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Veröffentlicht am 12.12.2021

Rezension zu Zehn Tipps, das Morden zu beenden und mit dem Abwasch zu beginnen

Zehn Tipps, das Morden zu beenden und mit dem Abwasch zu beginnen
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»Der isländische Sommer ist wie ein Kühlschrank, den man sechs Wochen offen lässt. Das Licht ist die ganze Zeit an und das Gefrierfach taut, aber richtig warm wird es nie.«



Auftragskiller Toxic tötet ...

»Der isländische Sommer ist wie ein Kühlschrank, den man sechs Wochen offen lässt. Das Licht ist die ganze Zeit an und das Gefrierfach taut, aber richtig warm wird es nie.«



Auftragskiller Toxic tötet um seiner Verhaftung zu entgehen einen Mann um dessen Identität zu übernehmen. Dummerweise hat er sich dafür einen amerikanischen Fernsehprediger ausgesucht, auf seinem Weg nach Island. So landet Toxic, eigentlich ein Kroate, in Island und muss die Rolle eines Predigers spielen. Einen Fernsehauftritt als Prediger bekommt er mehr schlecht als recht hin und zu allem Überfluss verliebt er sich auch noch in die Tochter seines Gastgebers. Aber das FBI ist ihm auf den Fersen und schon bald droht er aufzufliegen.



Zehn Tipps, das Morden zu beenden und mit dem Abwasch zu beginnen stammt aus der Feder von Hallgrímur Helgasons.



Toxic ist ein erfolgreicher Auftragskiller, bis seine Kugel leider jemanden trifft, der dafür sorgt das Toxic auf dem Radar des FBI auftaucht. Um zu verschwinden tötet er kurzerhand jemanden um dessen Identität zu übernehmen. Bei seinem Opfer handelt es sich um einen amerikanischen Fernsehprediger auf seinem Weg nach Island um dort auch zu predigen. So muss Toxic diese Rolle übernehmen, was ihm mehr schlecht als recht gelingt. Toxic landet dadurch bei einer christlich, fundamentalistischen Predigerfamilie, und er muss sich schon sehr zusammenreißen um nicht ständig aus seiner Rolle zu fallen. Die Gespräche am Anfang fand ich wirklich unterhaltsam, aber leider schliff sich das für mich mit der Zeit so ein wenig ab.



Der Klappentext und auch der Titel versprach eine unterhaltsame Lektüre, aber leider traf dieses Buch nicht meinen Humor. Streckenweise unterhaltsam fand ich es schon, und manche skurrile Szenen stachen heraus, aber wirklich „spannend oder witziger“ wie der Verlag versprach empfand ich es leider nicht. Und auch wenn mir die Spannung hier deutlich fehlte, war und blieb ich neugierig wie es mit Toxic im eisigen Island weitergeht. Zum Ende hin fand ich das irgendwie die Luft raus war und mir der Schluss dann doch zu schnell abgehandelt war, hier hätten es gerne paar Seiten mehr sein dürfen.



Mein Fazit:

Ein Buch das unterhalten kann, aber leider nicht meinem Sinn für Humor traf. Hier war ich nicht ganz die richtige Leserin.

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Veröffentlicht am 01.12.2021

Rezension zu Ein Schritt ins Leere

Ein Schritt ins Leere
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Bobby Jones sucht am Fuß der Klippe eigentlich nur seinen verschlagenen Golfball, stattdessen findet er einen abgestürzten Mann. Dieser stirbt kurz darauf mit einer letzten Frage auf seinen Lippen: „Warum ...

Bobby Jones sucht am Fuß der Klippe eigentlich nur seinen verschlagenen Golfball, stattdessen findet er einen abgestürzten Mann. Dieser stirbt kurz darauf mit einer letzten Frage auf seinen Lippen: „Warum nicht Evans?“. Die Frage lässt Bobby einfach keine Ruhe, mit seiner Freundin seit Kindheitstagen Frances versucht er das Rätsel um die Frage zu lösen. Als Bobby ein zweifelhaftes Jobangebot erhält, das ihn ins Ausland lotsen soll, ist ihm klar, der Klippensturz war kein Unfall…

Ein Schritt ins Leere stammt aus der Feder von Agatha Christie.

