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Veröffentlicht am 05.04.2023

Der Duft von Weihnachten

Die Lebkuchen-Prinzessin
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Der Duft von Weihnachten
„Die Lebkuchenprinzessin“ von Romy Herold erzählt von Elise, die in der Lebküchnerei ihrer Familie aufwächst und sich nichts sehnlichster wünscht, als diese eines Tages zu übernehmen.
Ihr ...

Der Duft von Weihnachten
„Die Lebkuchenprinzessin“ von Romy Herold erzählt von Elise, die in der Lebküchnerei ihrer Familie aufwächst und sich nichts sehnlichster wünscht, als diese eines Tages zu übernehmen.
Ihr Vater erkennt das Potenzial der Tochter und unterstützt sie.
Nach einem schweren Schicksalsschlag muss sie sich aufraffen, das Erbe ihrer Familie zu retten. Dabei muss sie lernen, gute und schlechte Menschen zu unterscheiden.

„Die Lebkuchenprinzessin“ unterteilt sich in vier Abschnitte, die jeweils einen Zeitraum abbilden. Damit wusste ich immer, in welchem Jahr wir uns befinden.
Romy Herold hat mit ihrer fantastischen Erzählweise wieder ein wunderbares Buch geschaffen, in dessen Umgebung ich mich sofort hinein denken konnte. Beim Lesen schwirrte mir so manches Mal der Duft von Gewürzen, Lebkuchen und Schokolade in der Nase herum.
Ebenso konnte ich mich in die Atmosphäre, das Leben der Hauptcharaktere denken, da diese sehr liebevoll beschrieben waren und auch das Leben im Hause und in der Fabrik Lusin metaphorisch dargestellt waren.
Die Freundschaft zwischen den beiden, gesellschaftlich unterschiedlich verankerten, Frauen gefiel mir besonders. Die Herzlichkeit und vor allem Intelligenz Agathes und Elises war wunderbar dargestellt.
Doch mein Highlight war die Beschreibung der Beziehung der einzelnen Familien und auch der Beziehungen der Dienstboten. Vielleicht war es manchmal ein bisschen zu rosig, aber für mein Empfinden schafft Romy Herold damit eine Wohlfühlatmosphäre.

Aber auch die Spannung kommt nicht zu kurz, denn mit dem Verlauf der Geschichte hatte ich nicht gerechnet. Es war für mich erst recht spät zu erahnen, wie die Verstrickungen verlaufen.
Die Verknüpfung von Fiktion und Wirklichkeit fand ich gut gewählt und untermalte die Geschichte dieses Romans wunderbar.

Mein Fazit: Ein wunderschönes Buch zum Wohlfühlen, genießen, die Seele baumeln zu lassen und zu träumen. Es ist vor allem zu empfehlen, es in der (Vor-)Weihnachtszeit zu lesen!

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Veröffentlicht am 04.04.2023

Kommunikation ist keine Einbahnstraße - Auch mal eine andere Sichtweise einnehmen

Superkräfte für Führungskräfte
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Superkräfte für Führungskräfte - Gewaltfreie Kommunikation im Beruf ist ein Ratgeber für Führungskräfte von Susanne Lorenz. Sie beschreibt das Konzept der gewaltfreien Kommunikation, bringt aber vor allem ...

Superkräfte für Führungskräfte - Gewaltfreie Kommunikation im Beruf ist ein Ratgeber für Führungskräfte von Susanne Lorenz. Sie beschreibt das Konzept der gewaltfreien Kommunikation, bringt aber vor allem ihre Erfahrungswerte und ihre Schemata ein.

Das Buch war strukturiert aufgebaut und die Kapitel nachvollziehbar. Die Notizseiten haben mir gut gefallen. Ich finde es immer gut, wenn ich Platz habe, um meine Gedanken zu ordnen.

