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Veröffentlicht am 30.06.2021

Machtspiele, Intrigen und jede Menge Leidenschaft

IMPERIAL - Wildest Dreams 1
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Mit Imperial - Wildest Dreams erscheint der Auftaktband aus Maddie Sage's neuer romantischen Buchreihe.

Gemeinsam mit Protagonistin Lauren und ihrer besten Freundin Jane verschlägt es uns an den königlichen ...

Mit Imperial - Wildest Dreams erscheint der Auftaktband aus Maddie Sage's neuer romantischen Buchreihe.

Gemeinsam mit Protagonistin Lauren und ihrer besten Freundin Jane verschlägt es uns an den königlichen Palast von Wittles Cay Island, wo der König mit seiner Familie residiert. Dort soll für die beiden nun ihr lukratives Jahrespraktikum beginnen, das heißt, sie werden ein Jahr lang im Schloss wohnen und arbeiten.
Lauren sieht dieser neuen Zeit jedoch mit gemischten Gefühlen entgegen. Nachdem ihr Vater vor beinahe vier Jahren spurlos verschwand, fällt ihr der Abschied von Mutter und Schwester ganz besonders schwer, aber sie braucht dieses Praktikum, um endlich ihr Studium finanzieren zu können. Aber der Einstieg in ihr neues Leben ist alles andere als einfach. Während Jane hauptsächlich ihrem feierwütigen Naturell folgt, stolpert Lauren über ein Problem, dass ihren Aufenthalt zur wahren Herausforderung machen wird. Dieses Problem heißt Prinz Alexander und ist mit seinem Charme und den Augen, in denen man sich verlieren kann, nur schwer abzuschütteln.

Wider Willen entwickeln sich zwischen den Beiden Gefühle, die alles auf den Kopf stellen und ohne es zu ahnen, werden Alex und Lauren zur Zielscheibe mächtiger Gegenspieler.

Ob die Beiden zueinander finden, könnt ihr dann ab dem 14.07.2021 selbst herausfinden!

Da der Klappentext für mich sehr vielversprechend klang, habe ich das Buch mit entsprechender Neugierde angefangen und muss sagen, ich wurde nicht enntäuscht. Die Handlung schreitet zügig voran, sodass sich schon früh ein gewisser Grad an Spannung aufbaut. Langeweile kann man hier also ganz schnell bei Seite schieben.

Der Schreibstil ist flüssig und angenehm zu lesen und die Beschreibung der Handlungsorte (hauptsächlich Schloss und Umgebung) lassen ein traumhaftes Bild vor Augen entstehen. Mir hat ebenfalls gefallen, wie die Autorin die Gefühle ihrer ProtagonistInnen nachvollziehbar dargestellt und die zwischenmenschlichen Konflikte ausgearbeitet hat. So fiel es mir leicht, Zugang zu den Charakteren zu finden.

Besonders Lauren und Alex, die wir durch die wechselnde Erzählperspektive noch besser kennenlernen können, haben mir gut gefallen. Lauren ist mir als authentischer, freundlicher und auch etwas chaotischer Charakter begegnet, der durchaus seine Ecken und Kanten hat. Es ist leicht sie gern zu haben.
Bei Alex war es besonders spannend sein wahres Ich besser zu ergründen. Es ist beinahe traurig, wie wenig er das nach Außen hin teilen kann. Es widerspricht in jeder Hinsicht dem draufgängerischen Frauenheld-Klischee, das die Öffentlichkeit aus ihm gemacht hat. So sind die Szenen, in denen man mehr von diesem "wahren" Alex erlebt richtige kleine Schätze.

"Wildest Dreams" hat den "typischen" Charakter eines Einstiegsbands. Man lernt den ersten Schwung wichtiger Figuren kennen, ihre Interessen und Hintergründe, sowie Ziele. Auch die Beziehung zwischen Alex und Lauren bekommt hier genügend Zeit, um sich zu entwickeln. Überrascht hat mich aber, dass sich hinter diesem zurückhaltenden Cover eine solche Spannung versteckt. Neben den sehr leidenschaftlichen und romantischen Momenten, zeigen sich immer wieder Situationen, die eine gewisse Gefahr mit sich bringen. Da war die Anspannung der ProtagonistInnen sehr spürbar und ist direkt auf mich übergegangen. Nach diesem wirklich fiesen Cliffhanger am Ende kann ich es kaum erwarten Teil 2 in die Finger zu bekommen. Da werde ich mich also in Geduld üben müssen.