Bobby Jones ist ein junger Mann, der noch nicht so richtig seinen Weg gefunden hat. Bei einem Golfspiel findet er bei der Suche nach seinem Ball an den Klippen einen abgestürzten Mann. Dieser ist noch nicht tot, stirbt aber kurze Zeit später mit den Worten: „Warum nicht Evans?“ auf den Lippen. Erst bemisst Bobby dem Satz nicht viel Bedeutung zu, aber kleine Ungereimtheiten, die sich bei der Untersuchung des Unfalls ergeben, lassen ihn über die Bedeutung der Frage nachgrübeln. Mit seiner Jugendfreundin Frances spüren sie dem nach.

Bobby und Frances sind zwei sehr unterschiedliche Charaktere, die Dinge auch sehr unterschiedlich angehen. Bobby ist der ruhigere von Beiden, während Frances gerne drauflos stürmt und vor Ideen nur so sprüht. Beide machen sich sowohl getrennt als auch zusammen auf die Suche nach Evans, denn schnell glauben sie dass es sich bei dem Klippensturz um einen Unfall handelt. Die Suche gestaltet sich nicht einfach, denn es scheinen sich immer mehr als weniger Fragen zu ergeben. Aber vor allem Frances lässt sich nicht aufhalten. Die Ermittlungen der Beiden haben mir gut gefallen, sie waren unkonventionell, und ihre Ideen haben es ihnen auch nicht immer einfach gemacht, der Lösung näher zu kommen.

Ich lese zwischendurch gerne einen Agatha Christie Krimi, meist aber Hercule Poirot und Miss Marple, dies war mein erstes Buch ohne einen von ihnen. Die Geschichte hat mir wirklich gut gefallen, ein schöner klassischer englischer Krimi, den man genießen konnte. Die Spannung braucht zwar ein wenig um in Fahrt zu kommen, aber zum Ende hin überschlagen sich fast die Ereignisse. Im Ganzen ein gelungener Krimi, der Spaß gemacht hat beim Lesen.

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Veröffentlicht am 20.11.2021

Rezension zu Franz: Schwul unter Hakenkreuz

Franz
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Franz Doms ist eines der vergessenen Opfer der NS-Justiz. Er gehört zu den tausend schwulen Männern, die verfolgt, diskriminiert, inhaftiert, gefoltert und zum Tode verurteilt wurden. Mit nur 21 Jahren ...

Franz Doms ist eines der vergessenen Opfer der NS-Justiz. Er gehört zu den tausend schwulen Männern, die verfolgt, diskriminiert, inhaftiert, gefoltert und zum Tode verurteilt wurden. Mit nur 21 Jahren wurde Franz Dom 1944 im Hinrichtungsraum des Landgerichts Wien getötet. Bis zu seinem Tod denunzierte er nie andere um sich selbst zu retten.
Jürgen Pettinger, rekonstruiert anhand von Ermittlungs- und Gerichtsakten und Gesprächsprotokollen, Franz Doms leben und webt aus diesen Fakten Lebensgeschichte nach. Dabei steht Franz Dom exemplarisch für die vielen anderen homosexuellen Opfer während des NS-Regimes.

Franz: Schwul unterm Hakenkreuz stammt aus der Feder von Jürgen Pettinger.

Der Autor zeichnet anhand von Ermittlungs- und Gerichtsakten und Gesprächprotokollen, Franz Doms Leben und Ende nach. Als junger schwuler Mann in Wien während der NS-Zeit bekommt er Probleme, sein sorgloser Umgang mit allem, trotz der bekannten Gefahren, wird sich für ihn bitter rächen, denn bald hat in die NS-Justiz im Visier und es wird mit seiner Hinrichtung enden.
Jürgen Pettinger versteht es gut dem jungen Franz Dom Leben einzuhauchen, und schafft es damit aus der sachlichen Ebene heraus einen gefühlsmäßig zu packen, was das Buch für mich noch eindringlicher macht.
Franz Doms Naivität im Umgang mit seiner Homosexualität während des NS-Regimes ließ mich beim Lesen erschauern, denn auch wenn ich nicht schon durch den Klappentext gewusst hätte das Doms hingerichtet wurde, ist einem klar das dies kein gutes Ende nehmen kann.
Was mir aber besonders unter die Haut gegangen ist, ist die menschenverachtende Sprache die in der Justiz genutzt wurde, sie löst immer wieder Fassungslosigkeit und Ekel bei mir aus.
Bei allem was Franz Doms erlebte blieb er seinen Freunden gegenüber in allen Verhören standhaft und verriet sie bis zu seiner Hinrichtung nicht. Die Gefängniszeit bis zur Hinrichtung ist bedrückend und man kann die Verzweiflung nachvollziehen.
Ein bedrückendes Buch, das mit seiner Erzählung für die vielen homosexuellen Opfer der NS-Justiz steht.

