Profilbild von Krueckels

Krueckels

Lesejury Star
offline

Krueckels ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Krueckels über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 28.06.2020

Apokalyptischer Abschluss der Saga

Die Spiegelreisende 4 – Im Sturm der Echos
0

Christelle Dabos beendet ihre fantasievolle Saga über die Spiegelreisende Ophelia mit apokalyptischen Anklängen.
Während der Leser in den ersten drei Bänden die Archen Anima, Pol und Babel mit ...

Christelle Dabos beendet ihre fantasievolle Saga über die Spiegelreisende Ophelia mit apokalyptischen Anklängen.
Während der Leser in den ersten drei Bänden die Archen Anima, Pol und Babel mit den jeweiligen Fähigkeiten der Bewohner kennengelernt hat, wird nun in spektakulärer Weise der Weltuntergang inszeniert.
Gemeinsam mit Thorn kämpft Ophelia gegen "den Anderen", den sie als Kind bei ihrer ersten Spiegelreise befreit hatte und der nun augenscheinlich die Welt zu vernichten droht. Mehrmals müssen sie dabei ihre bisherigen Vorstellungen komplett verändern, um das Rätsel um den Riss und die vermehrt auftretenden Löcher zu lösen.

Leider war dies für mich die schwächste Folge der Serie. Vielleicht liegt es aber einfach daran, dass ich mit den Fantasiesprüngen der Autorin nicht mithalten konnte und mir die Geschichte an der ein oder anderen Stelle zu weit hergeholt erschien - selbst für einen Fantasy-Roman.
Dennoch zeigt sie hinter der fantasievoll konstruierten Welt der Archen einen äußerst kritischen Blick auf unsere Gesellschaft und die verschiedenen politischen Systeme.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 18.04.2020

Drama um die wahre Liebe

Zweimal im Leben
0

Entgegen den Beschreibungen auf dem Cover geht es nicht in erster Linie um das Wiederfinden der wahren Liebe, sondern um ein traumatisches Erlebnis, das diese Liebe zerstörte und das erst nach 15 Jahren ...

Entgegen den Beschreibungen auf dem Cover geht es nicht in erster Linie um das Wiederfinden der wahren Liebe, sondern um ein traumatisches Erlebnis, das diese Liebe zerstörte und das erst nach 15 Jahren verarbeitet wird.

Cover und Klappentext versprechen eine Liebesgeschichte und lassen einen auf entspannte Stunden mit Happy End hoffen. Diese Erwartungen werden in keinster Weise erfüllt und das ist der Hauptkritikpunkt an diesem Buch.

Ohne zu spoilern möchte ich zunächst eine Triggerwarnung aussprechen: Catherine hat vor 15 Jahren ihre große Liebe Lucian wegen einer Vergewaltigung verlassen. Sie ist verheiratet mit Sam und hat 2 bezaubernde Kinder und ein normales Leben mit einem kleinen Haus auf dem Land. Doch dann begegnet sie Lucian wieder. Die alten Gefühle überwältigen sie. Auch auf die alte Clique um Lucian trifft sie erneut. Ein eher unsympathischer Haufen von reichen, übersättigten und egoistischen Menschen flüchtet in Alkohol oder härtere Drogen. Das Beziehungsgefüge ist undurchsichtig. Verantwortung für die anderen übernehmen sie nicht, sie nutzen sich nur aus.

Clare Empson erzählt das Drama dieser unmöglichen Liebe in verschiedenen Zeitebenen (heute, vor 4 Monaten und vor 15 Jahren) und aus verschiedenen Perspektiven. Das ist am Anfang etwas verwirrend, aber bietet natürlich die Möglichkeit das Innenleben verschiedener Personen zu verschiedenen Zeiten darzustellen.

Im englischsprachigen Raum ist das Buch wohl als Thriller angepriesen worden, einige Elemente finden sich sicher (in der Gegenwart ist Catherine nicht in der Lage mit anderen zu kommunizieren und kann sich auch nicht an alle Geschehnisse der Vergangenheit erinnern). Wie man dann auf die Idee kommt, es in Deutschland als Liebesroman anzupreisen, verstehe ich nicht.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 26.03.2020

leicht, humorvoll, romantisch

Rendezvous in zehn Jahren
0

Kurz nach ihrer Trennung lernt Valerie bei einer Städtereise in Amsterdam Ted kennen. Auch er ist getrennt und hat einen Sohn. Sie unterhalten sich in einem Café und erzählen sich von ihren Sehnsüchten. ...

