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Veröffentlicht am 15.09.2021

Mehr als ein Kriminalroman

Der Tod und das dunkle Meer
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Im Jahr 1634 befindet sich das Schiff „Saardam“ von Indonesien auf dem Weg nach Amsterdam. An Bord befinden sich einige Persönlichkeiten, unter ihnen ein angesehener Detektiv, der allerdings verhaftet ...

Im Jahr 1634 befindet sich das Schiff „Saardam“ von Indonesien auf dem Weg nach Amsterdam. An Bord befinden sich einige Persönlichkeiten, unter ihnen ein angesehener Detektiv, der allerdings verhaftet wurde und in Ketten liegt. Kurz vor der Abreise häufen sich plötzlich seltsame Begebenheiten und beängstigende Symbole auf dem Schiff und im Hafen. Eine dunkle Prophezeiung sagt den Teufel selbst als Passagier voraus. Als Assistent des Detektives hat Arent Hayes nun eine große Herausforderung vor sich, denn er soll nun untersuchen, was vor sich geht.

Ich gebe zu, dass ich mich zu Anfang der Geschichte etwas verloren fühlte. Es erschien mir viel Wichtiges ziemlich zusammenhanglos. Doch nach ein paar Kapiteln fand ich mich in dieser Welt voller rätselhafter Szenen, unheimlichen Vorkommnissen und vielen fragwürdigen Figuren gut zurecht. Ich musste mich lediglich auf das einlassen, was an Information vorhanden war, und den Rest auf mich zukommen lassen. Denn diese Geschichte lud geradezu ein, tief in das mysteriöse Geschehen einzutauchen, hineinzuspüren und zu spekulieren, was auf diesem Schiff wohl wirklich vor sich gehen könnte.

Meine Neugier auf die Auflösung wurde regelrecht von Kapitel zu Kapitel hochgepeitscht. Ich konnte das Buch kaum aus der Hand legen! Was aber auch zum großen Teil Stuart Turtons Schreibstil geschuldet war, der diesen Roman zusätzlich aufwertete. Jeder Satz schien mir sorgfältig ausgearbeitet, jedes Wort mit Bedacht gewählt. Auch so manche widerliche Szene, die mit schonungslosen Beschreibungen daherkam, konnte dieses hohe Niveau nicht schmälern. Ganz im Gegenteil, die klaren Worte zeigten die Rauheit der eigentlichen Verhältnisse und holten mich aus dem Nebel von Aberglauben und Magie vieler Passagiere.

Besonders gut gefallen hat mir die Präsentation und Entwicklung der einzelnen Figuren. Ich habe beim Lesen immer nur so viel vom Charakter der jeweiligen Figur erfahren, wie ich zum jeweiligen Zeitpunkt wissen durfte. Die Entfaltung fand nach und nach statt, und war oft verwoben mit einer teilweisen Aufdeckung der eigentlichen Natur eines Gegenspielers. Wirklich erst am Ende konnte man ein Gesamtbild erkennen, was bei mir zu großem Erstaunen und einer gedanklichen Korrektur, bzw. einer kurzen Rückschau auf die Handlung führte.

Stuart Turton hat hier ein fantastisches Buch verfasst! Rätselhaft bis zum Schluss, gruselig, abenteuerlich, gefühlt mit einer Portion Piratenflair und vielen seltsamen und außergewöhnlichen Figuren. „Der Tod und das dunkle Meer“ kommt auf meine Bestenliste für dieses Jahr.

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Veröffentlicht am 15.09.2021

Habe mehr erwartet

LUCE
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Als 18-jährige führt Luce ein ganz alltägliches Leben. Neben der Schule verbringt sie viel Zeit mit ihrem Bekannten Jason. Als die beiden eines Tages auf einer Party die Geschwister Mel und Jason kennenlernen, ...

Als 18-jährige führt Luce ein ganz alltägliches Leben. Neben der Schule verbringt sie viel Zeit mit ihrem Bekannten Jason. Als die beiden eines Tages auf einer Party die Geschwister Mel und Jason kennenlernen, gerät ihre Wirklichkeit außer Kontrolle. Dort wird sie nämlich von einer Kreatur mit glühenden Augen angegriffen und Jules wirkt wie hypnotisiert. Gut, dass Jason zur Stelle ist, denn er kann seltsamerweise mit der Situation gekonnt umgehen.

