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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 31.10.2024

Geht so...aber man sollte auch mit dem ersten Band beginnen

Die Frauen der Villa Sommerwind. Die Hoffnung am Horizont
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Klappentext:

„Timmendorfer Strand, 1924: Henriettes Zwillingstöchter, Julia und Christine – zwei Schwestern, die unterschiedlicher nicht sein könnten – wachsen trotz der Schatten des Ersten Weltkriegs ...

Klappentext:

„Timmendorfer Strand, 1924: Henriettes Zwillingstöchter, Julia und Christine – zwei Schwestern, die unterschiedlicher nicht sein könnten – wachsen trotz der Schatten des Ersten Weltkriegs behütet in der Villa Sommerwind ihrer Familie auf. Während Julia als junge Frau alles daran setzt, ihren Traum zu erfüllen, Köchin der Villa Sommerwind zu werden, verliebt sich Christine in Maximilian, einen Freiheitskämpfer für politisch Verfolgte. Als dieser in Gefahr gerät, flieht Christine mit ihm und lässt ihre Tochter in der Obhut ihrer Schwester zurück. Julia, die jetzt mit ihrer Nichte und Mutter zu Beginn des Zweiten Weltkriegs auf sich allein gestellt ist, muss über sich hinauswachsen, um nicht nur sich, sondern ihre ganze Familie zu beschützen …



Anna Husen lässt die Geschichte des bezaubernden Ostsee-Kurorts Timmendorfer Strand auch in ihrem zweiten Familienroman lebendig werden.“



Ohne Band 1 gelesen zu haben bin ich dennoch schnell in die Geschichte gekommen. Autorin Anna Husen hat einen leichten und unaufgeregten Schreibstil. Dennoch gab es für meine Begriffe zu viele und unübersichtliche Zeitensprünge und auch zu viele Wiederholungen und ja, es wurde wahrlich viel geweint in diesem Buch. Zwar nicht von mir als Leserin aber von den Protagonisten selbst. Oft war das einfach nur überspitzt und unglaubwürdig, vieles war einfach zu überzogen dargestellt und zu reißerisch zelebriert. Zwar werden die Zwillinge Christine und Julia dem Leser gut näher gebracht, so reißt doch immer wieder der rote Lese-Faden durch zu viele und große Zeitenwechsel oder auch sinnfreie Dialoge. Zudem war es hier und da auch schwierig manchen Gesprächen zu folgen wenn es um Personen aus Band Eins ging aber gut.

Der Lokalkolorit ist hier wirklich wunderbar beschrieben und als Leser erlebt man schon eine Art Zeitreise aber und nun kommt mein großes ABER: der Plot der Geschichte findet sich bei bereits vielen anderen Autoren wieder. Ein Seebad, eine Villa o.ä., Frauen mit Mut und Mumm wollen es sich und der Welt beweisen und dann noch eine Zeit die noch gar nicht reif ist für solche toughen Frauen. Leider liest man das zu oft und hier stört mich insbesondere, dass die Geschichte einfach mit ihren Figuren unheimlich blass zurück bleibt. Man beendet das Buch und überlegt, wo man das denn bereits schonmal gelesen haben könnte. Zudem ist der hier beschriebene Zeitraum für meine Begriffe zu üppig gewählt. Man hätte die Zeit runder gestalten können, wenn man diese kürzer gewählt hätte. Die Geschichte bleibt für mich als eine von vielen anderen ähnlichen Geschichten zurück. 2,5 neutrale Sterne.

Veröffentlicht am 23.10.2024

Für Kunstfreunde ein echter Genuss!

Aus dem Schatten gemalt
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Klappentext:

„Mitten im intriganten, männerdominierten Kunstbetrieb des Wiener Fin de Siècle wandelt sich Olga Wisinger-Florian (1844–1926) von einer malenden, bürgerlichen Wiener Apothekersgattin zu ...

