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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 11.11.2023

Lebenslektionen einer Optimistin

Was ein gutes Leben ausmacht
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Was sich bereits eindrucksvoll im Klappentext liest, setzt sich im Buch fort. Dr. Gladys McGarey ist eine beeindruckend optimistische und freundliche Person mit einer positiven Lebenseinstellung. Ich ...


Was sich bereits eindrucksvoll im Klappentext liest, setzt sich im Buch fort. Dr. Gladys McGarey ist eine beeindruckend optimistische und freundliche Person mit einer positiven Lebenseinstellung. Ich war angetan von ihrer einfühlsamen und klugen Erzählweise. Dabei sind ihre persönlichen Geschichten aus ihrem Lebensfundus inspirierend, und ich konnte mir bildlich vorstellen, wie sie als Kind von dem Elefanten hochgehoben wurde, als sie noch in Indien lebte, und in ihrem Auto herzlich über eine peinliche Situation lachte, um ihr Schamgefühl zu bewältigen.

Gegliedert ist der Ratgeber in sechs Kapitel, die Erfüllung, Bewegung, Liebe, Gemeinschaftssinn und den positiven Blick auf das Leben umfassen. Die »Geheimnisse« sind im Grunde Lektionen, die gerade in unserer modernen Gesellschaft wieder mehr Beachtung verdienen, um Krankheiten und Einsamkeit vorzubeugen. Dazu gibt es mehrere übersichtliche Kapitel, die auf verschiedene Unterpunkte eingehen und abschließend eine Übung, die letztlich auch als kurze Zusammenfassung dient. Mir hat vor allem der einfache Kapitelaufbau gefallen. Man wird nicht von der Fülle erschlagen und die Dosis ist so bekömmlich, dass man über das Gelesene nachdenken kann. Am Ende lassen sich auch die Zusammenhänge gut erkennen. Das Lesen hat außerdem eine wohltuende und lebensbejahende Wirkung, als würde man seine »liebevollen Großmutter und vertrauensvollen Hausärztin« um Rat fragen.

Insgesamt habe ich Dr. Gladys McGarey warmherzige Worte und anschauliche Fallbeispiele genossen. Dabei sind die Lektionen allgemeingültig und greifen auf alt bewährtes zurück, sodass jeder das Herausgreifen kann, was gerade wichtig ist. Es geht um neue Perspektiven, wenn man sie gerade braucht, und nicht um Smoothie-Rezepturen oder Sportübungen. Dr. Gladys McGarey beschreibt, was Gesundheit für sie bedeutet und begründet ihre Lebenseinstellung anschaulich ausschweifend. Es geht darum, den Menschen als Ganzes zu betrachten, um Heil- und Lernprozesse zu aktivieren, wie in einer Art Arzt-Patienten-Beziehung zu sich selbst. Der Ratgeber ist authentisch geschrieben und enthält bewährte Grundpfeiler des Lebens, die bei der Analyse des eigenen Lebens unterstützen können, das Glück selbst in die Hand zu nehmen.

Veröffentlicht am 28.10.2023

Erstaunliche Fakten aus der Vogelkunde

Die Superkräfte der Vögel
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»Die Vogelguckerin« Silke Hartmann weckt kindliche Begeisterung für Vögel. Insgesamt sechzehn Superkräfte werden näher betrachtet, die sie von anderen Tieren hervorhebt, wie die Fähigkeit zu fliegen, ihre ...

»Die Vogelguckerin« Silke Hartmann weckt kindliche Begeisterung für Vögel. Insgesamt sechzehn Superkräfte werden näher betrachtet, die sie von anderen Tieren hervorhebt, wie die Fähigkeit zu fliegen, ihre melodischen Gesänge, ihr Aussehen, ihre sechs ausgeprägtem Sinne oder auch ihr Sozialverhalten und ihre Intelligenz. Wer sich gefragt hat, warum Vögel uns so faszinieren, findet in diesem handlichen Sachtaschenbuch viele Antworten und wissenschaftliche Fakten. Warum fühlen wir uns Vögel stärker verbunden als anderen Lebewesen, obwohl sie uns evolutionär so fern sind? Der positive Effekt auf uns Menschen ist beeindruckend und erst recht der „Pfeilstorch“. Kein Wunder, wenn man danach die Vögel mit staunenden Augen betrachtet. Jedenfalls ist die Liebe und Begeisterung von Silke Hartmann ansteckend. Sie hilft dabei, der schützenswerten Tierwelt mehr Aufmerksamkeit zu geben. Nach dem Lesen kann ich den Titel des Buches doppelt unterstreichen.

