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Veröffentlicht am 17.10.2022

Ohne roten Faden

Mode-Atelier Rosen
1

Mode-Atelier Rosen von Marie Lamballe ist der zweite Band über die junge Putzmacherin Elise Rosen. 
In diesem Band lernt sie den jungen Hans-Christian Tiedemann kennen, der ein gute Bekannter ihres Vaters ...

Mode-Atelier Rosen von Marie Lamballe ist der zweite Band über die junge Putzmacherin Elise Rosen. 
In diesem Band lernt sie den jungen Hans-Christian Tiedemann kennen, der ein gute Bekannter ihres Vaters ist. Das bringt mehrere Verwirrungen mit sich, was gleichzeitig zu einer Reise Elises nach Göttingen führt. 
Weiterhin wird ein neues Lehrmädchen im Hause Rosen gesucht. Die junge Grete bringt dabei nicht nur näherisches Talent mit.
Eine abwechslungsreiche Geschichte beginnt.

Ich muss zugeben, ich hatte den ersten Band der Geschichte noch nicht gelesen, als ich mit diesem Band anfing. Dennoch gelang es mir gut, in die Geschichte einzusteigen und ich hatte selten das Gefühl, dass mir Informationen fehlen. 
Leider war mir aber durch das ganze Buch hinweg nicht klar, wie der rote Faden der Geschichte aussehen soll. Mir stellte sich oftmals die Frage, soll es eine Liebesgeschichte für Elise und Hans Christian Tiedemann sein, eine Liebesgeschichte zwischen Elises Eltern, ein Krimi im Zusammenhang mit dem Diebstahl des Manuskripts oder vielleicht was ganz anderes darstellen. Es wollte sich mir bis zum Ende leider nicht erschließen. Das merkte man auch der Geschichte an. Gerade die erste Hälfte des Buches zog sich zäh wie Kaugummi, den der Besuch Elises in Göttingen war sehr langatmig dargestellt. Auch fand ich es sehr merkwürdig, dass sie sofort auf Geheiß ihres Vaters alles stehen und liegen ließ, abreiste und dann auch noch im Hause der Tiedemanns unterkam. Es wirkte irgendwie alles sehr inszeniert.
Auch die Figuren sollten vermutlich anders rüberkommen als sie es am Ende taten. Elise ist eine junge und ehrgeizige Frau, die sich nicht an Standesschranken festhält. Allerdings war sie gerade zum Ende hin sehr verbohrt, was das anging.
Auch Charlottes und ihre manchmal bissige, aber dann ab und an mal weiche Art war für mich etwas anstrengend. 
Aber der negativste Charakter dieses Buchs ist eindeutig Moritz. Also er ging mir im Verlaufe des Buches so sehr auf die Nerven, dass ich mich manchmal fragte, warum keine der Frauen ihm endlich mal die Meinung sagt und ihn mal erdet.
Die Freundschaft von Elise zu Sybilla von Haynau erschien mir auch sehr merkwürdig. Sicher kommen sie aus zwei verschiedenen Gesellschaftsschichten, dennoch sind sie Schwägerinnen und ihr Mann ihr Bruder. Das wirkte aber doch distanziert.
Für mich waren die angenehmsten Charaktere die Großmutter, Grete und Fidibus. Sie machten die Geschichte doch etwas angenehmer.
Auch die Manuskriptgeschichte zieht sich zäh und endet dann abrupt mit einem Ende, das nie zu erahnen war und sehr inszeniert bzw. an den Haaren herbeigezogen, wirkte.

Ich habe parallel zu diesem Band dann doch noch den ersten gelesen und muss sagen, ich bin doch enttäuscht von diesem Fortsetzungsband gewesen. Die Charaktere und ihre Herkunft haben so viel Potential, doch die Geschichte mit dem Manuskript war einfach zu hanebüchen.
Der Blickwinkel der Putzmacherinnen war mal was anderes, aber bekommt zu wenig Bedeutung. Vielleicht für diejenigen, die Band I schon gelesen haben, etwas interessant und auch für diejenigen, die historisch interessiert sind.

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  • Handlung
  • Erzählstil
  • Charaktere
  • Cover
  • Atmosphäre
Veröffentlicht am 30.09.2022

Stars Hollow 2.0

Lake Paradise – Ein Zuhause für das Glück
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Manuela Inusas Lake Paradise - Ein Zuhause für das Glück erzählt die Geschichte von Lexi Dawson. Lexi wohnt schon immer im kleinen Lake Paradise. Lake Paradise ist ein traumhafter Ort in dem jeder jeden ...

