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Veröffentlicht am 15.05.2024

Tod in den Dünen

Südlich von Porto wartet die Schuld
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Ria hat den Sprung ins kalte Wasser gewagt und Stuttgart gegen die Idylle Torreira's getauscht. Mit dem gemütlichen Einleben ist es allerdings schnell vorbei, als eine Gruppe von Naturschützern in der ...

Ria hat den Sprung ins kalte Wasser gewagt und Stuttgart gegen die Idylle Torreira's getauscht. Mit dem gemütlichen Einleben ist es allerdings schnell vorbei, als eine Gruppe von Naturschützern in der nahegelegenen Dünenlandschaft über die Leiche eines ortsansässigen Richters stolpert. Gemeinsam mit ihrem Cousin und Kollegen João und dem schwer durchschaubaren Comissário Baptista nimmt Ria die Ermittlungen auf und stößt schon bald auf ein verworrenes Netz aus lang gehüteten Geheimnissen.

Südlich von Porto wartet die Schuld von Autorin Mariana Da Silva ist der zweite Teil für die deutsch-portugiesische Ermittlerin Ria Almeida und entführt seine Leserschaft erneut an die malerische Küste Portugals. Die Covergestaltung gefällt mir mit den gelben Azulejos ungemein gut und nicht nur passt es hervorragend zum ersten Teil der Reihe, es fängt auch sehr schön dieses portugiesische Küstenfeeling ein.
Auch inhaltlich fand ich das Buch sehr gelungen. Der Schreibstil ist flüssig und bildhaft, ohne einen mit Beschreibungen zu überschütten. Gleichzeitig hat die Autorin das Leben in Torreira wundervoll eingefangen, sei es durch das Essen, den Wein, die Gerüche oder die Wärme der Tage. Allein schon wegen dieser Atmosphäre ist die Reihe absolut empfehlenswert. Die alltäglichen Dinge und das Privatleben der Protagonistin halten sich gut die Waage mit den Ermittlungen, sodass sich eine schöne Balance in der Handlung entwickelt. Wenns mal beim Fall nicht weiter ging, tat sich was in Rias Privatleben und so gab es immer was zum dranbleiben und mitfiebern. Ria gefällt mir als Protagonistin nach diesem Teil noch mehr. Sie ist tough, aber stets empathisch und wenn sie etwas beschäftigt findet sie immer eine Gelegenheit diese Dinge anzusprechen.
Auch die zahlreichen Nebenfiguren, zB Baptista, Mariposa oder João, haben sehr dazu beigetragen, dass ich mich in diesem Buch (und dieser Reihe) so wohlfühle. Die Charaktere sind authentisch ausgearbeitet, bringen Macken und lustige Angewohnheitenen mit, aufgrund derer ich sie leicht ins Herz schließen konnte. Der Fall an sich ist nicht der aufregendste der mir je untergekommen ist, aber es heißt ja nicht umsonst, die Mischung machst. Von spannenden Wendungen, zu ausgelassenen Abenden ist alles dabei, um sich von der Story mitreißend zu lassen.
Alles in allem ist dieser Krimi eine absolute Empfehlung für den Sommer.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 06.05.2024

Ein toller Krimi zum Ausspannen

Schatten über Monte Carasso
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Schatten über Monte Carasso von Autorin Mascha Vassena ist ein wunderbarer Mix aus Urlaubs- und Cozy-Krimi, der prima in die warmen Monate passt. Es ist der inzwischen dritte Teil für Übersetzerin Moira ...

