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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 17.02.2024

Zu schlicht

Verborgen
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In Akranes, einer Kleinstadt auf Island, kommt ein junger Mann bei einem Hausbrand ums Leben. Zuerst sieht es nach einem Unfall aus, doch nach und nach gibt es Hinweise auf vorsätzlichen Mord. Nun sieht ...

In Akranes, einer Kleinstadt auf Island, kommt ein junger Mann bei einem Hausbrand ums Leben. Zuerst sieht es nach einem Unfall aus, doch nach und nach gibt es Hinweise auf vorsätzlichen Mord. Nun sieht sich das Ermittlerteam einem rätselhaften Fall gegenüber, denn es gibt eine Vielzahl an Verdächtigen. Gibt es eventuell mehr als einen Täter? Und wo ist eigentlich das Au-Pair Mädchen abgeblieben, das sich im Freundeskreis des Ermordeten bewegt hat? Fragen über Fragen, denen Elma, zusätzlich zu ihren privaten Veränderungen, nachgehen muss.

Mich erstaunt immer wieder die Energie, die diese Krimi-Reihe mit sich bringt. Auch in diesem dritten Band empfand ich das Tempo eher gemächlich, die Interaktionen sehr unkonventionell und die Wendungen interessant. Wobei mich die Auflösung in diesem dritten Band leider nicht überraschen konnte. Dafür mochte ich die Überlegungen und Fährten, denen die Ermittler nachgingen, denn sie brachten damit mehr als eine Maske im beschaulichen Ort zu Fall.

Der Handlungsstrang um das Privatleben der Ermittler wurde ein gutes Stück fortgesetzt, meiner Ansicht nach aber zu oberflächlich ausgearbeitet, wie auch die Persönlichkeit der Protagonisten selbst. Ausgehend von Charakter, Entscheidungen oder Handlungen blieb mir letztlich leider keiner von ihnen nachhaltig in Erinnerung. Auch der Fall an sich plätscherte mir etwas zu sehr dahin - der Nervenkitzel wollte sich bei mir einfach nicht einstellen. Obwohl ich das Zusammenspiel aus möglichen Motiven und persönlichen Beziehungen der Verdächtigen interessant fand, fehlte mir einfach das gewisse Etwas. In diesem Sinne gestaltete sich in meinen Augen auch die Auflösung am Ende, und trotz einiger Wendungen ließ mich das Finale relativ kalt.

Im Ganzen hat mich „Verborgen“ durchgehend mit der Erwartung an packende, überraschende Szenen gelockt, die sich am Ende für mich so nie wirklich einstellten. Das Buch ließ sich zwar gut lesen, präsentierte sympathische Ermittler und lebte von einer ganz eigenen Energie, war mir jedoch insgesamt zu verhalten und zu schlicht arrangiert. Die „Meisterin psychologischer Spannungsliteratur“, wie im Teaser angedeutet, hätte somit meiner Meinung nach von allem eine Schippe drauf legen können.

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Veröffentlicht am 16.02.2024

Interessante Protagonisten

Nothing Like You
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Ally und Jax lernen sich unter ungewöhnlichen Umständen auf dem Campus der Universität von Arizona kennen, denn der wichtige Brief, den Ally erwartet, landet fälschlicherweise im Briefkasten von Jax! So ...

Ally und Jax lernen sich unter ungewöhnlichen Umständen auf dem Campus der Universität von Arizona kennen, denn der wichtige Brief, den Ally erwartet, landet fälschlicherweise im Briefkasten von Jax! So bleibt der jungen Studentin nichts anderes übrig, als den smarten Mitstudenten davon zu überzeugen, schnellstmöglich seinen Briefkasten zu leeren. Doch Jax hat derweil andere Probleme, denn sein Abschluss steht auf dem Spiel, obwohl er hart dafür arbeitet. Grund dafür ist seine Legasthenie, von der kaum jemand weiß. Als Ally unverhofft in sein Leben tritt, scheint sich dies allerdings neu zu ordnen.

