Profilbild von Krueckels

Krueckels

Lesejury Star
offline

Krueckels ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Krueckels über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 17.08.2018

spannend, aber irreführender Klappentext

Mit jedem neuen Tag
0

Der Klappentext und auch das Cover machen eine ganz falsche Vorstellung von dem, was in dem Buch eigentlich passiert. Dies ist keine Liebesgeschichte, sondern hochspannender Roman über einen Journalisten, ...

Der Klappentext und auch das Cover machen eine ganz falsche Vorstellung von dem, was in dem Buch eigentlich passiert. Dies ist keine Liebesgeschichte, sondern hochspannender Roman über einen Journalisten, der über die Verschwundenen in Argentinien zur Zeit der Militärdiktatur recherchiert. Hierbei werden auch unschöne Fakten (Folter) sehr detailliert im Buch dargelegt, also nichts für schwache Nerven.

Gut gefallen hat mir die Erzählidee, dass der Protagonist Andrew Stilman nach seiner Ermordung eine zweite Chance bekommt und die letzten Wochen seines Lebens noch einmal erleben darf, um den Mord zu verhindern. Teilweise ist die Schilderung aber sehr verwirrend, aber das erklärt sich am Ende, ich will ja nicht spoilern...

3,5 Sterne, vor allem wegen der Spannung...

Veröffentlicht am 13.08.2018

Sozialdrama mit Happy End

Beim Ruf der Eule
0

Das Sozialdrama "Beim Ruf der Eule" von Emma Claire Sweeney berichtet von Maeve, die auch als ältere Dame noch eine kleine Pension am Meer führt, in der alle Menschen willkommen sind. Besonders wohl fühlen ...

Das Sozialdrama "Beim Ruf der Eule" von Emma Claire Sweeney berichtet von Maeve, die auch als ältere Dame noch eine kleine Pension am Meer führt, in der alle Menschen willkommen sind. Besonders wohl fühlen sich bei ihr Menschen mit geistiger Behinderung. In Rückblenden erfährt der Leser nach und nach, welche Katastrophen und verpassten Möglichkeiten in ihrer Jugend zu ihrem heutigen Leben geführt haben und wie sie sich ihrer vermeintlichen Schuld stellt.

Das Cover ist verspielt und erinnert an Deko-Artikel mit Eulen. Leider ist der Titel nicht sehr sinngebend, nur an 2 Stellen wird das Symbol der Eule aufgegriffen, es ist aber sicher nicht der rote Faden des Buches. Das Cover passt allerdings wieder dazu, dass – soviel sei ohne zu viel Spoiler verraten – am Ende alle gut wird. Das ist für mich allerdings auch ein Kritikpunkt an der Geschichte, weil mir das zu realitätsfern und fast ein bisschen kitschig vorkam.

Durch die sich abwechselnden Zeitebenen wird der Leser ab und an etwas verwirrt, da es keine klaren Merkmale gibt, an denen man erkennen kann, zu welchem Zeitpunkt des Lebens die Erzählung sich gerade befindet. Man ist mit der Protagonistin in einem Erinnerungsstrudel gefangen. Besonders merkwürdig sind die Einschübe, die zunächst keinerlei Sinn zu ergeben scheinen und aus aneinandergereihten, sich ständig wiederholenden Phrasen, Kinderreimen oder Liedanfängen bestehen. Erst nach einigen Kapiteln begreift man den Sinn dieser Verse. Solange muss man das als Leser dann wohl aushalten...

Im Mittelpunkt des Buches steht der Umgang der Gesellschaft mit geistig Behinderten. Hierbei ist durch die verschiedenen Zeitebenen ein Vergleich zwischen den 1950ern und der heutigen Zeit möglich. Aus dem Nachwort erfährt man, dass die Autorin hier biografische Erfahrungen aus dem Umgang mit ihrer Schwester einfliessen lassen konnte. Das macht das Buch natürlich authentischer.

Ich vergebe für die ungewöhnliche, aber teilweise etwas langatmige und nicht immer stimmige oder nachvollziehbare Geschichte 3 Sterne.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Geschichte
  • Erzählstil
  • Charaktere
  • Umsetzung
Veröffentlicht am 29.05.2018

historisch und spannend

Die letzte Stunde
0

in dieser historischen Weltuntergangsgeschichte bemerkt man gut, dass M. Walters bisher Krimis geschrieben hat. Ich habe es regelrecht verschlungen.
Die Pest löst eine tiefgreifende Veränderung der Gesellschaft ...

in dieser historischen Weltuntergangsgeschichte bemerkt man gut, dass M. Walters bisher Krimis geschrieben hat. Ich habe es regelrecht verschlungen.
Die Pest löst eine tiefgreifende Veränderung der Gesellschaft aus.

