Auch mit fast 80 führt Maeve Maloney ihre kleine Pension am Meer mit unerschütterlicher Energie. Auf viele wirkt sie unnahbar, fast ruppig. Nur wenige wissen um die Zärtlichkeit, die sie in ihrem Inneren verbirgt. Als Jahrzehnte nach seinem Weggang auf einmal Vincent Roper vor ihrer Tür steht, würde Maeve ihn am liebsten wegschicken. Einst war er ihre große Liebe, heute ist er der Einzige, der noch weiß, dass sie einmal eine Schwester hatte: Edie, die singen konnte wie eine Nachtigall und ein gefeierter Star geworden wäre, hätte das Schicksal es nicht anders gewollt ...
Auch mit fast 80 führt Maeve Maloney ihre kleine Pension am Meer mit unerschütterlicher Energie. Auf viele wirkt sie unnahbar, fast ruppig. Nur wenige wissen um die Zärtlichkeit, die sie ...
Klappentext:
Auch mit fast 80 führt Maeve Maloney ihre kleine Pension am Meer mit unerschütterlicher Energie. Auf viele wirkt sie unnahbar, fast ruppig. Nur wenige wissen um die Zärtlichkeit, die sie in ihrem Inneren verbirgt. Als Jahrzehnte nach seinem Weggang auf einmal Vincent Roper vor ihrer Tür steht, würde Maeve ihn am liebsten wegschicken. Einst war er ihre große Liebe, heute ist er der Einzige, der noch weiß, dass sie einmal eine Schwester hatte: Edie, die singen konnte wie eine Nachtigall und ein gefeierter Star geworden wäre, hätte das Schicksal es nicht anders gewollt.
Cover und Schreibstil
Das Cover hat mich sofort angesprochen und war auch ein Grund warum ich das Buch lesen wollte. Ich finde es passt gut zum Buch aber es schlägt nur einen kleinen Bogen dorthin, man kann es auch leicht überlesen.
Der Schreibstil hat mir am Anfang sehr zu schaffen gemacht, die Autorin ist immer zwischen den Zeiten gesprungen, also der Gegenwart und Vergangenheit, ohne es kenntlich zu machen. Ich brauchte viel Zeit um dahinter zusteigen und musste Zeilen mehrfach lesen. Wenn es man es allerdings einmal raus hat, dann ist es einfacher.
Inhalt:
Das Buch ist so gesellschaftlich wichtig, dass es mir sehr am Herzen liegt. Es geht um Zwillinge und eine Part ist behindert. Ich finde die Autorin hat dieses Thema so einfühlsam und emotional verpackt, dabei aber auch Kritik geäußert. Der Roman spielt teils in den 1950igern und ca im Jahre 2013.
Ich möchte nicht vorgreifen und zu viel erzählen aber die Autorin versteht es die Geschehnisse von damals auf den Punkt zu bringen und an dem damaligen System Kritik zu üben. Aber nicht nur an dem damaligen System sondern auch an dem heutigen, welches sie in einer Liebesgeschichte zweier behinderter Menschen macht, die wie ich finde ein Recht auf selbst Bestimmung haben.
Fazit:
Ein wichtiges und aufwühlendes Buch welches im Schreibstil hätte besser sein können. Es wird mich noch eine Weile begleiten und mich darüber nachdenken lassen. Für mich auf jeden Fall ein Buch welches Tiefgang besitzt.
Als Vielleserin bin ich immer auf der Suche nach ungewöhnlichen Geschichten. Eine solche habe ich in diesem Buch gefunden. Zunächst hat mich das wunderschöne, pastellfarbene, eulengeschmückte Cover angezogen. ...
Als Vielleserin bin ich immer auf der Suche nach ungewöhnlichen Geschichten. Eine solche habe ich in diesem Buch gefunden. Zunächst hat mich das wunderschöne, pastellfarbene, eulengeschmückte Cover angezogen. Was war wohl beim "Ruf der Eule" geschehen? Dieses Geheimnis enthüllt sich erst gegen Ende des Buches.
