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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 28.01.2024

Lesenswert!

Ökozid
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Klappentext:

„Als »Ökozid« bezeichnet man die langfristige Beschädigung oder Zerstörung von Ökosystemen. Was gefährlich klingt, ist es auch und geht weit über die Bedrohung von Pflanzen und Tieren hinaus: ...

Klappentext:

„Als »Ökozid« bezeichnet man die langfristige Beschädigung oder Zerstörung von Ökosystemen. Was gefährlich klingt, ist es auch und geht weit über die Bedrohung von Pflanzen und Tieren hinaus: Bereits heute sind Millionen von Menschen von den Auswirkungen betroffen, wissenschaftliche Erkenntnisse weisen darauf hin, dass es bald Milliarden sein könnten. Hauptverantwortlich dafür sind Umweltverbrechen, die von skrupellosen Konzernen begangen werden.



An vielen Orten der Welt suchen Menschen nach Möglichkeiten, diesen Zerstörungen etwas entgegenzusetzen. In diesem Band diskutieren 30 Autorinnen und Autoren die Ursachen und Folgen von Ökoziden sowie juristische und politische Möglichkeiten, diese zu verhindern und juristisch zu ahnden. Thematisiert werden auch die Kritikpunkte am Konzept einer »Strafbarkeit von Ökoziden«. Zudem informieren Betroffene und Aktivisten sowie Juristinnen, Wissenschaftler und Politikerinnen, wie wir uns gegen Ökozide engagieren können.“



Man hat als weltoffener Mensch das Gefühl, die Menschen dieser Welt kommen nur mit Verboten weiter und selbst die ignorieren die zu bestrafenden Menschen auch noch. Der Mensch zerstört die Natur, er beutet sie aus ohne das wir die Natur gefragt haben. Genau deshalb muss dagegen vorgegangen werden und genau dazu gibt dieses Buch recht kompakt Erklärung und Aufschluss darüber. Hier wird aufgezeigt wie bei Umweltverbrechen vorgegangen wird und wie große Konzerne sich verhalten. Wir dürfen eine große Anzahl an verschiedenen Meinungen, Sichtweisen und Erfahrungen erlesen. Das Buch ist ein reines Informationsbuch und ja, wirklich lesenswert! Alles ist verständlich niedergeschrieben und genau dafür gibt es 4 sehr gute Sterne!

Veröffentlicht am 22.01.2024

Eine Geschichte von Zuversicht, Respekt und Offenheit und so vielem mehr...

Südfall
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Klappentext:

„Dave überlebt den Abschuss seines Fliegers über dem nordfriesischen Wattenmeer und entgeht nur knapp dem Ertrinken. Der britische Soldat könnte das Kriegsende in einem Versteck abwarten, ...

Klappentext:

„Dave überlebt den Abschuss seines Fliegers über dem nordfriesischen Wattenmeer und entgeht nur knapp dem Ertrinken. Der britische Soldat könnte das Kriegsende in einem Versteck abwarten, doch er wagt die Flucht von Husum die Küste entlang nach Dänemark. Dabei trifft er auf den jungen, sensiblen Paul, der von sich selbst Härte verlangt, seine Tante Anna, die sich entschließt, Dave zu helfen, und Cecilie, ein schillerndes und doch verschlossenes Mädchen. Auf einem Boot nahe der dänischen Grenze entsteht ein Plan, wie Dave es bis nach England schaffen könnte.“