Bis dahin kann ich für "Imperial - Wildest Dreams" eine überzeugte Lesempfehlung aussprechen. Die Reihe hat zweifellos viel Potential.

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Veröffentlicht am 30.06.2021

Eine schöne Liebesgeschichte à la friends-to-lovers!

Game on - Chancenlos
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Der zweite Teil der Game On-Reihe von Kristen Callihan knüpft locker an die Ereignisse des ersten Teils an und erzählt die Geschichte von Gray und Ivy. (Alle Teile können unabhängig voneinander gelesen ...

Der zweite Teil der Game On-Reihe von Kristen Callihan knüpft locker an die Ereignisse des ersten Teils an und erzählt die Geschichte von Gray und Ivy. (Alle Teile können unabhängig voneinander gelesen werden.)

Als Ivy erfährt, dass Ihr Vater ihren geliebten, rosafarbenen Fiat an den Footballstar Gray Grayson verliehen hat, ist sie erstmal gar nicht begeistert. Eine nette Droh-SMS ist daher mehr als angebracht, denkt sich Ivy, um den Sportler daran zu erinnern, was er zu erwarten hat, wenn sie ihr Auto nicht in tadellosem Zustand zurückbekommt. Aber bei einer SMS bleibt es nicht. Ohne sich jemals gesehen (oder gegoogelt) zu haben und durch einen ganzen Ozean voneinander getrennt, entwickelt sich zwischen den Beiden schnell eine innige Freundschaft. Womit jedoch keiner der beiden gerechnet hat, ist die starke Anziehungskraft, die zwischen ihnen entsteht, kaum dass sie sich zum ersten Mal gegenüber stehen. Und weder Gray, der noch nie in seinem Leben ernsthafte Gefühle für eine Frau entwickelt hat, noch Ivy, die ganz andere Pläne für ihre Zukunft hat, als eine Beziehung einzugehen, möchte diese wertvolle Freundschaft durch unangebrachte Gefühle in Gefahr bringen. Da sind Probleme vorprogrammiert!

Alles in allem hat mich diese Fortsetzung noch etwas mehr abholen können, als der erste Teil. Es fällt unglaublich leicht Gray und Ivy ins Herz zu schließen, weil beide für sich schon sehr sympathisch sind. Besonders gefallen haben mir auch die kleineren und größeren Markel ihrer Charaktere, frei nach dem Motto "weniger Klischee, mehr menschlicher Individualismus". So ist Gray gerade nicht der Klischee beahftete Football-Gott, sondern überrascht den Leser mit einer unverhofften Vielschichtigkeit und hat dabei noch absolutes Book-Boyfriend-Potential.

Ivy hingegen ist eine selbstbewusste, schlagfertige junge Frau, die noch nicht ganz den Durchblick hat, was sie mit ihrer Zukunft anstellen will und sich hie und da trotzallem von ihren Unsicherheiten leiten lässt. Sie ist ganz und gar nicht perfekt und gerade das macht sie authentisch und auch sympathisch.

Der Einstieg in die Geschichte war mal was anderes, weil man zunächst nur die SMS zwischen Ivy und Gray zu lesen bekommt. Die Sympathie zwischen ihnen war gleich spürbar, allerdings waren die Unterhaltungen für meinen Geschmack zeitweise etwas zu oberflächlich, um die Innigkeit der Freundschaft gleich als diese wahrzunehmen. Dieser Punkt kam dann für mich erst, bei ihrer ersten Begegnung. Dieses Gefühl des "sich ewig Kennens obwohl man sich nie getroffen hat", ist sofort auf mich übergesprungen.