Maeves ist um die 80 und führt immer noch mit viel Energie eine Pension für Menschen mit Behinderungen in einem kleinen Küstenstädtchen. Geheiratet hat sie nie. Ihre Wahlfamilie besteht aus ihrem Patenkind Steph und deren Freund Len. Die beiden wurden mit dem Down-Syndrom geboren, stehen Maeve aber bei der Arbeit in der Pension tatkräftig zur Seite.
Plötzlich erscheint Vincent Roper, Maeves bester Freund aus Jugendtagen, vor der Tür, doch Maeve weist ihn zunächst ab. Zu viele schmerzliche Erinnerungen werden wach, und auch eine alte Schuld scheint im Raum zu stehen.
Die Geschiche der Ich-Erzählerin Maeve zeichnet sich durch Zeitsprünge aus, die virtuos und fließend ineinander übergehen und beim Lesen Konzentration erfordern. Nach und nach erfahren wir, dass Maeve einst eine körperlich und geistig behinderte Zwillingsschwester namens Edith hatte, deren früher Tod sie noch immer belastet. Maeves ehemaliger Verlobter Frank heiratete eine andere, Wie kam es dazu und wie ist Vincent, den Maeve nun zögernd doch wieder in ihr Leben lässt, darin verwickelt?
Die Autorin wurde von ihrer eigenen behinderen Schwester zu der Geschichte inspiriert. Diese Authenzität spürt man in jeder Zeile, vor allem wenn Edith in der Vergangenheit selbst zu Wort kommt. Die Erzählung bleibt dabei immer anmutig und melancholisch, ohne die Grenze zur Nervigkeit oder des Kitsche zu überschreiten. Auch die Nebencharaktere, allen voran Steph und Len, sind liebevoll ausgearbeitet. Der Roman hat mich durchweg gefesselt. Einzig die Auflösung, was Maeve Vincent jahrzehntelang nachgetrage hat, überzeugte mich leider nicht. Eine Lektüre, die noch lange nachhallen wird.
Die Autorin Emma Claire Sweeney führt uns in ihrem Roman "Beim Ruf der Eule" zu Maeve Maloney, die auch mit fast 80 Jahren immer noch das Sea View Lodge betreibt, wo sie überwiegend Gäste mit Behinderungen ...
Die Autorin Emma Claire Sweeney führt uns in ihrem Roman "Beim Ruf der Eule" zu Maeve Maloney, die auch mit fast 80 Jahren immer noch das Sea View Lodge betreibt, wo sie überwiegend Gäste mit Behinderungen bewirtet. Das unerwartete Auftauchen eines alten Freundes rollt eine alte Geschichte auf, weckt vergessene Erinnerungen.
Maeve lebt in der Erinnerung an ihre Zwillingsschwester Edie , die an dem Down-Syndrom litt. Sie ist allgegenwärtig in ihrem jetzigen Leben..
Der Autorin gelingt es hervorragend,, die Atmosphäre einzufangen und die Protagonisten lebendig werden zu lassen.
Maeve und ihre Schwester hatten eine liebevolle Beziehung zueinander.
In der Geschichte wird daran erinnert, daß im englischen System des 20. Jahrhunderts Behinderte zwangssterilisiert wurden.
Das Leben von Maeves Familie ist gekennzeichnet von den Schwierigkeiten mit den Behörden. Die Familie versucht, ihrer behinderten Tochter ein relativ normales Leben in ihrem Zuhause zu bieten.
Die Geschichte ist eine Reise in die Vergangenheit, die eine jahrelang gehegte Schuld aufarbeitet.
Die Geschichte lädt den Leser ein, über Behinderte in unserer Gesellschaft nachzudenken.
Maeve Maloney ist über Achtzig aber sie führt noch immer ihre kleine Pension im englischen Küstenort Morecambe, wo sie behinderte Menschen willkommen heißt. Die täglichen Aufgaben und das ...
Worum geht es
Maeve Maloney ist über Achtzig aber sie führt noch immer ihre kleine Pension im englischen Küstenort Morecambe, wo sie behinderte Menschen willkommen heißt. Die täglichen Aufgaben und das Bewirten der Gäste nehmen sie komplett in Beschlag, bis kurz vor Weihnachten auf einmal Vincent Roper vor der Tür steht. Ein Freund aus Maeves Jugendzeit und gleichzeitig der einzige, der noch ihre Zwillingsschwester Edith kannte, die an einer starken Behinderung litt. Vincent bringt die Schatten der Vergangenheit mit und Maeve ist gezwungen sich dieser nun endlich zu stellen.
