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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 12.12.2023

Keine Erzählmagie

Book Lovers - Die Liebe steckt zwischen den Zeilen
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Nora macht mit ihrer schwangeren Schwester Libby einen Sommerurlaub in der Kleinstadt Sunshine Falls, dem Schauplatz von Libbys Lieblingsromanen. So fängt die Geschichte an. Libby möchte ihre große Schwester ...

Nora macht mit ihrer schwangeren Schwester Libby einen Sommerurlaub in der Kleinstadt Sunshine Falls, dem Schauplatz von Libbys Lieblingsromanen. So fängt die Geschichte an. Libby möchte ihre große Schwester am liebsten verkuppeln, aber Nora hadert mit der Liebe, nachdem sie erleben musste, wie sehr ihre Mutter unter gebrochenem Herzen litt. Happy End? Vielleicht für ihre kleine Schwester, aber nicht für sie. Nora konzentriert sich lieber auf ihren Job als Literaturagentin in New York. Zufällig trifft sie in dieser Idylle auf den Lektor Charlie. Beide kennen sich und sind nicht im Guten auseinander gegangen.

Die ersten Kapitel entsprechen dem, was man sich erhoffen könnte: Witz, Charme, Einfallsreichtum, ein gelungener Schlagabtausch und natürliche einige Anspielungen auf Bücher und ein verträumter Buchladen in einem idyllisches Städtchen. Leider konnte mich der weitere Verlauf nicht mehr so begeistern. Die Handlung plätschert vor sich hin, abgesehen von kleinen Wendungen ist alles vorhersehbar und mitunter auch langatmig. Seit ihre Mutter gestorben ist, hat Nora großes Pflichtbewusstsein für ihre kleine Schwester entwickelt. Ihre Schwestern-Beziehung nimmt also, als Teil von Noras Charakterentwicklung, einen großen Raum ein. Auf der anderen Seite geht es um die sich entwickelnde Liebesbeziehung zu Charlie, sowie ihre persönliche Entwicklung und Karriere. Alles wird nur aus Noras Perspektive geschildert. Vielleicht ein Grund dafür, warum Charlie so eindimensional bleibt. Durchzuhalten, hat sich zumindest gelohnt, denn das Ende ist (kitschig) schön und macht etwas versöhnlich. Aber es fehlt an Details, an inspirierenden Charakteren und einer atmosphärischen Stimmung, Glaubwürdigkeit und Esprit. Dass Buch zu lesen, machte mir in vielen Punkten keinen Spaß. Wahrscheinlich einfach nicht das Richtige für mich. Wer sich ohne tiefere Erzählmagie berauschen lassen möchte, für den ist "Book Lover" vielleicht etwas.

Veröffentlicht am 26.02.2023

Keine Leseempfehlung

Northern Spy – Die Jagd
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Tessa ist Produzentin bei BBC­ in Belfast und lebt mit ihrem sechs Monate alten Sohn Finn in einem abgelegenem Haus. Nordirland ist erneut in einer Phase des Konflikts. „Die meisten Katholiken wollten ...

Tessa ist Produzentin bei BBC­ in Belfast und lebt mit ihrem sechs Monate alten Sohn Finn in einem abgelegenem Haus. Nordirland ist erneut in einer Phase des Konflikts. „Die meisten Katholiken wollten immer noch ein vereinigtes Irland, die meisten Protestanten wollten Teil des Vereinigten König­reichs bleiben.“ Proteste, Unruhen, Bombenanschläge und Entführungen erschüttern das Land. Als Tessa ihre Schwester Marian in den Nachrichten sieht, wie sie mit zwei Männern bewaffnet eine Tankstelle überfällt, versteht sie die Welt nicht mehr, denn die IRA hat sich dazu bekannt. Aber Marian ist doch niemals ein Mitglied der IRA! Tessa ist verzweifelt und befürchtet, ihre Schwester vielleicht nie wieder zu sehen.

Meine Meinung:
Northern Spy zeigt, wie schockierend es sein kann, wenn man erfährt, dass die eigene Schwester, sich der fanatischen IRA angeschlossen hat und was es heißt, in diesen Zeiten der Aufruhe ein Kind zu haben. Erzählt wird allein aus Tessas Perspektive, deren Gedanken oft nur um ihren Sohn kreisen. Diese persönlichen Ausschweifungen und ihre Figur-Entwicklung ist stark von der Beziehung zu ihrer Schwester und deren Entscheidungen geprägt. Vielleicht ist das der Grund, weshalb es der Geschichte an Spannung fehlt. Einblicke in die Perspektive ihrer Schwester wären deutlich spannender gewesen und hätten für Abwechslung gesorgt. Gründe für den Beitritt in die IRA werden jedoch nachvollziehbar geschildert, aber die Einblicke in die IRA blieben leider oberflächlich. Wie der Buchtitel schon verrät, geht es um Spionage. Mehr werde ich aber nicht verraten. Die Handlung verläuft jedenfalls sehr geradlinig und wenigstens wird es zum Ende etwas spannender, für alle, die drangeblieben sind, aber eine Empfehlung würde ich nicht aussprechen.

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