Ehrlich gesagt fällt mir meine Rezension zu diesem Buch ziemlich schwer. Die Autorin legt sich für ihr Werk wirklich ins Zeug und bringt ihre Geschichte großzügig und personalisiert unter die Leser. Das ansprechende Cover und die Zitate am Anfang der Kapitel spiegeln ihre liebevolle Leidenschaft für die Story rund um Luce.
Aber leider bin ich enttäuscht. Ich lese viele Jugend-, New Adult- und Romantasy-Bücher und bei diesem hier habe ich den absoluten Pageturner erwartet, da ich einen gewissen Hype darum beobachten konnte. Doch ich kann dem nicht so wirklich beipflichten. Recht schnell habe ich gemerkt, dass mir die Zeilen kein Fünkchen Emotion entlocken konnten. Ich kann es schwer beschreiben, aber mir fehlte oft irgendwie eine Verbindung von einem Satz zum anderen. Der Schreibstil wirkte abgehackt, und einige Rechtschreibfehler könnten ebenfalls korrigiert werden.

Außerdem hatte ich ständig den Eindruck ich lese ein Kinderbuch. Das hatte eventuell damit zu tun, dass Luce und ihr Kumpel sich nicht ihrem Alter entsprechend benahmen. Dazu kam die Unentschlossenheit Jules und die Dreiecksbeziehung zwischen Luce, Jules und Jason, die meiner Meinung nach schlecht umgesetzt wurde. Fand ich ziemlich anstrengend. Ebenso wie Luce Verhalten in Bezug auf Jason. Seltsame Handlungen der Protagonistin und viele Wiederholungen ließen mich das Buch mehrmals zur Seite legen.

Trotz des Cliffhangers am Ende des ersten Bandes verzichte ich wohl auf eine Weiterverfolgung der Reihe.

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Veröffentlicht am 06.09.2021

Der Autor hat ein Händchen für Atmosphäre

Waldeskälte
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Die Interpol-Agentin Valeria Ravelli wird gebeten, bei einem mutmaßlichen Entführungsfall in ihrem Heimatort in den Schweizer Alpen zu ermitteln. Etwas ähnliches geschah vor etwa zwanzig Jahren, wobei ...

Die Interpol-Agentin Valeria Ravelli wird gebeten, bei einem mutmaßlichen Entführungsfall in ihrem Heimatort in den Schweizer Alpen zu ermitteln. Etwas ähnliches geschah vor etwa zwanzig Jahren, wobei damals zwei Mädchen ermordet wurden. Valeria weiß, dass sie sich nun ihrer Vergangenheit stellen muss, denn sie wurde damals ebenfalls entführt. Nun wird es Zeit, den Täter zu fassen...

Ein wirklich gruseliger Thriller mit viel Atmosphäre! Der Fall, dem sich die junge Agentin hier widmete, war ganz schön geheimnisumwittert. Einige seltsame Vorkommnisse schienen nicht recht zueinanderzupassen und so änderte ich während des Lesens mehrmals meine Meinung über den eventuellen Täter. Natürlich dachte ich auch an übernatürliche Möglichkeiten – hier war alles drin! Der Handlungsschauplatz hätte tatsächlich nicht besser gewählt sein können: abgelegen, düster, karg, der Wald dunkel und dicht. Diese Bilder schossen mir ständig durch den Kopf, was mich ziemlich schaudern ließ. Passend zu dem höchst mysteriösen Verschwinden des Mädchens.

Jedoch überzeugte mich die Protagonistin leider nicht. Valeria nahm ich die taffe Agentin nicht ab. Auf mich machte sie oft einen hilflosen Eindruck, wobei sie aber ganz groß darin war, jedem ihren Dienstgrad zu nennen. Meinem Empfinden nach hatte dies wenig damit zu tun, dass dies ein Fall war, der ihre eigene Vergangenheit beleuchtete. Ich fand es auch seltsam, dass der Ermittler vor Ort kaum eine Rolle spielte und der Fall von zwei Auswärtigen und einem Zivilisten in die Hand genommen wurde. Dies fühlte sich für mich nicht stimmigan, sondern konfus und nicht authentisch.
Außerdem war mir der Showdown viel zu langatmig. Trotz des spannenden Falls habe ich am Ende mehrmals Seiten überblättert. Schade für das Buch.

Trotzdem bleibt „Waldeskälte“ einer der spannendsten Thriller, den ich in letzter Zeit gelesen habe. Vor allem die schaurige Atmosphäre hatte es mir angetan. Ich werde mir den Autor auf jeden Fall merken.

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Veröffentlicht am 31.08.2021

Netter Collegeroman

Boston College - Nothing but You
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Beckett und Lyla sind Laborpartner und werden mit der Zeit beste Freunde. Als Eishockeyspieler wird Beckett von vielen Frauen umschwärmt, Lyla dagegen zeigt sich eher unauffällig. Aber das soll sich ändern. ...

