Profilbild von Kyogre89

Kyogre89

Lesejury Profi
online

Kyogre89 ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Kyogre89 über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 23.09.2022

Die Rückkehr der Hexen

Zwillingskrone
0

Mit "Zwillingskrone" habe ich nun mein erstes Buch von Catherine Doyle und Katherine Webber gelesen und muss gestehen, dass ich etwas zwiegespalten bin. Zum einen ist die Geschichte voll von liebenswerten ...

Mit "Zwillingskrone" habe ich nun mein erstes Buch von Catherine Doyle und Katherine Webber gelesen und muss gestehen, dass ich etwas zwiegespalten bin. Zum einen ist die Geschichte voll von liebenswerten Figuren und ihren unterschiedlichen Eigenschaften, die für viele witzige und spannende Szenen sorgen. Nicht nur die Hauptfiguren haben Tiefe bekommen, sondern auch die Nebenfiguren wurden gut ausgearbeitet. Auf der Seite hingegen verlief die Geschichte aber für mich viel zu schnell. Gerade das Akzeptieren von Rose, dass alles, an was sie geglaubt hat, eine Lüge war, ging mir dann doch zu plötzlich. Auch ihre Reise quer durch die Länder wirkte beim Lesen wie eine schlichte 5-Minuten-Wanderung. Und auch wenn ich die Figuren in diesem Buch sehr mag, hätte ich mir doch bezüglich des "Bösewichtes" etwas mehr Tiefe gewünscht. Leider wirkte diese Figur ziemlich blass bzw. hat sie mich Null interessiert. Die Liebesgeschichten waren leider auch ziemlich vorhersehbar. Da der Hauptfokus auf den beiden Schwestern lag, hätte man sich die Lovestories auch gleich sparen bzw. in den kommenden 2. Teil packen können (auch wenn ich die beiden Jungs mag). Sehr gefallen hat mir hingegen der Schreibstil. Er liest sich angenehm und flüssig, wodurch die Seiten nur so dahin fliegen. Zudem kam beim Lesen nicht einmal Langeweile auf. Auch das Ende macht neugierig auf den 2. Teil.

Obwohl die Story ein paar Schwächen aufweist, hat es, vor allem durch die Figuren, Spaß gemacht, das Buch zu lesen. Man sollte als Leser aber keine Wunder erwarten. Den 2. Teil werde ich aber definitiv ebenfalls lesen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 03.04.2022

Gute afrikanische Fantasy

A Song of Wraiths and Ruin. Die Spiele von Solstasia
0

A Song of Wraiths and Ruin von Roseanne A. Brown erzählt die Geschichte von dem jungen Flüchtling Malik und seinen beiden Schwestern, die in Ziran, der Hauptstadt Sonandes, ankommen und auf ein besseres ...

A Song of Wraiths and Ruin von Roseanne A. Brown erzählt die Geschichte von dem jungen Flüchtling Malik und seinen beiden Schwestern, die in Ziran, der Hauptstadt Sonandes, ankommen und auf ein besseres Leben hoffen, auch wenn sie ihre Herkunft verschweigen müssen. Doch schon kurz darauf wird Maliks Schwester Nadia von dem Wesen Idir entführt. Um sie zu befreien, wird von Malik verlangt, Prinzessin Karina zu töten.

Zeitgleich wird in Ziran das Solstia-Turnier vorbereitet, bei dem die Nationen gegeneinander antreten. Doch kurz vor dem Beginn des Turniers wird Karinas Mutter ermordet. Und so beschließt sie, dass der Gewinner des Turniers sie zur Frau nehmen darf. Denn um ihre Mutter zurück ins Leben zu holen, benötigt sie das Herz eines Königs.

Roseanne A. Brown hat mit dieser Geschichte das Rad sicherlich nicht "neu erfunden", trotzdem gefiel mir die Story gut, was vor allem an beiden Hauptfiguren lag. Insbesondere Malik ist ein toller, aber eher untypischer Hauptcharakter: Er leidet unter extremen Panikattacken, schämt sich nicht zu weinen und ist definitiv kein "Bad Boy". Trotzdem beweist er während der Geschichte öfter seinen Mut und seine Stärke. Zumal niemand erfahren darf, woher er stammt. Karina ist zwar auch eine sympathische Figur, aber Malik hat ihr, jedenfalls für mich, die Show gestohlen.