Ohne zu spoilern: Es gibt am Ende keine Auflösung, da es weitere Teile der Geschichte geben wird, auf die ich mich schon sehr freue!

Veröffentlicht am 29.05.2018

Plötzlich erwachsen

Der rote Swimmingpool
0

Das Jugendbuch "der Rote Swimmingpool" von Natalie Buchholz berichtet von Adam, dessen heile Familienwelt unvermittelt zusammenbricht. Weder Vater noch Mutter erklären ihm die Zusammenhänge und er steht ...

Das Jugendbuch "der Rote Swimmingpool" von Natalie Buchholz berichtet von Adam, dessen heile Familienwelt unvermittelt zusammenbricht. Weder Vater noch Mutter erklären ihm die Zusammenhänge und er steht plötzlich ohne Eltern da. In Rückblenden erfährt der Leser nach und nach, welche Katastrophe durch das Gefühlchaos in dem Jugendlichen entstanden ist, während wir in einer anderen Zeitebene seine erste große Liebe miterleben dürfen.

Das Cover ist einladend und modern. Die rote Farbe spiegelt schon die Spannung und auch die Liebe, die doch in der ganzen Geschichte im Fluß ist. Durch die sich abwechselnden zwei Zeitebenen zieht die Autorin den Leser in die Geschichte so hinein, dass man das Buch kaum weglegen mag, weil man immer wissen will, an welchem Punkt sich die beiden Geschichten treffen. Obwohl das zentrale Thema des Buches – Trennung der Eltern – eher traurig ist, werden vor allem die Nebenrollen skurril dargestellt. Auch die Sicht, die die Hauptfigur Adam auf sich selber hat, ist eher ironisch und humorvoll. Bei aller Dramatik und verstörenden Gefühlen bleibt die Geschichte deshalb leicht und ist auch für jüngere Leser empfehlenswert.

Ich vergebe für dieses spannende, aber auch humorvolle Jugendbuch über ein ernstes Thema 4 Sterne.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Figuren
  • Geschichte
  • Dramaturgie
Veröffentlicht am 23.04.2018

Starke Frauen

Das Lied des Nordwinds
0

Das Buch von Christine Kabus beschreibt die Entwicklung von 2 jungen Frauen zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Liv ist Hausangestellte einer norwegischen Familie und stammt aus einfachsten Verhältnissen. ...

Das Buch von Christine Kabus beschreibt die Entwicklung von 2 jungen Frauen zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Liv ist Hausangestellte einer norwegischen Familie und stammt aus einfachsten Verhältnissen. Karoline ist eine Tochter aus gutbürgerlichem, reichen Haus, die in eine Adelsfamilie eingeheiratet hat und lebt auf einem schlesischen Schloss. Beide sind sehr fremdbestimmt und erfahren sich ohnmächtig gegenüber ihrer Familie und den gesellschaftlichen Anforderungen.
Große Teile der Handlung spielen in Norwegen, dessen Landschaften sehr eindrucksvoll geschildert werden. Auch die kulinarischen Genüsse kommen nicht zu kurz!

Die Geschichten der beiden Frauen werden abwechselnd geschildert. Man ahnt früh, welchen Bezugspunkt es gibt, aber bis zur letzten Seite wird dadurch eine große Spannung aufgebaut. Beide Frauen werden sehr authentisch beschrieben und wachsen dem Leser schnell ans Herz mit ihren Nöten und Ängsten. Der Schreibstil ist angenehm flüssig, aber doch so bildreich, dass man die dargestellten Landschaften vor Augen hat.

Obwohl keine wichtigen historischen Persönlichkeiten mitspielen, empfehle ich das Buch allen, die gerne historische Romane mit starken Frauenpersönlichkeiten lesen. Die Unabhängigkeit Norwegens und der Kampf um die Rechte der Frauen in Nordeuropa spielen eine Nebenrolle. Außerdem werden die damaligen Zustände im Alltag der Menschen und die Arten zu reisen sehr detailreich dargestellt.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Atmosphäre
  • Charaktere
  • Gefühl
  • Handlung