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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 11.10.2024

Wildpferd Sky erzählt seine Geschichte

Lauf wie der Wind, Sky!
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«Lauf wie der Wind, Sky» erzählt aus der Perspektive des Wildpferdes Sky und das ist der Aspekt, der mich am meisten beeindruckt hat. Diese Sichtweise ist Roseanne Parry erneut fantastisch gelungen. Sie ...

«Lauf wie der Wind, Sky» erzählt aus der Perspektive des Wildpferdes Sky und das ist der Aspekt, der mich am meisten beeindruckt hat. Diese Sichtweise ist Roseanne Parry erneut fantastisch gelungen. Sie schafft es, die Welt auf eine Art zu sehen, die uns verwehrt bleibt - besonders mit Blick auf uns Menschen. Es wirkt dadurch sehr pur und man kann so richtig eintauchen und sich mitreißen lassen. Roseanne Parry schreibt angenehm und vor allem kindgerecht. Ihre Beschreibungen sind bildgewaltig, ihre Beobachtungen schöne Momentaufnahmen der Natur. Man kann es nicht aus der Hand legen, was es ideal zum Selberlesen macht. Denn Skys persönliche Reise in der Herde ist durchweg spannend. Es geht auch um den Schutz von Pferden und die Bemühungen außergewöhnlicher Menschen, wie Velma Johnson.

Die Schwarz-Weiß-Illustrationen sind großartig und geben der Vielfältigkeit der Geschichte ein Bild von der Schönheit der Mustangs, anderen Tieren und der Natur. Ich habe dieses Buch geliebt und kann es besonders denen empfehlen, die die Reihe «Das geheime Leben der Tiere» mögen, und allen Pferdefans sei es sowieso ans Herz gelegt.

Veröffentlicht am 11.10.2024

Alle haben es auf sie abgesehen und lügen

Letzte Lügen
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Frisch verheiratet verbringen Sara und Will Trent ihre Flitterwochen mitten in den Bergen. Schon immer hat Will davon geträumt, einmal hier zu sein. Die McAlpine Familien-Lodge lädt zu vielen Aktivitäten ...

Frisch verheiratet verbringen Sara und Will Trent ihre Flitterwochen mitten in den Bergen. Schon immer hat Will davon geträumt, einmal hier zu sein. Die McAlpine Familien-Lodge lädt zu vielen Aktivitäten ein und verspricht dem Paar eine romantische Zeit. Will gibt sich als Mechaniker aus, um kein Aufsehen zu erregen, aber als die Managerin Mercy McAlpine brutal ermordet wird, sind die Flitterwochen vorbei.

Das erste Drittel des Buches berichtet von den Geschehnissen, zwölf Stunden vor dem Mord. Beim Lesen wird schnell klar, dass es hier mehrere Verdächtige gibt. Alles haben es auf Mercy abgesehen und sie hatte es schwer. Das größte Motiv ist Geld, denn Mercy blockierte den Verkauf der Familien-Lodge. Für Will ist klar, dass ihr brutaler Ex-Mann Dave der Hauptverdächtige ist, weil er ihn von früher kennt und weiß, wozu er fähig ist.
Es ist ein Cabot Cove Mord und die Zahl der verdächtigen übersichtlich. So gestalten sich auch die Ermittlungen: übersichtlich, strukturiert und detailliert. Es ist, als würde man tatsächlich bei den Befragungen und der Obduktion dabei sein. Denn die Ausführungen reduzieren sich nicht nur auf das Nötigste. Es gibt weitläufige Einblicke in Mercys Leben und die dramatischen Familienstrukturen. Auch Will wird mit der Vergangenheit konfrontiert und häusliche Gewalt, Missbrauch und emotionale Abhängigkeit spielen eine Rolle. Die Auflösung kam unerwartet und hat es in sich. Einerseits waren diese tiefen Einblicke wichtig und interessant, um die Komplexität nachzuvollziehen, jeder Spur musste nachgegangen werden. Anderseits fand ich es zu langatmig und hätte mir einige Kürzungen und einen fesselnderen Schreibstil gewünscht.

Veröffentlicht am 11.10.2024

Hat mich total begeistert

Die Goldene Schreibmaschine
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Der Schreibstil ist angenehm leicht zu lesen, was mit ein Grund sein dürfte, warum ich das Buch kaum aus der Hand legen konnte. Ebenso harmonisch und von seltener Schönheit, sind der erste und letzte Satz, ...

Der Schreibstil ist angenehm leicht zu lesen, was mit ein Grund sein dürfte, warum ich das Buch kaum aus der Hand legen konnte. Ebenso harmonisch und von seltener Schönheit, sind der erste und letzte Satz, die sich schließlich umarmen. Die schönen Beobachtungen und Beschreibungen machen es leicht, sich alles bildhaft vorzustellen und in der Geschichte zu versinken, ohne das es zu ausschweifend wird. Dabei werden auch viele zeitgemäße Themen angesprochen, mit denen sich Kinder gut identifizieren können und die sie mögen. Ich fühlte mich sofort richtig wohl, denn da ist neben der geheimen Bibliothek, die Emily entdeckt, die Anna-Amalia-Bibliothek der Schule, in der Emilys Großmutter Rose arbeitet, oder das schöne Zuhause von Emily und ihren liebevollen Großeltern, die zu jeder Mahlzeit Apfelmus servieren. Es gibt viele liebevolle Kleinigkeiten, die sich auch bei den Figuren wiederfinden, wie der ordnungsliebenden Emily, die ihre Eltern vermisst, und ihren großartigen Freunden, dem Sci-Fi Fan Frederick und der resoluten Charly, die Gefühle schmecken kann. Selbst Dr. Günter Dresskau, ein „Spinner sondergleichen“, Lehrer und ganz gemeiner Schuft hinterlässt einen sehr bleibenden Eindruck.