Mit der Liebesgeschichte um Ally und Jax hat Julia Pelzer, meiner Meinung nach, einen aufregenden und thematisch interessanten Roman in die Buchwelt gebracht. Hier war alles da, was es für unterhaltsame Lesestunden brauchte: Sympathische, nahbare Charaktere, freche Dialoge, prickelnde Spannung und authentische Handlung mit spürbarem College-Flair.

Schön fand ich die Idee von Jax` nicht ganz so alltäglichem Talent für die Fotografie, und dessen Wissen und persönlichen Gedanken dazu, was diesen Charakter deutlich an Originalität verlieh. Zudem hat mir der Umgang mit dem Problem der Legasthenie gefallen. Die Autorin hat Jax` Störung, und deren psychische Auswirkungen, auf unaufdringliche, aber ernstzunehmende Weise in die Geschichte eingearbeitet, ohne auf unnötiges Drama zurückzugreifen. Der Protagonist wirkte dadurch glaubhaft auf mich, seine Entwicklung innerhalb des Romans mutig, trotz der Stolpersteine, die ihm in den Weg gelegt wurden. Glücklicherweise konnte er vertrauensvoll auf echte Freunde setzen, und auf seine Ally, die zwar neu in sein Leben kam, sich aber schnell als das fehlende Puzzleteil zum Glück entpuppte. Der Persönlichkeit von Ally fehlte es, meines Erachtens nach, zwar etwas an Klarheit, aber im Grunde mochte ich auch sie. Bei mir punktete das Mädel durch ihre Zielstrebigkeit und ihren Mumm, ihrer Vergangenheit die Stirn zu bieten, was mir zwar stellenweise etwas zu theatralisch dargestellt wurde, aber im Grunde auf viel Verständnis bei mir traf.

Auch die Handlung gab einiges her. Ich konnte während des Lesens in romantischen und spaßigen Momenten schwelgen, wurde mit fiesen Typen konfrontiert und staunte über so manch mutige und überraschende Entscheidung der Protagonisten. Es war leicht, mich in diese Geschichte einzufinden, denn Julia Pelzer kann sehr gut Nähe zu den Figuren entstehen lassen und die passende Atmosphäre transportieren. Meine Gefühlsantennen sprangen dabei mühelos an. Nichtsdestotrotz hätte ich mir ein etwas weniger abruptes Ende gewünscht, das bei mir eher Fragen aufwarf, als schlüssig auszuklingen.

Insgesamt mochte ich diese Geschichte unwahrscheinlich gern, und daher freue ich mich auf weitere Bücher aus der Feder der Autorin. „Nothing Like You“ hat mich mit seinen interessanten Charakteren an den Lesesessel gefesselt und mich fantastisch unterhalten. Empfehlenswert!

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Veröffentlicht am 07.02.2024

Viel Info und Inspiration

Mein wunderbarer Topfgarten
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In Zeiten, in denen sich viele Menschen wieder mehr Verbindung zur Natur wünschen, kommt dieser Ratgeber gerade recht. Vor allem, wenn man statt Garten lediglich einen Balkon zur Verfügung hat, oder durch ...

In Zeiten, in denen sich viele Menschen wieder mehr Verbindung zur Natur wünschen, kommt dieser Ratgeber gerade recht. Vor allem, wenn man statt Garten lediglich einen Balkon zur Verfügung hat, oder durch außergewöhnliche Pflanzentöpfe auf der Terrasse Akzente setzen will. Daher hat mich dieses Buch sofort angesprochen. Mit Töpfen als „mobile“ Balkonbepflanzung lässt sich nämlich auch die Kreativität ausleben.

