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Veröffentlicht am 09.10.2023

Weckt Vorweihnachtsfreude

Das Weihnachtswunder von Haus 7
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Luisas Leben ist geprägt von Schicksalsschlägen. Sie hat ihren Mann verloren und ihr Studium kurz vorm Abschluss aufgeben müssen. Dadurch schlägt sich die alleinerziehende Mutter zweier Kinder mit einem ...

Luisas Leben ist geprägt von Schicksalsschlägen. Sie hat ihren Mann verloren und ihr Studium kurz vorm Abschluss aufgeben müssen. Dadurch schlägt sich die alleinerziehende Mutter zweier Kinder mit einem Job als Sekretärin in einem Architekturbüro durch. Luisa ist dennoch glücklich, sie hat zwei wunderbare Kinder und wohnt in einem renovierungsbedürftigen Haus, das für sie jedoch was ganz besonderes ist. Doch die Immobilienfirma, der das Haus gehört, möchte es abreißen. Luisa und ihre Mitbewohner kämpfen um den Erhalt des Hauses, dabei werden Luisa und ihre Kinder teil eines verwirrenden Plans des Firmeneigners. Nun bleibt nur noch die Hoffnung auf ein Wunder.

„Das Weihnachtswunder von Haus 7“ ist ein Weihnachtswohlfühlroman der Autorin Anja Marschall. Das etwas kitschig anmutende Cover ist dabei schon die perfekte Einladung zum Relaxen und Seele baumeln lassen.
In 56 Kapiteln lernt der Leser Luisa, ihre Kinder, die Hausbewohner von Haus 7, die Personen rund um die Ascot Holding und Herrn Tomte kennen.
Mit ihrem flüssigen Schreibstil und den bildlichen, liebevollen und mitunter auch fantastischen Beschreibungen hatte ich immer einen Ablauf von Bildern vor meinem inneren Auge. Mir gefiel vor allem die Verbindung zwischen Luisa und ihren Kindern. Die beiden sind so dankbar, liebevoll und gut erzogen beschrieben und Luisa lehrt sie wichtigsten Dinge des Lebens wie Höflichkeit, Dankbarkeit und Menschlichkeit.
Ähnliche Eigenschaften verleiht die Autorin ihrer Figur des Herrn Tomte. Wer bereits Romane von Anja Marschall kennt, kann die Rolle der guten Seele dieser Geschichte erahnen und sich darauf einlassen.
Die Figur des Herrn von Arnheim wirkt wie ein moderner Ebenerer Scrooge und seine Lebensweise erinnert ein bisschen an den Earl von Dorincourt aus „Der kleine Lord“.
Die Geschichte rund um ihn ist sicher nicht ganz authentisch in ihrer Umsetzung und mitunter ist der Leser bestimmt irritiert über seine Handlungen, genau wie die Geschichte um Herrn Tomte nicht ganz realitätsnah ist, aber beide Figuren mit ihren Gegensätzlichkeiten, gepaart mit Luisas Familie sorgen für einen kitschig-schönen Roman, der mir eine große Vorfreude auf die Vorweihnachtszeit beschert hat.
Und während Luisa die Vernunft darstellt, sind die Hausbewohner für den Teil zuständig, der beim Lesen zum Schmunzeln führt.

Für all jene, die dem Ernst des Alltags entfliehen wollen und sich mit einem Tee vor den Kamin in eine Weihnachtsgeschichte träumen wollen, ist dieses Buch absolut zu empfehlen!
Fazit: Ein wunderbarer Weihnachtsschmöker!

  • Einzelne Kategorien
  • Handlung
  • Erzählstil
  • Charaktere
  • Cover
  • Atmosphäre
Veröffentlicht am 09.10.2023

Eher ein historischer Krimi

Das Musikhaus an der Alster - Lied der Sterne
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Theresa von Eibens Leben könnte nicht besser sein. Sie stammt aus guten, adligen Verhältnisse, ist mit ihrer großen Liebe verlobt und beide wollen in naher Zukunft gemeinsam ein Musikhaus an der Alster ...

