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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 23.07.2024

Spannende und magische Unterhaltung mit tollen Bildern

Lua Luftwurzel - Silberelfen fängt man nicht
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Lua ist eine seltene Silberelfe und hat die verantwortungsvolle Aufgabe, den Tieren im Wald zu helfen. Malicia Warzenbuckel ist eine Hexe und Fabelwesen-Händlerin in Geldnot. Als Lua gefangen wird, kann ...

Lua ist eine seltene Silberelfe und hat die verantwortungsvolle Aufgabe, den Tieren im Wald zu helfen. Malicia Warzenbuckel ist eine Hexe und Fabelwesen-Händlerin in Geldnot. Als Lua gefangen wird, kann die Hexe ihr Glück nicht fassen. Nun kann sie die Elfe zu einer Haushaltshilfe abrichten und gewinnbringend verkaufen. Mehr wird nicht verraten.

Die Lesestimmung ist märchenhaft und voller Zauber. Es ist ein Hexenhäuschen in einem magischen Wald. Man weiß, hier kann alles passieren und deswegen verfolgt man mit Spannung das Geschehen. Lua ist nämlich sehr clever und fügt sich nicht einfach ihrem Schicksal. Dabei spricht die Hexe nur die Menschensprache, während die Fabelwesen die Sprache des Waldes sprechen. Deshalb wird die Geschichte aus diesen zwei Blickwinkeln erzählt, was schon irgendwie besonders ist. Die vielen schönen Bilder erfreuen bei jedem Umblättern. Die atmosphärischen Illustrationen von Daniel Napp passen sehr gut zu der märchenhaften Stimmung und zeigen auch ganzseitige Momentaufnahmen. Auch die reimenden Zaubersprüche konnten begeistert. Generell macht das Vorlesen viel Spaß und man fiebert mit den Figuren mit. Das Buch hat nämlich eine große Schrift und lesefreundliche Kapitellängen. Die Seiten fassen sich auch angenehm stabil an. Besonders schön ist, dass Malicia keine klischeehafte (böse) Hexe ist, und es traditionell und auch ein bisschen modern gehalten wurde. Das Ende ist sehr kindgerecht, und die Botschaft dahinter wichtig und wertschätzend. Sehr empfehlenswert!

Veröffentlicht am 23.07.2024

Feinfühlige Coming-of-Age-Story über den Umgang mit Demenz

Der Bademeister ohne Himmel
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Die zu Beginn des Buches noch fünfzehnjährige Linda nennt zwei Menschen in ihrem Leben, die ihr wichtig sind: ihren besten Freund Kevin und den dementen Nachbarn Hubert. Während Hubert sich nicht mehr ...

Die zu Beginn des Buches noch fünfzehnjährige Linda nennt zwei Menschen in ihrem Leben, die ihr wichtig sind: ihren besten Freund Kevin und den dementen Nachbarn Hubert. Während Hubert sich nicht mehr um das Weltgeschehen sorgt, blickt Kevin pessimistisch in die Zukunft der Menschen. Die polnische Pflegerin von Hubert jedoch, hat großes Gottvertrauen und gehört auch zu den Menschen, die Linda Halt geben.

Der Schreibstil wird von kurzen Sätzen und kurzen Kapitel geprägt. Es ist die einseitige Sicht einer Teenagerin, die viel älter wirkt, als sie ist. Es sind Gedanken über Alltägliches, Zukunftszsenarien und Erinnerungen, die Linda beschäftigen. Dabei hat sie einen ganz eigenen Humor, der sich auch in den vielen Dialogen zeigt.

„Wir gleichzeitig Lebenden sind füreinander von geheimnisvoller Bedeutung.“

Der Umgang mit Demenz ist inspirierend. Linda beweist ein feines Gespür und begegnet Hubert einfühlsam, würdevoll und aufrichtig interessiert. Sie nimmt Anteil, versetzt sich in Hubert hinein und richtet keine Erwartungen an diese Freundschaft, deren Gespräche sie sehr genießt. „An solchen Nachmittagen ergibt nichts, was wir tun, einen Sinn und ehrlich gesagt: Ich mag das. Menschen wollen immer ein Ergebnis sehen. Wir nicht.“

Lindas Entwicklung bildet den Rahmen der Geschichte. Der Lebenswille und der Glaube, es zu schaffen, „taucht auf und unter und weg“, während das Leben passiert. Es ist eine unaufgeregt poetische Geschichte, in der gar nicht so viel passiert und trotzdem liest man sie gern.

Veröffentlicht am 23.07.2024

Das Wunderland der Pilze für Einsteiger

Mushroom Fever
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In «Mushroom Fever - Über die Liebe zu Pilzen und wo du sie findest» schreibt Hobbymykologe und Pilz-Influencer Moritz Schmid über seine Leidenschaft zu Pilzen, der heilenden Kraft des Waldes und dem Sammelfieber.

„Anstatt ...

In «Mushroom Fever - Über die Liebe zu Pilzen und wo du sie findest» schreibt Hobbymykologe und Pilz-Influencer Moritz Schmid über seine Leidenschaft zu Pilzen, der heilenden Kraft des Waldes und dem Sammelfieber.

