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Veröffentlicht am 28.01.2020

Leider nicht mein Buch und auch nicht mein Humor

Schöne Bescherung, Schatz
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Auszug Klappentext:

Müllers erlebtes Leid rund um Weihnachten.

Zwölf Geschichten aus ¬Müllers ungeliebter Weihnachtszeit.
Eine Zeit, die Ende August mit den ersten Lebkuchen und billigem Panschglühwein ...

Auszug Klappentext:

Müllers erlebtes Leid rund um Weihnachten.

Zwölf Geschichten aus ¬Müllers ungeliebter Weihnachtszeit.
Eine Zeit, die Ende August mit den ersten Lebkuchen und billigem Panschglühwein im Zwei-Liter-Karton in die Supermärkte einzieht und mit Firmenweihnachtsfeiern, Weihnachtsmarktbesuchen und Geschenkewahnsinn in die unvermeidbaren Festtage und ihre Familienzwänge mündet.

Meinung:

Thomas Müller hasst Weihnachten und das lässt er seinen Leser in 12 Geschichten miterleben. Ich mag die Adventszeit sehr gerne und wollte mit diesem Roman einfach einmal eine andere Seite kennenlernen. Ich finde es auch furchtbar, wenn im August schon die Weihnachts-Naschereien im Regal stehen und draußen wird geschwitzt. Oder auch der ganze Stress in der Adventszeit, weil man viel zu viele Termine hat.

Trotzdem ist für mich die Adventszeit eine der schönsten im Jahr. Bei Kerzenschein lesen, Plätzchen backen oder einfach nur gemütlich beisammensitzen. Die Häuser und Straßen sind schön geschmückt und es wirkt alles gemütlich.

Ich habe mir mit diesem Roman heitere Geschichten gewünscht, die mir einmal zeigen, wie jemand Weihnachten empfindet, der nichts mit dieser Zeit anfangen kann. Doch leider wurde ich sehr enttäuscht. Das Buch war weder humorvoll, noch hatte es irgendwie einen roten Faden.

Thomas Müller war mir sehr unsympathisch und ich möchte ihn wirklich nicht als Freund haben. Es ist die eine Sache wenn man Weihnachten nicht mag, aber wie er mit seinen Freunden und ganz besonders mit seiner Familie umgegangen ist, das hat nichts mehr mit der Weihnachtszeit zu tun. Thomas Müller ist ein unzufriedener Mann, der wirklich an allem etwas auszusetzen hat.

Ich weiß schon, dass es überspitzt dargestellt wurde, aber mir war es einfach zu viel des Guten.

Veröffentlicht am 14.01.2020

Sehr schöne Jugendroman

Würdest du lieber fliegen oder unter Wasser atmen können?
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INHALT:



Die 17jährige Lucie ist ganz alleine, seid ihre Mutter an Krebs gestorben ist. Als sie die gemeinsame Wohnung ausräumt, findet sie alte Briefe eines Unbekannten. Könnte das vielleicht ihr Vater ...

INHALT:



Die 17jährige Lucie ist ganz alleine, seid ihre Mutter an Krebs gestorben ist. Als sie die gemeinsame Wohnung ausräumt, findet sie alte Briefe eines Unbekannten. Könnte das vielleicht ihr Vater sein, den ihre Mutter immer verheimlicht hat?


Gemeinsam mit ihrer besten Freundin Tessa begibt sich Lucie auf die Reise nach New York. Ihre Nachforschungen führen sie auf einen Roadtrip entlang der amerikanischen Küste. Begleitet werden sie von dem Straßenmusiker Tom und seinem Mitbewohner Jay. Die Suche ist sehr schwierig, aber letztendlich muss Lucie sich entscheiden, wie groß ihr Herz ist und für wen sie dort Platz hat.


MEINUNG:


Ich habe mich sehr auf das neue Buch von Anne Kröber gefreut, nachdem ich ihren ersten Roman verschlungen hatte. Anne Kröber hat einen sehr angenehmen Schreibstil, bei dem man gar nicht merkt wie schnell die Seiten gelesen sind. So war auch dieser Roman wieder viel zu schnell wieder zu Ende.


Lucie hat mir sehr leid getan. Es ist sehr schwer ein Elternteil zu verlieren. Gerade in einem Alter, wo die Eltern einem noch mit Rat und Tat zur Seite stehen sollten. Wo man sie immer wieder braucht und ohne sie viel zu schnell erwachsen werden muss. Als sie dann beim Ausmisten die Briefe findet, habe ich für sie gehofft, dass es sich wirklich um ihren Vater handelt und sie ihn findet. Vielleicht hätte sie dann wieder jemanden gehabt, der für sie da ist. Doch ist es wirklich so gut gewesen sich auf die Suche zu machen? Wird sie ihn finden und wenn ja, wird er sich freuen? Ich verrate hier natürlich nicht, ob der Mann aus den Briefen ihr Vater ist, dass müsst ihr schon selbst herausfinden.