Manuela Inusas Lake Paradise - Ein Zuhause für das Glück erzählt die Geschichte von Lexi Dawson. Lexi wohnt schon immer im kleinen Lake Paradise. Lake Paradise ist ein traumhafter Ort in dem jeder jeden kennt und alle füreinander da sind, sowie alle kleinstädtischen Strukturen von den Tratschtanten bis hin zu heimlichen Liebeleien vorhanden sind.
Eines Tages kommt Aaron Highmore in seine Heimatstadt Lake Paradise zurück. Lexi und ihn verbindet ein gemeinsames Erlebnis und als sie sich wiedersehen, verändert das das Leben beider.

Manuela Inusa ist für ihre wundervollen Wohlfühlgeschichte bekannt, die mit viel Herz und Charme geschrieben sind. Das ist auch wieder am Cover erkennbar, das sich dieses Mal auch etwas von den vorherigen unterscheidet, da es doch sehr auffällig ist, aber romantisch ist.
Ich muss zugeben, die Geschichte hat mich mitgenommen und habe dieses Buch gern gelesen, dennoch gibt es für mich einen Dämpfer. Ich fühlte mich wirklich sehr in die Geschichten der Serie Gilmore Girls zurückversetzt und da ich die Folgen in- und auswendig kenne, fiel mir das umso mehr auf. So sind die Tratschtanten ein Markenzeichen der Serie gewesen, ebenso die ganzen unterschiedlichen Feste, der eigensinnige Bürgermeister, das Maisfest, das kaum besuchte Museum, die Struktur der Stadt usw. und die Geschichte um Keith und Lexi erinnerte mich an Sternenwinternacht von Karen Swan. Von daher bin ich etwas enttäuscht vom Einfallsreichtum der Autorin, denn bisher war ich immer begeistert von ihren Romanen.
Die Charaktere sind aber wieder emphatisch beschrieben und ich habe jeden einzelnen ins Herz geschlossen, auch mit den jeweiligen Ecken und Kanten. Sie sind sehr originell gehalten, vielleicht nicht authentisch, aber passend für die Geschichte. 
Auch die kleinen Spannungseinlagen während der Geschichte fand ich interessant und animierten mich weiter zu lesen. Zumal die Kapitel eine wunderbar überschaubare Größe haben, sodass man dennoch relativ schnell durchs Buch kam, weil ich mir immer wieder dachte, das Kapitel sei ja nur kurz, ein Kapitel geht noch.
Mir gefiel auch, dass es zwar ein kurzes Drama gab, aber nicht so elendig lang, wie das sonst in vielen Romanen gemacht wird, eine nicht übertriebene Dramatik.

Ein schönes Buch zum Abschalten ohne Tiefgang, aber für alle, die die Gilmore Girls kennen und lieben.

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Veröffentlicht am 18.06.2022

Erinnerungen eines Lebens

Herz schlägt Krieg
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Hilde Niggetiet ist die Großmutter des Autors. Das Buch handelt von den Erinnerungen ihres Lebens von 1910 bis 2001.

Das Cover finde ich etwas martialisch, aber den Klappentext wiederum fand ich sehr ...

Hilde Niggetiet ist die Großmutter des Autors. Das Buch handelt von den Erinnerungen ihres Lebens von 1910 bis 2001.

Das Cover finde ich etwas martialisch, aber den Klappentext wiederum fand ich sehr interessant, zumal es sich hierbei um eine Art autobiografische Schilderung handelt.

Der Schreibstil ist sehr einfach, aber fließend. Mich erinnerte es etwas an den Film “Die Fahne von Kriwoj Rog“, da die Erzählungen dort im gleichen Stil erfolgten. An sich plätscherten die Erinnerungen so vor sich hin. Es erinnerte mich oftmals auch an ein Tagebuch, das eine Mutter für ihre Ahnen schrieb und so wie ich es gerade zum Schluss verstanden hatte, sollte es auch so sein. Aber eben gerade im letzten Viertel des Buches kam ich oftmals mit den Bezeichnungen "Oma" und "Mutti" durcheinander und wusste nicht, welche der Personen nun gemeint ist. Weiterhin überschlugen sich die Charaktere zum Ende hin ziemlich, im Sinne von, es waren sehr viele und ich wusste sie mitunter nicht mehr zuzuordnen. Deshalb war es gut, dass die meisten Charaktere im Namensverzeichnis am Ende zu finden waren.

