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Veröffentlicht am 12.09.2021

Motivation für die Morgenroutine

Power Hour
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Das Versprechen der „Power Hour“: investiere nur eine Stunde des Tages in dich selbst und du wirst Erstaunliches erreichen. Die Autorin Adrienne Herbert motiviert andere Menschen leidenschaftlich über ...

Das Versprechen der „Power Hour“: investiere nur eine Stunde des Tages in dich selbst und du wirst Erstaunliches erreichen. Die Autorin Adrienne Herbert motiviert andere Menschen leidenschaftlich über verschiedene Medien, sich selbst zu verwirklichen, und ihre Motivation ist auch in diesem Buch spürbar ansteckend. Sie zeigt unterschiedliche Herangehensweisen, um sich über die persönlichen Ziele klar zu werden und in die Umsetzung zu kommen. Themen wie Routine, Selbstvertrauen, Bewegung, Schlaf und Unterstützung spielen eine tragende Rolle und werden kapitelweise ausführlich behandelt. Die Themen Bewegung und Schlaf haben mir dabei am besten gefallen, weil hier mehr Veränderungspotenzial steckt, als man zuerst meinen mag und die Autorin das gut transportiert hat.
Beginnend mit den Worten „Werde die Person, die du schon immer sein wolltest“ wirkt der Klappentext klischeehaft und unerreichbar. Tatsächlich schreibt die Autorin aber so authentisch, motivierend, humorvoll und ansprechend, dass man merkt, sie ist wirklich davon überzeugt, diese Veränderung in ihren Leserinnen bewirken zu können. Ich verstehe dieses Buch allerdings vorwiegend als einer Sammlung von Informationen aus empfehlenswerten Publikationen und vieles davon war mir bereits bekannt. Außerdem nutzt die Autorin das Buch auch mehrfach für ihr eigenes Marketing, was mich irgendwann gestört hat, weil es oft wiederholt wird. Daher hätte ich mir anschaulichere Beispiele und mehr praktische Tipps gewünscht, die im letzen Kapitel einfach zu kurz kamen. Es werden vorwiegend prominente Beispiele herangezogen, was auch nachvollziehbar ist, aber eine Distanz schafft, bei der man sich von den Erfolgsgeschichten nicht wirklich angesprochen fühlte. Die Komplexität und Unplanbarkeit des vielschichtigen Lebens gerät dabei etwas in den Hintergrund.

Die Message von „Power Hour“ finde ich gut und es gibt viel Wissen, dass einen nachhaltigen Effekt erzielen kann, sollte man nach dem Lesen auch tatsächlich ins Tun kommen. Der Untertitel „Wenig ändern, alles erreichen“ ist allerdings zu schön, um wahr zu sein. Leider konnte mich letztlich die Umsetzung nicht ganz überzeugen, weil ich mir einfach neue Ideen, Lösungsvorschläge, mehr Individualität und Kreativität gewünscht hätte. Die „Power Hour“ ähnelt dem Prinzip von „Miracle Morning“, einem Ratgeber von Hal Elrod und bietet damit ein Pendant für die weibliche Leserschaft, vor allem als selbstverwirklichender Einstieg in die Selbsthilfeliteratur.

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Veröffentlicht am 17.06.2021

Künstlerische Grusel-Effekte

Die Nacht der Acht
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Der Prolog des Buches lässt einen bereits an den Zeilen kleben. Die Kapitel sind kurz, der Schreibstil hält sich nicht mit Nebensächlichkeiten auf. Man fliegt nur so über die Seiten - von einem Cliffhanger ...

