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Veröffentlicht am 22.03.2024

Die Liebe zum Fluss

Loreley - Die Frau am Fluss
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Juliane, genannt Julie, liebt den Rhein. Dieser Fluss und sie gehören untrennbar zusammen und ihre Faszination gegenüber diesem traumhaften Naturwunder ist ihr immer anzumerken. Auch ihre Lebensgeschichte ...

Juliane, genannt Julie, liebt den Rhein. Dieser Fluss und sie gehören untrennbar zusammen und ihre Faszination gegenüber diesem traumhaften Naturwunder ist ihr immer anzumerken. Auch ihre Lebensgeschichte ist eng mit dem Rhein verbunden. So ist es kein Wunder, dass sie diesen zu ihrem Arbeitsplatz auserkoren hat und auch ihre Zukunft ist untrennbar mit dem Fluss verbunden. Doch die Liebe zu diesem Gewässer scheint auch ihr Schicksal zu sein.

Susanne Popp ist mit „Loreley - Die Frau am Fluss“ der Auftakt zu einer tollen Dilogie gelungen.
Das Cover fällt aufgrund des pinken Schriftzugs auf, der leider nicht zum konservativen, aber wunderschönen Motiv, welches eine Art Gemälde darstellt, dieses Buches passt.
Was sofort und vor allem positiv auffällt, ist die Rheinkarte, die sich in der Klappe des Buches befindet. So kann man als Lesender jeder Zeit nachvollziehen, wo die Geschichte gerade spielt und hat damit auch ein gewisses Bild vor Augen.
In diesem Buch tummeln sich viele wirklich sehr unterschiedliche Charaktere. Es gibt den „schönen Schwan“ Julie, die durch ihr Aussehen sofort auffällt, aber auch freundlich und gutmütig ist. Weiterhin ist da ihre Schwester Ruth, „das hässliche Entlein“, die durch Intelligenz und Empathie auffällt und Elisabeth, die Kaufmannsgattin aus gutem Elternhause, die aber ein Herz aus Gold hat und Julie als gute Freundin zur Seite steht. Weiterhin sind da Julies und Ruths Vormund mit deren Sohn Gregor, die Julie aber eher ausnutzen und der intelligente, aber bodenständige Johann, dem seine Intelligenz so manches Mal zum Verhängnis wird.
Julie hat mich vor allem durch ihre starke Art beeindruckt. Sie ist eine absolute Kämpferin, die aber eine gewisse geheimnisvolle Aura umgibt. Gerade diese sorgt dafür, dass der Leser von Beginn an von ihrer Geschichte fasziniert ist und rätselt, was ihre Vergangenheit und ihre Zukunft wohl bringen mögen.
Elisabeth wiederum bringt für mich die Gefühle und Emotionen in die Geschichte. In den Szenen, in denen sie dabei ist, kann man gerade dieser wunderbar nachvollziehen und fühlt sich zu den handelnden Personen hingezogen.
Was mir auch sehr gut gefallen hat, ist der historische Kontext. Der Lesende lernt hier viele interessante Menschen und ihre Geschichte kennen. So begegnen einem hier Clemens Brentano und Bettine von Arnim. Über deren Leben erfährt man interessante Aspekte. Aber auch die Rheinbegradigung stellt ein spannendes Thema dar, das keinesfalls an Aktualität verloren hat.
Das Ende des Buches endet mit einem gewissen Cliffhanger und vermutlich auch mit einer etwas unerwarteten Wendung.
All das macht jedoch Lust auf den zweiten Band!

Zusammenfassend ein toller, historischer Roman, der spannend und nachvollziehbar ist. Durch die vorhandene Karte ist alles vorstellbar und die geheimnisvolle Lebensgeschichte Julies zieht sich wie ein roter Faden und spannend durch die Geschichte. Eine Empfehlung für all jene, die historische Romane und die Landschaft um den Rhein mögen!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 15.03.2024

Ich habe in dir gelebt und du in mir

Schicksalsjahre. Die Frauen vom Neumarkt
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1993: Hannah arbeitet auf Dresdens berühmtester Baustelle - an der Ruine der Frauenkirche. Damit ist sie mit einem entscheidenden Stück Dresdner Geschichte eng verbunden. Was sie aber erst im Laufe der ...