Theresa von Eibens Leben könnte nicht besser sein. Sie stammt aus guten, adligen Verhältnisse, ist mit ihrer großen Liebe verlobt und beide wollen in naher Zukunft gemeinsam ein Musikhaus an der Alster eröffnen.
Als Jakob, ihr Verlobter, auf einer geschäftlichen Reise nach Berlin ums Leben kommt, verändert sich alles in Theresas Leben. Mit Jakobs Tod muss sich Theresa fragen, was ihr noch bleibt, wem sie noch vertrauen kann und welche Zukunft ihr bevorsteht.

„Das Musikhaus an der Alster - Lied der Sterne“ ist der erste Band der „Musikhaus-Familiensaga in Hamburg“ und spielt, wie der Name schon sagt, in Hamburg. In diesem Band jedoch findet ein Großteil der Handlung in Berlin statt.
Der Titel der Reihe und das wunderschöne Cover inspirierten mich dazu, dieses Buch zu lesen. Ich stellte mir dabei einen historischen Roman im Herzen Hamburgs vor, in dem Musik eine große Rolle spielt. Damit irrte ich mich jedoch, denn für mich stellte sich dieses Buch mehr als Krimi in historischem Ambiente dar.
Die Protagonisten Theresa und Georg ermitteln inkognito. Beide kennen sich dabei bisher nicht intensiv, sondern Georg folgt einer spontanen Intuition und begleitet Theresa nach Berlin, was für mich schon alles andere als authentisch wirkte.
Im fernen Berlin folgen sie direkt der Spur Jakobs. Im weiteren Verlauf wirkt alles sehr abenteuerlich und rein zufällig finden die Figuren auch alle immer wieder zueinander und dann sogar zurück nach Hamburg in einer abenteuerlichen Form.
Ich konnte dem Schreibstil der Autorin gut folgen, allerdings zog sich die Geschichte für mich auch manchmal.
Gut gefallen hat mir, dass es immer eine zeitliche Einordnung gibt und es nachvollziehbar ist, wo der Leser sich gerade zeitlich und örtlich befindet. Auch die Gestaltung mit dem Pausenzeichen zwischen verschiedenen Abschnitten fand ich gut und es passt zum Titel des Buches.

Alles in allem aber trotzdem ein gut lesbares Buch und spricht vermutlich eher Leser an, die Krimis mögen. Dennoch werde ich demnächst den zweiten Band einmal lesen, vielleicht erfüllt dieser eher meine Erwartungen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 08.10.2023

Zurück in Telynport

Herbsthimmel über der kleinen Ambulanz in Wales
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Holly ist als Gemeindeschwester in Telynport angekommen. Endlich hat sie einen Rückzugsort, an dem sie sich wohlfühlt, wird nicht mehr von den Schatten der Vergangenheit eingeholt und befindet sich unter ...

Holly ist als Gemeindeschwester in Telynport angekommen. Endlich hat sie einen Rückzugsort, an dem sie sich wohlfühlt, wird nicht mehr von den Schatten der Vergangenheit eingeholt und befindet sich unter Freunden. Doch Holly zieht das Chaos magisch an und so steht sie auch dieses Mal wieder vor der ein oder anderen Herausforderung, muss schlichten oder auch mal über ihren eigenen Schatten springen.

„Herbsthimmel über der kleinen Ambulanz in Wales“ ist der zweite Band der „Kleinen Ambulanz in Wales“-Reihe von Kate Rapp.
Der Autorin ist mit diesem Buch eine wunderbare Fortsetzung gelungen, die den walisisch-britischen Charme der Region, gepaart mit der chaotischen Art der Protagonistin, widerspiegelt.
Kate Rapp beschreibt Holly, die voll und ganz in ihrer Arbeit aufgeht, sich aber dennoch den Widrigkeiten dieser stellen muss. So ist sie nach wie vor auf ihren alten und behäbigen Ambulanzwagen angewiesen und versucht den unnahbaren Walisern näherzukommen. Gerade dieses Ambiente macht diesen Roman für mich so authentisch. Das liegt vor allem daran, dass mir immer wieder Tee und Schafe, als auch Gummistiefel begegnet sind, genauso, wie mir das Klischee darüber bekannt ist.
Hin und wieder waren es mir fast ein paar zu viel Charaktere innerhalb der Geschichte. So begegnen dem Leser neben Holly und ihren drei Freundinnen noch die Dorfbewohner in einer Vielzahl, einige Besucher, Dolly und ihre Familie etc.
In diesem Teil lernt der Leser jedoch auch noch eine andere Seite von Holly kennen, eine verletzliche Holly, die aber gleichzeitig eine Schutzmauer aufgebaut hat, die es in diesem Band zu durchbrechen gilt, aber die gleichzeitig zu einer Selbstreflexion führt. Auch finde ich es interessant, dass manchmal nebenbei wichtige Punkte gelehrt werden, die mit dem menschlichen Körper, aber auch mit der Natur zusammenhängen.

