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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 29.06.2024

Eine wunderschöne Familiengeschichte

Das erste Licht des Sommers
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„Das erste Licht des Sommers“ von Daniela Raimondi ist eigentlich der Fortsetzungsroman von „An den Ufern von Stellata“, den man aber zum Verständnis nicht vorher gelesen haben muss, den Lesegenuss trübt ...

„Das erste Licht des Sommers“ von Daniela Raimondi ist eigentlich der Fortsetzungsroman von „An den Ufern von Stellata“, den man aber zum Verständnis nicht vorher gelesen haben muss, den Lesegenuss trübt es in keinster Weise.

Norma wächst in einem kleinen italienischen Dorf auf, ihre Kindheit ist geprägt von der Suche nach Zuneigung, die ihre Mutter ihr einfach nicht zeigen kann. Zum Glück gibt es jedoch ihre Cousine Donata, die für Norma zur besten Freundin wird und ihr Halt gibt. Auch der Nachbarsjunge Elia, mit dem Norma ganze Tage draußen beim Spielen verbringt, lässt sie die Lieblosigkeit, die zu Hause herrscht besser ertragen.
Nichtsdestotrotz zieht es Norma in ihren Zwanzigern sofort weg aus der Enge des italienischen Dorfes und hinein ins sprudelnde Leben Londons, wo sie regelrecht aufblüht, bis sie eines Tages die Nachricht vom Tode Donatas erreicht. Trost und Liebe findet sie bei Elias, den sie in London wieder trifft, doch das Glück der beiden währt nicht lange.

„Das erste Licht des Sommers“ ist eins dieser Bücher, von denen man hofft, dass sie einfach nie zu Ende gehen. Daniela Raimondi spannt einen großen erzählerischen Bogen, der mit Normas Geburt 1947 beginnt und knapp siebzig Jahre später endet.
Sowohl die faszinierende Schönheit Brasiliens, die lebendige Großstadtatmosphäre Londons, als auch der dörfliche Charme des italienischen Örtchens Stellata haben mich verzaubert und tief eintauchen lassen in Normas Lebensgeschichte. Mit wunderschönen Worten schreibt Raimondi über Höhen und Tiefen des Lebens, schwierige Mutter-Tochter-Beziehungen, und stellt immer wieder die Frage in den Raum, ob und was man verzeihen kann.
Die Charaktere sind allesamt so klar gezeichnet, dass man von Anfang an das Gefühl hat, mitten unter ihnen zu sein und sich mit dem ein oder anderen tief verbunden fühlt.

Fazit
Eine emotionale, intensive Familiengeschichte mit vielen Facetten, die ich uneingeschränkt empfehlen kann.

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Veröffentlicht am 29.06.2024

Klassischer Kriminalroman hervorragend gelesen von Uve Teschner

Mord stand nicht im Drehbuch
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Mord stand nicht im Drehbuch“ ist bereits der vierte Band der Reihe „Hawthorne ermittelt“ von Anthony Horowitz.

Nach der Premierenfeier eines Theaterstücks wird die Kritikerin der Sunday Times ermordet ...

Mord stand nicht im Drehbuch“ ist bereits der vierte Band der Reihe „Hawthorne ermittelt“ von Anthony Horowitz.

Nach der Premierenfeier eines Theaterstücks wird die Kritikerin der Sunday Times ermordet aufgefunden. Zuvor hatte sie eine vernichtende Kritik zum besagten Stück veröffentlicht. Was liegt da näher als den Mann zu verdächtigen, der dieses Werk geschrieben hat ? Anthony Hawthorne sieht sich plötzlich als Mordverdächtiger Nummer eins, zumal auch noch sein Messer mit seinen Fingerabdrücken bei der Toten gefunden wurde. Niemand anders kann ihm helfen als Daniel Hawthorne, doch aufgrund von vorausgegangenen Streitigkeiten der beiden, will er sich nicht auf diesen Fall einlassen.

Ich bin mit diesem Buch in die Reihe eingestiegen und hatte keine Probleme, mich zurechtzufinden, ganz im Gegenteil war ich von Beginn an begeistert, was nicht zuletzt an dem hervorragenden Sprecher Uve Teschner lag.
Der Fall ist deutlich verzwickter, als es zunächst den Anschein hat. Ganz klassischer Kriminalroman gibt es einige Verdächtige, viele Gespräche und Ermittlungen in alle Richtungen, die mich bis zum Schluss ziemlich beschäftigt haben. Hawthorne ist einfach brillant. Mit feinem Gespür befragt er alle Beteiligten, lässt nicht locker und entwirrt die Verstrickungen auf beeindruckende Weise.

Hawthorne und Horowitz sind ein besonderes Protagonistenpaar, ihre Dialoge höchst amüsant, was dem Roman genau die richtige Prise Humor verleiht.

Dieses Hörbuch hat mich wirklich bestens unterhalten; sehr empfehlenswert für Freunde des klassischen Krimis und des feinen Humors.

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Veröffentlicht am 24.06.2024

Packender Thriller, der mit Atmosphäre und tollen Charakteren überzeugt

Krähentage
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Die beiden erfahrenen Ermittler Jakob Krogh und Mila Weiss leiten die neu gegründete Gruppe 4, die auch sofort mit ihrem ersten Fall konfrontiert wird.

Im Rahmen einer anderen Ermittlung wird die Leiche ...

Die beiden erfahrenen Ermittler Jakob Krogh und Mila Weiss leiten die neu gegründete Gruppe 4, die auch sofort mit ihrem ersten Fall konfrontiert wird.

