Zu schlicht
VerborgenIn Akranes, einer Kleinstadt auf Island, kommt ein junger Mann bei einem Hausbrand ums Leben. Zuerst sieht es nach einem Unfall aus, doch nach und nach gibt es Hinweise auf vorsätzlichen Mord. Nun sieht ...
In Akranes, einer Kleinstadt auf Island, kommt ein junger Mann bei einem Hausbrand ums Leben. Zuerst sieht es nach einem Unfall aus, doch nach und nach gibt es Hinweise auf vorsätzlichen Mord. Nun sieht sich das Ermittlerteam einem rätselhaften Fall gegenüber, denn es gibt eine Vielzahl an Verdächtigen. Gibt es eventuell mehr als einen Täter? Und wo ist eigentlich das Au-Pair Mädchen abgeblieben, das sich im Freundeskreis des Ermordeten bewegt hat? Fragen über Fragen, denen Elma, zusätzlich zu ihren privaten Veränderungen, nachgehen muss.
Mich erstaunt immer wieder die Energie, die diese Krimi-Reihe mit sich bringt. Auch in diesem dritten Band empfand ich das Tempo eher gemächlich, die Interaktionen sehr unkonventionell und die Wendungen interessant. Wobei mich die Auflösung in diesem dritten Band leider nicht überraschen konnte. Dafür mochte ich die Überlegungen und Fährten, denen die Ermittler nachgingen, denn sie brachten damit mehr als eine Maske im beschaulichen Ort zu Fall.
Der Handlungsstrang um das Privatleben der Ermittler wurde ein gutes Stück fortgesetzt, meiner Ansicht nach aber zu oberflächlich ausgearbeitet, wie auch die Persönlichkeit der Protagonisten selbst. Ausgehend von Charakter, Entscheidungen oder Handlungen blieb mir letztlich leider keiner von ihnen nachhaltig in Erinnerung. Auch der Fall an sich plätscherte mir etwas zu sehr dahin - der Nervenkitzel wollte sich bei mir einfach nicht einstellen. Obwohl ich das Zusammenspiel aus möglichen Motiven und persönlichen Beziehungen der Verdächtigen interessant fand, fehlte mir einfach das gewisse Etwas. In diesem Sinne gestaltete sich in meinen Augen auch die Auflösung am Ende, und trotz einiger Wendungen ließ mich das Finale relativ kalt.
Im Ganzen hat mich „Verborgen“ durchgehend mit der Erwartung an packende, überraschende Szenen gelockt, die sich am Ende für mich so nie wirklich einstellten. Das Buch ließ sich zwar gut lesen, präsentierte sympathische Ermittler und lebte von einer ganz eigenen Energie, war mir jedoch insgesamt zu verhalten und zu schlicht arrangiert. Die „Meisterin psychologischer Spannungsliteratur“, wie im Teaser angedeutet, hätte somit meiner Meinung nach von allem eine Schippe drauf legen können.