Emily findet in einem Buch einen goldenen Füllfederhalter, der sich als Schlüssel zu einer magischen Bibliothek herausstellt. Es macht großen Spaß, gemeinsam mit Emily diesen geheimen Ort zu entdecken und oft dachte ich, ob das wohl gut gehen wird, denn die Goldene Schreibmaschine ist ein mächtiges Werkzeug. Was sich für Emily wie der „Schlüssel zum Süßigkeitenladen“ anfühlt, bedeutet unendliche Möglichkeiten, aber was dann passiert, hat mich kalt erwischt. Damit hätte ich nicht gerechnet. Gänsehaut - und auch, wenn das Buch nicht gruselig ist, gibt es da eine Szene, die wird kleine Gruselfans glücklich machen. Diese Achterbahn der Gefühle war wirklich klasse. Mit viel Tiefe und kluger Weisheit verwebt Carsten Henn eine magische Fantasievorstellung, bei der man ins Träumen gerät und präsentiert eine mutige Heldin, die wichtige Lektionen lernt und sich in größter Not auf ihre Freunde verlassen kann, auch wenn ihr ganzen Leben Kopf steht. Es dürfte ein Buch sein, dass Groß und Klein nachhaltig beeindruckt und zu Gesprächen anregt. Ein spannendes Gedankenexperiment über die Macht der Worte und ihre Konsequenzen, eine Hommage an Bücher und ihre Erzählwelten, und eine unvergessliche Geschichte mit starker Botschaft. Ganz wunderbar und sehr empfehlenswert.

Veröffentlicht am 11.10.2024

Hat mich leider enttäuscht

Signum
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Der zweite Teil der Stormland-Reihe knüpft nahtlos an den Vorgänger an. Die Trauerfeier für Astrids Eltern hatte stattgefunden und sie wohnt vorübergehend bei Kim Ribbing, der sein fragwürdiges Projekt ...

Der zweite Teil der Stormland-Reihe knüpft nahtlos an den Vorgänger an. Die Trauerfeier für Astrids Eltern hatte stattgefunden und sie wohnt vorübergehend bei Kim Ribbing, der sein fragwürdiges Projekt umgesetzt und Doktor Rudbeck entführt hat. Das bleibt auch Kim nicht verborgen, die „von Natur aus gerne herumschnüffelte“, und so fangen die Probleme an. Vor allem, weil Doktor Rudbecks Verschwinden nicht unbemerkt bleibt und Ermittlungen nach sich zieht, die Julias Ex-Mann leitet. Ex-Polizistin Julia Malmros befindet sich in einem Auf und Ab der Gefühle mit Kim. Außerdem recherchiert sie im Milieu der "Wahren Schweden", einer rechtsextremen Partei mit Kontakten in die kriminelle Szene.

Der Auftakt der Stormland-Reihe war richtig gut. Dieser Teil kommt mir wie ein schlecht sitzender Lückenbüßer vor. Es kam keine Spannung auf, stattdessen Beziehungsprobleme und moralische Umschwünge; „Türen werden geöffnet und wieder zugeschlagen“. Das wirkt unpassend und es passiert kaum etwas - und das auf fast 500 Seiten. Gefallen hat mir aber der humorvolle Schreibstil. Sehr unterhaltsam waren die Gespräche zwischen Julia und Irma Ryding, die, als resolute Krimiautorin, ein paar gute Ansätze hatte. Zumindest bringt einen die Fortsetzung die Figuren näher, und ich bin trotzdem gespannt auf das Finale. "Dieser verdammte Kim Ribbing!“ Wenn man ohne Erwartungen an den Thriller ohne Thrill geht, ist es trotzdem unterhaltsam, aber ich war enttäuscht.

Veröffentlicht am 09.10.2024

Ein düsterer Fluch

Starling House
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Diese Fantasy-Geschichte erzählt hauptsächlich aus Opals Perspektive sehr eindringlich von einer beginnenden Faszination für das verwunschene Starling Anwesen und allem, was danach geschieht, mit Blick ...

Diese Fantasy-Geschichte erzählt hauptsächlich aus Opals Perspektive sehr eindringlich von einer beginnenden Faszination für das verwunschene Starling Anwesen und allem, was danach geschieht, mit Blick in die Vergangenheit, als sie Arthur Starling kennenlernt, als Haushaltshilfe im Herrenhaus arbeitet und Geheimnisse aufdeckt.
Ich fand es schade, dass, abgesehen von Briefen und gelegentlichen Einblicken in Arthurs Perspektive, die Sichtweise so einseitig blieb. Denn Opal schweift ab, schmückt aus und die Längen waren spürbar. Dabei kam mir zu wenig Stimmung und Atmosphäre auf, weshalb ich mit der Erzählweise nicht warm wurde. Gerade als Opal ihre Stelle antritt und das Haus erkundet, wären mehr Beschreibungen des Hauses eher nach meinem Geschmack gewesen. Mit zunehmender Seitenzahl wird es dann unheimlicher und der Fluch hat es in sich. Der Plot-Twist und die Buchidee waren gut. Ingesamt war es eine spannende und unheimliche Geschichte, die es aber nicht geschafft hat, mich völlig zu begeistern.