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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 18.04.2024

Spiegelndes Liebesdilemma

Alles gut
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Mit diesem Roman wurde ich nicht so richtig warm. Bei mir stellte sich kein Momente ein, wo ich mich auf das Weiterlesen gefreut hätte. Jedenfalls die erste Hälfte erschien mir mühsam, was dann zumindest ...

Mit diesem Roman wurde ich nicht so richtig warm. Bei mir stellte sich kein Momente ein, wo ich mich auf das Weiterlesen gefreut hätte. Jedenfalls die erste Hälfte erschien mir mühsam, was dann zumindest im weiteren Verlauf etwas besser wurde. Ich wollte dann wissen, wie es endet.

Geistreich? Nein. Das kann man von den Dialogen wirklich nicht behaupten. Ich war etwas enttäuscht. Scharf beobachtet sind sie dagegen schon eher. Das oft zwischen den Zeilen, um den eigenen Interpretationsspielraum nicht zu gefährden. Das ist ein Pluspunkt, ebenso wie der ganze tolle Schreibstil und die Ausarbeitung der Figuren. Wobei Jess und Josh überhaupt nicht zusammenpassen und dieser Kontrast schmerzt manchmal sogar. Es sind Gegensätze, dich sich anziehen und dann ausziehen. Eine dialogreiche Liebesgeschichte mit politischen und gesellschaftsrelevanten Themen? Eine ambitionierte Mischung, die ich begrüße. Eine schwarze Frau kämpft für ihre Karriere, Rechte und politische Meinung. Jedoch gab es Situationen, die konnte ich nicht nachvollziehen. Ich könnte mir vorstellen, das ist gar nicht so weit ab von der Realität ist, eine bewusste Provokation, ein fehlerhaftes Aufschichten. Die Sprachlosigkeit in diesem Rahmen war aber mehr als frustrierend. Ein Roman, der definitiv Gesprächsstoff bietet, denn ich aber nur eingeschränkt empfehlen kann. Vergleiche mit «Yellowface» von Rebecca F. Kuang sind unverständlich und lassen einen Marketing-Pusch im Hause Eichborn vermuten. Die können sich das aber auch erlauben.

Veröffentlicht am 18.04.2024

Total genial, witziger Vorlesespaß

Grimmwald: Lasst die Felle fliegen! – Band 2
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Der zweite Band «Lasst die Felle fliegen» von der Grimmwald-Reihe ist wieder herrlich albern, tierisch witzig und ein großer Vorlesespaß. Ich finde, im Klappentext wird fasst schon ein bisschen zu viel ...

Der zweite Band «Lasst die Felle fliegen» von der Grimmwald-Reihe ist wieder herrlich albern, tierisch witzig und ein großer Vorlesespaß. Ich finde, im Klappentext wird fasst schon ein bisschen zu viel verraten, deswegen fasse ich mich kürzer: Diesmal ist der Grimmwald in Gefahr, denn ein schlauer Fuchs hat finstere Pläne. Wenn das nicht neugierig macht.

Toll ist, dass man den ersten Band nicht kennen muss, um mit der Fortsetzung Freude zu haben. Die Hauptfiguren werden anfangs vorgestellt und im ersten Kapitel erfährt man alles wichtige nebenbei. Mit dabei sind natürlich wieder die Fuchsgeschwister Ted und Nancy, die sich im Grimmwald heimisch fühlen und es mit allen Mitteln verteidigen werden. Die Assel Erik Dynamit gibt gewohnt lustige Kommentare und zeigt sich herzzerreißend emotional. Es gibt wieder reichlich lustige Illustrationen, die gerade, weil sie ein bisschen schräg sind, so super passen. Dazu kommen kreative Einfälle und viele Möglichkeiten, die eigenen Vorlesekünste zu zeigen. Da kann ich mich gar nicht entscheiden, was mir am besten gefallen hat. War es die aufdringliche Felipe in ihrem kurzen Auftritt? Oder der stille Abgang von Lady Evelyn Taylor? Das heitere Zwischenspiel? Oder die Offenbarung von der glamourösen Ente Ingrid? Wenn es etwas zu bemängeln gäbe, dann die vielen Namen, die ich irgendwann nur noch abgekürzt habe. Die Geschichte ist spannend, einfallsreich und hat ein tolles Ende. Louie Stowell bietet einfach außergewöhnliche Humor-Unterhaltung für alle, die es gern ein bisschen albern und verrückt mögen.

Veröffentlicht am 18.04.2024

Langweilig und vorhersehbar

Hunting Souls (Bd. 1)
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Die achtzehnjährige Katherine Smythe ist seit einem Autounfall, weder tot noch lebendig. Als reizbare Untote (Zombie als Bezeichnung wäre politisch unkorrekt und beleidigend) fühlt sie sich bei ihren Vampireltern ...