Klappentext:

„Mitten im intriganten, männerdominierten Kunstbetrieb des Wiener Fin de Siècle wandelt sich Olga Wisinger-Florian (1844–1926) von einer malenden, bürgerlichen Wiener Apothekersgattin zu einer führenden österreichischen Landschaftsimpressionistin, zur politisierten Weggefährtin von Bertha von Suttner und zu einer Kämpferin für die gesellschaftliche Anerkennung und akademische Gleichberechtigung bildender Künstlerinnen. Sie widersetzt sich den vielseitigen Forderungen, die Ehe, Mutterrolle und gesellschaftliche Konventionen an sie stellen, unternimmt Reisen in Europa und nach Amerika und feiert internationale Ausstellungserfolge. Diese Bio-Fiktion schafft ein lebendiges Bild sowohl von einer interessanten Epoche als auch von einer außergewöhnlichen Malerin und ihren Begegnungen mit zahlreichen Persönlichkeiten, die weitgehend historisch belegt, aber auch vielfach erfunden sind. Hinter den farbintensiven und sinnlichen Gemälden, die Olga Wisinger-Florian der Nachwelt hinterlassen hat, wird eine faszinierende, witzige, kluge und ehrgeizige Frau sichtbar.“



Egal ob Fiktion oder Realität, dieses Buch bringt jedenfalls ein Bild von Olga Wisinger-Florian hervor, welches ihr bestimmt gefallen hätte. Als Leser wird man hier von Autor Josef Brainin gefühlvoll an die Hand genommen um in Olgas Welt einzutauchen. Brainin beschreibt mit feinen und der Zeit stimmigen Worten die damalige Situation und dem Geschehen auf und vor allem Olgas Drang und Willen. Durch die Buchseiten weht ein Duft von Farbe und Leinwand aber ertönen auch Klänge der damaligen Zeit. Olga Wisinger-Florian schaffte Kunstwerke von bemerkenswertem Ausmaß und machte sich damit unsterblich. Bei Kunstkennern ist sie sehr geschätzt, der Rest der Welt wird aber einfach von ihren unzähligen Blumenbildern eingenommen und verzaubert werden. Sie spielte mit dem Pinsel und den Farben, sie spielte mit Licht und Schatten, mit den Jahreszeiten, mit Landschaften aber auch mit ihren Betrachtern. Ihr Kampf um in der Gesellschaft, den Namen zu erhalten der ihr zustand, war sehr holprig. Aber sie schaffte es und dieser biografische und fiktionale Roman bringt ihr Leben sehr gut auf den Punkt! Ein Stück Emanzipations-Geschichte wird hier erzählt und das auch noch sehr gut! 4 Sterne hierfür!

Veröffentlicht am 09.10.2024

Ein echter Lesegenuss!

Der Uhrmacher und das Flüstern der Zeit
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Klappentext:

„Hans Held, ein eigenbrötlerischer Uhrmacher, eingenommen von Zahlen, Ziffern und Zahnrädern, wünscht sich nichts mehr, als seine Ruhe zu haben. Schräubchen, Federn und Lünetten sind ihm ...

Klappentext:

„Hans Held, ein eigenbrötlerischer Uhrmacher, eingenommen von Zahlen, Ziffern und Zahnrädern, wünscht sich nichts mehr, als seine Ruhe zu haben. Schräubchen, Federn und Lünetten sind ihm die liebste Gesellschaft. Doch als eines Tages, dem 17150. Tag seines Lebens, kurz vor Feierabend, eine betagte Dame seine kleine Werkstatt betritt und ihm eine Sanduhr zur Reparatur übergibt, gerät die marottenhafte Eintönigkeit seines Daseins aus dem Gleichgewicht. Überfordert und verwirrt von dem Auftrag der Kundin, begibt er sich auf die Suche nach dem möglichen Gebrechen, kauft zu Studienzwecken diverse Sanduhren, lauscht dem Rieseln des Sandes und kommt mit so manchem Korn auf dubiose Art in Berührung. Nachdem er von ungeahnten Seiten und nach mysteriösen Begegnungen Hinweise erhält, bricht er zu einer Erkundungsreise in die Wüste auf, wo er dem Wesen der Zeit sehr nahekommt.“



Als voll ausgebildete Juwelierin kann ich bei diesem Buch klar sagen: es war wirklich toll dieses Werk zu lesen und sich dahin hineinziehen zu lassen! Bravo!