Ja, die Werke von Florian Knöppler sind immer wieder besonders und anders. So auch seine aktuelle Geschichte „Südfall“. Der Einstieg war wieder recht gelungen und schnell ist man in der Geschichte gefangen. Ausdruck und Lesefluss bieten eine sehr gute Basis und auch der Spannungsbogen wird gekonnt gespannt. Hauptfigur Dave macht sich also sichtbar und offenbart der Aussenwelt, dem „Feind“, wer er ist, bzw. bekennt sich zu seiner Herkunft und die „Feinde“ nehmen ihn auf. Fragen werden kaum gestellt nach dem „Warum“ oder dem „Wie“. Knöppler zeigt dadurch, so empfand ich es, dass Dave halt Mitläufer war, vielleicht jeder seiner neuen Bekanntschaften so gehandelt hätte und er Ablehnung nicht verdient hat. Hätte er sich vor diesem Einsatz geweigert wäre er auch bestraft worden und so wurde er damit bestraft, seine Heimat erstmal zu verlieren und somit vielleicht auch ein bisschen seinen Stolz und seine alte Meinung. Recht poetisch und zweideutig vom Autor selbst gedacht. Aber vielleicht sehe oder interpretiere ich dieses Szenario auch völlig falsch?! Egal, denn schlussendlich zählt hier nur, dass Dave Hilfe erfährt und diese nimmt er an. Alle Figuren hier sind stark ausgearbeitet und bilden einen gelungen Bogen. Unweigerlich kommen einem als Leser selbst diese Fragen beim lesen in den Sinn - was ist richtig oder falsch bzw. darf man helfen. Hätten wir auch so gehandelt? Wären wir auch dem „Feind“ gegenüber so menschlich gewesen? Hat er das verdient? Wie würde es uns an Daves Stelle gehen? Diese Gedanken kommen, wie bereits gesagt, unweigerlich auf. Genau das kenne ich aber als Leser von Knöpplers Werken. Hier darf der Leser nachdenken und sich seine Meinung darüber bilden und jeder Leser wird die Geschichte anders sehen. Egal ob hier und da vorhersehbar oder nicht, dieser Raum für diese Möglichkeit ist wieder bestens in die Geschichte eingewoben! Knöppler zeigt unumwunden auf, was es heißt menschlich zu sein und Respekt gegenüber anderen Menschen zu haben. Ein Thema welches heute gerne an Bedeutung verliert. 4 sehr gute Sterne!

Veröffentlicht am 22.01.2024

Leseempfehlung!

Randmeer
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Klappentext:

„Wer von Helgoland aus auf die Nordsee blickt, denkt nicht, dass sie einmal nicht da war. Doch vor zehntausend Jahren konnte man von hier zu Fuß nach England wandern. Das Meer lag 100 Meter ...

Klappentext:

„Wer von Helgoland aus auf die Nordsee blickt, denkt nicht, dass sie einmal nicht da war. Doch vor zehntausend Jahren konnte man von hier zu Fuß nach England wandern. Das Meer lag 100 Meter tiefer als heute. Olaf Kanter berichtet von den Landschaften, die untergegangen sind. Vor 8400 Jahren überschwemmte ein Tsunami die Siedlung Doggerland, und das Wasser stieg weiter. Heute steht es 13 Meter hoch über dem, was einst bewohnt war. Die Geschichte eines Meeres und seiner Landschaften.



Mit Fotografien, Karten und weiteren Abbildungen.“



Da ich die bisher erschienen Bände der Reihe bereits alle genießen durfte, so ist auch hier große Begeisterung dad Resultat nach beenden des Buches zu verzeichnen. In „Randmeer“ darf der Leser eben jenes erleben. Das Meer nagt auch heute noch am Land, will es vereinnahmen, sich seinen Weg bahnen und hat dabei schlussendlich die Landschaft einerseits verformt aber dadurch auch Neues geschaffen und geprägt. Das tut es auch heute noch und als Bewohnerin direkt an der Nordseeküste erlebe ich das bei jedem Sturm, jeder Sturmflut und jedem nassen Unwetter. In „Randmeer“ dürfen wir erlesen welche Gebiete es gab und welche sich das Meer geholt hat. Es sind wieder feine und teils recht lyrische Geschichten bzw. Beschreibungen und auch die Abbildungen bzw. Zeichnungen runden das Gelesene bestens ab. Kanter zeigt aber auch auf, wie wir Menschen aktuell mit dem Randmeer umgehen. Hier geht es um Windparks, unser Klima und die ganze Entwicklung dazu uvm. - auch das gehört hier dazu!

Optisch und auch haptisch ist dieses Buch wieder win Genuss und eine mehr als gelungene Fortsetzung der bisher erschienen Bücher dieser Reihe. 5 Sterne dafür!

Veröffentlicht am 22.01.2024

Leseempfehlung!

Das Leben der Vivian Maier
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Klappentext:

„Heute gehört sie zu den Stars der Straßenfotografie und muss den Vergleich mit Legenden wie Helen Levitt oder Diane Arbus nicht scheuen. Doch zu ihren Lebzeiten hat nie jemand auch nur ein ...

Klappentext:

„Heute gehört sie zu den Stars der Straßenfotografie und muss den Vergleich mit Legenden wie Helen Levitt oder Diane Arbus nicht scheuen. Doch zu ihren Lebzeiten hat nie jemand auch nur ein einziges Foto von ihr gesehen. Vierzig Jahre lang hatte Vivian Maier als Kindermädchen gearbeitet und fast wie nebenbei 140 000 Fotos geschossen: Ein beeindruckendes Werk, das sie bis zu ihrem Tod nie jemandem gezeigt hatte.