Der Roadtrip hat mir sehr gut gefallen und ich fand es toll, dass ihre Freundin sie dabei unterstützt. Von Tom und Jay war ich direkt begeistert. Ich wusste sofort, dass man mit ihnen eine Menge Spaß haben kann. Auch wenn es ja eigentlich riskant war, da sie die Jungs ja gar nicht kannten. Aber Tom hat irgendwas ausgestrahlt und man musste ihm irgendwie vertrauen. Außerdem hatte er auch etwas Geheimnisvolles an sich und ich wollte unbedingt wissen, welches Geheimnis er hütet.


Wie schon im Buch „Und wo ist dein Herz zu Hause?“ hat mich die Autorin auch hier wieder mitfühlen lassen. Ich habe mit Lucie gelacht, geweint, gehofft und getrauert. Ich konnte mich auch hier in den Roman fallen lassen und die Welt um mich herum vergessen. Anne Kröber schreibt von Verlust, Hoffnung, Freundschaft und der ersten Liebe ohne dass es zu viel oder langweilig wird. Alle Themen fügen sich so zusammen, als würden sie zusammen gehören.


Ich hoffe sehr, dass ich von der Autorin noch das ein oder andere Buch lesen werde. Vielleicht eine Fortsetzung um zu erfahren wie es mit Tom und Lucie oder auch Tessa und Jay weitergeht.


FAZIT:


Ein wirklich sehr schönes Buch über Freundschaft, Trauer und der Suche nach den eigenen Wurzeln.

Veröffentlicht am 12.01.2020

Mir hat etwas Spannung gefehlt

Der Sozius
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INHALTSANGABE:

Teresa will Schriftstellerin werden. Doch ihr Vater drängt die junge Studentin mit aller Macht zur Aufgabe ihres Traumes. Ausgerechnet zu dieser Zeit stößt Teresa bei Recherchearbeiten ...

INHALTSANGABE:

Teresa will Schriftstellerin werden. Doch ihr Vater drängt die junge Studentin mit aller Macht zur Aufgabe ihres Traumes. Ausgerechnet zu dieser Zeit stößt Teresa bei Recherchearbeiten im Rotlichtmilieu auf ein Phantom, das seit den 1970ern sein Unwesen in Deutschland treibt:

Den Sozius.

Teresa spürt sofort: Die Geschichte könnte ihr Durchbruch werden. Und so stürzt sie sich in die Arbeit - bis sie sich eines Tages plötzlich beobachtet fühlt. Wird sie etwa verfolgt? Alles nur Einbildung, mutmaßt Teresas Freund Schneider. Doch Teresa ist sich da nicht so sicher ...

Eine Geschichte über Mut, Verzweiflung, Vertrauen und die Kraft, an sich selbst zu glauben.

MEINUNG:

Lyl Boyd kenne ich schon von vielen Short-Storys die mir bis jetzt immer alle sehr gut gefallen haben. Deswegen habe ich mich auch sehr gefreut, dass es endlich ein Buch gibt.

„Der Sozius“ ist sehr schnell gelesen und hat mich gut unterhalten. Ich bin mit Theresa auf Spurensuche gegangen und war gespannt, was sie alles über den Sozius herausfindet und ob sie wirklich verfolgt wird. Gut fand ich auch, dass die Geschichte aus der Sicht von Theresa und dem Sozius geschrieben wurde. Das hat alles noch etwas aufgelockert. Ob es aber wirklich die Sicht des Sozius war oder ob man hier etwas aus Theresas Buch gelesen hat, dass kann sich der Leser selbst überlegen. Aber gerade diese Abschnitte haben mir sehr gut gefallen. Ich fand es richtig toll, wenn man wieder etwas über die Machenschaften vom Sozius gelesen hat. Da hat Theresa sich wirklich ein tolles Thema für ihren ersten Roman ausgesucht.

Theresa hat es nicht wirklich leicht. Sie muss sich immer wieder gegen ihren Vater behaupten, der auch einmal gewalttätig wird. Da habe ich wirklich gehofft, dass sie ihm einmal kontra gibt und sich nichts mehr von ihm sagen lässt. Sie ist alt genug um über ihr Leben selbst zu bestimmen. Ihren guten Freund Schneider konnte ich nicht so wirklich leiden. Für mich ist es kein Freund, wenn man bei einer Familienfeier, einfach mal so, das größte Geheimnis von einem preisgibt. Dass Theresa da sauer ist, konnte ich nur zu gut verstehen. Das geht einfach gar nicht!