Das Buch stellt sich optisch, mit seinem gebundenen Einband und in seiner Gesamtgestaltung, sehr hochwertig dar. Auch die vielen ansprechenden Bilder zu den jeweiligen Beiträgen, machen das Blättern in diesem Ratgeber regelrecht zum Genuss. Aber auch die Informationen kommen hier ganz und gar nicht zu kurz, denn die Autorin weist beispielsweise auf die richtige Auswahl der Pflanzen hin, ergänzt ihre Artikel mit den jeweiligen Pflanzensteckbriefen, oder zeigt was man gegen Schädlinge, aber für nützliche Insekten tun kann. Alles so verständlich, dass sich auch ein Gartenneuling damit zurechtfindet. Zudem wird jede Jahreszeit für sich behandelt, deren entsprechenden Vorzüge optimal für gewünschte Projekte genutzt werden können.

Am besten gefielen mir aber Tina Ullmanns Worte zum Winterschutz für Pflanzen, zu den verschiedenen Erden, aber auch die Tipps zum Ziehen von eigenem Gemüse in Töpfen und Kübeln. Zudem kommt auch die Gemütlichkeit nicht zu kurz, denn ein eigenes Kapitel mit Vorschlägen für eine schöne Beleuchtung der Topfgärten rundet das Gesamtkonzept des Buches ab.

„Mein wunderbarer Topfgarten“ glänzt mit viel Info und Inspiration. Ein gelungener Ratgeber für Anfänger und Könner, wunderbar bebildert und mit persönlicher, warmherziger Note der Autorin gestaltet. Empfehlenswert!

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Veröffentlicht am 05.02.2024

Aufregende, aber eher emotionslose Geschichte

Season Sisters – Frühlingsgeheimnisse
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Die vier Geschwister der Familie Season wachsen in einem desolaten Elternhaus auf. Die rebellische Spring verlässt daher schon mit 16 ihr ländliches Zuhause und macht sich auf nach London. Leider gerät ...

Die vier Geschwister der Familie Season wachsen in einem desolaten Elternhaus auf. Die rebellische Spring verlässt daher schon mit 16 ihr ländliches Zuhause und macht sich auf nach London. Leider gerät sie dort schnell in Schwierigkeiten und muss wegen ihrer Taten Sozialstunden ableisten. Überraschenderweise entpuppt sich diese Strafe als Segen, denn die strenge Hand der Rentnerin Sophia bringt Spring wieder auf den richtigen Weg. Zudem überrascht die alte Dame mit einer bewegten Vergangenheit, denn sie ist die ehemalige Herrin von Daffodil Castle, in dessen Gärten Spring ihre erste große Liebe Ethan Fowler kennenlernte.

Die Idee dieses schicksalhaften Aufeinandertreffens und die damit zusammenhängenden Lebensfäden konnte mich sofort begeistern. Zu meiner Freude erzählte die Autorin Sophies aufregende Familiengeschichte, die sich spannend und tragisch zugleich zeigte und vorwiegend durch Zeitsprünge in die Vergangenheit aufgerollt wurde. Für mich war daher die alte Dame und nicht Spring die Hauptperson in diesem Buch. Natürlich erfuhr man auch einiges über die familiären Verhältnisse der Season-Geschwister, doch nach meinem Gefühl wurde dies hier nur angekratzt.

Leider wirkte sogar vieles in dieser Erzählung sehr reduziert auf mich, zudem schmucklos, trocken. So gut mir die Handlung an sich gefiel, es fehlte mir insgesamt an Tiefe und Atmosphäre, um die Emotionen in mir zu entfachen. Zudem entwickelte sich die gesamte Geschichte viel zu schnell, insbesondere die persönlichen Entwicklungen der Figuren. Eine Nüchternheit machte sich im Laufe der Handlung breit, fand ich. Letztlich denke ich, die Fülle an Potenzial in dieser Erzählung war einfach zu umfangreich, um auf diesen relativ wenigen Seiten seinen Platz zu finden.

Rückblickend bleibt mir „Season Sisters – Frühlingsgeheimnisse“ mit gemischten Gefühlen in Erinnerung. Vielversprechende Ideen, denen einfach das Feuer fehlte, um großartig zu sein. Trotzdem werde ich die Reihe weiter verfolgen, und schauen, ob die Autorin künftig mehr über die Geschwister Season preisgibt. Macht euch einfach selbst ein Bild.