Was ich über das Buch denke
Cover und Titel des Buches haben mich aufmerksam werden lassen. "Beim Ruf der Eule" klang für mich geheimnisvoll und irgendwie nach etwas nicht Alltäglichem.
Dies hat sich auch für mich während des Lesens bestätigt. Das Buch thematisiert das Leben von behinderten Menschen und zeigt, wie unterschiedlich Menschen damit umgehen, wenn sie auf einmal mit einer Behinderung konfrontiert werden.
Die Zwillinge Edith und Maeve werden in den Dreißiger-Jahren geboren, aber während Maeve ganz normal ist, stellen die Ärzte bei Edith starke körperliche und geistige Beeinträchtigungen fest. Die Geschichte zeigt sehr deutlich die damalige Haltung, dass Menschen, die anders sind, besser in eine Anstalt abgeschoben gehören. Das die Familie Maloney sich dafür entscheidet, Edith mit viel Liebe zu Hause groß zu ziehen, bringt ihnen nicht nur Befürworter.
Die Autorin arbeitet sehr gut heraus, wie groß die Verantwortung ist, die auf Maeve lastet, da sie sich viel um ihre Schwester kümmern muss und eigentlich nie hundertprozentig nur ihr eigenes Leben lebt. Als Leser spürt man Maeves Zerrissenheit gut. Immer öfter muss sie zwischen ihren eigenen Wünschen und Träumen und der Liebe zu ihrer Schwester und dem Pflichtgefühl sich um sie zu kümmern, entscheiden.
All das dürfte auch ihren Charakter geprägt haben, denn Maeve ist, als Hauptfigur des Buches, definitiv nicht einfach und es braucht Zeit, sie ins Herz zu schließen.
Die Achtzig-Jahre alte Maeve wirkt oft ruppig und unnahbar und scheint von den Menschen in ihrer Umgebung wenig zu halten und sich schwer zu tun, liebevolle Beziehungen aufzubauen. Mit dem fortschreiten der Erzählung kann man als Leser aber durchaus nachvollziehen, warum Maeve so ist, wie sie ist – eine etwas verbitterte alte Frau, die vielen verpassten Gelegenheiten nachweint, ohne zu merken, dass sie eigentlich bereits alles hat, was sie sich wünscht. Dies ist auch eine der Botschaften des Romans.
Eine sehr schöne Nebenhandlung bilden Len und Steph, die bei Maeve in der Pension arbeiten. Beide haben das Down-Syndrom aber sie lieben sich und möchten ihre Liebe auch gern zusammen leben. Ihr Kampf um etwas Autonomie, trotz ihrer Behinderung und die Sicht der Behörden, bilden den Gegenpol zur Geschichte in der Vergangenheit.
Mit Edith in der Vergangenheit und Len und Steph in der Gegenwart zeigt die Autorin wunderbar die Entwicklung, die die Gesellschaft im Umgang mit Behinderten vollzogen hat.
Eine Besonderheit des Buches ist sein Erzählstil. Die Geschichte spielt in der Vergangenheit und in der Gegenwart. Beides geht jedoch fließend in einander über und ist nicht separat gekennzeichnet. Sich an diese Art des Erzählens zu gewöhnen, ist zu Beginn nicht einfach und kann den Lesefluss hemmen. Aber es passt zur Stimmung des Buches und zwingt einen, dieses Geschichte sehr aufmerksam und intensiv zu lesen. Maeve erzählt in der Ich-Form, was gerade in der Gegenwart passiert aber schweift gleichzeitig immer wieder mit ihren Gedanken in die Vergangenheit und erinnert sich an Ereignisse aus ihrer Kindheit und Jugend. Diese Erinnerungen sind nicht chronologisch, was es manchmal erschwert, der Geschichte zu folgen. Man könnte das Ganze auch wie eine Art Gedankentagebuch von Maeve empfinden.
