Mack und Esther McAsh sind Zwillinge und 21 Jahre alt. Beide schuften seit ihrem siebten Lebensjahr in den Kohleminen von George Jamisson. Mack ist nach einem alten, landestypischen Brauch von seinem Vater für ein Handgeld als Sklave "verkauft" worden. Esther hilft ihm bei der Arbeit als Trägerin, weil die Sklaven nach der Kohlemenge bezahlt werden, die sie ans Tageslicht schaffen. Müsste Mack dafür noch einen Träger bezahlen, bliebe ihm selbst weniger Geld übrig.
Mack ist einer der wenigen Sklaven in der Mine, der lesen und schreiben kann. Er hatte erfahren, dass es in London Politiker gibt, die die Sklaverei für rechtswidrig halten. Also hatte er an einen Anwalt geschrieben und um Auskunft gebeten, ob er nun wirklich ein Sklave oder frei war. Und die Antwort war, dass Eltern ihre Kinder nicht als Sklaven "verkaufen" dürfen. Sobald ein Mann 21 Jahre alt sei, könne er selbst entscheiden. Wenn er allerdings ein Jahr und einen Tag bereits als Sklave gearbeitet habe, habe er dadurch bereits anerkannt, dass er als Sklave arbeiten wolle, und sein Recht auf Freiheit verwirkt.
Diese tolle Neuigkeit will Mack in der Kirche verkünden, wo alle anderen Sklaven anwesend sein würden. Vielen würde es zwar nicht mehr helfen, weil sie bereits zu lange in der Mine arbeiteten, aber der jungen Generation würde es eine Entscheidungsmöglichkeit geben.
Ausnahmsweise ist der Laird George Jamisson mit seiner Familie und auch Lady Hallam anwesend mit ihrer recht buschikosen Tochter Lizzie. Lady Hallam ist ebenfalls Laird (ich glaube, ein Titel für schottische Grundbesitzer) und auf ihrem Grund wohnen die Geschwister McAsh. Lady Hallam ist jedoch verarmt und Lizzie weiß bereits seit langem, dass sie einen reichen jungen Mann heiraten muss, damit ihre Mutter die Schulden abbezahlen kann. Lizzie hat sich damit abgefunden. Mutter und Tochter sind sich einig, dass es wohl Robert werden wird, der ältere Sohn von George Jamisson. George und Robert Jamisson wollen diese Heirat auch, denn sie wollen das Land von Lady Hallam bekommen.
Da gibt es jedoch noch den jüngeren Sohn Jay. Er musste bisher immer hinter Robert zurück stecken, denn er genießt einfach nicht die Gunst seines Vaters. Jay konnte nie etwas richtig machen, immer meckerte sein Vater. Jay ist dadurch recht hartherzig und ein Spieler geworden. Er hofft, dass sein Vater ihm zum 21. Geburtstag eine Plantage auf Barbados schenkt, damit er endlich etwas eigenes bekommt und aus der Nähe seines Vaters weg kommt.
Als Mack in der Kirche verkündet, was der Anwalt ihm geschrieben hat, wird er aus der Kirche geworfen. Alle Sklaven gehen mit ihm. Lizzie rennt ihm hinterher und schimpft mit ihm. Wie er es wagen könne, so zu reden. Alle Sklaven sollten froh sein, weil der Laird für ihr Auskommen sorge. Mack entgegnet ihr, dass sie noch nie in einer Grube gewesen sei und gar nicht mitreden könne. Zwischen beiden springt ein Funke über, sie respektieren den Standpunkt des jeweils anderen.
Abends erwähnt Lizzie, dass sie gerne eine Mine sehen würde. Es wird abgelehnt, weil sie eine Frau ist. Kurz darauf erscheint Lizzie als Mann verkleidet. Keiner erkennt sie. Als sie es auflöst, bewundert Jay sie für ihre Aufsäßigkeit gegenüber den gesellschaftlichen Konventionen. Kurz darauf kommt es zum Streit, denn George Jamisson speist Jay mit einem Pferd ab als Geburtstagsgeschenk. Ausnahmslos alle Ländereien sollen an Robert gehen. Jay zeigt daraufhin Lizzie verbotenerweise eine Mine. Dort begegnen sie Mack wieder. Lizzie ist erschüttert über die Arbeitsbedingungen. Dann gibt es einen kleinen Zwischenfall, bei dem Mack einem Jungen das Leben rettet. Lizzie ist von ihm noch mehr angetan und hilft ihm wenig später bei der Flucht.