Die tolle Kombination aus einfarbigen Illustrationen von Véro Mischitz und schönen Fotografien werten das Buch zusätzlich auf, und lassen mich problemlos über den „supercoolen“ Schreibstil hinwegsehen, der schließlich locker und modern Wissen bzw. Wissenslücken vermittelt, sodass keine trockene Langeweile aufkommt. Das gelingt auch durch die persönliche Note, die durch die porträtierten Zeichnungen noch hervorgehoben wird. Noch erwähnenswert sind die aufgelisteten Superkräfte in den Klappen hinten und vorne, sowie das Register mit allen erwähnten Vogelarten. Wer gern neugierig durchs Leben geht und sich für Fakten begeistern kann, für den ist das Buch besonders empfehlenswert.

Veröffentlicht am 17.10.2023

Große Bilderbuchkunst

Die graue Stadt
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Als Robin nach dem Umzug zum ersten Mal die Stadt erkundet, fällt ihr etwas Merkwürdiges auf: es fehlt an Farben und alles ist grau, in allen erdenklichen Nuancen. In der Schule lernt sie Alani kennen, ...


Als Robin nach dem Umzug zum ersten Mal die Stadt erkundet, fällt ihr etwas Merkwürdiges auf: es fehlt an Farben und alles ist grau, in allen erdenklichen Nuancen. In der Schule lernt sie Alani kennen, der es ebenso bunt und vielfältig liebt, wie sie. Doch die beängstigende graue Ordnung setzt Anpassung und Disziplin durch. Robin möchte jedoch herausfinden, warum alles grau ist und kommt einem Geheimnis auf die Spur.

Die arbeitsintensiven Illustrationen und die aufwendige Buchgestaltung sind sehr eindrucksvoll. Das ein oder andere seitenfüllende Bild könnte man gut und gern auch an die Wand hängen. Der Titel des Buches ist jedenfalls Programm in dieser grauen Stadt, die einem historischen Schwarz-Weiß-Film entsprungen scheint. Gezielt gesetzte Farbtupfer ziehen rebellisch den Blick auf sich, wie Robins knallgelbe Regenjacke. Man entdeckt so viele Details in diesen realistisch anmutenden Darstellungen und spürt die Bedrückung der grauen Häuser, grauen Autos und grauer Bekleidung, sodass jede kleine Buntheit Freude und Hoffnung versprüht. Die Farben stehen für Vielfalt, Kultur und Schaffensfreude. Alles verboten in der grauen Stadt. Aber nicht jeder hält sich daran. Gemeinsam mit Robin und ihrem Kater finden wir Verbündete, entdecken Bücher, ein buntes Naturereignis und finden heraus, was hinter der Mauern der Grauwerke vor sich geht.

Torben Kuhlmann begeisterte mich bereits mit seiner Mäuse-Reihe und auch, wenn die "Die graue Stadt" für mich nicht an die tierischen Abenteuer-Bände herankommt, besitzt das Buch viel Tiefe und Aussagekraft, und erzählt von Konformität und trüber Fantasielosigkeit, aber auch von Vielfältigkeit, Selbstbestimmung und vom Mut des Widerstands. Wunderbar zum Vorlesen und für große Bilderbuch-Liebhaber.

Veröffentlicht am 17.10.2023

Kindgerecht, originell und unterhaltsam

Henry Kolonko und die Sache mit dem Finden
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"Henry Kolonko und die Sache mit dem Finden“ erzählt von einem Jungen namens Henry, der leidenschaftlich Fundstücke sammelt. Verlorene Gegenstände oder Flugblätter über vermisste Tiere schmücke seine ...