„Anstatt uns als die Krone der Schöpfung zu sehen, sollten wir uns als Teil der Natur begreifen und verstehen, dass wir in einem Netzwerk des Lebens engebettet sind. […] Denn vielleicht sind wir ja doch nicht so ignorant und unwissend, wie es manchmal den Anschein hat. Vielleicht haben wir einfach vergessen, wie man Wunder erkennt.“

Das Buch besticht mit vielen tollen Fotografien und einer modernen Aufmachung. Zugunsten der seitenfüllenden Aufnahmen, war mir die Schriftgröße etwas zu klein geraten; dafür kann sich die Inhaltsmenge sehen lassen. Es ist zwar kein Pilzführer, aber die Hälfte des Buches stellt ausführlich zwanzig Pilze vor. Der Schreibstil ist ungezwungen locker, wobei ein angenehmer Lesefluss entsteht. Der Fokus liegt auf dem Walderlebnis, denn der zweite Schritt, die Zubereitung und Verwendung, kommt leider zu kurz. Ansonsten konnte mich das Buch, mit dieser achtsamen und wertschätzenden Haltung, begeistern. Ich hatte keine Ahnung, wie umfassend und faszinierend das Thema ist, oder wie überraschend wenig erforscht. Bereits die ersten Seiten über den Zusammenhang von Pilzen und dem Ursprung der Erde konnten mich packen. Mit viel Begeisterung schreibt Moritz Schmid über Sporenverteilung, den Wettereinfluss von Pilzen, ihren Jagdinstinkt, ihren magischen Superkräften, die Ethik das Sammelns, Waldbaden und kreative Ideen. „Pilze beflügeln meine Phantasie und sind eine nicht versiegende Quelle der Inspiration. Sie laden zum Spielen ein, zum Ausprobieren zum Kreativwerden.“

Fazit: Titelversprechen erfüllt! Ein Sachbuch, das sehr wertschätzend für Pilze, den Wald und die Natur begeistert, sich aus der Masse hervorhebt und auf unterhaltsame Art grundlegende Aufklärung leistet. Empfehlenswert für Neulinge, die Lust auf ein faszinierendes Waldhobby haben. Pilzführer und Rezepte erfordern weitere Recherchen. Ich vergebe 4,5 Sterne für «Mushroom Fever».

Veröffentlicht am 23.07.2024

Zwei Schwestern und ein Bär, der alles verändert

Cascadia
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Der Roman beginnt mit einem Auszug aus dem bekannten Märchen «Schneeweißchen und Rosenrot» der Brüder Grimm. Dieses Märchen, und die Rolle des Bären darin, mögen Julia Phillips inspiriert haben, als sie ...

Der Roman beginnt mit einem Auszug aus dem bekannten Märchen «Schneeweißchen und Rosenrot» der Brüder Grimm. Dieses Märchen, und die Rolle des Bären darin, mögen Julia Phillips inspiriert haben, als sie die Geschichte von Elena und Sam schrieb, die sich nahe stehen und ganz unterschiedliche Persönlichkeiten haben. Die Schwestern leben im Haus der verstorbenen Großmutter und kümmern sich um ihre kranke Mutter. Schlagen sich mit Dienstleistungsjobs und schlechter Bezahlung durch. Beide träumen von einer besseren Zukunft, in der sie das Haus verkaufen und die Insel verlassen können. Doch es ist ein Neustart in der Warteschleife und der Bär kein Retter, sondern eine symbolische Kraft, die sowohl fasziniert, als auch ängstigt.

In «Cascadia» wird überwiegend Sams Sichtweise in der dritten Person erzählt, die sich zurückhaltend und nachdenklich zeigt, während Elena geheimnisvoller bleibt. Ebenso unterschiedlich reagieren sie auf den Bären, der plötzlich in ihr Leben tritt und eine Bedrohung darstellt, gleichzeitig auch für Veränderung und herausfordernde Konflikte steht. Es geht um Liebe, Moral, Bedingungslosigkeit und Schwesternschaft und es werden einige Fragen aufgeworfen, die nachdenklich machen. Ich mochte die ruhige und doch spannende Erzählweise, die schönen Naturbeschreibungen und die Schwestern, die mir mit dieser Geschichte in Erinnerung bleiben werden.

Veröffentlicht am 18.07.2024

Superlustige Unterhaltung für Groß und Klein

Crazy Family (Band 2) - Die Hackebarts schnappen zu!
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Es handelt sich zwar um einen zweiten Band, aber man muss Teil Eins nicht gelesen haben, um der Handlung folgen zu können.

Die Hackebarts sind ein schräger Haufen, schlittern durch Pleiten, Pech und Pannen, ...

Es handelt sich zwar um einen zweiten Band, aber man muss Teil Eins nicht gelesen haben, um der Handlung folgen zu können.

Die Hackebarts sind ein schräger Haufen, schlittern durch Pleiten, Pech und Pannen, aber machen stets das Beste daraus: die sechsjährige Lulu ist wieder superschlau, der achtjährige Mönkemeyer superkreativ, der elfjährige Zosch ist superschnell im Zocken, die dreizehnjährige Brooklyn supervernetzt, Opa Kuno ist diesmal superengagiert, Mama Adrijana superstark und Papa Walter superverpeilt. Diesmal hat Walter Hackebart ein echtes Schnäppchen gemacht und eigenmächtig eine Bruchbude gekauft. Was wohl der Rest der Familie dazu sagt?

«Crazy Family - Die Hackebarts schnappen zu!» hat ganz viel kindgerechten Humor, liebenswerte Charaktere, Geheimnisse und Spannung, Ideenreichtum, Sprachwitz und eine turbulente Handlung - herrlich überspitzt und auch ein bisschen gesellschaftskritisch, philosophisch und lehrreich. Es eignet sich gut zum Vorlesen, denn kurze Sätze, ein flüssiger Schreibstil und kurze Kapitel machen es möglich. Die Illustrationen von Horst Klein setzten humorvoll noch einen oben drauf. Das gemeinsame Rätseln beim Quizzen bringt richtig Spaß. Mir hat besonders gefallen, wie die Familie miteinander umgeht und das hier jeder seiner Raum zur Verwirklichung erhält. Diese siebenköpfige Familie muss man einfach mögen. Wirklich sehr gute Unterhaltung. Große Leseempfehlung!