Manchmal muss man wieder geerdet werden
Wo die Liebe den Himmel küsstLiv ist Köchin aus Leidenschaft. Sie ist Küchenchefin in der „Eckbank“, einem Restaurant in Stuttgart. Inhaber ist ihr Freund Henry. Mit dem Restaurant haben sich beide einen Traum erfüllt und Liv konnte ...
Liv ist Köchin aus Leidenschaft. Sie ist Küchenchefin in der „Eckbank“, einem Restaurant in Stuttgart. Inhaber ist ihr Freund Henry. Mit dem Restaurant haben sich beide einen Traum erfüllt und Liv konnte sich sogar einen Stern erkochen. Doch vor lauter Arbeit hat Liv sich selbst vergessen und nun einen Urlaub dringend notwendig, welchen sie sich auch gönnt.
Der Urlaub erdet Liv und außerdem lernt sie den attraktiven Jakob kennen. Er und seine Familie bewirken, dass Liv ihr derzeitiges Leben hinterfragt.
Hanna Holmgren hat es mit „Wo die Liebe den Himmel küsst“ mal wieder geschafft einen wunderbaren Wohlfühlroman zu schreiben.
Inmitten der Bergwelt von Kitzbühel erschafft sie eine Welt, die uns daran erinnert, wie wichtig Ausgleiche im Leben sind.
Sie hat wunderbare Charaktere erschaffen, die ihr „Päckchen“ im Leben zu tragen haben, die aber wiederum auch die normale Welt widerspiegeln, ohne etwas zu romantisieren.
Liv ist dabei ein Mensch, der nur noch funktioniert, aber sich dennoch bewusst ist, dass es so nicht weitergehen kann. Sie hinterfragt sich. Eine Eigenschaft, die vielleicht nicht alle Charaktere des Romans haben.
Jakob und seine Familie wiederum sind gebeutelt von Schicksalsschlägen, die sie aber zu wunderbaren Menschen mit Geschichten macht.
Mir persönlich hat die Balance zwischen den einzelnen Welten gefallen, die Welt in Stuttgart, die doch so anders ist und die Welt in Kitzbühel, die nach Erdung klingt.
Ich glaube auch, dass dieses Buch vielleicht den Ein oder Anderen Leser auch zum Nachdenken anregen wird.
Mich jedenfalls hat Hanna Holmgren durch ihren flüssigen und metaphorischen Schreibstil wieder mal von der ersten Minute mitgenommen. Es war nicht romantisiert, es war nicht überholt, es war einfach menschlich und fair. Lediglich die Beschreibungen des Kochens waren nicht fair, denn sie machten Appetit auf das, was es da so gab. So hätte ich mich gern des Öfteren mit an den Familientisch gesetzt.
Alles in allem für mich ein gelungener Roman, eine Empfehlung für alle Hanna Holmgren-Fans und für alle, die Wohlfühlromane ohne viel Kitsch lieben und einfach mal abschalten wollen. Vielleicht ja auch ein Empfehlung für Leute, die an einem Scheidepunkt stehen.