"Henry Kolonko und die Sache mit dem Finden“ erzählt von einem Jungen namens Henry, der leidenschaftlich Fundstücke sammelt. Verlorene Gegenstände oder Flugblätter über vermisste Tiere schmücke seine Pinnwand. Henry versucht die Fundstücke ihren Besitzern zurückzugeben. Dies tut er für gewöhnlich gern allein und anonym, um danach mit einem warmen Gefühl im Bauch in seinem oranges Notizbuch ein Häkchen zu machen. Als die quirlige Pippa in Henrys Haus einzieht, ändert sich alles. Denn Henry hat etwas Wichtiges verloren, von dem er gar nicht bemerkt hat, dass er auf der Suche danach war.

Die Charaktere sind liebenswert und einfühlsam dargestellt. Pippas freudige und optimistische Art lockt Henry aus der Reserve und das bringt Schwung in die Geschichte. Gleichzeit ist sie fasziniert von Henrys guten Absichten, anderen Menschen eine Freude zu machen und unterstützt ihn, in seinem Vorhaben, bis sie auch mal etwas anders unternehmen möchte, aber Henry nicht. Warum ist ihm das Finden so wichtig? Es ist eine humorvolle und rätselhafte Geschichte, die viel tiefgründiger ist, als es auf den ersten Blick scheint. Offenkundig geht es um Freundschaft, aber auch um Verlust und Veränderung. Es gibt einige Anregungen, die zum Nachdenken und gemeinsamen Gesprächen einladen. Das macht die Stärke dieses Buches aus, welches ein ernstes Thema kindgerecht, originell und unterhaltsam präsentiert.

Veröffentlicht am 17.10.2023

Hörbuch-Empfehlung zu Halloween

Das Vampirtier und die Sache mit den Tomaten
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Dieses witzige Hörbuch hält eine Gruselgeschichte zu Halloween bereit, in der es um ein Mädchen geht, das sich sehnlichst einen Hund wünscht, ein geheimnisvolles Vampiertier und eine unfreundliche Nachbarin ...


Dieses witzige Hörbuch hält eine Gruselgeschichte zu Halloween bereit, in der es um ein Mädchen geht, das sich sehnlichst einen Hund wünscht, ein geheimnisvolles Vampiertier und eine unfreundliche Nachbarin mit Monster-Tomaten.

In einundzwanzig Kapiteln erzählt Lotte Schweizer von Emma. Emma lebte bisher allein mit ihrem Vater in einer kleinen Wohnung und wünscht sich nichts mehr als einen Hund. Aufgrund einer Notsituation zieht nun Papas neue Freundin mit ihren beiden Söhnen ein - plötzlich hat Emma zwei Brüder. Als sie erfährt, dass sie auch Hunde mögen, wittert sie ihre Chance. Könnten sie gemeinsam ihren Vater endlich überzeugen? Ihre neue Familie zeigt sich begeistert, doch ein Hund aus dem Tierschutz soll es sein. Völlig unkompliziert kommt der rumänische Vierbeiner eines nachts mit der Post und ist ganz anders, als erwartet.

Die Handlung ist kurzweilig, lässig und soll in erster Linie Spaß machen. Dementsprechend ist das Erzähltempo flott und lädt zum Weiterhören ein. Die kurzerhand zusammengeführte Patchworkfamilie und die Erfüllung des Hundeswunsches bietet lediglich einen Ausgangspunkt für den weiteren, spannenderen Handlungsverlauf, aber immer wieder wird der Zusammenhalt der Patchworkfamilie deutlich. Der angenehme Gruselfaktor ist absolut kindgerecht und stimmungsvoll. Hier überzeugen die verrückten Situationen und der gute Ausgang der Geschichte, der sich selbst nicht so ernst nimmt.

Gelesen wird das Hörbuch von Katharina Thalbach, die sich als grandiose Wahl entpuppt, als der mysteriöse transsilvanische Graf seinen Auftritt hat. Insgesamt liest Katharina Thalbach sehr lebendig, setzt die richtigen Akzente und man hört einfach gerne zu.