Für mich ist dieses Buch der erste Berührungspunkt mit dieser Thematik gewesen.
Gerade am Anfang des Buches habe ich mir sehr viele Markierungen und Notizen gemacht. Vieles kam mir aus meinem Alltagsleben bekannt vor und ihre Lösungsansätze zu diesem Thema waren für mich sehr gewinnbringend. Besonders gefallen haben mir die Denkweisen über die Änderungen der Sichtweise gegenüber anderen Menschen.
Durch ihren Schreibstil war alles gut und schnell nachvollziehbar und ist damit auch gut im Alltag anwendbar.
Ab der zweiten Hälfte muss ich jedoch sagen, war es für mich nicht ganz so interessant. Denn die Methode, die sie da vorgestellt hat, sehe ich für die Übertragung in meinen Alltag und den mir unterstellten Personenkreis als schwierig an. Ich glaube, dass die Umsetzung somit eben abhängig von der Berufssparte und dem Mitarbeiterklientel ist.
Ich war sehr glücklich, dass es auch mal ein neuer Ansatz von Führungsmanagement und Kommunikation war und freute mich darauf endlich mal nicht das übliche Gerede von Schultz-von-Thun zu lesen. Leider wurde ich dann doch wieder enttäuscht.

Trotz der Kritik muss ich sagen, mir hat das Buch gut gefallen und viele Punkte daraus werde ich anwenden und für mich umsetzen.
Es ist auf jeden Fall in vielen Dingen eine etwas andere Denkweise und für all jene, die sich gerne zu diesem Thema fortbilden, eine gute Horizonterweiterung.
Aus diesem Grund vergebe ich gute 3,5 Sterne.

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Veröffentlicht am 01.04.2023

Eine etwas andere Geschichte

Morgen, morgen und wieder morgen
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Sadie und Sam schließen als Kinder eine besondere Freundschaft, die im Streit auseinandergeht.
Als Beide studieren, begegnen sie sich wieder und ihre Freundschaft entsteht neu, doch enger als je zuvor. ...

Sadie und Sam schließen als Kinder eine besondere Freundschaft, die im Streit auseinandergeht.
Als Beide studieren, begegnen sie sich wieder und ihre Freundschaft entsteht neu, doch enger als je zuvor. Beide entwickeln zusammen Computerspiele und gründen mit Sams Mitbewohner, Marx, eine Gamingfirma. Die drei sind sehr erfolgreich, doch der Erfolg wirkt sich auf die Freundschaft aus.

„Morgen, morgen und wieder morgen“ von Gabrielle Zevin ist ein gefeierter Bestseller in diesem Jahr. Aus diesem Grund wollte ich dieses Buch unbedingt lesen.
Das Cover des Buches gefällt mir sehr gut, weil es einfach in die Zeit der beginnenden 1990er Jahre passt, in der die ersten großen Computerspiele auf den Markt kamen. Das Design des Covers ist diesen angepasst.
Ebenso ist das Buch in mehrere Teile unterteilt, was das Lesen übersichtlich und angenehm macht. Ich wusste zu jederzeit, wo ich mich thematisch befinde und was das Hauptthema dieses Abschnitts ist. Auch die Sichtweisen, aus denen manche Abschnitte geschrieben waren, waren mal etwas anderes, erfrischendes und eben eine ganz andere Welt als herkömmliche Romane.

Die Protagonisten des Buches sind Sadie und Sam. Beide sind hochintelligent und mathematisch-naturwissenschaftlich begabt. Während Sam die mathematische Schiene einschlägt, studiert Sadie Informatik und programmiert schon frühzeitig Computerspiele.
Ermutigt von Sadies Entwicklergeist beginnen sie gemeinsame Spiele zu schreiben.
Beide Charaktere sind sehr introvertiert und machen sehr viel mit sich selbst aus. Speziell Sam schafft es aufgrund seines bisherigen Lebens nicht über seine Gefühle zu reden, was einen enormen Einfluss auf sein zukünftiges Leben hat. Für ihn sind dennoch seine Familie und Sadie die wichtigsten Menschen in seinem Leben.
Sadie, aufgewachsen in LA, in einer heilen und erfolgreichen Familie, studiert am MIT. 
Sie leidet in ihrer Kindheit unter der Krankheit ihrer Schwester, stürzt sich im Studium in eine unglückliche, fast toxische Beziehung, die ebenso einen großen Einfluss auf ihr weiteres Leben hat und bei der ich manchmal an ihrer Intelligenz gezweifelt habe.