Die Erzählung wird an mehreren Stellen durch Briefe und Berichte von Ärzten oder Sozialarbeitern unterbrochen.
Auch Edith kommt zu Wort und es ist passend, das die Autorin für sie einen sehr abgehackten, kindlichen Sprachstil verwendet. Edith kann sich auf Grund ihrer geistigen Behinderung nur sehr schwer artikulieren. Das wird in ihren kurzen Absätzen deutlich und unterstreicht gleichzeitig das Bedürfnis der Autorin, behinderte Menschen gleichberechtigt zu behandeln.
Mein Fazit
Es lohnt sich, dieses Buch zu lesen. Inhaltlich hebt sich "Beim Ruf der Eule" nicht nur durch seine Themenwahl von anderen Büchern ab, sondern auch durch seine Art des Erzählens. Dieser Schreibstil könnte allerdings von vielen Lesern als kompliziert empfunden werden und daher den Spaß an der Lektüre nehmen. Es ist ein sehr einfühlsames Buch, bei dem viel zwischen den Zeilen gelesen werden sollte.
„Beim Ruf der Eule“ ist der Debütroman der Autorin Emma Claire Sweeney zu dem sie von ihrer autistischen und an Zerebralparese erkrankten Schwester inspiriert wurde.
Die 80-jährige Maeve Maloney führt ...
„Beim Ruf der Eule“ ist der Debütroman der Autorin Emma Claire Sweeney zu dem sie von ihrer autistischen und an Zerebralparese erkrankten Schwester inspiriert wurde.
Die 80-jährige Maeve Maloney führt die kleine Pension Sea View Lodge in Morecambe in der sie Menschen mit geistigen Behinderungen aufnimmt und auch ein zu Hause bietet. Als eines Tages ein alter Bekannter - Vicent Roper - vor der Tür steht, wird sie von ihrer Vergangenheit eingeholt.
Vor vielen Jahren hatte sie ihn weggeschickt und die Erinnerungen schmerzen sie heute noch ebenso wie damals, so dass sie ihn am liebsten direkt wieder wegschicken möchte. Kaum jemand außer ihm weiß, dass sie eine Zwillingsschwester hatte, deren Verlust sie bis heute nicht verarbeitet hat.
Neben Maeve erfährt man noch eine Menge über Len und Steph, zwei jungen Menschen mit Down-Syndrom, die Maeve in der Pension zur Hand gehen und die trotz aller Schwierigkeiten langsam in ihr eignes Leben starten wollen.
Der Schreibstil von Emma Claire Sweeney ist sehr ungewöhnlich und dadurch nicht einfach zu lesen. Sie springt ohne Übergang zwischen der Gegenwart und der Vergangenheit hin und her, so dass man gut aufpassen muss, ob man gerade von den aktuellen Ereignissen liest oder Maeve ihren Gedanken an Edie und deren Leben nachhängt. Dadurch zwingt sie einen zum langsamen Lesen, was ich zu der Geschichte und der Thematik durchaus passend fand.
Zwischendurch gibt es immer wieder Arztberichte über Edie aus denen deutlich hervorgeht wie schwer es die Familie Maloney gehabt hat und mit wieviel Liebe sie sich um ihre kranke und lebensfrohe Tochter gekümmert haben.
Neben dem Leben von Maeve und Edie beschreibt die Autorin sehr einfühlsam das Leben und die Probleme und Träume von Len und Steph. Die beiden sind mir mit ihrer Lebensfreude und ihren Plänen wirklich ans Herz gewachsen.
Maeves Verhalten konnte ich oft nur schwer verstehen. Auch wenn sie es in jungen Jahren nicht immer leicht gehabt hat, waren ihre Handlungen zum Teil schwer nachvollziehbar und ihre so lang anhaltenden Schuldgefühle taten beim Lesen regelrecht weh.
Nachdem ich das erste Drittel des Buches gelesen und mich an den Schreibstil gewöhnt habe, hat es mich wirklich gepackt. Es ist keine Geschichte zum schnellen Lesen, sondern eine die langsam gelesen werden möchte und die – zumindest bei mir – lange nachklingen wird.