1993: Hannah arbeitet auf Dresdens berühmtester Baustelle - an der Ruine der Frauenkirche. Damit ist sie mit einem entscheidenden Stück Dresdner Geschichte eng verbunden. Was sie aber erst im Laufe der Zeit herausfindet ist, dass auch ihre Familiengeschichte eng damit verbunden ist.

„Schicksalsjahre. Die Frauen vom Neumarkt“ von Julie Heiland erzählt die Geschichte dreier Frauen, einer Familie in drei unterschiedlichen politischen Systemen. Eng verbunden ist diese Geschichte auch mit dem Wiederaufbau der berühmtesten Dresdner Kirche - der Frauenkirche.
Julie Heiland ist bekannt als Autorin, deren Geschichten oftmals in der ehemaligen DDR spielen.
Mit diesem Roman ist hier eine herausragende und hochemotionale Erzählung gelungen.
Ihre Beschreibungen der Erlebnisse der drei Frauen erzeugen beim Lesen Gänsehaut und den Drang, immer weiterzulesen.
Die Autorin bringt den Lesenden dabei die drei Frauen Lotte (Großmutter und Mutter), Marlene (Mutter und Tochter) und Hannah (Enkelin und Tochter) näher. Alle drei Frauen sind unwahrscheinlich starke Persönlichkeiten, die, sobald sie das erste Mal auftreten, schwach wirken, aber sich unheimlich beeindruckend entwickeln. Gerade Lotte und Marlene wirken dabei aber auch oftmals unnahbar, dennoch bekommt man schnell ein Gespür für empfindlichen Charaktere dieser beiden Frauen.
Hannah fungiert dabei als verbindendes Element der Familie. Aber die Erzählungen aus dem Leben ihrer Mutter und Großmutter verändern sie von einer emotional beeinflussbaren, jungen Frau zu einer selbstbewussten und bestimmten Persönlichkeit.
Die Geschichte wirkt auf mich absolut realistisch und enthält meines Erachtens auch sehr viel spannende Momente. In vielen Kapiteln habe ich regelrecht mitgefiebert und die Seiten flogen nur so dahin.
Da ich selber aus den neuen Bundesländern komme, bin ich umso mehr für Julie Heilands Bücher zu begeistern. Der Fokus, den sie auf die Geschichte legt und dem Leser damit auch die wunderschöne Stadt Dresden näherbringt, finde ich äußerst faszinierend und fesselnd. Sie schreibt auch über unangenehme Dinge und Entwicklungen und bringt Lesenden die traurige deutsche Geschichte mit ihren Büchern ungeschönt näher.
Mein absoluter Höhepunkt war die Beschreibung der Zerstörung Dresdens. Hier befand ich mich regelrecht an Lottes Seite und hatte wirklich Gänsehaut. Es fühlte sich regelrecht an, als könnte man die Detonationen und Feuerwände nachvollziehen, denen sie sich in dieser Nacht stellen musste.

Mein Fazit: Es handelt sich hier um ein hochdramatisches und absolut emotionales Buch, welches am Beispiel von drei starken Frauen, die Geschichte Dresdens näherbringt. Aber vor allem bringt es die Geschichte dreier starker Frauen einer Familie näher, die niemals vergessen, aber doch die Fähigkeit des Vergebens entwickeln.
Eine Empfehlung für all jene, die historische Romane lieben, aber auch Romane über starke Frauen und die Entwicklung der neuen Bundesländer!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 09.02.2024

Blumen für die Ewigkeit

Blütenzauber im Casa della Flora (Verliebt in Italien)
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Lorella, genannt Lollo, ist zurück in ihrem Heimatort Camaiore nachdem sie in den vergangenen Jahren quer durch die Welt gereist ist und zuletzt in London gelebt hat.
Doch kaum zurück wird sie mit ihrer ...