Ich finde den Schreibstil Gabrielle Zevins äußerst angenehm und unterhaltsam. Die Seiten flogen nur so dahin und das Buch war schnell gelesen.
Allerdings muss ich sagen, der Einstieg in das Buch war super. Aber ab dem zweiten Drittel wars für mich sehr zäh, vor allem die Abschnitte, in denen Sadie vorkam. Ich empfand sie als richtig nervig und war froh, wenn sie keine Rolle spielte, denn dann war das Lesevergnügen wieder vorhanden. 
Ich fand es auch sehr angenehm und gut, dass die zeitlichen Ereignisse der 90er und beginnenden 2000er Jahre, wie 9/11 oder Terror (Amok) oder die Nutzung der Technik zur damaligen Zeit einen reellen Bezugspunkt erhielt und das ganze authentisch machte.

Das Ende war ein guter Bezug zum Anfang und gab der Geschichte einen schönen Rahmen, auch wenn ich es anders erwartet hätte.

Mein Fazit: Ein lesenswertes Buch, den Hype darum kann ich aber leider nicht ganz nachvollziehen, da das Lesevergnügen doch durch die Hauptprotagonistin sehr geschmälert wird. Deshalb gibt es von mir 3,5 Sterne.

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Veröffentlicht am 28.03.2023

Zäher Einstieg

Glückstöchter - Einfach leben
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Anna und Eva - zwei junge Frauen, Anfang 20 aus Bayern auf ihrem Weg in die Selbstständigkeit.
Während Anna im Jahr 1910 lebt und nach dem Tod ihres Vaters ihr Glück in München und im Tessin sucht, erfährt ...

Anna und Eva - zwei junge Frauen, Anfang 20 aus Bayern auf ihrem Weg in die Selbstständigkeit.
Während Anna im Jahr 1910 lebt und nach dem Tod ihres Vaters ihr Glück in München und im Tessin sucht, erfährt Eva im Jahr 1976, dass sie adoptiert ist. Auch für sie beginnt damit ein neuer Lebensabschnitt. Sie entrinnt den Zwängen ihres Elternhauses, lernt dabei neue Freunde kennen und zieht in eine WG. Ein ganz neues Leben beginnt auch für sie.

Für mich war es das erste Buch von Stephanie Schuster und nach dem Erfolg, den sie mit „Die Wunderfrauen“ hatte, war ich neugierig auf diesen Roman. Er ist der erste Band eine Trilogie um die Leben von Anna und Eva.
Er erzählt aus den Perspektiven von Anna im Jahre 1910 und aus der von Eva im Jahre 1976. Die Kapitel sind übersichtlich gehalten und besonders hat mir die grafische Ausgestaltung am Beginn bzw. z.T. auch am Ende des jeweiligen Kapitels gefallen.
Beide Frauen sind auf ihre Weise sehr begabt. Es gelingt Stephanie Schuster dies auch wunderbar herauszuarbeiten.
Leider gelang es ihr dennoch nicht, mich mit den unterschiedlichen Erzählperspektiven mitzunehmen. Beide Handlungsstränge ziehen sich sehr in die Länge und ebenso sind beide Protagonistinnen gewöhnungsbedürftig.
Anna lebt auf Dreisonnenquell in einer behüteten Umgebung und wächst völlig weltfremd auf. Sie ist nicht in der Lage klärende Gespräche zu führen und flüchtet sich in ein neues Leben.
Auch Eva wächst behütet auf, erfährt aber von ihrer Adoption. Sie reagiert sehr wütend, beruhigt sich aber auch nicht und haut einfach ab. Sie reagiert auch sonst sehr explosiv, was sie dem Leser/in nicht gerade sympathisch macht.
Auch die Nebencharaktere sind mit ihrem Verhalten schwierig für mich zu fassen gewesen. Außerdem gibt es viele kleine Nebenhandlungsstränge. Wobei diese wirklich sehr interessant sind, so geht es um die Herstellung und Verwendung von Bio-Produkten, das Aufkommen der Atomenergie, aber auch die Beschreibung der reformpädagogischen Ansätze im Gesundheitsbereich.
Auch habe ich so manches Mal an der Authentizität der Geschichte gezweifelt. Eine Person wie Anna, die bisher noch nie in der Stadt war, trifft immer auf helfende Menschen, die es nur gut mit ihr meinen und die sich genau in den Kreisen auskennen, die für sie interessant sind.
Ähnlich ging es mir mit Eva. Auch sie trifft sofort auf Menschen, die auf gleicher Wellenlänge sind. Das klingt wirklich sehr nach Glückstöchtern.
Was mir jedoch besonders missfallen hat, ist, dass Vieles bis zum Ende des Buches offen bleibt. Es zieht sich damit nicht nur unwahrscheinlich zäh, es bleiben auch viele Fragen, sodass man sich wirklich motivieren muss, die nachfolgenden Bücher zu lesen. Wobei es Stephanie Schuster mit einem Cliffhanger gelingt, den Leser auch für die nachfolgenden Bände zu animieren.

