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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 31.10.2021

Blutig. Düster. Gut.

Das schwarze Herz des Winters – Unholy
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Die junge Nadya aus dem Reich Kalyazin ist die Einzige, die noch in der Lage ist, mit den Göttern zu reden und deren Macht zu erhalten. Das Reich Tranavia hat sich vor vielen Jahren den Göttern abgeschworen ...

Die junge Nadya aus dem Reich Kalyazin ist die Einzige, die noch in der Lage ist, mit den Göttern zu reden und deren Macht zu erhalten. Das Reich Tranavia hat sich vor vielen Jahren den Göttern abgeschworen und nutzt nun eigene Magie, die Blutmagie, was für die Bewohner Kalyazin Ketzerei ist. Seit vielen Generationen befinden sich diese beiden Reiche daher im Krieg miteinander. Als Nadyas Kloster überfallen wird, muss sie fliehen und begegnet dabei Malachiasz, der ein dunkles Geheimnis in sich trägt und dessen Ziel es ist, den Krieg ein Ende zu bereiten. Zusammen machen sie sich auf den Weg nach Tranavia, um den dortigen König zu töten. .

Mit "Das schwarze Herz des Winters" hat Emily A. Duncan ein düsteres und blutiges Setting geschaffen, das mich von Anfang an begeistert hat. Die Geschichte wird aus zwei Perspektiven erzählt: Aus der Sicht von Nadya, aus Kalyazin, und aus der von Serefin, Kronprinz von Tranavia und somit automatisch der Erzfeind von Nadya. Und obwohl beide Figuren auf der gegenüberliegenden Seite stehen, gibt es in der Geschichte nicht die "Guten" oder die "Bösen". Auch wenn man am Anfang denken mag, dass Serefin der Böse Sohn des Königs ist, merkt man dank seiner Sichtweise schnell, dass auch er ein Opfer seines Vaters ist. Auch die dritte wichtige Figur, Malachiasz, ist sehr interessant. Bleibt seine Identität doch für lange Zeit ein Rätsel. Die Beziehung zwischen ihm und Nadya war zwar nicht überraschend, kam aber auch nicht überstürzt. Sehr gut gefallen haben mir auch die Beziehungen zu den Nebencharakteren. Besonders die Szenen zwischen Serefin, Ostyia und Kacper waren super. Auch die Darstellung der Blutmagie war sehr gut und detailliert, wodurch ein ordentlicher Teil der Geschichte als "blutig" beschrieben werden kann. Generell ist das World Building sehr interessant und es kommen im Laufe der Geschichte einige Fragen auf, die hoffentlich im nächsten Teil beantwortet werden. Der erste Teil endet natürlich mit einem ordentlichen Höhepunkt und weckt großes Interesse an den 2. Teil.

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Veröffentlicht am 31.10.2021

Gelungener Reihenauftakt

Ein Schuss kommt selten allein
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"Ein Schuss kommt selten allein" erzählt die Geschichte von dem Medium Jonathan Bane, der mit seiner Begabung der Polizei unter die Arme greift. Der Nachteil an der Sache ist jedoch, dass aufgrund dieser ...

"Ein Schuss kommt selten allein" erzählt die Geschichte von dem Medium Jonathan Bane, der mit seiner Begabung der Polizei unter die Arme greift. Der Nachteil an der Sache ist jedoch, dass aufgrund dieser Fähigkeiten elektronische Gegenstände keine lange Lebensdauer genießen. Genauso wenig wie die Beziehungen von Jonathan. Denn bei ihm hält es lange keiner aus. Bis er auf Donovan Havili trift…

Zu Beginn lässt sich gleich sagen, dass "Ein Schuss kommt selten allein" sicherlich kein unfassbares Meisterwerk mit unvorhersehbaren Wendungen ist, sondern einfach eine angenehme und lockere Geschichte ist, die ihre Stärke in der Beschreibung der Beziehung zwischen Jonathan Bane und Donovan Havili hat. Die beiden harmonieren wunderbar zusammen und die Autorin schafft es, dass von Anfang an eine angenehme Chemie zwischen den Figuren besteht. Natürlich gibt es dieser Geschichte noch einen Fall, der aufgeklärt werden muss und spannend erzählt ist. Auch gibt es in dieser Story kein Coming Out, denn beiden Figuren sind sich ihrer sexuellen Orientierung bewusst und es gibt deshalb auch kein aufgesetztes Drama. Dieses Buch ist zudem der Beginn einer mehrteiligen Reihe und Geschichte rund um Jon und Donovanacht macht definitiv Lust auf mehr.