Kurz nach ihrer Trennung lernt Valerie bei einer Städtereise in Amsterdam Ted kennen. Auch er ist getrennt und hat einen Sohn. Sie unterhalten sich in einem Café und erzählen sich von ihren Sehnsüchten. Die Münchnerin Valerie liebt das Meer, der Niederländer träumt von den Bergen. Am Ende verabreden sie, sich in 10 Jahren wiederzutreffen, um sich darüber auszutauschen, ob sich ihre Sehnsüchte erfüllt haben.

In leichter, humorvoller Weise erzählt das Buch davon, wie beide schnell feststellen, dass sie nicht zehn Jahre warten möchten, um den anderen wiederzusehen. Auf der Suche nach dem anderen, von dem sie nur die Stadt und den Vornamen kennen, laufen sie immer wieder nur knapp aneinander vorbei.

Romantische Lektüre für zwischendurch ohne Tiefgang, aber mit Happy End - die richtige Ablenkung von Corona!


  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 08.03.2020

Bedeutung eines Frauenhauses in Vergangenheit und Gegenwart

Das Haus der Frauen
0

Das Cover ist dem hervorragenden Debüt "Der Zopf" der Autorin nachempfunden. Da ich diesen noch nicht kannte, habe ich ihn zuerst gelesen und direkt im Anschluss "Das Haus der Frauen". Leider ...

Das Cover ist dem hervorragenden Debüt "Der Zopf" der Autorin nachempfunden. Da ich diesen noch nicht kannte, habe ich ihn zuerst gelesen und direkt im Anschluss "Das Haus der Frauen". Leider kann das neue Werk nicht ganz mit seinem Vorgänger mithalten.

Die Pariser Anwältin Solène verliert den Boden unter den Füßen, als sich ein Mandant nach einem verlorenen Prozeß vor ihren Augen umbringt. Auf Anraten eines Therapeuten engagiert sie sich ehrenamtlich in einem Frauenhaus als "öffentliche Schreiberin". Dieser Teil, der in der Gegenwart spielt, hat mir gut gefallen - schon nach wenigen Sätzen konnte man sich in die Gedankenwelt der Hauptfigur einfinden. Eindringlich schildert die Autorin unterschiedliche Frauenschicksale und scheut auch nicht davor zurück, gescheiterte Rettungsversuche zu erzählen.

Dagegen wurde ich mit dem zweiten Handlungsstrang nicht so richtig warm. Er berichtet von Blanche Peyron, einer hochrangigen Persönlichkeit der französischen Heilsarmee in den 1920er Jahren. Die Abschnitte, die ihr gewidmet sind, lesen sich teilweise wie ein Sachbuch, Struktur und Ziele der Heilsarmee werden dargestellt, aber nicht lebendig vermittelt. Da ich viele historische Romane lese, habe ich an die Darstellung von geschichtlichen Persönlichkeiten einen anderen Anspruch.

Einen richtigen Zusammenhang zwischen der Vergangenheit und der Gegenwart außer dem Gebäude konnte ich nicht erkennen - die Sprünge zwischen den Zeiten erfolgen oft abrupt.

Zusammenfassend ist zu sagen, dass Laetitia Colombiani wieder ein Buch mit starken Frauen als Hauptfiguren gelungen ist, aber historische Romane sollte sie besser nicht schreiben.

Ich vergebe 3 von 5 Sternen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 23.03.2019

schön traurig

Bestimmt schön im Sommer
0

Marlene Fleißig schildert in "Bestimmt schön im Sommer", wie eine junge Frau den Selbstmord ihrer Schwester verarbeitet.

Der Roman zeichnet sich besonders sprachlich aus. Der Stil hat mir sehr gefallen ...

Marlene Fleißig schildert in "Bestimmt schön im Sommer", wie eine junge Frau den Selbstmord ihrer Schwester verarbeitet.

Der Roman zeichnet sich besonders sprachlich aus. Der Stil hat mir sehr gefallen und auch die unterschiedlichen Textarten in den Kapiteln sind sehr abwechslungsreich.

Leider wird der Leser sowohl durch das florale Cover als auch die Beschreibung auf der Rückseite ("humorvoller Roman") etwas in die Irre geführt. Ich fand den Roman nicht humorvoll, sondern höchstens sarkastisch. Der Text lässt den Leser mit den selben Fragen alleine, die sich auch die Angehörigen stellen: dre Selbstmord wird nicht erklärbar und auch die Familie lässt vieles unausgesprochen.

Adelas Schwester geht ihren Trauerweg zum größten Teil alleine und kommt erst am Ende wieder bei sich selber an.

Das ist mir sehr nahe gegangen und passte nicht zu meinen Erwartungen, die auf eine leichte Romanze vor dem Hintergrund einer düsteren Vergangenheit zielten.
Trotzdem möchte ich dem Roman 3 Sterne verleihen für seine literarische Qualität.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Geschichte
  • Erzählstil
  • Figuren
  • Thema