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Veröffentlicht am 25.07.2022

Die Reise in die Vergangenheit-Der Weg in die Zukunft

Wir sehen uns zu Hause
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„Wir sehen uns zu Hause“ von Christiane Wünsche handelt von Anne, deren Ehemann Peter vor Kurzem unerwartet gestorben ist. Eigentlich auf der Suche nach Peters Nähe, taucht sie tief in seine Vergangenheit ...

„Wir sehen uns zu Hause“ von Christiane Wünsche handelt von Anne, deren Ehemann Peter vor Kurzem unerwartet gestorben ist. Eigentlich auf der Suche nach Peters Nähe, taucht sie tief in seine Vergangenheit ein und steht dabei vor den größten Fragen ihres Lebens.
Auch Alina, die Tochter von Anne und Peter trauert, aber steht ebenfalls vor der größten Herausforderung ihres Lebens.

Das Buchcover charakterisiert die Geschichte und verbindet die wichtigsten Elemente des Romans, Anne und ihren Camper und Peters ostdeutsche Heimat.
Die Einteilung des Buches ist gut gewählt und mir gefallen die kurzen Kapitel, die zwar zwischen den Protagonisten beständig wechseln, aber das macht der Geschichte nichts aus.
Anne, Ehefrau, Mutter und Lehrerin ist für mich in Teilen etwas naiv dargestellt, aber dennoch ein herzensguter, emphatischer Mensch, der sehr sensibel auf sein Umfeld reagiert. Wunderbar dargestellt ist auch ihre, durch Peters plötzlichen Tod ausgelöste, Traurigkeit, Sensibilität und Verwundbarkeit. Aber gleichzeitig begleitet der Leser Anne auf ihrem Weg zu sich selbst und zu ihrem wachsenden Selbstbewusstsein. Ich finde sie lediglich in ihrer Vergangenheit etwas naiv dargestellt. Sie hinterfragte Peters Vergangenheit nie und nahm seine Verschlossenheit seiner Vergangenheit gegenüber einfach so hin.

Alinas Trauer ist auch sehr schwer und Christiane Wünsche gelingt es, ihre Verzweiflung glaubhaft darzustellen. Auch ihre Gedankengänge, ihre Emotionen, ihre Zerrissenheit werden mitreißend dargestellt.

Gleiches gilt für Ronny. Nach und nach kann man sich wunderbar ein Bild von ihm, seiner Vergangenheit und seinem Charakter machen, aber auch, warum er so ist wie er ist.

Was mir jedoch an der Geschichte gar nicht gefallen hat, ist das Bedienen von Klischees, speziell dem des Ostens, das betrifft sowohl Einwohner der neuen Bundesländer, als auch die Beschreibung der Landschaft des Ostens und vieler kleiner Details, wie bspw. Es fuhr zuerst ein Trabi vor. Die Enttäuschung, dass das Gegenüber keinen ostdeutschen Dialekt hat, der deutsche Schäferhund, die Musik etc..

Alles in allem hat mir das Buch aber gut gefallen und ist dennoch eine Empfehlung wert!

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Veröffentlicht am 19.07.2022

Das Leben ist keine Blumenwiese

Da geht noch Meer
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Lea, liebevolle Mutter einer 6-jährigen, strebsame Versicherungsangestellte, Ehefrau des schwulen und in einer Dreiecksbeziehung lebenden Paul und naive Lebensgefährtin von Lebensguru Thorsten. Letzterer ...

Lea, liebevolle Mutter einer 6-jährigen, strebsame Versicherungsangestellte, Ehefrau des schwulen und in einer Dreiecksbeziehung lebenden Paul und naive Lebensgefährtin von Lebensguru Thorsten. Letzterer hat seine innere Entspannung leider an der falschen Stelle gefunden, sodass Lea sich nun ins Single-Dasein stürzt und dabei immer mit Anlauf ins Fettnäpfchen platscht.

Das Cover spiegelt schon wunderbar wieder, worauf diese Geschichte aus ist - auf Fröhlichkeit und Buntheit.

Der Schreibstil von Lukas Goldwasser ist phänomenal. Ich bewundere, dass er es schafft von der ersten bis zur letzten Seite seinen selbstironischen Stil, gepaart mit Sarkasmus und dem Hang zur Realität durchzuziehen. Das machte es möglich, dass die Seiten nur so flogen und das Buch viel zu schnell gelesen war.

Da die Geschichte aus Leas Perspektive erzählt wird, kann man wunderbar ihre Gedankengänge und Monologe nachvollziehen, die eben durch den genannten Schreibstil geprägt sind. Viele davon laden zum Schmunzeln ein, weil sie zum Einen lustig und zum anderen auch der Realität entsprechen, wobei Lea hier das Herz auf der Zunge trägt. Manchmal wirkt sie nur etwas zu naiv.