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Veröffentlicht am 31.10.2021

Gibt es die perfekte Welt?

Game Changer – Es gibt unendlich viele Möglichkeiten, alles falsch zu machen
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Die perfekte Welt kreieren. Eine Welt, in der es keinen Rassismus, keine Gewalt und keinen Hass gibt. Was wie ein Traum klingt, ist für unseren Protagonisten Ash zu einer möglichen Realisierung geworden. ...

Die perfekte Welt kreieren. Eine Welt, in der es keinen Rassismus, keine Gewalt und keinen Hass gibt. Was wie ein Traum klingt, ist für unseren Protagonisten Ash zu einer möglichen Realisierung geworden. Ash, der sich als weltoffen und tolerant sieht, aber durch seine weiße Hautfarbe, seinem Geschlecht und seiner Heterosexualität zur privilegierten Gruppe gehört, bekommt durch Zufall die Möglichkeit, in andere Dimensionen zu reisen. Doch die erste Dimension, in die er gelangt, ist alles andere als perfekt. Denn in dieser Welt gibt es die Rassentrennung. Und nicht nur das: Schon bald wird Ash miterleben müssen, wie sich das Leben als Minderheit anfühlt. Und wie gefährlich es ist.

Neal Shusterman schafft mit "Game Changer" ein Werk, das aufgrund seiner Thematik gerade in der heutigen Zeit eine wichtige Botschaft sendet. Viele von uns würden sich als tolerant bezeichnen und weltoffen bezeichnen, aber ist das wirklich ausreichend um aus dieser Welt einen besseren Ort zu machen? Und sind wir wirklich so tolerant? Genauso mit diesen Fragen wird unsere Hauptfigur Ash im Laufe dieser Geschichte konfrontiert und weckt nicht nur bei ihm, sondern auch beim Lesen Fragen über das eigene Verhalten auf. Die Stärke dieser Story liegt dabei vor allem in der Darstellung der Charaktere. Mit Ash haben wir eine durchschnittliche aber sympathische Hauptfigur, die nicht durch irgendeine Eigenschaft unfassbar heraussticht, aber sich genau deshalb so realistisch anfühlt. Man kann sich als Leser einfach wunderbar in ihn hineinversetzen. Besonders Josh und Katie sind tolle Nebenfiguren, die man während des Lesens am liebsten beschützen möchte. Schade finde ich hingegen, das wenig über die Freundschaft zwischen Ash und Leo erzählt wird, obwohl sie besten Freunde sind. Mit Leo konnte ich generell leider nicht wirklich mitfiebern, da zu wenig über ihn erzählt wurde. Gut gelungen ist auch der Aufbau der Geschichte. Während man am Anfang mit vielen Fragezeichen im Kopf liest, erschließt sich alles leicht verständlich im Laufe der Geschichte, auch wenn es hin und wieder ein wenig langatmig wurde. Und natürlich hat dieses Buch eine tolle Botschaft bezüglich den Aufbau einer perfekten Welt, die jedenfalls mich zum Nachdenken anregte. Wer also ein Gesellschaftskritisches Jugendbuch lesen möchte, der ist mit Game Changer auf jeden Fall auf der sicheren Seite.

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Veröffentlicht am 10.10.2021

Spüre das Grauen!

Der Angst verfallen
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In einem kleinen Dorf in Bayern passiert ein schreckliches Verbrechen: Ein Junge wird halbnackt und Tod in einem eingefrorenen See gefunden. Die Ermittler Ruben Hattinger, Eva Lange und Mike Köstner werden ...