Lorella, genannt Lollo, ist zurück in ihrem Heimatort Camaiore nachdem sie in den vergangenen Jahren quer durch die Welt gereist ist und zuletzt in London gelebt hat.
Doch kaum zurück wird sie mit ihrer Vergangenheit konfrontiert und läuft ihrer einstigen großen Liebe Pasquale über den Weg.
Was eigentlich ein Kurzaufenthalt anlässlich der Firmung ihres Neffen werden sollte, wird zur Vergangenheitsbewältigung und Selbstfindung.

Mit „Blütenzauber im Casa della Flora“ hat Hanna Holmgren bereits den dritten Band ihrer „Verliebt in Italien“-Reihe geschaffen.
Schon das Cover lädt wieder zum Abschalten und Träumen ein, wie auch das ganze Buch.
Hatte ich am Anfang etwas Schwierigkeiten mit der Protagonistin Lorella klarzukommen, konnte ich im Laufe der Geschichte Verständnis für sie entwickeln und auch nachvollziehen, wieso es am Anfang so schwierig war.
Hanna Holmgren erzählt die Geschichte in der Gegenwart und bringt hin und wieder ein paar wenige Schnipsel aus der Vergangenheit in die Geschichte ein. Diese runden die Story ab und machen sie für den Lesenden verständlicher.
Aufgrund dessen, dass es sich bei dem Buch um den dritten Band der Reihe handelt, begegnet der Lesende vielen bekannten Figuren, was das Leseerlebnis umso schöner und familiärer macht.
Mein Highlight ist dabei nach wie vor die Figur des Giampaolo.

Fazit: Ein wunderschöner Wohlfühlroman im Herzen der Toskana in traumhafter und familiärer Atmosphäre!

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Veröffentlicht am 23.01.2024

Familie, Dorfbewohner und andere Katastrophen

Das romantische Château in Frankreich – Hochzeit mit Hindernissen
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Ganz Courléon ist aufgeregt. Die Hochzeit von Schlossbesitzer Nicolas und seiner Élodie steht an. Doch der wirtschaftliche Aufschwung des Chateaus lässt die Planung der Hochzeit in den Hintergrund rücken. ...

Ganz Courléon ist aufgeregt. Die Hochzeit von Schlossbesitzer Nicolas und seiner Élodie steht an. Doch der wirtschaftliche Aufschwung des Chateaus lässt die Planung der Hochzeit in den Hintergrund rücken. Doch die Bewohner von Courléon wären nicht die gleichen, wenn sie die beiden nicht immer an das ausstehende Ereignis erinnern würden.
Zu diesem ganzen Trubel kommt dann auch noch Guillaumes Rückkehr hinzu. Ob er sich wirklich verändert hat und was hat es mit dem Gärtner PM auf sich? Und dann begegnet Élodie auch noch Florence und Sollen hat auch noch Neuigkeiten.
Es wird wie immer nicht langweilig im Chateau!

„Das romantische Chateau in Frankreich - Hochzeit mit Hindernissen“ ist der dritte und abschließende Band der kleinen Reihe.
Als Leser fühlt man sich ab der ersten Seite wieder total wohl im Chateau und zwischen Élodie und Nicolas. Aber gerade auch die Bewohner Courléons machen diese Geschichte zu einer absoluten Wohlfühlgeschichte, in der ich mich von der ersten Seite an wieder heimisch gefühlt habe.
Wirkte Élodie im ersten Band noch total chaotisch, hat sie sich wirklich zum Fels in der Brandung entwickelt.
Auch die Entwicklung des Chateaus, die man als Leser vom ersten bis jetzt zum letzten Roman miterlebt, finde ich beeindruckend dargestellt.
Élodie und Nicolas wirken dabei aber immer bodenständig und familienbezogen. Gerade in Bezug auf Familie und Freunde stellen sie eine wichtige Stütze dar und sind fester Bestandteil des Dorfes.
Ich empfinde besonders die Integrität der beiden und die Eigenarten der Dorfbewohner als Highlight des Buches. Die einzelnen Episoden mit den verschiedenen Charakteren sind oftmals zum Schmunzeln, manchmal zum Augenrollen, aber dennoch sehr menschlich. Gerade der Zusammenhalt, aber auch die Aufgeschlossenheit bilden den Höhepunkt.
Der Handlungsstrang um Guillaume, aber auch um die Schneiderin Florence und den Gärtner PM machen die Story spannend und nicht langweilig.
Selbst die Geschichte der fiktiven Familie de Montenait, die sich durch alle drei Bände zieht und mit der Hochzeit ihren Höhepunkt findet, bildet den gewissen roten Faden.