Auch die Bilder fand ich passend und auflockernd gewählt.

Was ich aber schön fand, waren ihre liebevollen Beschreibungen über die Kinder und Enkel. So hat man doch am Ende das Gefühl, nun das Leben einer zufriedenen, ausgeglichenen, stolzen und starken Persönlichkeit gelesen zu haben, der Familie über alles ging. Das merkt man auch an dem Gedicht am Ende des Buches.

Ein interessantes Buch, welches aber doch etwas mehr Tiefe vertragen hätte.

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Veröffentlicht am 03.04.2022

Lesenswertes Buch mit anstrengendem Hauptcharakter

Winterglücksmomente
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Ein chaotisch, schönes Weihnachtsbuch.
Nettie, muss durch einen ungewollten Umstand die Vorweihnachtszeit als BlueBunnyGirl verbringen und wächst dabei immer mehr über sich heraus. Dabei lernt sie den ...

Ein chaotisch, schönes Weihnachtsbuch.
Nettie, muss durch einen ungewollten Umstand die Vorweihnachtszeit als BlueBunnyGirl verbringen und wächst dabei immer mehr über sich heraus. Dabei lernt sie den erfolgreichen Sänger Jamie kennen. Die Beiden kommen sich näher, doch Netties Vergangenheit steht dabei dem Glück der Beiden im Weg.

Alles in allem ein schönes Buch. Es hat nur lange gedauert, bis ich im Buch drin war und auch dabei zog es sich hin und wieder, in Teilen nervte mich Nettie sogar. Ihre Vergangenheit war stets Teil der Geschichte, allerdings erfährt der Leser erst sehr spät, was geschehen ist und das macht das ganze Buch auch sehr langatmig.
Dennoch ein schönes Buch, um zur Weihnachtszeit mal abzuschalten.

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Veröffentlicht am 03.04.2022

Ein Zufall jagt den anderen

Die Insel der roten Erde
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Kangaroo Island im Jahr 1846: Die jungen Frauen Sarah Jones, eine Strafgefangene und Amelia Divine, eine Vollwaise, treffen bei einer Seefahrt in ihrer beider Zukunft aufeinander. Sarah ist auf dem Weg ...

Kangaroo Island im Jahr 1846: Die jungen Frauen Sarah Jones, eine Strafgefangene und Amelia Divine, eine Vollwaise, treffen bei einer Seefahrt in ihrer beider Zukunft aufeinander. Sarah ist auf dem Weg zu einem Farmer, dem sie im Haushalt helfen und auf dessen Kinder sie aufpassen soll und Amelia muss den Verlust ihrer Eltern und des Bruders verarbeiten. Sie ist auf dem Weg zu ihren Vormündern.
Das Schiff, auf dem sie reisen, kommt in ein schwere Unwetter und sinkt. Die beiden Mädchen sind die einzigen Überlebenden. Als Amelia bei ihrer Rettung das Gedächtnis verliert, sieht Sarah ihre Chance, Amelias Leben zu übernehmen. Wird ihr Plan aufgehen?

Ich mag Geschichten aus dem 19. Jh. Die Eleganz und Höflichkeit dieser Zeit finde ich sehr interessant.
In dieser Geschichte treffen zwei Charaktere aufeinander, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Sarah ist sehr zielstrebig und Amelia stellt sich ihrem vermeintlichen Schicksal.
Am Anfang empfand ich viel Sympathie für Sarah und schüttelte etwas den Kopf über Amelia Verhalten. Dies änderte sich allerdings im Laufe des Romans. Es gibt einen Zufall nach dem anderen. An mancher Stelle zweifelte ich an den Charakteren im Buch, ob sie wirklich so naiv sind und alles glauben oder das schauspielerische Talent von Sarahs Charakter wirklich so überzeugend ist. Auch die Beziehung der einzelnen Frauen, Sarah, Amelia, Charlotta und auch Olivia war am Ende einfach nur noch nerviger.

Alles in allem war die Idee des Romans gut und nachvollziehbar, aber durch die ganzen vielen Zufälle wirkt es sehr in die Länge gezogen.
Wer an Zufälle glaubt und naive Menschen mag, ist hier richtig, ansonsten habe ich leider schon bessere australische Romane gelesen.

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