Leider hat mir am Anfang etwas Spannung gefehlt, aber das hat den Lesefluss nicht gestört. Ich wollte einfach wissen, was es mit dem Sozius auf sich hat und wer Theresa folgt. Am Schluss wurde es dann noch einmal richtig spannend und das Ende hat mir gut gefallen. Es wurde viel aufgeklärt, manches im Unklaren gelassen, so dass man sich selbst ein Bild machen konnte.

FAZIT:

Eine kurzweilige Geschichte die ich in einem Rutsch durchgelesen habe, auch wenn ich gerne noch etwas mehr Spannung gehabt hätte.

Veröffentlicht am 05.01.2020

Aufwühlend und berührend

Wer ist Edward Moon? - Gewinner des Deutschen Jugendliteraturpreises 2020
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INHALT:

Ich muss mich um Ed kümmern.
Ed.
Hier bin ich also.
Sitze fest.
Und es wird die schlimmste Zeit meines Lebens werden.
Die schlimmste Zeit unserer aller Leben.
Für die, die leben dürfen.


10 ...

INHALT:

Ich muss mich um Ed kümmern.
Ed.
Hier bin ich also.
Sitze fest.
Und es wird die schlimmste Zeit meines Lebens werden.
Die schlimmste Zeit unserer aller Leben.
Für die, die leben dürfen.



10 Jahre ist es her, als Joe seinen Bruder das letzte Mal gesehen hat. Damals war er 7 Jahre alt, als sein 18jähriger Bruder Ed von zu Hause abgehauen ist. Kurz darauf wird er verhaftet, weil er angeblich einen Polizisten ermordet hat. Ed hat damals unter Druck gestanden und es kurz darauf widerrufen. Doch niemand glaubt ihm und Ed sitzt seit diesem Tag in der Todeszelle. Jetzt wurde das Hinrichtungsdatum festgelegt und Joe ist wild entschlossen, die letzten Wochen mit seinem Bruder zu verbringen. Joe ist es egal, was die Leute denken oder die Presse schreibt. Ed ist sein Bruder und für ihn muss er jetzt stark sein.


MEINUNG:

Welchen Wert misst man dem Leben bei? Was kann man vergeben? Und wie verabschiedet man sich?

Der Klappentext hatte mich sehr neugierig gemacht und ich wusste direkt, dass es keine leichte Kost wird. Als ich dann die ersten Seiten aufgeschlagen habe, war ich doch ziemlich irritiert. Das Buch ist in Versform geschrieben und das war für mich doch ungewohnt. Verse liest man in Gedichten, aber nicht in einem Roman - Ob das wirklich mein Buch wird? Ich war wirklich sehr skeptisch, aber wurde positiv überrascht. „Wer ist Edward Moon?“ hat mich gefesselt und nicht mehr losgelassen. Ich musste immer weiterlesen und weiterlesen.

Joe ist 17 Jahre alt und fährt alleine nach Texas. Wirklich Unterstützung von seiner Familie kann er nicht erwarten. Seine Mutter ist schon vor langer Zeit abgehauen, seine Tante Karen möchte Ed nicht unterstützen und bei seiner Schwester war ich mir die ganze Zeit nicht so sicher. Hat sie wirklich keine Zeit, oder kann/möchte sie einfach nicht zu ihrem Bruder. Es ist ja auch nicht einfach, jemanden zu besuchen, wo man genau weiß, an einem bestimmten Tag wird er nicht mehr leben. Zum Ende hin konnten mich aber alle Protagonisten überzeugen.

Joe kann man nur bewundern. Mit 17 Jahren sollte man Spaß am Leben haben, auf Partys gehen und sich mit Mädchen treffen. Doch er geht tapfer jeden Tag zu seinem Bruder, um ihm beizustehen und seinen Bruder neu kennenzulernen. Schön, dass er sich bei all seiner Trauer auch verlieben konnte. Mit Nell konnte er etwas abschalten und ein fast normaler Teenager sein. Doch was verheimlicht sie vor ihm? Können sie wirklich glücklich miteinander werden?

Ich war beim Lesen immer sehr hin und hergerissen. Ist Ed wirklich Schuldig oder möchte die Justiz einfach nur einen Schuldigen haben? Schließlich wurde ein Polizist ermordet und es muss ein Täter zur Rechenschaft gezogen werden. Wird er wirklich hingerichtet oder kann der Anwalt noch was bewirken? Dass der Roman in Versform geschrieben wurde, hat mich schon auf den ersten Seiten nicht mehr gestört. Ich habe sie gar nicht mehr gemerkt, weil es einfach so spannend, traurig und aufwühlend gewesen ist.