Mein Fazit: Wenn man einmal im romantischen Chateau angekommen ist, kann man sich schwerlich wieder trennen. Deshalb eine absolute Empfehlung für all jene, die Dorfgeschichten, bodenständige Menschen, aber auch das gewisse Chaos mögen!

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Veröffentlicht am 23.01.2024

Krönender Abschluss in Warnemünde

Warnemünder Frühling
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Eine Fahrt mit der Fähre stellt Rikes beschauliches Leben auf den Kopf. Dort begegnen sie, ihr zukünftiger Schwager Johannes und ihre Schwägerin Marie Vroni, der Ex ihres Verlobten Henning. Spontan kommt ...

Eine Fahrt mit der Fähre stellt Rikes beschauliches Leben auf den Kopf. Dort begegnen sie, ihr zukünftiger Schwager Johannes und ihre Schwägerin Marie Vroni, der Ex ihres Verlobten Henning. Spontan kommt Johannes auf die Idee, Vroni bei Henning und Rike unter zu bringen. Dies bildet die Basis für Streit, Eifersucht und Zweifel zwischen Rike und Henning und das eine gute Woche vor ihrer Hochzeit.

„Warnemünder Frühling“ ist der vierte und damit letzte Band der „Warnemünder Jahreszeiten“ von Nele Jantzen.
Die Cover der Reihe stellen einen hohen Wiedererkennungswert der Reihe dar und zeigen immer ein typisches Motiv der wunderschönen Stadt Warnemünde an der Ostsee.
Nele Jantzen hat einen tollen und flüssigen Schreibstil. Was mir an dieser Reihe besonders gefällt ist, dass alle Bände in sich abgeschlossen sind, aber dennoch in gewisser Weise miteinander verbunden sind, sodass viele Personen immer wiederkehren. Dies bildet für mich eine gute Grundlage für eine angenehme und entspannte Leseatmosphäre.
Die Figur der Rike hat mich im Leseverlauf schwer beeindruckt. Wirkt sie am Anfang noch überrumpelt und etwas unnahbar, wird sie für mich zum Symbol für Beherrschtheit und Überlegtheit. Sie mag zwar kurzzeitig impulsiv wirken, aber hat sich doch immer schnell unter Kontrolle.
Henning wiederum bringt den Lesenden so manches Mal zur Verzweiflung. Erst im Laufe der Geschichte wird klar, warum er so agiert wie er es tut. Das bringt aber dennoch eine gute Abwechslung in die Geschichte.
Vroni wiederum mag am Anfang nerven, wird aber zum Fels in der Brandung in der Geschichte. Aber gerade die Art, wie sie agiert, bringt den Lesenden manchmal zum Fluchen, weil man automatisch interpretiert, was Vroni aber nicht macht. Aber auch dieser Charakterzug wirkt ähnlich wie Hennings Handeln und bringt die Spannung in die Story.
Was mir besonders an den Geschichten der Autorin gefällt, ist ihre Begeisterung für Warnemünde. Ich finde, dass sie das vor allem in der Beschreibung der Landschaft, des Umlandes, aber auch der Vorstellung der Besonderheiten der Region rüberbringt.
Die Geschichte wirkt in Teilen sehr chaotisch, aber auch familiär und regt gerade im hinteren Bereich manchmal zum herzlichen Lachen an.

Mein Fazit: Eine tolle Geschichte und ein krönender Abschluss der Reihe, der sich auch für jene Lesender lohnt, die die vorherigen Geschichten nicht kennen, weil jedes Buch in sich abgeschlossen ist.

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