Autor Michael Hausenblas zeigt uns einen Handwerksberuf auf, der genau wie andere Handwerksberufe auch, seine Eigenheiten hat. Uhrmacher sind eigen und das ist auch völlig in Ordnung so. Als gern genutztes Mittel ist es bei Uhrmacherlehrlingen im ersten Lehrjahr oft üblich ihnen eine Sanduhr vorzusetzen und diese auf Genauigkeit zu überprüfen. Finden Sie ulkig? Einerseits ist es das auch aber warum läuft so eine Uhr denn so „genau“, so ganz ohne Zahnräder und Unruh oder Batterie wie es andere Uhren nunmal tun? Liegt es an der Menge der Sandkörner, an deren Größe, an der Öffnung in der sie hindurchrieseln oder gar am Standort selbst? Schnell steht jedenfalls fest, eine Sanduhr ist viel mehr als eine „Uhr“! Sie bringt enorm viel philosophisches Denken mit sich und das will erkundet werden! Unser Protagonist steht jedenfalls vor einem kleinen großen Rätsel aber wie Uhrmacher nunmal so sind, nimmt er sich auch dem ach so kleinsten Problem an. Seine Kundin erwartet schließlich von ihm das die Uhr wieder tadellos läuft! Hausenblas zeigt dem Leser auf wirklich besondere Weise die Thematik mit der vergangenen Zeit auf und mit der die noch kommen mag. Warum vergeht eigentlich Zeit und was macht sie mit einem? Das Thema wird sehr schnell philosophisch und wenn man sich darauf einlässt, fliegt man nur so durch den Roman. Seine Worte sind wunderbar gewählt und man hält hier ein kleines Schätzchen in der Hand und darf einfach einer besonderen Geschichte beiwohnen. 5 Sterne mit Leseempfehlung hierfür!

Veröffentlicht am 09.10.2024

Ein Genuss!

Jagd - Das ultimative Buch
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Klappentext:

„Der neue Bildband von Peter Feierabend und Sascha Numßen aus der Ultimate-Reihe beschäftigt sich mit einer der ältesten Tätigkeiten der Menschheit, dem Jagen. „Jagd - Das ultimative Buch“ ...

Klappentext:

„Der neue Bildband von Peter Feierabend und Sascha Numßen aus der Ultimate-Reihe beschäftigt sich mit einer der ältesten Tätigkeiten der Menschheit, dem Jagen. „Jagd - Das ultimative Buch“ beleuchtet zum ersten Mal die Jagd von allen Seiten.

Feierabend und Numßen durchstreifen auf eindrucksvoll ganzheitliche Weise die einzelnen Themenkreise, die eng mit dem Jagen verbunden sind. Reich bebildert und mit informativen Texten hinterlegt, stellen sie die Modeentwicklung der Jagdbekleidung vor, die verschiedenen Jagdwaffen und Wildtiere und führen die Leser:innen durch die größten gesellschaftlichen Jagdevents, die den Jagdsport als Zeitvertreib in der High Society umrahmen.