Die Autorin schafft es über die Todesstrafe zu schreiben, ohne dass sie Partei ergreift. Das überlässt sie ihrem Leser, was ich sehr gut finde. Sarah Crossan hat mich sehr überzeugt und ich werde mir auch ihre anderen Bücher zu Herzen nehmen. Wenn alle so toll geschrieben wurden und einen mitnehmen, hat man garantiert tolle Lesemomente.


FAZIT:

Für mich war „Wer ist Edward Moon?“ ein absolutes Highlight. Ich kann dieses Buch zu 100% weiterempfehlen. Nehmt euch Zeit für diese Geschichte, denn einmal angefangen, legt man das Buch kaum noch zur Seite.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 21.12.2019

Claire findet zu ihrem eigenen Ich

Und dann kamst du
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INHALT:


Die Welt der neunzehnjährigen Claire ist völlig durcheinander geraten, als ihr Zwillingsbruder Collin durch einen tragischen Unfall ums Leben gekommen ist. Claire fühlt sich unvollständig und ...

INHALT:


Die Welt der neunzehnjährigen Claire ist völlig durcheinander geraten, als ihr Zwillingsbruder Collin durch einen tragischen Unfall ums Leben gekommen ist. Claire fühlt sich unvollständig und hat völlig den Halt verloren.


Wie soll ihr Leben ohne ihn nur weitergehen? Claire lässt sich erst einmal treiben, ohne ein wirkliches Ziel vor Augen zu haben. Das ändert sich aber, als ein junger Mann seinen Rucksack im Bus liegen lässt. Der Unbekannte hat sie sofort fasziniert und Claire muss ihn unbedingt finden. Doch im Rucksack befinden sich nur eine Einkaufsliste, ein Sweatshirt, ein Päckchen Streichhölzer, ein Kugelschreiber und ein Notizbuch mit einem Tagebucheintrag.


Claire geht den wenigen Hinweisen nach, die sie hat und hofft dem mysteriösen Unbekannten zu begegnen. Spontan macht sie sein Tagebuch zu ihrem eigenen und hält ihre Suche darin fest.


MEINUNG:


„Und dann kamst du“ ist kein typischer Jugendroman in dem es nur um Schmetterlinge im Bauch und der Liebe geht. Dieser Roman ist viel mehr.


Claire steckt am Anfang noch tief in ihrer Trauer und weiß eigentlich gar nicht was sie mit sich anfangen soll. Ohne ihren geliebten Zwillingsbruder ist alles so sinnlos geworden. Sie hatten doch gemeinsame Pläne, wollten Medizin studieren und noch so viel erleben. Aber ohne Collin kann sie doch nicht einfach so weitermachen. Er fehlt ihr in jeder Situation. Als sie dann den Rucksack findet hat sie endlich eine Aufgabe. Sie muss diesem Samuel unbedingt finden, hat er sie doch an Collin erinnert und sie direkt fasziniert.


Man begleitet Claire auf der Suche nach Samuel und auch auf der Suche nach sich selbst. Im Laufe der Zeit wächst sie mit ihren Aufgaben und reflektiert ihr eigenes Leben. Was möchte sie? Möchte sie wirklich Medizin studieren, oder war es einfach die Gemeinsamkeit mit Collin? Es gab immer nur ein „Collin und Claire“ und im Laufe der Zeit, lernt sie auch ohne ihn zu leben. Das fand ich sehr schön zu lesen.


Was die Suche nach Samuel angeht, war ich teilweise ziemlich unsicher, wie ich es finde. Sie hat ja wirklich alles versucht und nach jedem kleinen Hinweis gesucht. Das fand ich schon ziemlich krass, wie sehr sie ihr Leben danach gerichtet hat. Aber es hat ihr geholfen, sie hatte ein Ziel vor Augen und das ist doch eigentlich das Wichtigste. Claire hat durch die Suche aus ihrer Trauer herausgefunden, sich weiterentwickelt und sie wurde eigenständig. Ob sie Samuel findet, war mir irgendwann dann eigentlich egal. Klar habe ich ihr einen Erfolg gewünscht, aber für mich war es irgendwann wichtiger zu lesen, wie Claire aufblüht.Sie hat gelernt auch einmal "Nein" zu sagen und hat neue Sachen ausprobiert. Geholfen haben ihr da auch ihre tollen Mitbewohner Ben und Jenny. Solche Freunde braucht man einfach an seiner Seite.



FAZIT:


Ein Roman der mich überrascht hat. Gefühlvoller Geschichte voller Traurigkeit, Verliebtheit und der Suche nach dem eigenen Ich.