Der "Friends-to-Lovers" Ansatz hat viel dazu beigetragen, dass die Geschichte an Tiefgang gewonnen hat. Das war zur Abwechslung kein Kennenlernen, bei dem die Protagonisten von der gegenseitigen Anziehung umgehauen werden, sondern alles basiert auf dem vertrauten Umgang miteinander und der Vertrauensbasis, die sie sich bereits aufgebaut hatten, bevor sie sich begegnet waren. Man konnte also richtig mitfiebern, während sich jeder für sich langsam eingestehen musste, dass die Gefühle für den jeweils anderen, mehr als nur freundschaftliche Zuneigung bedeuten.

Neben den kitschi-kitschi-Gänsehaut-Momenten hat es aber auch überraschend ernsthafte und tiefgründige Szenen gegeben, die ich so in der Geschichte nicht erwartet hatte.

Unterm Strich ist "Chancenlos" ein toller Liebesroman, der vorallem mit seinem locker-leichtem Schreibstiel und einer wundervollen Auswahl liebenswerter, aufregender Charaktere zum Tagträumen einlädt

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Veröffentlicht am 30.06.2021

Ein Buch, das den Blick auf das introvertiert-sein nachhaltig verändert! Mehr Menschen sollten das Lesen.

Still
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Susan Cain hat ein Buch geschrieben, das mir sehr im Gedächtnis geblieben ist.

Gelesen habe ich es auf die Empfehlung einer Freundin hin. Ich muss ehrlich zugeben, dass ich es im Buchladen nicht führ ...

Susan Cain hat ein Buch geschrieben, das mir sehr im Gedächtnis geblieben ist.

Gelesen habe ich es auf die Empfehlung einer Freundin hin. Ich muss ehrlich zugeben, dass ich es im Buchladen nicht führ mich ausgewählt hätte, daher bin ich umso glücklicher, dass ich der Empfehlung gefolgt bin, denn Quiet hat mich total begeistert.

Der Grund dafür lag nicht am Cover (obwohl es durch seinen minimalistischen Charakter durchaus besticht), oder am Schreibstil, (der fließend und angenehm ist und einen durch das Buch trägt), sondern schlicht an den beeindruckenden Schilderungen zu einem Thema, das durchaus mehr Aufmerksamkeit verdient.

Selbstverständlich kann ich nur von meinen eigenen Erfahrungen erzählen, denn bevor ich Quiet gelesen habe, habe ich meine Introvertierte Persönlichkeit gerne Mal als "Defizit" oder "Nachteil" empfunden. In Beruf oder Privatleben, ja sogar schon in der Schule begegnen wir den Lauten, den Extrovertierten als Ideal und es scheint nur natürlich, ja gar logisch, dass sie die Stillen einfach bei Seite schieben. Man wirkt direkt unsozial, oder zu zurückhaltend, sobald man einem Buch den Vorzug vor einer Samstag Abend Party gibt. Denkt nur daran, wie viele Ratgeber oder Life-Style Kurse es gibt, die einem Kommunikationsskills und "Leadership-mentality" antrainieren wollen, weil man es eben "nur auf diese Weise" schafft. Verschlossenheit oder "zu ruhige Charaktere" werden als negativ empfunden und müssen abtrainiert werden.

Susan Cain zeigt auf, wie sehr diese Idealvorstellung des Extrovertiert-Seins in unserer Gesellschaft verankert ist und auch gesichert wird. Und sie hat noch mehr getan: Sie hat es gewagt, dieses Ideal zu hinterfragen!

Das Vorwort verrät bereits, dass es sie 7 Jahre an Recherche gekostet hat, um Quiet zu beenden und man erkennt die Gewissenhaftigkeit auf jeder Seite. Mit Einflüssen aus Gesellschaft Psychologie, Biologie und Historie führt sie uns an die Thematik heran und bietet einen Rundumblick auf die Facetten des Introvertiert-seins.

Ich möchte betonen dass es sich hierbei um kein Buch "gegen Extrovertierte" handelt sondern "für Introvertierte". Vielmehr stellt sie den Vorzügen der Extrovertiertheit solche der Introvertiertheit entgegen. Am Ende handelt es sich um keinen Lifestyle, den man sich aussucht, sondern um einen Teil der Persönlichkeit. Susan Cain lehrt uns, dass man die Stillen nicht unterschätzen sollte.