Gut dargestellt fand ich auch ihren Ehemann Paul und seine beiden Lebensgefährten. Die Beziehung der Drei ist im ersten Moment seltsam. Ich finde es aber super gut, dass es Lukas Goldwasser gelingt, dies als normal darzustellen - eine tolle, bunte und vor allem funktionierende Familie, die ihre Sorgen teilt, jederzeit füreinander da ist und mitunter die gleichen Probleme hat, wie jede andere „normale“ Familie. Sicher an mancher Stelle etwas überspitzt, aber das passt in diesem Fall wunderbar ins Buch.

Ins Herz geschlossen habe ich auch die Charaktere von Friederike und Juli. Friederike erinnerte mich sogar ein bisschen an einen Charakter meiner Lieblingsserie, der auch immer alle Sprichwort durcheinander bringt und die kleine Juli ist einfach nur pfiffig und goldig. Klasse ist, dass sie so erzogen wurde, dass die Familie, in der sie lebt, normal ist und das sollte auch so sein!

Ein wunderbares Buch für alle, die das Leben nicht zu ernst nehmen, Spaß am Leben haben oder einfach eine ganz tolle Urlaubslektüre suchen!

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Veröffentlicht am 15.07.2022

Eine kämpferische Frau

Die karierten Mädchen
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Die karierten Mädchen von Alexa Hennig von Lange handelt von Klara, die mittlerweile 91 Jahre alt ist und trotz ihrer Erblindung immer noch allein in ihrem Haus lebt.
Klara blickt auf ihr Leben zurück. ...

Die karierten Mädchen von Alexa Hennig von Lange handelt von Klara, die mittlerweile 91 Jahre alt ist und trotz ihrer Erblindung immer noch allein in ihrem Haus lebt.
Klara blickt auf ihr Leben zurück. Damit die Nachwelt, speziell ihre Kinder davon erfahren und Klaras Leben besser verstehen, spricht sie ihre Lebensgeschichte auf Kassette. Dabei geht sie zurück bis ins Jahr 1929.

Das Buchcover ist sehr altmodisch gestaltet, aber passt zum Titel und der Geschichte. Ich war gespannt, was es mit dem Titel auf sich hat, weil ich mir nichts darunter vorstellen konnte, aber das wurde im Laufe des Buches sehr gut erklärt.

Das Buch beginnt in der Gegenwart und erklärt Klaras Leben in dieser. Sie wirkt auf mich sehr unnahbar, auch gegenüber ihren Kindern. Es fehlt etwas die liebevolle Art einer Mutter und Großmutter. Ihre Vergangenheitsfigur ist das ganze Gegenteil. Der Autorin gelingt es sie als liebevolle, junge Frau darzustellen, die sehr liebevoll und emphatisch ist.
Auch deren Gefühlslage im Kontext der damaligen historischen Ereignisse ist wunderbar und nachvollziehbar dargestellt. Gleichzeitig ist die Geschichte absolut erschütternd und nimmt den Leser von Anfang an mit. Vieles in den Handlungen der Menschen ist absolut verständlich, aber ebenso erschütternd.
Negativ ist mir aufgefallen, dass es schön gewesen wäre, die Handlungssprünge zwischen Gegenwart und Vergangenheit besser hervorzuheben, vielleicht durch eine kursive Schriftführung für die Gegenwart o.ä. Ich habe jedenfalls oftmals den Sprung in die Gegenwart nicht gleich mitbekommen.

Die Person der Susanne fand ich am Anfang etwas anstrengend, aber im Laufe des Buches wird sie absolut sympathisch und ich konnte viele Dinge verstehen, die ihre Handlungen betraf. Auch sie lässt sich nicht verbiegen, aber hält dennoch jederzeit zu Klara und geht mit ihr durch dick und dünn. Diese Freundschaft finde ich sehr besonders!

Dieses Buch beruht zum Teil auf authentischen Erzählungen und das ist der liebevollen Gestaltung des Romans auch anzumerken. Viele Dinge sind jedoch auch fiktiv hinzugefügt worden.
Ich bin schon heute gespannt auf die Fortsetzung, denn der Spannungsbogen zieht sich von der ersten bis zur letzten Seite durch und lässt den Leser gespannt zurück.

Eine ganz positive Überraschung war für mich die Tatsache, dass die Geschichte im letzten Drittel sogar hier in meiner Heimat steht und ich auch noch ein bis zwei Dinge über Sandersleben dazu gelernt habe.

Ein ganz wunderbares Buch über eine beeindruckende Frau, die versucht für ihr Umfeld das beste zu erwirken, aber sich nicht zu verbiegen

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Veröffentlicht am 10.07.2022

Zwei Frauen und das Vermächtnis ihrer Männer

Die Champagnerfürstin
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Die Champagnerfürsten von Annette Fabian handelt von Jeanne Pommery, einer jungen Witwe, die vor der Entscheidung steht, ob sie den Champagnerhandel ihres Mannes übernehmen soll oder nicht. Bei ihrer Entscheidung ...

Die Champagnerfürsten von Annette Fabian handelt von Jeanne Pommery, einer jungen Witwe, die vor der Entscheidung steht, ob sie den Champagnerhandel ihres Mannes übernehmen soll oder nicht. Bei ihrer Entscheidung möchte sie Barbe-Nicole Ponsardin-Cliquot unterstützen, die vor vielen Jahren vor der gleichen Entscheidung stand. Sie bringt Jeanne ihre Lebensgeschichte näher, um ihr die Vor- und Nachteile des Champagnergeschäftes näherzubringen.