Generell ist die Geschichte gespickt mit Spannung, Intrigen, Magie und Romantik. Langeweile kommt beim Lesen nicht einmal auf. Der Schreibstil ist angenehm zu lesen und die Seiten fliegen nur so davon. Teilweise passiert aber zu viel. Hin und wieder hätte der Story eine ruhigere Phase gut getan. Außerdem erfährt man zu wenig über die Entstehung und den Aufbau dieser Welt. Bis auf die Stadt Ziran erfährt der Leser so gut wie gar nichts über die anderen Städte. Zudem hätte ich mir mehr Szenen zwischen Karina und ihrer Mutter (die eher unsympathisch erschien) gewünscht. Deren Tod und Karinas Trauer hat mich nämlich leider gar nicht bewegt. Ein Plus geht aber an die Lovestory. Es ist keine "Liebe auf den ersten Blick"-Geschichte, sondern eher eine Liebe, die durch Kennenlernen entsteht und die sehr realistisch erzählt wurde. Auch die Rolle der Magie in dieser Welt hat die Autorin interessant dargestellt.

Wer also eine spannende Fantasy-Geschichte mit afrikanischen Elementen, sympathischen Hauptfiguren und Magie mag, der wird mit der Story Spaß haben. Man sollte aber vielleicht nicht zu hohe Erwartungen haben.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 28.12.2021

Spannende Endzeit-Story

Der Übergang
0

Während einer Expedition in Bolivien erkranken mehrere Forscher (die zudem alle Krebs haben) an ein unbekanntes Virus. Die Krankheit überleben sie, doch das besondere dabei ist, dass auch bei jedem Infizierten ...

Während einer Expedition in Bolivien erkranken mehrere Forscher (die zudem alle Krebs haben) an ein unbekanntes Virus. Die Krankheit überleben sie, doch das besondere dabei ist, dass auch bei jedem Infizierten der Krebs vollständig verschwunden ist. Die Körper aller wirken jünger und gesünder. Nun läuft unter dem Namen NOHA ein großes und streng geheimes Forschungsexperiment, bei dem es darum geht, dass Geheimnis dieser Wunderheilung und das Virus zu erforschen. Dabei werden nicht nur menschliche Versuchskaninchen benötigt, das Virus zeigt zudem schon bald seine blutige und machtvolle Nebenwirkung. Das Experiment läuft aus dem Ruder und anstatt ein Wundermittel für die Menschheit zu erschaffen, steht diese kurz vor dem Untergang.

Spannend, brutal, lustig und traurig. Das sind die Eigenschaften des über tausend Seitigen Werkes von Justin Cronin. Normalerweise bin ich kein großer Fan von solch dicken Büchern (vor allem dann nicht, wenn es ein Mehrteiler ist) aber diese Geschichte hat mich von Anfang an gepackt und bis zum Schluss nicht mehr losgelassen. Der Autor schafft es eine stetige Spannung aufrechtzuerhalten und gibt den Charakteren viel Raum in der Geschichte, sodass man als Leser schnell seine Lieblingsfiguren hat, mit den einfach mitfiebern, mitlachen und mitleiden muss. Auch die unterschiedlichen Erzählperspektiven wurden gut in die Geschichte eingebaut. Auch gefallen haben mir die wechselhaften Atmosphären: Mal gibt es ordentliche Action, dann wieder ruhigere Szenen. Die vielen Figuren und deren Beziehungen zueinander können am Anfang etwas verwirrend sein und es gibt hin und wieder Stellen in der Story, die etwas langatmig sind, wer aber Dystopien mag und Fan von The Walking Dead ist, dem wird die Geschichte sicher gefallen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 31.10.2021

Gelungener Reihenauftakt

Ein Schuss kommt selten allein
0

"Ein Schuss kommt selten allein" erzählt die Geschichte von dem Medium Jonathan Bane, der mit seiner Begabung der Polizei unter die Arme greift. Der Nachteil an der Sache ist jedoch, dass aufgrund dieser ...