Der erste Eindruck von diesem Hörbuch bestand aus der Musik. Sie irritierte mich dann doch ein wenig, denn es schien eine Art schottische Countrymusik zu sein, die ich in dieser Form noch nicht kannte und auch nicht unbedingt kennen will, obwohl ich Schottland und die landestypische Musik sehr liebe. Sie war mir auch mal wieder zu laut. Und dann kam mal wieder ein Ärgernis, das ich des Öfteren bei Hörbüchern von Lübbe Audio finde: Die Musik dudelt noch laut vor sich hin, wenn der Sprecher bereits beginnt. Der Sprecher wird so bei den ersten Sätzen völlig übertönt, ich habe nichts von den ersten Sätzen verstanden. Mit viel gutem Willen und direkt vor den Lautsprechern bzw. gespannt an den Kopfhörern lauschend, hätte ich mit viel Konzentration wohl etwas verstanden - aber wer will das denn bei einem Hörbuch?
Am Anfang haben mich die vielen Namen verwirrt. Dazu kam, dass anfangs auch nicht erzählt wurde, wie alt Mack und Esther denn sind. Vom Erzählstil dachte ich, dass die beiden noch Kinder wären. Auch das hat mich verwirrt. Zusammen mit der lauten Musik am Anfang führte es dazu, dass ich die erste halbe CD ein zweites Mal hören musste, um überhaupt etwas zu verstehen. Ab da ging es dann aber. Ab dort wusste ich, dass Lizzie zu dem Zeitpunkt noch nicht zur Familie Jamisson gehört und nicht die Tochter von George ist (Das hatte ich aufgrund des Klappentextes angenommen.), und dass ich mehr auf die Vor- und weniger auf die Nachnamen achten sollte.
Nachdem ich dann beim zweiten Mal anfangs mehr aufgepasst habe, kam ich auch rein in die Geschichte. Die Geschichte um die Sklaverei in Schottland war mir neu. Ich hab aber inzwischen erfahren, dass es dieses System tatsächlich gab. Insgesamt war die Geschichte dann nicht so mein Geschmack. Ich fand, es war nichts Halbes und nichts Ganzes, da waren sehr unterschiedliche Dinge miteinander vermischt. Da war einmal die Geschichte um die Sklaverei und die aufkeimende Liebe zwischen Mack und Lizzie. Als man dachte, dass das Thema nun endlich mehr in den Vordergrund rückt und sich etwas zwischen den beiden entwickelt - da flieht Mack nach London und Lizzie heiratet Jay. Und auch später kommt es immer nur so gerade eben zum angedeuteten Funkenflug - und dann werden sie wieder getrennt. In London entfremden sie sich sogar immer mehr, Mack bekommt so etwas ähnliches wie eine Familie, als er anfängt, eine Beziehung mit einer Frau zu führen und die beiden ein Straßenmädchen mit unterhalten. In London wird Mack dann auch mehr ein Anführer einer Arbeiterbewegung. Als diese Handlungen dann in die heiße Phase gehen - wird es wieder abgebrochen, da Mack verurteilt und nach Amerika deportiert wird. Und ganz am Ende hört das Buch dann auf, bevor das kommt, was ich gerne als Abschluss gehabt hätte. (Ich möchte nicht zuviel verraten, darum dieses Drumherumreden.)
Vom Schreib- und Erzählstil fand ich es ein bisschen hektisch und verwirrend. Das kann natürlich daran liegen, dass für das Hörbuch gekürzt wurde und einiges damit wegfallen musste. In der Gesamtschau wirkte einiges auf mich jedoch eher wie eine Aufzählung und ein Herumgehetze, um auch wirklich alles unterzubringen in der kurzen Zeit von knapp sechs Stunden: Sklaverei in Schottland, Arbeiteraufstand und Streiks in London, Deportation nach Amerika, Sklaverei in Amerika, ... Jedes Thema allein hätte dabei schon Stoff genug für ein Buch geboten. Dazu dann noch die angedeutete Liebe zwischen Mack und Lizzie, die meistens schon wieder unterbrochen wird, bevor sie auch nur in das Stadium "Verliebt" kommt, und die Ehe zwischen Jay und Lizzie, von der so wenig erzählt wird, dass man sich höchstens denken kann, dass sie unglücklich ist. Und dazu kommt dann auch noch einiges an Nebenhandlung von weiteren Personen.
Ich denke, es lag dann auch mehr an der gekürzten Hörbuchfassung als am Sprecher, dass ich unheimlich aufpassen musste, um nichts zu verpassen. So einige Male musste ich dann doch wieder ein paar Minuten wiederholen, weil ich den Faden verloren hatte. Insgesamt fand ich die Geschichte dann auch einfach zu kurz für diese Masse an Handlung. Ich hätte mir weniger Handlung und mehr Details gewünscht.
Und dann ganz am Schluss wieder diese komische schottisch angehauchte Countrymusik passte dann gar nicht mehr. Sie war am Anfang schon nicht mein Fall und am Ende dann auch nicht. Mack und Lizzie sind zwar Schotten, aber mir fehlte dafür das typisch Schottische.
Fazit
Von allem ein bisschen, nichts Ganzes - da hätte ich vielleicht besser das Buch gelesen.