Das Buch enthält ein wunderschönes und edles Cover. Die Blätter der Weinreben sind in gold gehalten, ebenso die Landschaft, durch die die Titelfigur wandelt. Gleichzeitig sehen die Blätter aber auch aus wie das Perlen des Champagner. Allein dieses Cover verführt dazu, zuzugreifen und das Buch lesen zu wollen.

Der eigentliche Hauptcharakter des Buches war für mich, wider Erwarten, Barbe-Nicole Ponsardin Cliquot. Der größte Teil des Buches handelt über ihre Lebensgeschichte. Diese ist sehr interessant gestaltet, mit den Aufs und Abs, den Widrigkeiten der damaligen Zeit, wie den Kriegen, die riesigen Einfluss auf den Handel der damaligen Zeit hatten. Barbe-Nicole wird als zielstrebige Frau beschrieben, die sich in der Männerdomäne durchzusetzen wusste.
Jeanne Pommery wiederum nimmt nur einen kleinen Anteil des Buches ein. Das fand ich sehr schade, denn der Klappentext verspricht ja das Erzählen ihrer Geschichte. Als diese dann erzählt wird, verläuft dieses sehr schnell und in großen Zeitsprüngen, als müsste man versuchen, ihr ganzes Leben noch auf die letzten Seiten zu quetschen. Das finde ich wirklich schade, denn ihre Geschichte hat Potenzial. Sie wirkt auf mich noch bissiger und zielstrebiger als Barbe-Nicole Ponsardin-Cliquot. Damit verlor das Buch für mich an Charme.

Die Geschichte wirkte auf mich manches Mal etwas langatmig. Es las sich gut, aber mir fehlte es manchmal an Spannung. Gerade die Ereignisse in Verbindung mit den Kriegen oder den Rückschlägen überhaupt hätte man vielleicht etwas spannender ausbauen können, um den Leser mitzunehmen.
Die Geschichte beruht an vielen Stellen auf Fiktion, was auch nicht schlimm ist. Es tat der Geschichte im Ganzen keinen Abbruch. Es wird sogar darauf verwiesen und die Autorin begründet auch nachvollziehbar, warum sie sich für welche Handlungsabläufe entschieden hat.

Alles in allem für mich dennoch ein lesenswertes Buch und eine Empfehlung für diejenigen, die gerne historische Romane über erfolgreiche bzw. zielstrebige Frauen lesen.

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Veröffentlicht am 03.07.2022

Wir sind nicht symmetrisch

Echt ist mein Perfekt
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Echt ist mein perfekt - Ein Ratgeber für Frauen, die an einem Lipödem leiden. Es ist vielmehr eine Mischung aus einem Ratgeber und einer persönlichen Geschichte der Influencerin DominoKati. Sie erzählt ...

Echt ist mein perfekt - Ein Ratgeber für Frauen, die an einem Lipödem leiden. Es ist vielmehr eine Mischung aus einem Ratgeber und einer persönlichen Geschichte der Influencerin DominoKati. Sie erzählt zum einen ihre Geschichte und gibt zum anderen Tipps, wie man mit dieser Krankheit umgehen kann, ohne dabei den Zeigefinger zu heben.

Dieses Buch weckte mein Interesse, da mir Vieles darin sehr bekannt vorkam und die Autorin mir oftmals aus dem Herzen sprach. Ich denke, es geht vielen Frauen so. DominoKati spricht mit diesem Buch ein Thema an, welches vielen Menschen nicht bekannt ist oder als Tabuthema gehandelt wird.
Mir gefiel der Schreibstil der Autorin, selbstkritisch, aber auch ironisch stellt sie sich ihrem Schicksal, führt aber lange Zeit auch einen inneren Kampf mit sich selbst, wie sie beschreibt. All das ist sehr gut nachvollziehbar. Besonders gut gefällt mir, dass sie nicht nur ihre Sichtweise sondern auch die anderer Frauen erzählt bzw. diese sogar selbst zu Wort kommen lässt.
Auch die Erklärungen ihrer Ärztin finde ich interessant, weil man hier gleich die medizinische Seite erklärt bekommt.
Vor allem gefällt mir aber Katis Fazit, jede Frau ist anders, jeder Körper ist anders und keiner ist perfekt. Wir müssen nur lernen, damit umzugehen und uns nicht verstecken. Denn oftmals sind wir auch mit den „schlechten“ Seiten unseres Körpers nicht allein, wie sich am Beispiel von Kati herausstellte.

Ein Buch, das aufklärt und Hoffnung macht, das aber auch realistisch ist. Die Autorin verschönert nichts und kritisiert auch das Gesundheitssystem. Ein interessantes Buch für alle, die unter dieser Problematik leiden oder überhaupt das Problem der „Elefantenstampfer“, der „Büffelhüfte“ etc. kennen. Ein Buch, das Mut macht!!

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