Der Prolog des Buches lässt einen bereits an den Zeilen kleben. Die Kapitel sind kurz, der Schreibstil hält sich nicht mit Nebensächlichkeiten auf. Man fliegt nur so über die Seiten - von einem Cliffhanger zum nächsten. Es liest sich wie eine Hommage an eine Vielzahl von Filmen und Romanen des Horrorgenres: namenhafte Persönlichkeiten wie Stephen King und Tarantino und bekannte Gestalten finden Erwähnung - Fans des Ungewissen kommen durchaus auf ihre Kosten, wenn sie das Buch zur späten Stunden unter der Bettdecke verschlingen sollten. Dabei ist es eine Gratwanderung der Altersempfehlung für Jugendliche angemessen und realistisch zu bleiben, dabei Charakterentwicklung und Anspruch nicht völlig aus den Augen zu verlieren. Hier hat die Geschichte leider erhebliche Schwächen.
Das Versprechen, eines „gruselig-spannenden Horrorthrillers, der bis zur letzten Seite atemlos macht“, wurde leider nicht gehalten. Die Geschichte verliert an Fahrt, die Auflösung zieht sich hin. Überraschende Wendungen verpuffen und das Spiel mit der Ungewissheit ist irgendwann ausgereizt. Die Erzählperspektive lässt wenig persönlichen Bezug zu. Auf das wesentliche fokussiert, werden die Jugendlichen vorgestellt, die sich zwar in Persönlichkeit und äußerer Erscheinung etwas unterscheiden, es aber beinahe unerheblich ist, ob man sich die Namen gemerkt hat, oder nicht. Sich als Leser in exzentrische Kunststudenten einzufühlen, stellt sich als Schwierigkeit heraus.

Philip Le Roy hat dieses Buch für junge Horrorfans geschrieben, wirkt aber zu bemüht darin, alles unterzubringen, was Rang und Namen hat: von Aliens bis paranormalen Phänomenen ist alles dabei. So bietet er aber vielleicht Einsteigern eine Möglichkeit auf dem Gebiet der Angst neue Erfahrungen zu machen.

Fazit: Jede Menge Klischees und Cliffhanger, in Anlehnung an Filme und Literatur des Horrorgenres - handwerklich hoch konstruierter Spannungselemente, fernab der bekannten Realität, für den Gänsehaut-Effekt und damit gruselige Genreliteratur für Kinder ab 14. Wer gern einfach gestrickte Horrorfilme mit jugendlichen Protagonisten guckt, die in erste Linie auf den Gruselfaktor abzielen, wird mit diesem Buch wohlmöglich Spaß haben und findet inspirierendes Material für schlaflose Nächte.

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Veröffentlicht am 23.02.2020

Kurze Texte über die Ansichten einer Katze

Kater Liam
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„Kater Liam - Ansichten eines Felltieres“ ist eine illustrierte Textsammlung von Jutta Bauer und erschien 2020 im Carl Hanser Verlag.

Das kleine Büchlein beinhaltet auf jeder Seite einen kurzen Text, ...

„Kater Liam - Ansichten eines Felltieres“ ist eine illustrierte Textsammlung von Jutta Bauer und erschien 2020 im Carl Hanser Verlag.

Das kleine Büchlein beinhaltet auf jeder Seite einen kurzen Text, der unter einem bestimmten Motto steht und mit passenden Illustrationen ergänzt wird. Die kurzen Texte sollen die Ansichten von Kater Liam zu bestimmten Themen repräsentieren.

Letztlich ist es ein Werk über das Verhalten einer Katze und der Versuch eines Menschen, dieses Verhalten zu interpretieren. Dabei verfolgt die Autorin nicht konsequent einen roten Faden. Während Liam die Worte „Zeitung“ und „Wasserhahn“ nicht geläufig sind, stellt er am Zaun wissenschaftliche Studien über das Verhalten der Menschen auf und wird nicht müde zu betonen, dass er sich viel mit Menschen im Allgemeinen beschäftigt.

Der Leser entwickelt aufgrund der Gestaltung und Kürze des Buches keinen emotionalen Bezug zu Liam, was der Grund sein könnte, warum das Buch auf mich wirkt, wie ein gedankliches Puzzlespiel aus belanglosen Textschnippseln.

Ich würde dieses Buch erwachsenen Fans der Autorin empfehlen, denn im Großen und Ganzen ist es eine besondere Widmung an Kater Liam, gespickt mit künstlerischen Werken, die für sich selbst stehen.

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Veröffentlicht am 05.08.2024

Spürbar erdrückend

Glück
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Marie-Claire verzaubert mit ihrer Stimme im Radio und ihr Kinderwunsch ist unermesslich groß. So sehr, dass sich ihr Leben wie eine einzige Lehrstelle anfühlt. Als sie eines morgens aufwacht, fühlt sich ...