Zudem befassen sich die beiden Autoren mit den tierischen Gefährten der Jäger. Hochsensible Spürhunde, dressierte Greifvögel oder edle Jagdpferde werden in diesem tiefgehenden Bildband vorgestellt. Selbstverständlich dürfen auch das Weidwerk, die Trophäen und die mit der Jagd verbundene Kunst in diesem beeindruckenden Werk nicht fehlen….“



Das Thema Jagd wird immer wieder gern kontrovers diskutiert. Es gibt Befürworter und es gibt Gegner. Die Jagd ist aber schon seit Anbeginn der Zeitrechnung und seit dem es menschliches Leben auf diesem Erdball gibt nunmal ein komplett normales Thema. Gejagt wurde immer schon und Jagd heißt im Fachbegriff auch Dezimierung des Bestandes. Warum? Wenn Wild keine natürlichen Feinde mehr hat, muss der Mensch eingreifen. Jagd hat aber auch viel mit Ästhetik zu tun. Egal ob die Kleidung, perfekt ausgebildete Jagdhunde, das Equipment oder die Beute an sich. In diesem Bildband wird alles bestens ins Licht gerückt. Egal ob Gewähre, Hunde, Landschaften oder auch Rezepte, hier darf das Jäger-Herz komplett aufblühen. Die Aufmachung ist kurzweilig und wirklich interessant. Da wir selbst seit über 25 Jahren Jagdhunde besitzen und diese auch jagdlich ausgebildet sind, wir aber keine Jäger sind, ist dieses Buch ein echter Genuss fürs Auge. Gegner werden dennoch überall das Haar in der Suppe finden, sollten sich aber mal mit dem Thema „Hege“ auseinandersetzen. Wir gesagt, brilliert dieses Buch optisch aber auch haptisch mit einem besonderen Thema und bringt dieses perfekt auf den Punkt! Verdiente 5 Sterne für die hochwertige Qualität und die Perfektion in diesem Buch!

Veröffentlicht am 01.10.2024

Der natürliche Blick auf New York

New York
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Klappentext:

„…New York im zeitlichen Wandel, ohne Glitzer und Chichi, diesen Abriss schafft der renommierte Fotograf Thomas Hoepker in seiner Revised und Extended Ausgabe von „New York“. Der selbst in ...

Klappentext:

„…New York im zeitlichen Wandel, ohne Glitzer und Chichi, diesen Abriss schafft der renommierte Fotograf Thomas Hoepker in seiner Revised und Extended Ausgabe von „New York“. Der selbst in der Mega-Metropole wohnhafte Künstler fotografiert seit den 1960er-Jahren mit Leidenschaft seine Heimatstadt. Seine Einblicke in diese einzigartige Stadt sind dabei weit weg von dem Bild, das in den Köpfen der Menschen über die Großstadt verankert ist. Hoepker zeigt die Menschen, wie sie leben, wohnen und ihre Freizeit gestalten, ohne Filter und direkt.

Das Buch bildet aber nicht nur die Metropole und ihre Bewohner:innen sondern auch die künstlerische Entwicklung von Hoepker selbst ab. Die Fotografien sind dem umfangreichen New-York Archiv des Fotografen entnommen und glänzen mit stilistischem Abwechslungsreichtum. Schwarz-Weiß-Formate wechseln mit Farbfotos, beeindruckende Architekturaufnahmen stellt Hoepker lebendigen Street-Style-Schnappschüssen gegenüber….“



Thomas Hoepker war ein mehr als bekannter Fotograf. Sein wohl bekanntestes Werk findet sich selbstredend auch in diesem Werk hier wieder: der Blick auf die zwei brennenden WTC-Türme von der anderen Seite der Stadt bei bestem Wetter. Dazu sitzen junge Menschen und beobachten das Geschehen. Das Bild geht auch heute noch zutiefst unter die Haut und bewegt im Herzen. Dennoch zeigt er in diesem Werk auch die Natürlichkeit New Yorks bestens auf. Er war stets ein Fotograf der ohne Filter die Situation einfing um eben die Natürlichkeit aufzuzeigen. Egal ob Schwarz-Weiß und Farbig - die Bilder sind einfach besonders. Mit diesem Buch wird Hoepkers berufliche Reise im Big Apple bestens gewürdigt. 5 Sterne hierfür!