Beckett und Lyla sind Laborpartner und werden mit der Zeit beste Freunde. Als Eishockeyspieler wird Beckett von vielen Frauen umschwärmt, Lyla dagegen zeigt sich eher unauffällig. Aber das soll sich ändern. Sie erstellt eine Liste mit Herausforderungen, die ihr zu mehr Kühnheit verhelfen sollen und bittet Beckett, sie als Freund dabei zu unterstützen. Nach einiger Zeit sieht der smarte Sportler Lyla allerdings mit ganz anderen Augen.

Ich mochte diese Geschichte! Vor allem Beckett, der als Protagonist eine glaubwürdige Entwicklung durchlebte. Er war mir wahnsinnig sympathisch, und seine wenigen Oberflächlichkeiten verstärkten meinen Eindruck von ihm. Beckett war nur fast perfekt, was ihn verletzlich und nahbar erscheinen ließ, ohne einen Hang zur Überdramatik oder zu selbstzerstörerischem Verhalten. Im Gegensatz dazu konnte ich Lyla leider so gut wie gar nicht kennenlernen. Sogar am Ende der Geschichte wusste ich nicht viel über sie, und selbst das meiste davon hatte ich lediglich erahnt. Jedenfalls befanden sich die Protagonisten meiner Meinung nach nicht auf Augenhöhe. Die herbeigeschriebene Entwicklung ihrerseits schien mir künstlich angelegt, seine dagegegen echt. Mit Lyla wurde ich nicht wirklich warm. Ihre naiv-nerdige Art war mir schon fast zu übertrieben schrullig dargestellt, und als sie sich dann ihren selbst auferlegten Herausforderungen stellte, empfand ich ihre Persönlichkeitsentwicklung nicht wirklich als Verbesserung. Mir war Lyla dabei zu sehr auf Oberflächlichkeiten fixiert, die überhaupt nicht zu ihr passen wollten, wobei sie ihre Stärke, die im Lernen und Wissen beheimatet zu sein schien, sträflich vernachlässigte. Das gefiel mir nicht so recht, für mich reifte sie nicht, sondern verirrte sich eher auf ihrem Weg. Auch, als Lyla diese neue Seite in sich integrierte, fühlte es sich für mich meistens immer noch falsch an.

Das Ende der Geschichte war mir dann eindeutig zu knapp gehalten. Hier hätte ich mir noch ein paar Kapitel mehr gewünscht, um mir die Zukunft der Hauptfiguren besser vorstellen zu können.
Doch im Großen und Ganzen hat mir das Buch gefallen, vor allem hat mich der Schreibstil angesprochen. Die Autorin konnte Situationen und Stimmungen gut einfangen und meine Neugier auf kommende Kapitel wecken.

Ein unterhaltsames Buch über das Chaos der Selbstfindung in den Collegejahren. Liebhaber des Genres haben gewiss ihre Freude daran. Ich denke, ich werde Band 2 ebenfalls lesen.

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Veröffentlicht am 23.08.2021

Kurz und knackig erklärt

Ein gutes Dutzend heilende Pflanzen
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Die Optik und die Haptik dieses handlichen A5 Ratgebers gefällt mir sehr gut. Auch die ansprechende Gestaltung und Bebilderung im Innenteil macht richtig Laune in diesem Büchlein zu blättern. Vorgestellt ...

Die Optik und die Haptik dieses handlichen A5 Ratgebers gefällt mir sehr gut. Auch die ansprechende Gestaltung und Bebilderung im Innenteil macht richtig Laune in diesem Büchlein zu blättern. Vorgestellt werden 12 heimische Heilpflanzen, wie z.B. Goldrute, Schafgarbe oder Baldrian, jeweils mit Tipps und Tricks zur Handhabung oder für das Sammeln, Hinweise zur Verwechslungsgefahr, aber auch Vorschläge zur Verwendung, sogar mit konkreten Rezepten.

Als Einsteigerin in die Wildsammlung finde ich das Buch optimal, da es wenige, relativ leicht zu erkennende Heilpflanzen vorstellt, kurz und knackig Informationen bereitstellt und somit nicht überfordert.

Ein schönes, handliches Einsteigerbuch aus dem Kosmos-Verlag, das man gut in die Tasche stecken kann, wenn man es zum Sammelspaziergang mitnehmen möchte. Ich finde es auch als Geschenk für Naturliebhaber optimal.

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