Spiegelndes Liebesdilemma
Alles gutMit diesem Roman wurde ich nicht so richtig warm. Bei mir stellte sich kein Momente ein, wo ich mich auf das Weiterlesen gefreut hätte. Jedenfalls die erste Hälfte erschien mir mühsam, was dann zumindest ...
Mit diesem Roman wurde ich nicht so richtig warm. Bei mir stellte sich kein Momente ein, wo ich mich auf das Weiterlesen gefreut hätte. Jedenfalls die erste Hälfte erschien mir mühsam, was dann zumindest im weiteren Verlauf etwas besser wurde. Ich wollte dann wissen, wie es endet.
Geistreich? Nein. Das kann man von den Dialogen wirklich nicht behaupten. Ich war etwas enttäuscht. Scharf beobachtet sind sie dagegen schon eher. Das oft zwischen den Zeilen, um den eigenen Interpretationsspielraum nicht zu gefährden. Das ist ein Pluspunkt, ebenso wie der ganze tolle Schreibstil und die Ausarbeitung der Figuren. Wobei Jess und Josh überhaupt nicht zusammenpassen und dieser Kontrast schmerzt manchmal sogar. Es sind Gegensätze, dich sich anziehen und dann ausziehen. Eine dialogreiche Liebesgeschichte mit politischen und gesellschaftsrelevanten Themen? Eine ambitionierte Mischung, die ich begrüße. Eine schwarze Frau kämpft für ihre Karriere, Rechte und politische Meinung. Jedoch gab es Situationen, die konnte ich nicht nachvollziehen. Ich könnte mir vorstellen, das ist gar nicht so weit ab von der Realität ist, eine bewusste Provokation, ein fehlerhaftes Aufschichten. Die Sprachlosigkeit in diesem Rahmen war aber mehr als frustrierend. Ein Roman, der definitiv Gesprächsstoff bietet, denn ich aber nur eingeschränkt empfehlen kann. Vergleiche mit «Yellowface» von Rebecca F. Kuang sind unverständlich und lassen einen Marketing-Pusch im Hause Eichborn vermuten. Die können sich das aber auch erlauben.