Mein Fazit:
Trotz der intensiven Thematik, die einem unter die Haut gehen kann, schafft es der Autor Franz Doms Lebensgeschichte so zu beleben, das sich das Buch gut lesen lässt, und den Schrecken dieser Zeit dabei auch gut wiederspiegelt.

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Veröffentlicht am 10.11.2021

Rezension zu Ruf der Rusalka

Ruf der Rusalka
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Lewis hat sich geschworen nie wieder zu ermitteln, aber der faszinierenden Fremden an der Themse kann er sich nicht entziehen. Als Londons größter Ermittler soll er den Tod ihrer Freundin aufklären. Aber ...

Lewis hat sich geschworen nie wieder zu ermitteln, aber der faszinierenden Fremden an der Themse kann er sich nicht entziehen. Als Londons größter Ermittler soll er den Tod ihrer Freundin aufklären. Aber während der Ermittlung kämpft er gegen die Bilder der Vergangenheit an, die dabei sind ihn zu zerstören. Aber da ist ja diese faszinierende Fremde an der Themse, kann sie ihn retten?
Kate entkommt ihrem vorherbestimmten Leben in Manchester und wagt sich nach London um dort ihrem großen Traum zu erfüllen, als Journalistin zu arbeiten. Auf der Jagd nach einer Story stößt sie auf seltsame und von der Gesellschaft unbeachtete Morde an jungen Frauen. Treibt ein Serienmörder sein Unwesen?

Ruf der Rusalka ist der erste Teil um den ermittelnden Schriftsteller Lewis van Allington von Stephan R. Bellem.

Lewis van Allington, ein berühmter ermittelnder Schriftsteller, kämpft mit seinen Dämonen. Die vergangenen Fällen haben deutliche Spuren hinterlassen, um ihren Bildern zu entkommen versucht Lewis sie in Alkohol zu ertränken. Er will nie wieder was mit Mord oder Ermittlungen zu tun haben, aber eine wunderschöne fremde Frau an der Themse, lässt ihn diesen Vorsatz schnell vergessen. Sie bittet ihn den Mörder ihrer Freundin zu finden und wird gleichzeitig irgendwie für ihn zum seelischen Anker.

Kate Shaw, ein junge Dame aus der besseren Gesellschaft, bricht mit den Konventionen und verlässt ihre Heimatstadt um in London sich ihrem Traum, als Journalistin zu arbeiten, zu erfüllen. Aller Anfang ist schwer und als junge Frau im 19. Jahrhundert erst recht. Aber Kate kämft sich durch, und auf der Jagd nach einer großen Story kommt sie einem Mörder auf die Spur. Trotz einem Gefühl für die Gefahr, die sie schon bald empfindet, folgt sie ihrer Spürnase.

Das Setting, London, Ende des des 19. Jahrhunderts, mag ich gerne und wenn dann es sich dann auch noch um einen Kriminalroman handelt, bin ich sofort neugierig. Und der Autor schaffte es hier auch meine Erwartungen zu erfüllen.

Lewis und Kate sind zwei sehr unterschiedliche Charaktere, die nicht zusammen ermitteln, sondern ihre Geschichte wird parallel erzählt. Sie haben nur wenige Berührungspunkte, aber jagen dem selben Mörder auf ganz unterschiedliche Art nach. Während bei Lewis die klassische Ermittlungsarbeit und auch Polizeiarbeit vorherrscht, geht Kate als Journalistin einen ganz anderen Weg um an ihre Informationen zu kommen. Beide Charaktere und ihre Ermittlungen konnten mich wirklich fesseln, wobei ich Kates Weg ein klein wenig lieber folgte.

Der Spannungsbogen baut sich hier langsam und allmählich auf, was mich aber nicht störte, denn die Geschichte lebt von ihren Charakteren und dem Setting und konnte mich damit schon an sich fesseln, als Bonus gibt es noch einen mystischen Touch, der zu keiner Zeit aber übertrieben wirkte. Einziger Wermutstropfen war für mich Lewis extremer Alkoholkonsum, der ein wenig klischeehaft ist, aber dadurch einem für mich besonderen Charakter Raum gab, der mir wirklich gut gefallen hat, Dietrich, Lewis Butler. Er ist ein Diener, der wirklich aus seiner Rolle fällt, den Lewis bekommt von ihm immer den Respekt, den er sich gerade durch sein Verhalten verdient, und nicht wie es die Gesellschaft zu dieser Zeit vorsieht, und das auf oftmals auf eine sehr pragmatischen und trocken Art und Weise.