Schatten über Monte Carasso von Autorin Mascha Vassena ist ein wunderbarer Mix aus Urlaubs- und Cozy-Krimi, der prima in die warmen Monate passt. Es ist der inzwischen dritte Teil für Übersetzerin Moira Rusconi und entführt seine Leserschaft wieder ins malerische Tessin. Genauer gesagt in die Nähe von Bellinzona, wo Moira ihrem Vater in einer eleganten Wellness-Klinik Gesellschaft leisten soll. Während Ambrogio zu Kalorienzählen und Achtsamkeitskursen verdonnert wird, versucht Moira ihre andauernden Alpträume zu verarbeiten. Nur gut, dass die exklusive Villa Carasso ein umfangreiches Entspannungsprogramm bietet, bei dem Moira es sich so richtig gut gehen lassen kann.
Doch leider währt die Erholsamkeit nicht lange – als eine Patientin der Klinik spurlos verschwindet, setzt Moira alles daran, der Sache auf den Grund zu gehen und findet sich schon bald wieder in einem Netz aus geheimer Liebe und familiären Konflikten.
Der Schreibstil hat mir auf Anhieb gut gefallen und ich habe sehr einfach in die Geschichte hineingefunden. Ein besonderes Plus an diesem Buch sind die bildhaften Beschreibungen Tessins. Von der Atmosphäre in den Restaurants bis hin zum üppigen Grün der Wälder um den Monte Carasso, es hat sich sehr authentisch angefühlt und ich hatte direkt Bilder der beschriebenen Orte vor Augen. Man merkt eindeutig, dass die Autorin in der Region zu Hause ist.
Die Handlung war spannend und wendungsreich, wobei für mich besonders interessant war herauszufinden, was genau für ein Kriminalfall da auf mich zukommt. Es dauert tatsächlich eine ganze Weile, bis sich ein richtiger Fall entwickelt und lange Zeit bleibt unklar, ob die verschwundene Frau nur vermisst wird oder bereits tot ist. Es gibt auch reichlich Verdächtige, die auf die ein oder andere Weise in die Sache verwickelt sein könnten, also gibt es bis zum Schluss reichlich Raum zum Spekulieren und Raten.
Neben den Ermittlungen gibt es auch in Moiras Privatleben einige Irrungen und Wirrungen zu bewältigen, von den Abnehmambitionen ihres Vaters, Zukunftsplänen mit ihrer Teenager-Tochter und Gefühlen, vor denen sie nicht davonlaufen kann. Für einen Cozy-Krimi war es genau die richtige Mischung aus dem Privatleben der Figuren und Krimi-Elementen. Es gibt ein paar Bezüge zu den vorherigen Teilen, aber im Großen und Ganzen lässt sich das Buch auch gut als alleinstehende Geschichte lesen. Eine unterhaltsame Reihe, die ich gerne weiterempfehle und da ist auch dieser Teil keine Ausnahme.

Veröffentlicht am 06.05.2024

Okay für Zwischendurch

Absturz
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Ich fand das Debut von T.J. Newman richtig gut und habe mich dann entsprechend gefreut, als ich gesehen habe, dass ein neues Buch von ihr erscheinen soll. Ihr neuer Thriller „Absturz“ greift abermals das ...

Ich fand das Debut von T.J. Newman richtig gut und habe mich dann entsprechend gefreut, als ich gesehen habe, dass ein neues Buch von ihr erscheinen soll. Ihr neuer Thriller „Absturz“ greift abermals das Thema einer Flugzeugtragödie auf und schmeißt die Leser direkt ins kalte Wasser – im wahrsten Sinne des Wortes. Kaum hat Flug 1421 von Honolulu nach Kalifornien den Boden verlassen stürzt die Maschine in den Pazifik. Für die Überlebenden Passagiere und Crewmitglieder beginnt ein erbarmungsloser Kampf ums Überleben.
Das Hörbuch wird gelesen von Uve Teschner und Michaela Gaertner, die sich sehr schön hier ergänzen konnten. Die beiden Sprecher haben meiner Meinung nach einen tollen Job gemacht und den Charakteren wirklich Leben eingehaucht, wobei mir die Kapitel von Uve Teschner persönlich etwas mehr zugesagt haben.
Das Hörbuch war von Anfang bis Ende absolut spannungsgeladen und während sich eine Katastrophe an die nächste reihte, blieb kaum Zeit zum Atemholen. Die Autorin versteht sich darauf gleich zu Beginn ein ordentliches Tempo vorzulegen und dieses auch beizubehalten. Der Erzählstil ist flüssig, als auch bildhaft und passt perfekt zu dieser Sorte Katastrophen-Thriller. Nur mit den technischen Details ist Newman gerne mal etwas über die Stränge geschlagen.
Während ich den Einstieg ins Buch, in dem sich auch der Absturz ereignet, noch sehr gut fand, hat mein Interesse an der Story allerdings mehr und mehr nachgelassen, sobald die Mitte hinter mir lag. Die Charaktere haben sich alle ein wenig eindimensional und stereotypisch angefühlt, sodass ich besonders bei denen, die im Flugzeug eingeschlossen waren, nicht den größten Antrieb hatte mitzufühlen. Die Familie Kent, insbesondere Chris und Will, lernt man etwas besser kennen, da sie quasi die Helden der Geschichte sind, und auch wenn ihre Backstory ganz interessant war, waren mir die beiden als Figuren einfach nicht sympathisch. Sie haben jede Situation mit einer Selbstverständlichkeit an sich gerissen, als wären sie die einzig kompetenten Menschen in dieser Geschichte. Da hat auch nicht geholfen, dass die Autorin versucht hat das so zu verkaufen, als seien Chris und Will besser als Militär, Seenotrettung und Bordpersonal zusammen.
Insgesamt hatte ich bei diesem Buch einfach das Gefühl, dass sich die Geschichte besser auf der Leinwand gemacht hätte. Das Lesen bzw. Zuhören gibt einem zu viel Zeit sich an Details oder Elementen der Geschichte aufzuhängen, die nicht rund sind und wenn man zu sehr ins Grübeln darüber kommt, wie realistisch oder unrealistisch eine Szene ist, schmälert das irgendwann den Unterhaltungsfaktor. Für mich lief es leider darauf hinaus.
Am Ende des Tages war „Absturz“ von T.J. Newman ganz in Ordnung, mehr aber auch nicht. 2.5 Sterne.