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Veröffentlicht am 19.01.2024

Für mich bisher der schwächste Band der Reihe

Bretonischer Ruhm
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Kommissar Dupin hat es geschafft: Er hat seine Claire nun endlich geheiratet! Zufrieden befindet sich das frisch vermählte Paar auf ihrer Hochzeitsreise durch die Bretagne, als ein prominenter Winzer auf ...

Kommissar Dupin hat es geschafft: Er hat seine Claire nun endlich geheiratet! Zufrieden befindet sich das frisch vermählte Paar auf ihrer Hochzeitsreise durch die Bretagne, als ein prominenter Winzer auf seinem Weingut ermordet wird. Da Claire mit dessen geschiedener Frau eine freundschaftliche Verbindung pflegt, ermittelt Dupin heimlich, über den Kopf des zuständigen Kommissars hinaus. Doch die Situation wird gefährlich, als Dupin Drohbriefe erhält, die ihn auffordern, seine Ermittlungen aufzugeben.

Ich kenne alle Bände der Reihe um Kommissar Dupin, und ich habe ausnahmslos alle seine Fälle geliebt! Doch dieses Buch hat mir leider nicht gefallen, denn ich fand die Konstellation der Figuren, und damit zusammenhängend in einem gewissen Maß auch die Handlung, eher abstrus, als charmant.

Die Tatsache, dass Dupins heißgeliebte Claire und ihre Freundin mit Dupin ermitteln wollten, und der Kommissar dies auch noch zuließ, zumindest kein Machtwort dagegen sprach, wirkte auf mich wie ein Spielchen von Kindern, die sich einen Spaß erlaubten. Ernst nehmen konnte ich den Fall daher kaum. Zudem ließ sich Dupin von den Frauen ziemlich auf der Nase herumtanzen, er wirkte meiner Meinung nach lange Zeit eher wie eine Nebenfigur. Gut, der Autor wollte mit dieser Idee wohl frischen Wind in die Reihe bringen, was aber für mein Dafürhalten eher in die Hose ging. Claire passte überhaupt nicht in die Rolle, die sie einzunehmen versuchte, obwohl sie durchaus über eine gute Beobachtungsgabe verfügte. Als sich dann auch noch Nolwenn meldete, die sich bekanntlich auch nie die Butter vom Brot nehmen lässt, waren mir hier letztlich zu viele herrische Frauen am Werk. Die Machart war zwar gewiss Absicht von Bannalec, doch die Handlung erinnerte mich in manchen Momenten an Szenen aus den alten Louis de Funès - Filmen, was mir einfach zu viel Situationskomik in den Krimi brachte und von dem Fall enorm ablenkte.

Gut, dass der Kommissar in der zweiten Hälfte des Buches fast wieder zu seiner alten Form zurück fand, wobei mir das Zusammenspiel des eingefleischten Ermittlerteams aus Concarneau fehlte, das dieses Mal leider viel zu wenig Raum einnahm. Charaktere wie Riwal oder Kadeg gehören einfach zu einem Dupin-Krimi dazu, meiner Meinung nach, Urlaub oder Hochzeitsreise hin oder her. Claire war eindeutig kein adäquater Ersatz für die quirlige Truppe.

Der Fall rund um die Themen Weinanbau, Wein und dessen Werte, gefiel mir allerdings sehr gut. Dazu konnte der Autor Bilder und Atmosphäre treffsicher übermitteln, sowie den inbrünstigen Stolz der Bretonen auf ihr Land, was mich auch in diesem Band immer wieder schmunzeln ließ. So mochte ich auch die Episode des unerfreulichen Spechts, der sich am Dach von Dupins Haus zu schaffen machte.

Kurzum, „Bretonischer Ruhm“ konnte mich zwar von der Idee her überzeugen, doch die Umsetzung fand ich deutlich schwächer, als in den Vorgänger-Bänden. Trotzdem ist „ein Dupin“ meines Erachtens immer ein Garant für eine gute Lesezeit, daher kann man auch mit diesem Kriminalroman eigentlich nichts falsch machen.

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