Mir bleibt nichts anderes zu sagen, als dass mich dieses Buch schwer beeindruckt hat. Quiet zu lesen war für mich ein einziger, 270 Seiten langer Aha-Effekt und ich denke viel mehr Menschen sollten es lesen.

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Veröffentlicht am 30.06.2021

Bruder William von Baskerville und sein braver Gehilfe Adson ermitteln!

Der Name der Rose
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Der Name der Rose hat seinen Platz auf der Bestsellerliste wirklich verdient! So komplex und vielschichtig vereint dieser Roman auf geschickte Weise Elemente einer ausgeklügelten Kriminalgeschichte à la ...

Der Name der Rose hat seinen Platz auf der Bestsellerliste wirklich verdient! So komplex und vielschichtig vereint dieser Roman auf geschickte Weise Elemente einer ausgeklügelten Kriminalgeschichte à la Agatha Christie mit dem geschichtlich geprägten Bild eines historischen Romans. Sogar Elemente einer Liebesgeschichte finden wir in diesen Seiten wieder. Die Geschichte ließe sich noch auf unzählige Arten interpretieren, aber das hier soll schließlich keine Analyse werden.

Der Name der Rose beschreibt die Erlebnisse des jungen Benediktiners Adson von Melk rund um das Jahr 1327. Als "Chronist" übernimmt er die Funktion des Ich-Erzählers, der sich im hohen Alter und kurz vor dem Tod in der Verantwortung sieht, die schockierenden Ereignisse, deren Zeuge er in seiner Jugend wurde, nieder zu schreiben.

Wir erfahren, dass er in dem fraglichen Jahr als Gehilfe und Schüler den scharfsinnigen Franziskaner William von Baskerville auf einer politischen Mission begleitet hat, die sie in eine wohlhabende Benediktiner Abtei führte. Diese Abtei ist der Haupt-Handlungsort des Romans.

Von der ursprünglichen Mission, nämlich ein Treffen zwischen den verfeindeten Parteien des Papstes und der Minoriten (Mönchsorden der Franziskaner) zu organisieren, wird William allerdings alsbald abgelenkt, als die Abtei von sonderbaren Ereignissen heimgesucht wird. Es ereignen sich eine Reihe mysteriöser Todesfälle, die sich niemand zu erklären weiß. War es gar der Teufel selbst?

Der Abt des Klosters bittet den geistreichen und modern eingestellten William darum zu ermitteln. Er und Adson zögern gar nicht erst und stoßen im weiteren Verlauf auf immer weitere Skandale, Geheimnisse und auf den ersten Blick unlösbare Rätsel.

So viel erstmal zum Inhalt.

Ich will nicht vorenthalten, dass das Buch sprachlich eine Herausforderung ist. Der Leser wird häufiger mal mit Endlos-Sätzen konfrontiert, bis hin zu Seiten-langen Aufzählungen von historischen, philosophischen und theologischen Überlegungen des Chronisten. Es gibt lange Monologe und teilweise sehr verstrickte Dialoge. Auch lateinische Phrasen sind in einer recht sportlichen Anzal vertreten (In meiner Version, eine Hardcover-Auflage von 1982, fanden sich die jeweiligen Übersetzungen im Anhang.). Zuletzt kommt selbstverständlich auch die historisch angepasste Sprache hinzu.

Alles in Allem ist es kein Buch, das man Abends mal zum abschalten herausholt. Wenn man aber bereit ist, sich offen und aufgeschlossen auf die Erzählung einzulassen, wird man letzten Endes viel Freude mit dieser Geschichte haben.

William und Adson wirken wie eine Neuinterpretation von Sir Arthur Conan Dolye's Sherlock und Dr. Watson, die sich in ihren Dialogen, wie auch ihrer Umgangsart hervorragend ergänzen. Nicht selten musste ich ein wenig grinsen, wenn der etwas naive und jungenhafte Adson sich die Funktionsweise der Welt durch seinen Lehrer erklären ließ.