Alles in allem liest sich dieses Buch wunderbar flüssig und gestaltet eine tolle und nachvollziehbare Leseatmosphäre. Auch die Bilder, die Kate Rapp während der Geschichte zeichnet, sorgen dafür, dass vor den Augen der Leser eine traumhafte Landschaft und ein wunderbares Menschengefüge entsteht.
Eine Empfehlung für all jene, die Bücher inmitten Großbritanniens a la Jenny Colgan, Jane Linfoot oder Annie Darling lieben und die auch schon den ersten Band verschlungen haben.

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Veröffentlicht am 08.10.2023

Mut zum Traum

Sturmlichter
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Drei junge Frauen, Intelligenz, Selbstbewusstsein und schwierige Zeiten. Torie träumt davon Mechanikerin zu werden und möchte darüberhinaus noch an einiger Afrikaexpedition teilnehmen.
Clarissa träumt ...

Drei junge Frauen, Intelligenz, Selbstbewusstsein und schwierige Zeiten. Torie träumt davon Mechanikerin zu werden und möchte darüberhinaus noch an einiger Afrikaexpedition teilnehmen.
Clarissa träumt von einem Leben als unabhängige Künstlerin, ist aber für ihre Familie nur ein lästiges Anhängsel, das am besten gut verheiratet werden soll. Und dann ist da noch Mia, die junge Frau aus der untersten Gesellschaftsschicht, die gerne Ärztin werden will.
Alle drei Frauen werden Ende der 1910 Jahre bis Mitte der 1920er Jahre mit ihren Zielen belächelt, versuchen aber das Unmögliche.

„Sturmlichter“ von Patricia Theisen erzählt über schwere Kriegszeiten und die Zeiten des Aufbruchs in der 1920er Jahren.
Sie beschreibt dabei drei Frauen, die unterschiedlicher nicht sein könnten, aber dennoch viel gemeinsam haben und durch besondere Beziehungen verbunden sind. Diese Unterschiedlichkeit der Frauen wird schon auf dem Cover aufgezeigt. Gleichzeitig spiegelt dieses die damalige Zeit wider.
Der Roman wird von einer kurzen Erzählung eingeleitet, die die Rahmenhandlung der Geschichte bildet und auf die auch hin und wieder im Buch einmal hingewiesen wird.
Das Buch ist in vier größere Zeitabschnitte unterteilt, die jeweils in mehrere Kapitel unterteilt sind. Die Kapitel sind zwischen 5 und ca. 15 Seiten lang, was mir ein angenehmes Lesegefühl vermittelte.
Das Buch handelt von den bereits beschriebenen jungen Frauen, jedoch nimmt Victoria Belrose, die von allen nur Torie genannt wird, den Hauptteil ein. Tories Geschichte ist zu Beginn sehr spannend und mitreißend beschrieben, sodass ich das Buch nicht mehr aus der Hand legen wollte. Im Verlauf das Buches wird die Afrikamission jedoch sehr stark thematisiert. An sich sehr interessant, jedoch verliert die Autorin meiner Meinung nach dabei Torie etwas aus dem Auge. Dadurch wirkte es auf mich etwas langatmig. Ich finde aber die Beschreibung der Kolonialverhältnisse, der Logistik und der Probleme, die Torie auf der Reise begegnen, gut nachvollziehbar.
Die Geschichten von Clarissa und Mia sind auch eindrucksvoll beschrieben, jedoch kommen sie zu kurz. Ich würde mir wünschen, dass es einen Dreiteiler gibt, wobei in jedem Teil die Geschichte einer Protagonistin erzählt wird, denn so ist ein Ungleichgewicht vorhanden.
Auch kommen in den Erzählungen sehr viele bekannte, historische Personen vor, was manchmal schon etwas zu viel wirkt. Hierbei wäre weniger manchmal mehr.
Was mir jedoch besonders gefallen hat, war die objektive und gefühlvolle Darstellung der Charaktere der drei Frauen. Da ist die ehrgeizige, die gern aus dem Bauch agiert und mit dem Kopf durch die Wand möchte. Dann gibt es die kreative mit einer hohen emotionalen Intelligenz und die bescheiden-intelligente, die direkt ist, aber die sich dennoch dem Allgemeinwohl verpflichtet fühlt.