Seit dem sensationellen Zufallsfund ihrer Bilder bei einer Zwangsversteigerung 2007 und der Oscar-nominierten Dokumentation Finding Vivian Maier gingen ihre Fotografien um die Welt, wurden von Kritik und Öffentlichkeit gefeiert und in allen namhaft en Galerien ausgestellt. Fotos von den Straßen Frankreichs, Hongkongs, New Yorks und Chicagos der 1950er, 60er und 70er Jahre, die von großer Empathie, von Humor und von einem so feinen Gespür für Licht, Symmetrie und Farben zeugten, dass es schlichtweg unglaublich scheint, die Frau hinter der Kamera sei eine mysteriöse Eigenbrötlerin gewesen.

In ihrer sorgfältig recherchierten Biographie nähert sich Ann Marks einer Frau, die vor der elterlichen Zurückweisung, vor Gewalterfahrungen, vor den Sucht- und Geisteskrankheiten ihr Familie geflohen war und ihre Liebe zur Fotografie entdeckte. Es ist eine große Erzählung von Selbstbestimmung, Mut und unbestechlicher Kreativität.“



Autorin Ann Marks erzählt uns hier die bewegende Geschichte des Kindermädchens Vivian Maier. Sie war eben nicht nur Kindermädchen sondern auch Fotografin und es ist wirklich mehr als beeindruckend zu erlesen was sie alles in dieser Zeit festgehalten hat und welchen Wert diese Werke heutzutage überhaupt haben! Maier ist weit herum gekommen auf der Welt und somit sind ihre Bilder Zeitzeugnisse des kompletten Erdballs. Marks beschreibt mit feinen Worten eine besondere Frau ohne sie dabei zu werten oder gar zu beurteilen. Ihre Biografie liest sich sehr flüssig und ist wirklich spannend niedergeschrieben. Wir dürfen als Leser hier eine Person kennenlernen, die die Liebe zur Fotografie und ihr Talent bestens miteinander verknüpfte. Das ist wahre Kunst! Das Leben so in Bildern festzuhalten bedeutete Maier alles und genau das spürt man in jeder Zeile ihrer Biografie! Leseempfehlung hierfür und 5 Sterne!

Veröffentlicht am 22.01.2024

Festgehalten in Text und Bild - 4 Sterne hierfür!

Harte Blicke, stille Städte und ein Fotograf, der zur Rakete wird
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Klappentext:

„Als Freddy Langer an der University of New Mexico bei Beaumont Newhall studierte, war dessen Buch „Die Geschichte der Fotografie“ bereits in zahlreichen Auflagen erschienen und in viele ...

Klappentext:

„Als Freddy Langer an der University of New Mexico bei Beaumont Newhall studierte, war dessen Buch „Die Geschichte der Fotografie“ bereits in zahlreichen Auflagen erschienen und in viele Sprachen übersetzt. Aber es bestimmte auch zu jener Zeit noch den Kanon des Mediums. Die Frage, wie man ihn in die Gegenwart hinein ergänzen könne, ließ Freddy Langer als Journalisten und Kritiker seither nicht mehr los. Gut und gerne tausend Fotobücher und Fotoausstellungen hat er in den vergangenen vierzig Jahren besprochen. Oft aus der Begeisterung des Moments heraus, bisweilen mit übertriebener Skepsis. Aus diesem Fundus hat er nun mit dem Abstand von Jahren und Jahrzehnten die Rezensionen jener hundertfünfzig Bücher herausgesucht, von denen er glaubt, sie haben Bestand. Darunter Klassiker von Diane Arbus und Robert Frank bis Lewis Baltz und Gilles Peress, denen er jeweils umfassende Betrachtungen gewidmet hat. Doch wagt er sich mit einer Auswahl kaum beachteter, junger Talente immer wieder auch auf unsicheres Terrain. Zugleich spiegelt die Sammlung seiner Texte die Entwicklung des Fotobuchmarkts wider – und damit den Wandel des Blicks auf die Welt.“



Es ist äußerst interessant zu erlesen was Freddy Langer als empfehlenswert einstuft und vor welchen Werken er lieber Abstand nimmt. Seine Ausführungen sind alle gut begründet und verständlich niedergeschrieben. Der Leser des Buches hier erhält somit verschiedene Anregungen und ja, man sucht immer wieder dann im Internet nach bestimmten Empfehlungen. Das er einen gewissen Abstand zu allem brauchte ist verständlich, so überrollte doch die Masse an Neuerscheinungen und der Bestand an Klassikern den Rezensenten. Dabei eine bestimmtenAnzahl an Highlights herauszufiltern ist nicht einfach aber es ist Langer gelungen. Ein wirklich interessantes Werk! 4 sehr gute Sterne dafür!