In einem kleinen Dorf in Bayern passiert ein schreckliches Verbrechen: Ein Junge wird halbnackt und Tod in einem eingefrorenen See gefunden. Die Ermittler Ruben Hattinger, Eva Lange und Mike Köstner werden zur Unterstützung hinzugezogen. Zeitgleich wird die bekannte, und vom Dorf gemiedene, Buchautorin Maria Burkhard überfallen. Und nicht nur das, der Täter verlangt von ihr, über die Ermordung des Jungen zu schreiben. Er will ihr das wahre Grauen zeigen. Kurz darauf wird ein Mädchen als vermisst gemeldet…

Mit "Der Angst verfallen" haben wir einen rasanten Thriller, dessen Spannungsbogen von Beginn an steil nach oben schlägt. Als Leser fällt es einem schwer, das Buch aus der Hand zu legen, da man nach jedem Kapitelende unbedingt wissen möchte, wie es weitergeht. Dieses beschauliche Dorf bietet eine interessante Kulisse und mit Maria Burkhard haben wir eine Figur, dessen Rolle über weite Teile des Buches hinweg rätselhaft bleibt, was natürlich zur Spannung beiträgt. Obwohl dies hier ist mein erstes Buch von Mark Franley ist, gefiehlen mir drei Ermittler Hattinger, Lange und Köstner von Anfang an. Besonders Ruben Hattinger (und seiner Liebe zu grünem Tee) fand ich als Figur sehr interessant.
Dieses Buch ist definitiv eine Kaufempfehlung wert und bietet alles, was einer guter Thriller meiner Meinung nach ausmacht: Spannung, Geheimnisse und gute Charaktere.

Man kann dieses Buch auch lesen, wenn man den ersten Teil der Köstner-Hattinger-Reihe nicht kennt, aber da mir dieser Teil du gut gefallen hat, werde ich mir in nächster Zeit auch den ersten Teil "Dem Tod verpflichtet" besorgen.

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Veröffentlicht am 17.09.2021

Episches Fantasy-Finale

Drachenelfen - Himmel in Flammen
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Nach der verlorenen Schlacht im ewigen Eis bleibt den Menschen keine Zeit zum Erholen. Denn die Himmelsschlangen planen schon die nächsten Angriffe, in der Hoffnung, die Devanthar vollständig zu vernichten ...

Nach der verlorenen Schlacht im ewigen Eis bleibt den Menschen keine Zeit zum Erholen. Denn die Himmelsschlangen planen schon die nächsten Angriffe, in der Hoffnung, die Devanthar vollständig zu vernichten und die Menschen endgültig aus Nangog zu vertreiben. Doch scheint nicht alles verloren, denn dank Kolja befindet sich nun das Traumeis in den Händen der Unsterblichen. Kristalle, welches Wünsche wahr werden lassen kann. Aber es dauert nicht lange, bis auch die Drachen Wind davon bekommen und Jagd auf das machtvolle Eis machen. Die nächsten 7 Jahre sind durchzogen von Schlachten, Kriegen und Attentaten. Doch die Menschen geben nicht auf. Das wissen auch die Albenkinder und planen deshalb einen letzten, großen Krieg. Einen Krieg, der, egal wie er ausgehen wird, die Welten Albenmark, Nangog und Gaia für immer verändern wird.

Wie auch in den vorherigen Teilen entführt uns Bernhard Hennen im letzten Part von "Drachenelfen" in ein gigantisches Universum, das nicht nur von den unterschiedlichsten Kreaturen bevölkert ist, sondern von ebenso vielen Schicksalen bereichert wird, an denen wir als Leser teilhaben dürfen. Und das ist die große Stärke dieser Reihe: Egal wie egoistisch, naiv, brutal oder eiskalt eine Figur agiert, egal welches Motiv und welche Träume sie antreibt, als Leser wird man von jedem Charakter (und das viele) einfach nur gefesselt. Auch wenn manche Perspektiven mit einem Cliffhanger enden und es nun mit einer anderen Figur weitergeht, stört dies überhaupt nicht, denn man möchte jeden auf seinem Weg weiterbegleiten. Ein weiterer Pluspunkt ist der bildhafte Schreibstil von Bernhard Hennen: Egal ob es sich um eine Schlacht hoch am Himmel oder um ruhiges Gespräch handelt, jede Szene ist so gut beschrieben, als würde man daneben stehen. Auch wenn dieser Teil über 1000 Seiten hat, kam mir nicht eine einzige Stelle als zu lang oder gar unbedeutend vor. Auch wenn manche vielleicht finden, dass die letzte Schlacht etwas zu kurz war, bin froh darüber, dass sie nicht unnötig ausgeschlachtet und in die Länge gezogen wurde.

Jeder, der High Fantasy liest, sollte dieser Reihe, trotz ihrer beachtlichen Seitenanzahl, definitiv eine Chance geben. Denn solch eine gute Mischung aus World Building, facettenreichen Charakteren und verschiedenen Handlungssträngen findet man selten.

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