Im Rahmen einer anderen Ermittlung wird die Leiche einer alten Dame gefunden. Das Unglaubliche ist, dass sie nach ihrem Tod noch von mehreren Personen gesehen wurde. Als dann noch ein junger Student tot aufgefunden wird, der auch nach seinem Tod noch an der Uni gewesen sein soll, ist die Verwirrung komplett.

Die Krähen, die an beiden Tatorten gefunden werden, sorgen für einen absoluten Gruselfaktor. Ausgehungert wie sie sind, stürzen sie sich auf ihre Opfer.



Wir verfolgen die Geschichte sowohl aus Sicht der Ermittler, als auch aus der Perspektive des Täters. Das Miträtseln entfällt also in der Hinsicht etwas, was mein Lesevergnügen aber überhaupt nicht getrübt hat. Die Gedanken des Täters mitzuverfolgen und zu sehen, wie die Ermittlungen immer ein wenig hinterherhinken, hat mich durch die Seiten fliegen lassen.

Ich habe zwar zugegebenermaßen schon spannungsgeladenere Thriller als „Krähentage“ gelesen, allerdings sind es hier Atmosphäre und Charaktere, die das Buch ausmachen. Gerade die beiden Ermittler, die ihre eigenen Probleme und Geheimnisse mit sich herumtragen, geben dem Buch die richtige Prise an psychologischer Spannung.

Zum Schluss zieht der Thriller spannungsmäßig nochmal richtig an, einiges wird aufgeklärt, doch gerade Mila bleibt noch rätselhaft.



Fazit

Ein interessanter, überraschender Thriller - hoffentlich der Auftakt zu einer Thrillerreihe rund um das Duo Krogh und Weiss.

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Veröffentlicht am 24.06.2024

Für mich eine völlig neue Krimierfahrung

Das Dorf der acht Gräber
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Für den Ermittler Kosuke Kindaichi ist es bereits der dritte Fall, für mich war es der erste.

Nachdem ich den Prolog in der Leseprobe beendet hatte, wusste ich, dass ich dieses Buch lesen musste. Nicht ...

Für den Ermittler Kosuke Kindaichi ist es bereits der dritte Fall, für mich war es der erste.

Nachdem ich den Prolog in der Leseprobe beendet hatte, wusste ich, dass ich dieses Buch lesen musste. Nicht nur, dass es vom Setting her mal etwas ganz anderes ist als die vielen skandinavischen, amerikanischen oder deutschen Regionalkrimis, die ich in letzter Zeit gelesen habe. Der Beginn des Buches erzählt sozusagen die gruselige Vorgeschichte zu diesem Kriminalfall, die ihren Ursprung vor über 300 Jahren hat und hat mich sofort gefesselt.

Nicht weniger spannend geht es weiter. Es geht um einen schrecklichen Fluch, Familienbande und mysteriöse Todesfälle und das alles vor der Kulisse eines abgelegenen japanischen Bergdorfes.



Der in Japan so berühmte Ermittler Kindaichi, auf den ich schon so gespannt war, taucht in diesem Teil leider nur sporadisch auf, die Hauptfigur ist der Erzähler Tatsuya. Das hat dem Lesevergnügen aber überhaupt keinen Abbruch getan, denn Tatsuya ist so sympathisch und wirklich zu bedauern, weshalb ich sehr mit ihm mitgefiebert habe.

Die Geschichte bleibt von Anfang bis Ende rätselhaft, ohne brutal zu sein. Ich hatte viel Spaß dabei, den Täter ausfindig zu machen und habe es dennoch nicht geschafft.



Für mich war es eine völlig neue Krimierfahrung, die ich gerne wiederhole, indem ich die ersten beiden Bände lese. Der leider schon verstorbene Autor Seishi Yokomizo ist einer der beliebtesten Krimiautoren Japans und ich finde es großartig, dass zumindest die ersten drei Teile dieser beliebten Reihe schon ins Deutsche übersetzt wurden.



Empfehlenswert für alle, die klassische Kriminalromane mögen und Lust haben, dabei auch mal in andere Kulturen hineinzuschnuppern.

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Veröffentlicht am 24.06.2024

Kurzweilige Lektüre für zwischendurch

LEBENSMITTEALLERGIE
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Susanne M. Riedel nimmt uns mit auf eine 192 seitige Reise durch ein Jahr voller Erlebnisse.
Mit viel Wortwitz beschreibt sie Reisen, Begegnungen und familiäre Ereignisse. Die Kur und auch ihr Schweizaufenthalt ...

Susanne M. Riedel nimmt uns mit auf eine 192 seitige Reise durch ein Jahr voller Erlebnisse.
Mit viel Wortwitz beschreibt sie Reisen, Begegnungen und familiäre Ereignisse. Die Kur und auch ihr Schweizaufenthalt sind mir besonders im Gedächtnis geblieben.
In einigen Alltagssituationen, die die Autorin beschreibt, konnte ich mich des öfteren wiederfinden, dementsprechend gut haben mich diese Kapitel unterhalten.
Man muss das Buch nicht unbedingt von vorne bis hinten lesen. Die kurzen Kapitel bieten sich auch dazu an, einzeln gelesen und wiedergelesen zu werden.

Fazit
Ein amüsantes kleines Buch für erfrischende Unterhaltung zwischendurch. Die Lebensmitte sollte man wahrscheinlich aber schon erreicht haben, um die witzigen Anekdoten wirklich nachempfinden zu können.

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