Veröffentlicht am 23.04.2024

Starke Idee, sehr schwaches Ende

Böse Mädchen sterben nicht
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Celia erwacht in einem Leben, das nicht ihres ist, mit einer Tochter, die sie nicht kennt und einem Ehemann, dem jede Faser ihres Körpers misstraut.
Allie findet sich mit ihren Freundinnen in einer einsamen ...

Celia erwacht in einem Leben, das nicht ihres ist, mit einer Tochter, die sie nicht kennt und einem Ehemann, dem jede Faser ihres Körpers misstraut.
Allie findet sich mit ihren Freundinnen in einer einsamen Hütte im Wald wieder und muss schon bald der Tatsache ins Auge sehen, dass nicht alle von ihnen den Wald auch lebend verlassen werden.
Maggie muss sich in einem tödlichen Wettbewerb gegen neun andere Spielerinnen durchsetzen, um ihr Leben, und das Leben ihrer kleinen Tochter zu retten.
In ihrem neuen Buch „Böse Mädchen sterben nicht“ lädt Bestseller-Autorin zum Rätseln und Gruseln ein – und gruselig wird es, während die drei Frauen um ihr Überleben kämpfen und sich gegen einen unbekannten Gegner behaupten müssen.

Erzählt wird die Geschichte in vier Abschnitten, drei davon sind jeweils Celia, Allie und Maggie gewidmet. Alle drei finden sich in einem auf sie maßgeschneiderten Szenario wieder, das merkwürdig inszeniert wirkt und allerhand grauenvolle Überraschungen für sie bereithält. Der Schreibstil war okay, hat sich gut lesen lassen und für eine ordentliche Stimmung gesorgt. Leider war er aber auch recht repetitiv. Einige Beschreibungen oder Formulierungen wurden wirklich seeehr häufig wiederholt, was mich dann irgendwann doch etwas gestört hat.
Mit Blick auf die Handlung weiß ich immer noch nicht, wo ich dieses Buch für mich einordnen soll. Die Idee mit den drei „Kurzgeschichten“, die zum Schluss zusammengeführt werden und auch der Genre-Mix, der sich dadurch ergibt, ist wirklich clever. Es hat stark angefangen mit der Unsicherheit und dem Misstrauen, das sich wie von selbst von der Protagonistin auf mich als Leserin übertragen und direkt den Ton für die Geschichte vorgegeben hat. Ich mochte das Rätseln und die Unwissenheit darüber, was vor sich geht und wie Celia, Allie und Maggie in diese Situationen geraten sind. Jeder Abschnitt hatte meiner Meinung nach Stärken und Schwächen, aber konnte mich auf seine Weise gut unterhalten. Bedauerlicherweise hat der vierte und letzte Abschnitt allerdings alles für mich ruiniert. Die Auflösung war absolut plump und unkreativ, mit einem bzw. mehreren Antagonisten, die allesamt wie die schlechte Karikatur eines Comic-Bösewichts daherkamen. Schon bei der ersten Seite des letzten Abschnitts hatte ich den Eindruck, dass die Autorin keine Lust mehr auf die Story hatte und sie einfach möglichst aufwandslos und schnell zu Ende bringen wollte. Es ist schwer mehr dazu zu sagen, ohne etwas vom Inhalt zu spoilern, aber dieser Schluss war meiner Meinung nach wirklich schlecht gemacht. Da gibt es kein Schönreden.
Dieses Buch hatte das Potential die Stärke, Durchsetzungskraft und den Einfallsreichtum von Frauen ins Rampenlicht zu setzen, doch die Auflösung hat die bisherige Handlung und die „persönlichen Herausforderungen“ der Protagonistinnen so dermaßen ins Lächerliche gezogen, dass für mich jede möglicherweise positive Note dabei verloren gegangen ist. Es ist wirklich schade, weil ich bis dahin recht Spaß beim Lesen hatte. Hängengeblieben ist leider nur die Enttäuschung über den Schluss. 1,5 Sterne