Die achtzehnjährige Katherine Smythe ist seit einem Autounfall, weder tot noch lebendig. Als reizbare Untote (Zombie als Bezeichnung wäre politisch unkorrekt und beleidigend) fühlt sie sich bei ihren Vampireltern und ihrer Schwester und Junghexe Lyn trotzdem wie ein schwarzes Schaf. Der Rest ihrer Patchworkfamilie quillt über vor Liebe und kann mit einem Bestattungsunternehmen die Fassade aufrechterhalten. Als der Nachwuchsjäger Tate Walker mit seiner Familie in die Nachbarschaft zieht, entsteht ein Enemies-to-lovers-Techtelmechtel zwischen Tate und Katherine. Bei Lyn´s Hexenweihe werden sie durch einen Fluch zum unfreiwilligen Traumpaar und müssen alles zusammen machen. Hier ist schon absehbar, worauf das hinauslaufen wird. Viel mehr passiert leider auch nicht, denn die Handlung ist viel zu langatmig, abgesehen von interessanten Momenten, wie dem Halloween-Fest oder kurzen Kampfszenen. Denn die wirklich spannenden Fragen, werden erst in der Fortsetzung geklärt. Der Tod ist eine Art geheimer Freund von Katherine und beauftragt sie mit einem Fall, in dem Tate´s Schwester Isabelle als wichtige Zeugin vielleicht etwas gesehen oder herausgefunden hat, was sie zur Zielscheibe werden ließ. Jedenfalls werden die veraltetere Weltbilder ordentlich durchgeschüttelt und das ist, neben der Romanze, das eigentliche Thema des Romans: Das Umdenken der Hauptfiguren. Es begann so vielversprechend, um sich dann in vielen Klischees und Logikfehlern zu verlieren. Ich könnte mir vorstellen, dass die Fortsetzung wesentlich spannender wird, aber für einen Auftakt ist das wenig verlockend. Der Cliffhanger ist nicht wirklich fies, aber alles, was interessant gewesen wäre, wird auf 2025 verschoben, wenn die Fortsetzung und gleichzeitig das Finale dieses Zweiteilers erscheint.

„Keiner von uns ist unsterblich. Es liegt also an mir, sie zu retten.“ Ein Satz, der Vorfreude weckt, aber diesbezüglich passiert einfach mal gar nichts in diesem Teil. Insgesamt leider vorhersehbar, eintönig und unoriginell. Wer ewige Neckereien, bissige Kommentare und ein gruseliges Setting, mit allem, was man so kennt, sucht, aber auf Spannung und fehlende Nähe zu den Charakteren verzichten kann, der sollte mal reinlesen.

Veröffentlicht am 18.04.2024

Keine harmlose Gute-Nacht-Geschichte für Sechsjährige

Drei Wasserschweine brennen durch
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Es geht um die drei kleinen Capybaras Emmy, Tristan und Raul, die mit vielen anderen Tieren in einem Zoo leben. Sie sind neugierig und möchten wissen, was sich außerhalb ihres Geheges befindet. Deshalb ...

Es geht um die drei kleinen Capybaras Emmy, Tristan und Raul, die mit vielen anderen Tieren in einem Zoo leben. Sie sind neugierig und möchten wissen, was sich außerhalb ihres Geheges befindet. Deshalb ergreifen sie die Chance, ihre Wiese zu verlassen und tauchen in den nächtlich neusten Zootratsch ein. Dabei lernen die drei Wasserschweine andere Zootiere kennen. Als Raul plötzlich vermisst wird, machen sich Emmy und Tristan auf die Suche, ihren Freund zu finden.
Ungezwungen fließt Wissenswertes über die Herkunft der Tiere oder menschliche Verhaltensweisen mit ein. Insgesamt spielen sie aber keine Rolle, denn „Menschen sind rätselhafte Geschöpfe und man weiß nie, was ihnen als Nächstes einfällt.“ Nichtsdestotrotz werden den Tieren in dieser Geschichte menschliche Eigenschaften zugeschrieben, die wie eine Gesellschaftskritik anmutet. Deshalb ist es fragwürdig, ob dieses Buch schon für Sechsjährige geeignet ist. Zudem sind die Kapitel ziemlich lang und es sind verhältnismäßig wenig Illustrationen für ein Vorlesebuch. Als vorlesender Erwachsener ist man gefordert, weil Raben, Esel und Co. in ihrer Aussprache variieren. Das macht der Sprecher Dietmar Bär im Hörbuch ganz ausgezeichnet. Dieses Buch als Gute-Nacht-Geschichte vorzulesen, kann ich allerdings nicht empfehlen. Was niedlich und abenteuerlich beginnt, wandelt sich ab der Hälfte in eine bedrohliche Stimmung, mit unheimlichen Momenten. Die „Bösen“ sind niedliche Tiere, die zum fürchten missgünstig agieren. Es werden Themen, wie Erpressung, Kontrolle und Machtmissbrauch behandelt. Am Ende geht zwar alles gut aus, aber es hinterlässt bei allen Beteiligten einen faden Beigeschmack und reicht nur für drei Sterne.

Veröffentlicht am 18.04.2024

Fantasievoll, abenteuerlich und skurril

Indigo Wild
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Im zweiten Band der «Indigo Wild» Reihe werden Indigos Eltern vermisst. Als Monsterforscher reisen sie um die Welt, um magische Kreaturen vor dem Aussterben zu bewahren. Als die Mondbärin Calisto bei ihrem ...

Im zweiten Band der «Indigo Wild» Reihe werden Indigos Eltern vermisst. Als Monsterforscher reisen sie um die Welt, um magische Kreaturen vor dem Aussterben zu bewahren. Als die Mondbärin Calisto bei ihrem Zuhause auftaucht und von ihrem Verschwinden berichtet, beschließen Indigo und Quick, ihre Eltern zu suchen. Die neugierige Nachbarin Madame Grau und ihr Hund Kieselchen kommen versehentlich mit auf die Reise und so begegnen die Reisenden Gnomen, Riesenpilzen und anderen Seltsamkeiten im Dschungel. Der erste Band muss nicht zwingend bekannt sein, aber dort werden die Charaktere noch etwas eingehender charakterisiert.
Das Hörbuch ergänzt diese fantasievolle Lesung mit Musik und Geräuschen, was zum Mitfiebern einlädt. Es ist ein temporeiches, skurriles und spannenden Hörerlebnis. Die Tatsache, das Quick über Gebärdensprache mit Indigo kommuniziert, ist toll und in Büchern nur selten der Fall. Wer es magisch, ausgefallen und witzig mag, wird «Indigo Wild» mögen.