unvorhergesehene Wendungen
Ein ungezähmtes TierJoel Dicker gelingt erneut ein ungewöhnliches Krimi-Format. Eigentlich meint man als Leser*in schon auf den ersten Seiten zu verstehen, was passieren wird. Aber bis zur letzten Seite überrascht ...
Joel Dicker gelingt erneut ein ungewöhnliches Krimi-Format. Eigentlich meint man als Leser*in schon auf den ersten Seiten zu verstehen, was passieren wird. Aber bis zur letzten Seite überrascht der Autor mit unvorhergesehenen Wendungen, so dass man in regelrechten Sog hineingerät. Das ist Spannung vom feinsten ohne düster oder blutig zu sein.
Am 02. Juli 2022 geschieht in Genf ein Raubüberfall. Dieser wird in sehr kurzen Einschüben vor den Kapiteln sekundengenau dargestellt. In den Kapiteln selber werden die 20 Tage vor dem Verbrechen dargestellt mit einzelnen Rückblenden in die Vergangenheit der Protagonisten. Die Darstellung konzentriert sich auf fünf Hauptfiguren: Das Traumpaar Sophie und Arpad Braun mit dem großen Haus und den beiden Porsche in der Garage lernt über den Fußballverein der Kinder den Polizisten Greg und die Verkäuferin Karine kennen, die ebenfalls kürzlich in den Nobelvorort gezogen sind, aber in ein kleines Reihenhäuschen. Später kommt noch eine Person aus der Vergangenheit von Arpad hinzu - Fauve.
Das Mobile der 2 Paare gerät aus dem Gleichgewicht und die Planungen für den Raubüberfall werden immer konkreter.
Dem Autor gelingt es durch den häufigen Wechsel der Perspektiven immer wieder andere Einblicke in dieses Geflecht zu geben. Ich könnte mir gut vorstellen, dass man dieses Buch verfilmt.
Absolute Leseempfehlung für alle, die ungewöhnliche, intelligente Krimis mögen, die ohne Thriller - oder Horrorelemente auskommen.