Trotz dieser kleinen Kanten kann ich dieses wunderbare Buch dennoch nur empfehlen. Wer gerne historische Romane und starke Frauen mag, für den ist dieser Roman ein absolutes Muss!!

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Veröffentlicht am 01.10.2023

Spannender Abschluss

Schloss Liebenberg. Hinter dem goldenen Schatten
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Der Druck auf den Fürsten zu Eulenburg wird immer größer und so werden auch die Familienmitglieder immer verwundbarer, auch emotional. Als die Fürstin in einem schwachen Moment Adelheid erzählt, warum ...

Der Druck auf den Fürsten zu Eulenburg wird immer größer und so werden auch die Familienmitglieder immer verwundbarer, auch emotional. Als die Fürstin in einem schwachen Moment Adelheid erzählt, warum sie ihrer Mutter nicht helfen konnte, beginnt Adelheid ihre Taten zu hinterfragen und ihr Lügenkonstrukt gerät stark ins Wanken, was nicht nur Einfluss auf ihr Leben hat.

„Schloss Liebenberg - Hinter dem goldenen Schatten“ ist der dritte Band der Schloss Liebenberg-Saga der Bestsellerautorin Hanna Caspian.
Ihr ist mit diesem dritten Band ein großartiger Abschluss gelungen.
Das Buchcover schließt an die vorherigen an und ist mit seinem Umschlag meines Erachtens sehr edel dargestellt.
Ich empfand dieses Buch mitunter als regelrechten Krimi. Hanna Caspian hat den Wandel der Meinung der Hauptfigur Adelheid von ihrer vermeintlichen Wahrheit zu einer anderen Wahrheit fesselnd und nachvollziehbar dargestellt und damit eine Wandlung geschaffen, mit der ich so nicht gerechnet habe. Es zog sich ein toller Spannungsbogen durch das Buch, der auch anhand der Nebenfiguren, wie Constanze Maiwald und Hedda Pietsch auch gesellschaftlich und politisch gut nachvollziehbar dargestellt war.
Auch hat Hanna Caspian in dieser Buchreihe, aber auch speziell in diesem letzten Band nochmals die Abhängigkeit der Dienstboten von ihren Herrschaften zum Ausdruck gebracht. Jedoch hat sie anhand schon erwähnten Figuren, Constanze und Hedda, schon einen gewissen Hauch von gesellschaftlichen Veränderungen eingebracht.
Auch Viktor Novaks Erkenntnisse in diesem Roman fand ich wirklich gut, authentisch und spannend erzählt.
Dieses Buch hat wirklich Spaß gemacht, zumal es nicht nur um das Leben der Dienstboten ging, sondern auch um Fakten, die gerade die Gespräche zwischen Constanze und Hugo Malzahn in die Epoche der Jahre bis 1909 historisch einordneten.

Mein Fazit: Eine tolle und lesenswerte Reihe eines historischen Romans um eine Affäre, die mir bis dato nicht bekannt war, die aber großen Einfluss auf die deutsche Geschichte hatte.
Eine Leseempfehlung für alle geschichtlich interessierten und alle Hanna Caspian-Fans.

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