, ihr Schicksal selbst ...

Klappentext:

„Ariadne, Tochter von König Minos und Schwester des Minotaurus, ist so ganz anders als ihre Geschwister. Aufgewachsen mit den griechischen Heldensagen, schwört sie sich, ihr Schicksal selbst in die Hand zu nehmen und es nicht den Göttern zu überlassen. Jedes Jahr beobachtet sie, wie das unterworfene Athen als Tribut 14 Jugendliche nach Kreta schickt, um den Hunger des Minotaurus zu stillen. Sie lehnt sich vergeblich gegen diese Grausamkeit auf. Bis sie sich in einen der Todgeweihten verliebt. Theseus verspricht ihr, sie mit nach Athen zu nehmen, wenn sie ihm hilft, das Ungeheuer zu töten. Ariadne verrät den Zugang zum Labyrinth und schenkt Theseus einen roten Wollfaden, sodass er den Weg zurück zu ihr findet. Gemeinsam segeln sie los, doch Theseus lässt sie auf der Insel Naxos zurück. Damit beginnt Ariadnes eigene Geschichte …“



Autorin Jennifer Saint hatte mich ja bereits mit „Elektra“ komplett verzaubert und die Neugier auf „Ariadne“ war sehr groß! Die griechische Mythologie greifbar und verständlich zu machen, ist eine wahre Kunst aber Saint schaffte es auch in diesem Buch! Es geht also um „Ariadne von Naxos“. Mir sind einige Fakten ein Begriff, haben sich fest eingebrannt im Wissensspeicher meines Kopfes, da ich die Mythologie Griechenlands einfach faszinierend finde. Saint macht daraus wieder eine Geschichte, in der wir Ariadne komplett näher kommen können. Sie war anders als ihre Schwestern und fiel somit auf. Ariadne galt als Kämpferin, da sie sich selbst die Treue geschworen hatte bzw. ihr Leben selbst bestimmen wollte. Ariadne wurde in ihrer Gutgläubigkeit von Theseus geblendet. Der rote Faden (das ist doppeldeutig gemeint!) ist jedenfalls mehr als erkennbar und Kenner aus dem Bereich Mythologie wissen was passiert aber dennoch bleibt die Spannung hier enorm! Ich muss gestehen, Saint hat gerade diesen Part wahrlich bestens hier ausgearbeitet! Man hatte das Gefühl einen aktuellen Liebesroman zu lesen aber nichts was mit jeglicher Mythologie zusammen hängen konnte! Genau das schätze ich so bei Saints Büchern! Und dann, das hat nunmal bis heute die Geschichte überdauert, wird Ariadne eines besseren belehrt. Theseus lässt sie allein auf Naxos! So lautet bis heute noch ihr Zweittitel mit dem sie unsterblich geworden ist. Aber was ist wirklich wahr? Was wurde richtig überliefert? Wie es dann mit dem Weingott Dyonisos und ihrer Liebe weiterging, ist bis heute in unterschiedlichen Fassung zu erlesen, Jennifer Saint hat jedenfalls Ariadne von Naxos ein stimmiges Ende verpasst, welches wieder mal unheimlich viel Lesefreude mit sich brachte. Wie auch bei den anderen Büchern der Autorin wird auch diese Figur der griechischen Mythologie greifbarer, sichtbarer und erhält Gefühle, die auch wir Sterblichen verstehen können. Saint hat jedenfalls hier wieder eine rundum gelungene Geschichte geschrieben wo der rote Faden mal eine ganz andere aber extrem wichtige Bedeutung hatte. 5 Sterne hierfür!

Veröffentlicht am 06.02.2024

Die jungfräuliche Jägerin Atalanta

Atalanta
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Klappentext:

„König Jasus von Arkadien will einen Sohn und Erben. Er lässt seine Tochter Atalanta in der Wildnis aussetzen. Eine Bärin zieht das Mädchen auf, und Atalanta wird stark und wild, schneller ...