Alles in allem aber dennoch ein guter, historischer Roman mit einer Menge Potential für die nachfolgenden Bände.

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Veröffentlicht am 26.03.2023

Aufbruch in das eigene Leben

Der Salon. Wunder einer neuen Zeit
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Die junge Leni wächst im Friseurladen ihrer Eltern auf. Damit ist naheliegend, dass sie in die Fußstapfen der Mutter tritt und Friseurin lernt. Doch Leni möchte sich weiterentwickeln und die modernen Einflüsse ...

Die junge Leni wächst im Friseurladen ihrer Eltern auf. Damit ist naheliegend, dass sie in die Fußstapfen der Mutter tritt und Friseurin lernt. Doch Leni möchte sich weiterentwickeln und die modernen Einflüsse der Zeit auch in ihre Arbeit einfließen lassen. Sie wagt den Schritt in einen Münchner Salon. 
Während ihrer Zeit in München lernt sie nicht nur den Freundeskreis ihres Bruders kennen und schätzen, sondern auch einige Persönlichkeiten, die sie in ihren Entscheidungen ermutigen. Für Leni beginnt eine spannende, aber auch fordernde Zeit.

Julia Fischer gelingt es in diesem Roman die Aufbruchstimmung der Zeit nach dem entbehrungsreichen 2. Weltkrieg aufzuzeigen und die modernen Einflüsse aufzunehmen. Ihre Protagonistin Leni steht stellvertretend für eine Generation von Frauen, die einen neuen Weg einschlagen - ihren eigenen und selbstbestimmten Weg. Auf diesem begegnen ihre Frauen, die ihr zum Vorbild werden, ihr aber auch die Schattenseiten dieses Daseins aufzeigen. Julia Fischer zeichnet Leni als eine starke, strebsame Frau, die nicht von den Stolpersteinen des Lebens verschont bleibt, doch immer wieder aufsteht. Gleichzeitig ist sie eine Frau, der Familie, Freundschaft und Harmonie über alles geht.
Ebenso stehen sie und weitere Charaktere dieses Romans immer wieder vor Herausforderungen der damaligen Zeit - Erwartungen der eigenen Familie, der Gesellschaft und ihre eigenen Wünsche und Träume. 
Gerade die Ansprüche der Gesellschaft spielen in dieser Zeit noch eine wichtige Rolle und dies zeigt die Autorin wunderbar auf. Sei es die Standesschranken der Liebe, die unterschiedlichen Ansprüche der verschiedenen männlichen Charaktere an Frauen, mehr Schein als Sein im Auftreten und die Schwierigkeiten, die entstehen, wenn die wahre Liebe an der angeblich falschen Stelle auftritt.

Ein wunderbarer Einstieg in eine Zeit des Aufbruchs, in der sich auch die Rolle der Frau verändert. Eine Empfehlung für alle, die gerne einen erfrischenden Roman in einem oftmals unterschätzten Handwerk lesen möchte und die vor allem eine Geschichten über Frauen mögen, die ihren eigenen, erfolgreichen Weg gehen.

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