Marie-Claire verzaubert mit ihrer Stimme im Radio und ihr Kinderwunsch ist unermesslich groß. So sehr, dass sich ihr Leben wie eine einzige Lehrstelle anfühlt. Als sie eines morgens aufwacht, fühlt sich sich dennoch wohl in ihrer Haut - wie eine Fruchtbarkeitsgöttin, die allen Männern, die mit ihr zusammen waren, mit der späteren Partnerin eine Vaterschaft bescherte.
Die Senatorin Anahita, die sich akribisch auf Interviews vorbereitet und sich sich als kinderloser Single vor der Frage über die Familie fürchtet. Es sagt niemand etwas dazu, aber die Gedanken lassen Anahita nicht zur Ruhe kommen.

Der Druck, der auf diesen Frauen lastet, ist beim Lesen spürbar erdrückend. Sie hinterfragen sich in Dauerschleife, während das zermürbende Gedankenkarussel um Kinderwunsch, fehlender Familie, dem Älter werden, Perfektion oder dem Hadern mit den eigenen Entscheidungen und dem Selbstwert niemals stillzustehen scheint. Bei Marie-Claire gab es Momente, da musste ich schmunzeln, aber insgesamt blieben mir die Figuren fremd. Es fand schier keine Entwicklung statt. Viele Ansätze haben durchaus ihre Berechtigung und waren interessant, während der Schreibstil hochwertig durch das Buch führt, aber ich wurde nicht mitgerissen und empfand den Roman ermüdend langatmig.

Veröffentlicht am 18.04.2024

Langweilig und vorhersehbar

Hunting Souls (Bd. 1)
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Die achtzehnjährige Katherine Smythe ist seit einem Autounfall, weder tot noch lebendig. Als reizbare Untote (Zombie als Bezeichnung wäre politisch unkorrekt und beleidigend) fühlt sie sich bei ihren Vampireltern ...

Die achtzehnjährige Katherine Smythe ist seit einem Autounfall, weder tot noch lebendig. Als reizbare Untote (Zombie als Bezeichnung wäre politisch unkorrekt und beleidigend) fühlt sie sich bei ihren Vampireltern und ihrer Schwester und Junghexe Lyn trotzdem wie ein schwarzes Schaf. Der Rest ihrer Patchworkfamilie quillt über vor Liebe und kann mit einem Bestattungsunternehmen die Fassade aufrechterhalten. Als der Nachwuchsjäger Tate Walker mit seiner Familie in die Nachbarschaft zieht, entsteht ein Enemies-to-lovers-Techtelmechtel zwischen Tate und Katherine. Bei Lyn´s Hexenweihe werden sie durch einen Fluch zum unfreiwilligen Traumpaar und müssen alles zusammen machen. Hier ist schon absehbar, worauf das hinauslaufen wird. Viel mehr passiert leider auch nicht, denn die Handlung ist viel zu langatmig, abgesehen von interessanten Momenten, wie dem Halloween-Fest oder kurzen Kampfszenen. Denn die wirklich spannenden Fragen, werden erst in der Fortsetzung geklärt. Der Tod ist eine Art geheimer Freund von Katherine und beauftragt sie mit einem Fall, in dem Tate´s Schwester Isabelle als wichtige Zeugin vielleicht etwas gesehen oder herausgefunden hat, was sie zur Zielscheibe werden ließ. Jedenfalls werden die veraltetere Weltbilder ordentlich durchgeschüttelt und das ist, neben der Romanze, das eigentliche Thema des Romans: Das Umdenken der Hauptfiguren. Es begann so vielversprechend, um sich dann in vielen Klischees und Logikfehlern zu verlieren. Ich könnte mir vorstellen, dass die Fortsetzung wesentlich spannender wird, aber für einen Auftakt ist das wenig verlockend. Der Cliffhanger ist nicht wirklich fies, aber alles, was interessant gewesen wäre, wird auf 2025 verschoben, wenn die Fortsetzung und gleichzeitig das Finale dieses Zweiteilers erscheint.

„Keiner von uns ist unsterblich. Es liegt also an mir, sie zu retten.“ Ein Satz, der Vorfreude weckt, aber diesbezüglich passiert einfach mal gar nichts in diesem Teil. Insgesamt leider vorhersehbar, eintönig und unoriginell. Wer ewige Neckereien, bissige Kommentare und ein gruseliges Setting, mit allem, was man so kennt, sucht, aber auf Spannung und fehlende Nähe zu den Charakteren verzichten kann, der sollte mal reinlesen.