Auch das Ende fand ich wirklich gelungen, auch wenn ich beim Täter eine, wenn auch nur sehr kleine, Ahnung hatte, schaffte es der Autor mich mit diesem Ausgang wirklich zu überraschen, das hatte ich so überhaupt nicht für mich auf dem Schirm.

Mein Fazit:
Ein gelungener Krimiauftakt, der mich mit seinem Setting und seinen Charakteren begeistern konnte, so dass ich mir direkt den Nachfolger gekauft habe.

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Veröffentlicht am 03.11.2021

Rezension zu Q

Q
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In naher Zukunft wird jedem Menschen ein Q-Wert zugeteilt. Er bemisst sich aus Intelligenz, Einkommen und Tests um jedem seinen Platz in der Gesellschaft zuzuweisen. Eine verführerische einfache Antwort ...

In naher Zukunft wird jedem Menschen ein Q-Wert zugeteilt. Er bemisst sich aus Intelligenz, Einkommen und Tests um jedem seinen Platz in der Gesellschaft zuzuweisen. Eine verführerische einfache Antwort auf viele Probleme. Auch Elena Fairchild, Lehrerin an einer Eliteschule, die regelmäßig das Potential ihrer Schüler testet. Je höher der Q-Wert, desto größer ist der Zugang zu Bildung und damit in eine goldene Zukunft. Aber wohin die Busse die Kinder bringen, die nicht den angestrebten Q-Wert erreichen, weiß niemand, außer das sie nicht wieder nach Hause zurückkehren. Als Elenas neunjährige Tochter den Test vermasselt und unter den vorgeschriebenen Q-Wert fällt lernt Elena die Kehrseite ihrer perfekten Welt kennen...

Q: In dieser Welt ist Perfektion alles stammt aus der Feder von Christina Dalcher.

Elena Fairchild ist eigentlich zufrieden in dieser neuen Welt in dem der Q-Wert alles bestimmt. Denn sie und ihre Familie haben die höchsten Werte und so leben sie in einer nahezu perfekten Welt. Aber alles ändert sich als ihre jüngste Tochter durch den Test fällt und sie sich auf einmal mit den Schattenseiten ihrer perfekten Welt auseinandersetzen muss.

Elena Fairchild ist eine erfolgreiche Lehrerin und Mutter, bis ihre Welt auf den Kopf gestellt wird als ihre Tochter nicht mehr den Anforderungen gerecht wird. Elena Fairchild war mir leider von Anfang an nicht besonders sympathisch. Mit ihren Ansichten, Entscheidungen und ihrem Vorgehen habe ich oft gehadert und es wurde erst zum Schluss für mich besser. Sie ging mir oftmals zu unüberlegt, naiv vor und suchte gerne immer den einfachen Weg.
Die restlichen Charaktere wirken irgendwie flach und wirken hier eigentlich nur als Gegenspieler, als moralischer Kompass oder als Grund sein Leben zu überdenken und es zu ändern.

Die Geschichte an sich fand ich eigentlich sehr interessant, die Welt, die die Autorin erschaffen hat, wirkte realistisch und man kann sich sehr gut vorstellen das so etwas möglich ist, allerdings hätte ich die Verbindung in die Vergangenheit wie sie hier geschildert wurde nicht gebraucht. Da es sich um eine Dystopie handelt, wenn sie auch in naher Zukunft spielt, empfand ich vor allem den medizinischen Bereich sehr fortschrittlich und dann wieder erschrecken rückständig, um dann damit zu schockieren und ein passendes Ende zu kreieren.

Mein Empfinden nach hätte die eigentliche Geschichte mehr Potential gehabt, weniger Vergangenheit und den Focus mehr auf die dort herrschenden Begebenheiten, hätten mich tiefer in die Geschichte eintauchen lassen, denn in diesen Abschnitten konnte mich die Geschichte fesseln.

Mein Fazit:
Eine interessante Idee, die viel Potential hat, leider konnte mich weder die Umsetzung noch die Protagonistin wirklich für sich einnehmen.

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