Klappentext:

„König Jasus von Arkadien will einen Sohn und Erben. Er lässt seine Tochter Atalanta in der Wildnis aussetzen. Eine Bärin zieht das Mädchen auf, und Atalanta wird stark und wild, schneller und ausdauernder als jeder Krieger. Artemis, die jungfräuliche Göttin der Jagd, beschützt sie und schärft ihr ein, sich vor Männern in Acht zu nehmen. Doch Atalanta verliebt sich und geht mit den Argonauten auf Fahrt. Mit dem gestohlenen goldenen Vlies und der tödlichen Medea an Bord segelt Atalanta zurück nach Arkadien. Sie ist entschlossen, ihren Platz in der Welt zu finden, wo sie lieben und sie selbst sein kann.“



Erstens gibt es eine recht große Anzahl an Geschichten/ Überlieferungen rund um Atalante (ja, auch so kann man den Namen schreiben) und zweitens muss ich klar zugeben, hörte bei ihrer Geschichte immer mein Kopf auf mit Denken. Warum? Bis zu einem gewissen Punkt ist die Geschichte aus der Mythologie definitiv überliefert aber wie gesagt, ab Atalantes verlorenem Lauf und ihrer Heirat war ich verloren in der Vielzahl der Möglichkeiten was passiert hätte sein können oder auch nicht. Es gibt die Möglichkeit, dann diese, dann jene…Autorin Jennifer Saint schaffte, mal wieder, Klarheit und erzählt uns EINE Geschichte rund um Atalanta, ihrer Kindheit, ihrer Gang zu den Argonauten, das goldene Vlies uvm.. Wie gesagt, ist es eine von vielen Geschichten aber fest steht, Saint hat wieder Großartiges geschaffen und das auch noch verständlich und nachvollziehbar. Atalanta war also schon von Klein auf zur Kämpferin geboren. Erst ungeliebt und dann, als ihr Erfolg und ihre Gabe sichtbar war, war ihr Vater wieder bereit sie als Tochter anzuerkennen. Sie schwor sich einst einen ganz bestimmten Standpunkt: ihre Jungfräulichkeit sollte stets gewahrt werden. Ob sie es geschafft hat müssen Sie schon selbst erlesen! Fest steht jedenfalls, das goldene Vlies findet hier Erwähnung und noch jede Menge mehr Gestalten aus der griechischen Mythologie. Saint zeichnete hiermit jedenfalls eine starke Frau, eine Kämpferin jeglicher Art und ja, macht das Thema Mythologie sichtbar und greifbar. 5 Sterne wieder für diese äußerst spannende Geschichte rund um Atalanta!

Veröffentlicht am 06.02.2024

Wenn man das Leben unter die Lupe nimmt...

Was es braucht, das Leben zu lieben
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Klappentext:

„Ein Boxer, den das Leben austrickst, ein Fischer ohne Fische, ein großherziger Hirte: Es sind Helden des Alltags, die diese Geschichten bevölkern. Der schüchterne Octave, die geflüchtete ...

Klappentext:

„Ein Boxer, den das Leben austrickst, ein Fischer ohne Fische, ein großherziger Hirte: Es sind Helden des Alltags, die diese Geschichten bevölkern. Der schüchterne Octave, die geflüchtete Samira und ein unverhoffter Schutzengel – sie alle eint die Suche nach einem erfüllten Leben in Liebe und Verbundenheit. Fatou Diome entführt uns auf eine Reise zwischen den Kulturen und Zeiten: von Paris über die französischen Alpen bis in den Senegal.“



Nach „Der Bauch des Ozeans“ ist dass das zweite Buch der Schriftstellerin welches ich genießen durfte. In ihrem aktuellen Buch beleuchtet sie ein paar wenige Personen und somit entstanden Geschichten ähnlich Kurzgeschichten. Alle ihre Figuren haben nur einen Wunsch: die Liebe zu finden und endlich ein erfülltes Leben genießen können. Kein einfacher Weg, vor allem wenn einem immer und immer wieder Steine zwischen die Beine gelegt werden. Diome beleuchtet aber nicht nur die Figuren selbst sondern geht weit über diese Grenzen hinaus. Sie geht in ihren Beschreibungen äußerst scharfsinnig vor. Ihr Blick und ihre daraus resultierenden Beschreibungen und Verläufe werden detailliert von ihr gesehen und genau das gibt sie auch dem Leser gekonnt weiter. Ihr Blick ist weit und offen und so grenzenlos! In ihren kurzen Geschichten ist sie äußerst vielseitig egal ob die Situation betreffend oder die Menschen die dort „spielen“. Vieles sieht auf den ersten Blick so aus, entpuppt sich aber ab einem gewissen Zeitpunkt als anders und manchmal sogar als falsch. Und immer und immer wieder kommt der Wunsch aller Figuren sehr harmonisch als Grundton hervor - wahrlich beeindruckend! Diomes Schreibstil ist besonders und man liest somit sehr aufmerksam. Sicherlich spricht sie nicht nur die „heile Welt“ an sondern auch „schwere“Themen aber genau dass macht dieses Buch auch aus! Ich vergebe hier gerne 4 sehr gute Sterne!