Veröffentlicht am 08.04.2024

Der Weg ist das Ziel

The Hike
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„The Hike“ von Lucy Clarke begleitet die vier Freundinnen Liz, Helena, Maggie und Joni auf eine einmalige Wandertour durch die unberührte Wildnis Norwegens. Mit Ausnahme von Liz, zeigt sich die Gruppe ...

„The Hike“ von Lucy Clarke begleitet die vier Freundinnen Liz, Helena, Maggie und Joni auf eine einmalige Wandertour durch die unberührte Wildnis Norwegens. Mit Ausnahme von Liz, zeigt sich die Gruppe nur wenig begeistert Margaritas und Bräunungsstreifen gegen Wanderstiefel und Muskelkater einzutauschen, aber schon bald müssen die Frauen feststellen, dass auf ihrem Pfad noch weitaus gefährlichere Dinge auf sie warten.

Das Buch lässt sich leicht und flüssig lesen, wobei der Schreibstil besonders durch seine Bildhaftigkeit überzeugt. Die Landschaft und Atmosphäre waren so anschaulich beschrieben, dass sich alle meine Sinne vorstellen konnten, mit auf dieser Wandertour zu sein, gefangen zwischen der Begeisterung für die wilde, unberührte Natur und den ständigen Gefahren, die entlang der Wegstrecke lauerten. Man liest dabei im Wechsel aus den Perspektiven von Liz, Helena, Maggie und Joni (später im Buch wird noch eine weitere Erzählperspektive hinzugefügt, auf die ich, um Spoiler zu vermeiden nicht eingehen werde).
Über ihre Charaktere konnte Clarke eine Menge in diesem Thriller unterbringen. Neben den Strapazen und Gefahren, die sie als unerfahrene Wanderinnen bewältigen müssen, verkörpern die Vier auch Themen wie Mutterschaft, Ehe, Verlust, Trauer und die Schattenseiten einer Musikkarriere. Über allem schwebt die Komplexität ihrer langjährigen Freundschaft. Jede Figur ist gut durchdacht und in ihrer Ausgestaltung so einzigartig, dass sich unterscheidbare und authentische Charaktere herausbilden.
Zu Beginn fühlt sich die Geschichte noch sehr nach klassischer Frauenliteratur an, in der die Autorin die individuellen Probleme und Ausgangslagen jeder Protagonistin etabliert, doch dieser Eindruck verflüchtigt sich bald, kaum dass sich die ersten Hinweise auf ein größeres, gefährlicheres Geheimnis ins Gesamtbild miteinfügen. Die Spannung verändert sich von Kapitel zu Kapitel nur um feine Nuancen, aber der Effekt dessen ist ziemlich stark. Jeder weitere Schatten zwischen den Bäumen, jede zwischenmenschliche Veränderung, macht die Erzählung zu einem langsamen, spannungsvollen Tanz, in dem sich die Bedrohungen aus dem Inneren der Gruppe mit einer unbekannten Bedrohung von außen messen. Erst ganz zum Schluss wird offenbart, welche davon zu ihrem ultimativen Verhängnis wird. Autorin Lucy Clarke hat wirklich ein außerordentliches Talent dafür in ihren Geschichten eine beständige und sich stetig steigernde Spannung aufzubauen, die sich in einem einzigen, alles verändernden Moment entlädt.
Die Handlung war gut durchdacht und ausgearbeitet, wobei mir persönlich ein paar Aspekte etwas zu überzogen erschienen sind. Mit der begrenzten Auswahl an Figuren, war auch relativ vorhersehbar, worauf die Geschichte hinarbeitet, aber da es sich hierbei definitiv um ein „Der Weg ist das Ziel“-Buch handelt, konnte ich gut darüber hinwegsehen. Der Eindruck hat sich auch dadurch bestätigt, dass das Ende und damit die Nachbeben des großen Finales relativ kurz abgehandelt wurden.
Alles in allem ist The Hike ein leichtgängiger, spannungsgeladener und mitreißender Destinations-Thriller, der sich hervorragend als Urlaubslektüre oder einfach Buch für zwischendurch eignet. Ich habe mich sehr gut unterhalten gefühlt.

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