Der Plot rund um die Todesfälle trägt den Leser durch den Roman und man begleitet William und Adson bei jeder Überlegung, bei jedem Schritt den sie tun. Was mir auch sehr gefallen hat, ist dass der Verdächtigen-pool nicht großartig begrenzt war, sodass sich wirklich erst im späteren Verlauf erste Ahnungen Bahn gebrochen haben, wer denn der Täter sein könnte. Hinsichtlich der Todesfälle möchte ich nichts vorweg nehmen, aber jeder für sich hatte etwas Spektakuläres.

Eco zeichnet darüber hinaus ein detailliertes Bild der Epoche, geht auf politische, besonders aber auch auf theologische Kontroversen ein, die für diese Zeit sehr prägend waren. Wer sich ein bisschen für den Einfluss der Kriche und des Glaubens auf die Gesellschaft interessiert, wird hier durchaus interessante Denkanstöße finden.

Wer sich gerne Mal an Klassiker heranwagt, wird mit der Name der Rose ein ganz wundervolles Exemplar von Weltliteratur in die Hände bekommen. Wenn man also sprachlich aufgeschlossen ist und etwas Durchhaltevermögen beim Lesen an den Tag legen kann, wird man mit dieser Geschichte viel Freude haben.

(Eine Empfehlung wäre übrigens auch die Hörbuch-Variante von Gert Heidenreich!!!)

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Veröffentlicht am 30.06.2021

Eine gelungene Fortsetzung die insgesamt überzeugen kann.

Eisige Wellen
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Nach einem vielversprechenden ersten Teil, kommt mit Eisige Wellen nun die Fortsetzung rund um Alinas fesselnde Geschichte.

Wir finden uns gleich im Anschluss an die aufwühlenden Ereignisse vom Ende ...

Nach einem vielversprechenden ersten Teil, kommt mit Eisige Wellen nun die Fortsetzung rund um Alinas fesselnde Geschichte.

Wir finden uns gleich im Anschluss an die aufwühlenden Ereignisse vom Ende des ersten Teils wieder. Alina und Malyen haben es geschafft und sind aus Ravka geflohen. Der Dunkle scheint besiegt.
Jenseits der wahren See versuchen sich die Beiden an ihren neuen Alltag zu gewöhnen, was besonders Alina, jetzt da sie ihre Kräfte um jeden Preis vor der Welt verbergen muss, nicht leicht fällt. Doch selbst in Novyi Zem erreichen sie schon bald erste Gerüchte darüber, dass der Dunkle überlebt haben könnte und mehr denn je nach dem Zarenthron trachtet.

Alina und Mal haben sich noch nicht ganz in ihrer neuen Situation eingelebt, da geraten sie auch schon in eine scheinbar unlösbare Zwangslage. Gefangen vom Dunklen höchstpersönlich landen sie auf dem Schiff des berüchtigten Freibeuters Sturmhond, auf dem Weg in unbekannte Gewässer. Flucht? Ganz unmöglich!

Was jedoch weder Alina, noch der Dunkle ahnt: Hinter Sturmhond versteckt sich eine Person, die die Karten völlig neu mischen wird...

Die Handlung von Eisige Wellen konnte mich insgesamt überzeugen. Ähnlich wie schon in Teil 1 kommt es bereits in den ersten Kapiteln zu sehr spannungsgeladenen Szenen. Das macht den Einstieg ins Buch nicht nur leicht, sondern hat bei mir auch das Interesse gesteigert, schnell zu lesen, wie es weitergeht. Leider konnte sich dieses Interesse nicht durchweg halten. Es passiert zwar immer wieder etwas Spannendes, aber zwischenzeitlich hat es Kapitel gegeben, die nur so vor sich hin geplätschert sind und die Handlung nur mäßig voran gebracht haben.

Das Finale konnte dafür umso mehr überzeugen. Es kommt plötzlich und bricht über die Protagonisten ein, wie ein Tsunami. Ich hatte kaum Zeit die Erkenntnis zu verarbeiten, dass Gefahr drohte, da war sie auch schon da!

Zu den Charakteren der Geschichte hat sich meine Meinung durch diesen Teil nicht großartig geändert. Persönlich finde ich den Dunklen nach wie vor unglaublich interessant. Auch wenn er in diesem Teil nur wenig aktiv am Handlungsgeschehen beteiligt ist, ist er doch stets "anwesend". Um Spoiler zu vermeiden, möchte ich es damit zusammenfassen, dass ich nach Eisige Wellen neue Facetten seines Charaters entdeckt habe, die die Faszination um seine Figur nicht geschmälert, sondern im Gegenteil verstärkt haben. Allein aufgrund der Hoffnung seine Geschichte zu vervollständigen, kann ich den letzten Teil der Reihe nicht früh genug lesen.

Mit Alina hingegen habe ich weiter meine Schwierigkeiten. Sie hat sich seit ihrer Zeit als einfache Kartografin sehr verändert und ich hatte gehofft, die Rolle, die sie in Band 2 einnehmen muss, wird ihre Charakterentwicklung auf eine nächste Stufe heben. Leider habe ich gerade das etwas vermisst. Einerseits ist sie wankelmütig, unentschlossen und stets voller Zweifel, andererseits wiederum geradezu verbissen und stur, wenn etwas nicht ihrem Willen entspricht. Irgendwie ist sie von allem etwas, was sie für mich nach wie vor als Hauptcharakter schwer greifbar macht.

Und dann ist da noch ihre Beziehung zu Mal. Das kann ich nicht richtig einordnen. Die "Lovestory" steht grundsätzlich nicht im Mittelpunkt, was ich gut finde, beschäftigt Alina aber trotzdem in einem Umfang, dass gerade in diesem Teil ihre Gefühle für Mal oft mit einbezogen werden.

Auf der einen Seite sehe ich die tiefe Zuneigung, die sie für einander emfpinden, durchaus hie und da aufblitzen, obwohl es nur wenige wirklich romantische Momente zwischen ihnen gibt. Auf der anderen Seite aber, kann ich mich nicht damit anfreunden, wie sie miteinander interagieren. Natürlich ist das sehr subjektiv, aber ich werde den Eindruck nicht los, dass sie schlicht nicht zusammen passen und die leise aufkeimende Romanze zwischen ihnen was erzwungenes hat. Scheinbar kann Mal sich nicht mit dem Gedanken anfreunden, dass Alina mehr ist, als seine unscheinbare Freundin aus Kindheitstagen. Mit der Macht anderer Grisha kommt er offenbar gut zu recht, mit ihrer hingegen nicht. Alina indes, kaum dass sie durch den Gebrauch ihrer Macht aufblüht, hat das Gefühl sich ihm zu Liebe zurücknehmen zu müssen. Es ist, als würden beide krampfhaft an der Version festhalten, die sie waren, bevor die Ereignisse im ersten Teil in Gang gesetzt wurden. Für mich macht es den Eindruck, als würde er ihre Charakterentwicklung irgendwie bremsen, denn sobald sie im Begriff ist, ihre Stärke anzunehmen, zerfällt die Hoffnung zu Staub, kaum dass Mal auf der Bildfläche auftaucht.

Wie auch immer sich die Geschichte zwischen den Beiden weiterentwickeln wird, für den Moment bleibe ich skeptisch.

Ungeachtet all dessen sind die Begleitcharaktere wieder ein absoluter Volltreffer. Besonders Sturmhond (aka. ihr werdet es herausfinden) hat sich binnen kürzester Zeit zu meinem Lieblingscharakter gemausert und mit Tamar und Tolya wurden noch zwei weitere Charaktere vorgestellt, die ich in keinem Fall missen möchte.

Eisige Wellen war für mich ein Buch mit Höhen und Tiefen und obwohl mir durchaus Kritikpunkte aufgefallen sind, ist es doch ein sehr gelungener und mitreißender zweiter Teil. Mit tollen neuen Charakteren und spannenden Erkenntnissen habe ich diese Fortsetzung miterlebt und kann nach dem vollkommen nervenzerreißenden Finale kaum erwarten, in den letzten Teil der Reihe zu starten.

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