"Ein Schuss kommt selten allein" erzählt die Geschichte von dem Medium Jonathan Bane, der mit seiner Begabung der Polizei unter die Arme greift. Der Nachteil an der Sache ist jedoch, dass aufgrund dieser Fähigkeiten elektronische Gegenstände keine lange Lebensdauer genießen. Genauso wenig wie die Beziehungen von Jonathan. Denn bei ihm hält es lange keiner aus. Bis er auf Donovan Havili trift…

Zu Beginn lässt sich gleich sagen, dass "Ein Schuss kommt selten allein" sicherlich kein unfassbares Meisterwerk mit unvorhersehbaren Wendungen ist, sondern einfach eine angenehme und lockere Geschichte ist, die ihre Stärke in der Beschreibung der Beziehung zwischen Jonathan Bane und Donovan Havili hat. Die beiden harmonieren wunderbar zusammen und die Autorin schafft es, dass von Anfang an eine angenehme Chemie zwischen den Figuren besteht. Natürlich gibt es dieser Geschichte noch einen Fall, der aufgeklärt werden muss und spannend erzählt ist. Auch gibt es in dieser Story kein Coming Out, denn beiden Figuren sind sich ihrer sexuellen Orientierung bewusst und es gibt deshalb auch kein aufgesetztes Drama. Dieses Buch ist zudem der Beginn einer mehrteiligen Reihe und Geschichte rund um Jon und Donovanacht macht definitiv Lust auf mehr.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 31.10.2021

Gibt es die perfekte Welt?

Game Changer – Es gibt unendlich viele Möglichkeiten, alles falsch zu machen
0

Die perfekte Welt kreieren. Eine Welt, in der es keinen Rassismus, keine Gewalt und keinen Hass gibt. Was wie ein Traum klingt, ist für unseren Protagonisten Ash zu einer möglichen Realisierung geworden. ...

Die perfekte Welt kreieren. Eine Welt, in der es keinen Rassismus, keine Gewalt und keinen Hass gibt. Was wie ein Traum klingt, ist für unseren Protagonisten Ash zu einer möglichen Realisierung geworden. Ash, der sich als weltoffen und tolerant sieht, aber durch seine weiße Hautfarbe, seinem Geschlecht und seiner Heterosexualität zur privilegierten Gruppe gehört, bekommt durch Zufall die Möglichkeit, in andere Dimensionen zu reisen. Doch die erste Dimension, in die er gelangt, ist alles andere als perfekt. Denn in dieser Welt gibt es die Rassentrennung. Und nicht nur das: Schon bald wird Ash miterleben müssen, wie sich das Leben als Minderheit anfühlt. Und wie gefährlich es ist.

Neal Shusterman schafft mit "Game Changer" ein Werk, das aufgrund seiner Thematik gerade in der heutigen Zeit eine wichtige Botschaft sendet. Viele von uns würden sich als tolerant bezeichnen und weltoffen bezeichnen, aber ist das wirklich ausreichend um aus dieser Welt einen besseren Ort zu machen? Und sind wir wirklich so tolerant? Genauso mit diesen Fragen wird unsere Hauptfigur Ash im Laufe dieser Geschichte konfrontiert und weckt nicht nur bei ihm, sondern auch beim Lesen Fragen über das eigene Verhalten auf. Die Stärke dieser Story liegt dabei vor allem in der Darstellung der Charaktere. Mit Ash haben wir eine durchschnittliche aber sympathische Hauptfigur, die nicht durch irgendeine Eigenschaft unfassbar heraussticht, aber sich genau deshalb so realistisch anfühlt. Man kann sich als Leser einfach wunderbar in ihn hineinversetzen. Besonders Josh und Katie sind tolle Nebenfiguren, die man während des Lesens am liebsten beschützen möchte. Schade finde ich hingegen, das wenig über die Freundschaft zwischen Ash und Leo erzählt wird, obwohl sie besten Freunde sind. Mit Leo konnte ich generell leider nicht wirklich mitfiebern, da zu wenig über ihn erzählt wurde. Gut gelungen ist auch der Aufbau der Geschichte. Während man am Anfang mit vielen Fragezeichen im Kopf liest, erschließt sich alles leicht verständlich im Laufe der Geschichte, auch wenn es hin und wieder ein wenig langatmig wurde. Und natürlich hat dieses Buch eine tolle Botschaft bezüglich den Aufbau einer perfekten Welt, die jedenfalls mich zum Nachdenken anregte. Wer also ein Gesellschaftskritisches Jugendbuch lesen möchte, der ist mit Game Changer auf jeden Fall auf der sicheren Seite.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere