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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 29.09.2023

Zeitlos und für jedes Alter

Momo - Das Hörspiel
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Zum Inhalt der Geschichte ist im Grunde nicht viel zu sagen, denn den meisten dürfte die Geschichte des gütigen und mutigen Mädchens Momo bekannt sein, das in einem alten Amphitheater zu Hause ist und ...

Zum Inhalt der Geschichte ist im Grunde nicht viel zu sagen, denn den meisten dürfte die Geschichte des gütigen und mutigen Mädchens Momo bekannt sein, das in einem alten Amphitheater zu Hause ist und es mit den skrupellosen grauen Herren aufnimmt, welche die Menschen ihrer Lebenszeit berauben.
Dank der tollen Arbeit von Silberfisch (Hörbuch Hamburg) und einem großen Aufgebot an wunderbaren Sprechern kann man den zeitlosen Klassiker von Michael Ende nun als mitreißendes und atmosphärisches Hörspiel erleben.
Ich habe Momo bereits als Buch im Regal stehen, aber als ich entdeckt habe, dass es zum Jubiläum ein neues Hörspiel gibt, konnte ich nicht widerstehen. Und was bin ich froh, es gehört zu haben!
Ich bin nicht der allergrößte Hörspiel-Fan, da mir Lesung, Musik und Hintergrundgeräusche oftmals zu durcheinander sind, aber bei diesem Hörspiel hat für mich alles gestimmt. Die Sprecher und Sprecherinnen haben einen wirklich tollen Job gemacht den Figuren Leben einzuhauchen, die eingespielte Musik hat mir sehr gefallen und insgesamt waren die Komponenten in diesem Hörspiel toll ausbalanciert. Ich konnte die Geschichte nochmal ganz neu erleben und war absolut hingerissen.
Für Jung und Alt uneingeschränkt empfehlenswert.

Veröffentlicht am 15.08.2023

Leider sehr langatmig und oberflächlich

Icebreaker
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„Icebreaker“ von Hannah Grace – wieder mal ein Buch, vor dem es weder bei Booktok, noch bei Bookstagram ein Entkommen gibt. Natürlich hat mich das neugierig auf die Geschichte von Anastasia und Nate gemacht, ...

„Icebreaker“ von Hannah Grace – wieder mal ein Buch, vor dem es weder bei Booktok, noch bei Bookstagram ein Entkommen gibt. Natürlich hat mich das neugierig auf die Geschichte von Anastasia und Nate gemacht, wobei ich dazu sagen muss, dass meine Erwartungen an das Buch durch den Hype nicht wirklich beeinflusst waren. Eher veranlasst mich das dazu, meine Erwartungen runterzuschrauben. Aber ich les ganz gerne mal Sport-/College- Romance und die Kombination von Eishockey-Spieler und Eiskunstläuferin klang schon mal interessant, daher hatte ich Lust, es mit „Icebreaker“ zu versuchen.
Leider muss ich sagen, dass das Buch mich nicht abholen konnte. Einerseits ist es ansprechend geschrieben, mit dem Schreibstil bin ich sehr gut klargekommen und ich mochte die lockere, flüssige und mitreißende Art zu Erzählen. Auf der anderen Seite ist mir inhaltlich zu viel aufgefallen, dass mir weniger zugesagt hat. Mir persönlich kam es so vor, als habe die Autorin gehofft möglichst viele Punkte bzw. Komponenten in ihre Geschichte mit einbringen zu können, nur wurde es dadurch zum klassischen „zu viel des Guten“. Es werden viele wichtige Themen angesprochen, unter anderem eine gesunde Einstellung zum Essen, problematische Eltern-Kind-Beziehungen oder schwierige Freundschaften, aber bei dieser Fülle an Themen ist es schlicht unmöglich jedes mit der nötigen Tiefe zu behandeln, die es verdient hätte. Daher hatte ich entsprechend oft den Eindruck ein Thema wird angekratzt, mehr um es erwähnt zu haben, anstatt dass sich die Figuren wirklich damit auseinandersetzen, und das war mir zu inkonsequent und oberflächlich.
Ähnlich erging es mir mit den Charakteren. Die Autorin hat abgesehen von den beiden Protagonisten einen Haufen anderer Charaktere mit eingeführt und obwohl im Grunde alle sympathisch sind und sich besonders durch die Teammitglieder der Titans eine tolle Teamatmosphäre einstellt, frag ich mich doch, ob diese Fülle an Figuren wirklich nötig war. Ich fand es mit der Zeit eher schwierig dabei den Überblick zu behalten.
Kommen wir zu Stassie und Nate. Obwohl ich ihre Beziehung insgesamt ganz süß fand und durchaus gerne verfolgt habe, wie sie zueinander finden, habe ich bei beiden etwas auszusetzen. Angefangen mit Nate, der noch ein bisschen besser wegkommt. Mit seiner aufmerksamen, positiven und beschützerischen Art ist er der ideale Bookboyfriend und selbst seine Ausflüge ins Land der Eifersucht tun seiner Sympathie keinen Abbruch. Tatsächlich fand ich seinen Umgang mit seiner Eifersucht sehr nachvollziehbar und erwachsen. Weniger nachvollziehbar fand ich seine anfängliche Begeisterung von Stassie. Abgesehen davon, dass er sie attraktiv findet, gab es keine Interaktion oder Szene zwischen ihnen, die mich hätte nachvollziehen lassen können, warum er von 0 auf 100 so begeistert von ihr war. Etwas irritierend. Außerdem fand ich schade, dass einer der interessantesten Aspekte seines Charakters, nämlich die Beziehung zu seiner Familie, insbesondere seinem Vater, absolut oberflächlich blieb. Es wird 30+ Mal erwähnt, das Stassie wegen ihrer Therapie angeblich so toll im Kommunizieren ist, aber mit Nates Familie gibt es nur eine Interaktion im Schnelldurchlauf ohne neue Informationen oder Entwicklung?
Während Nate’s Handeln und Fühlen größtenteils nachvollziehbar ist, war mir Anastasia ein charakterliches Rätsel. Kein Komplexes Rätsel, das man gerne entschlüsseln will, um sie besser zu verstehen, sondern eines der Sorte, bei dem man sich fragt „warum führt sie sich so auf?“ Das habe ich besonders am Anfang sehr stark so empfunden. Sie wird dem Leser vorgestellt als diese superehrgeizige Sportlerin, die es bis zur Olympionikin schaffen will, die sich nichts gefallen lässt und für sich eintritt – so weit, so gut. Das hat für mich aber nicht erklärt, warum sie sich Nate gegenüber wie ein bockiges Kleinkind verhalten hat. Was vermutlich darauf ausgelegt war, so einen leichten „Enemies to Lovers“ Vibe zu erzeugen, fand ich eher anstrengend und unglaubwürdig. Dann bildet sie sich viel darauf ein, dass sie sich nichts gefallen lässt, aber es braucht 3 Jahre und eine ganze Eishockeymannschaft, damit sie endlich begreift, wie schlecht sie von ihrem Freund und Eislaufpartner behandelt wird? Make it make sense.
Schließlich, und auch das fand ich an ihrem Charakter sehr störend, wird sie nicht müde zu wiederholen, wie viel sie bei der Therapie gelernt hat, und dass sie gut mit ihren Problemen umgehen kann, rennt dann aber munter auf die nächste Party oder in die nächste Bar, um ihren Stress wegzutrinken. Ich habe überhaupt kein Problem damit, wenn in einem Buch (reichlich) Alkohol und Partys einbezogen werden, aber dass eine vermeintliche Spitzensportlerin so viel und so oft trinkt, finde ich etwas unglaubwürdig.
Das größte Problem schließlich, und irgendwie ist es eine Konsequenz der vorangestellten Aspekte, war die Länge des Buches. 560 Seiten für eine Romance Geschichte sind meiner Meinung nach zu lang, insbesondere wenn die Handlung kaum mehr hergibt, als eine Aneinanderreihung sehr vieler, sehr ähnlicher Collegepartys und eine Beziehung, die nach etwa der Hälfte des Buchs schon voll etabliert ist und sich darüber hinaus nicht viel weiterentwickelt. Statt die Seitenzahl dafür zu verwenden, etwas aus den Konflikten und Problemen der Figuren zu machen, hat sich die Autorin mit sehr vielen Wiederholungen und oberflächlichen Subplots aufgehalten, die nur wenig zur Spannung beigetragen haben. Selbst die Spicy-Szenen fühlen sich irgendwann an wie eine Wiederholung. Die Geschichte hätte man gut und gerne mit 150-200 Seiten weniger erzählen können.
Es ist echt schade, weil das Buch und ganz besonders auch die Reihe im Grunde viel Potential hat, aber ich kann mir schwer mehr als ein lauwarmes okay als Fazit abringen. „Icebreaker“ lässt sich gut lesen, hat unterhaltsame Aspekte und überwiegend sympathische Charaktere, aber es zieht sich ungemein in die Länge und bleibt dabei leider sehr oberflächlich.

Veröffentlicht am 15.08.2023

Sehr sonderbar...

Treacle Walker
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Um ehrlich zu sein ist es mir selten so schwer gefallen, eine Bewertung für ein Buch abzugeben, wie für Alan Garner’s „Treacle Walter – Der Wanderheiler“. Es erzählt eine charmante Geschichte, über die ...

Um ehrlich zu sein ist es mir selten so schwer gefallen, eine Bewertung für ein Buch abzugeben, wie für Alan Garner’s „Treacle Walter – Der Wanderheiler“. Es erzählt eine charmante Geschichte, über die Begegnung von Joseph Coppock, einem kleinen Jungen mit schwachsichtigem Auge, der gerne Comics liest und mit Murmeln und seinem Bucker spielt, mit dem sonderbaren Wanderheiler Treacle Walker. Der außergewöhnliche fahrende Händler bringt Wunder und Mythen, Abenteuer und Geheimnisse in das Leben des in sich gekehrten Jungen und aus ihrer Verbindung entwickelt sich eine zauberhafte und kurzweilige Geschichte.
Dieses Buch war in jeder Hinsicht eine interessante Leseerfahrung. Obwohl der Klappentext einen recht guten Eindruck darüber vermittelt, was für eine Geschichte erzählt wird, war ich doch in keiner Weise darauf vorbereitet, was ich zwischen den Buchdeckeln vorgefunden habe. Alan Garners Erzählstil ist die reinste Wortakrobatik. Er spielt mit den Worten, mit dem Rhythmus seiner Sätze und der Dynamik in den Dialogen, was den Text ausgesprochen außergewöhnlich macht. Dabei empfand ich es als sehr verwirrend, dass sich der Text trotz seiner aufwendigen Sprache leicht lesen ließ, ich aber dennoch die meiste Zeit nicht wirklich verstanden habe, was ich da überhaupt lese. Es ist irgendwie wirr und konfus und obwohl ich die Kreativität der Worte faszinierend fand, konnte ich mit dem Buch nicht warm werden, einfach weil ich nur selten Zugang zu den dargestellten Szenen finden konnte.
Unterm Strich finde ich es natürlich schade, dass „Treacle Walker“ meinen persönlichen Geschmack eher verfehlt hat. Dennoch kann ich mir vorstellen, dass sich so einige von dem schlanken Büchlein begeistern lassen können. Ich schätze es hängt stark davon ab, wie sehr man sich auf den kuriosen Erzählstil einlassen kann.

Veröffentlicht am 15.08.2023

Nicht ganz, was ich erwartet hatte

Ingenium
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Seit Jess Price wegen eines brutalen Mordes verurteilt und ins Gefängnis gesteckt wurde hat sie kein Wort mehr gesprochen. Zu niemandem. Doch als ihre Gefängnispsychologin auf ihren Wunsch hin Kontakt ...

Seit Jess Price wegen eines brutalen Mordes verurteilt und ins Gefängnis gesteckt wurde hat sie kein Wort mehr gesprochen. Zu niemandem. Doch als ihre Gefängnispsychologin auf ihren Wunsch hin Kontakt zu Mike Brink aufnimmt, zeigt sich Jess endlich bereit, ihr Schweigen zu brechen. Nur er kann es schaffen ihre Unschuld zu beweisen.
Ein mystisches Rätsel hat Jess in diese Lage gebracht. Und nur der namenhafte Rätselmeister aus New York kann ihr dabei helfen jenes Rätsel zu lösen.
Mike ist fasziniert von der jungen Autorin und ihrer Geschichte und weil er ein Rätsel nicht ungelöst lassen kann, erklärt er sich bereit ihr zu helfen. Doch Mike und Jess haben mächtige Gegenspieler und des Rätsels Lösung ist so viel weitreichender, als sie es je für möglich gehalten hätten.

"Ingenium - Das erste Rätsel" von Danielle Trussoni ist ein Thriller, der mich im Zwiespalt zurückgelassen hat. Rein von der Optik ist das Buch eine 10 von 10. Das Cover passt hervorragend zu einem Thriller, die Farben sind in echt noch viel schöner als auf dem Foto und der Farbschnitt ist ein absoluter Hingucker. Inhaltlich hingegen hat mich "Ingenium" nicht vom Hocker gerissen.
Die Idee Mike Brink, der nach einem schweren Unfall in seiner Jugend eine einzigartige Begabung für Rätsel und systematische Zusammenhänge entwickelt hat, als "Ermittler" einzusetzen, hat mich auf Anhieb gepackt. Im Kern gilt es einen mysteriösen Mordfall aufzuklären, (zumindest lässt die Autorin uns in dem Glauben, dass es nur darum ginge) und mit Mike hat sie einen Protagonisten ins Leben gerufen, der eine einzigartige Perspektive auf die Dinge mitbringt. Es war spannend mal einem Charakter zu folgen, der keinen polizeilichen Hintergrund hatte, ähnlich wie Professor Langdon aus den Dan Brown Romanen.
Anfangs war ich sehr mitgerissen vom Aufbau der Geschichte, der Charaktervorstellung und der Einführung in das Titelgebende erste Rätsel. Der Schreibstil ist fesselnd, temporeich und einnehmend. Ein tolles Detail, dass das Lesen sogar etwas interaktiver gestaltet hat war, dass jedes erwähnte Rätsel auch einmal abgedruckt wurde. Das hat mir sehr gefallen.
Erzählt wird hauptsächlich aus der Perspektive von Mike selbst, wobei es auch immer mal wieder Kapitel gibt, die aus der Sicht anderer Charaktere geschildert werden. Das hat die Handlung nochmal abwechslungsreicher gestaltet.
Gewöhnungsbedürftig fand ich hingegen den Umgang mit Rückblenden oder Erkläranteilen. Obwohl Hintergrundinformationen hilfreich sind, war mir die Umsetzung irgendwie unausgeglichen. Beispielsweise wird Mike an einer Stelle im Buch von einem Professor Gupta angerufen. Das Telefonat wird gleich am Anfang erzählerisch unterbrochen, um erstmal seitenlang ihre Kennenlerngeschichte widerzugeben. An anderer Stelle wird der Haupterzählstrang für mehrere Kapitel hintereinander unterbrochen, um Tagebucheinträge und damit Geschehnisse der Vergangenheit widerzugeben. Natürlich ist nicht uninteressant, was man da zu lesen bekommt, allerdings waren diese Passagen teilweise so ausschweifenden, dass ich darüber ein wenig aus dem Haupterzählstrang rausgefallen bin.
Womit ich schließlich nicht zurecht gekommen bin und was auch meinen Hauptkritikpunkt an der Geschichte ist, war die Richtung, in die sie irgendwann abgedriftet ist. Die "Bindung" zwischen Mike und Jess war nicht meins, die Einbeziehung von Übernatürlichem und besonders religiösem Mystizismus hat mich nicht abholen können und ehrlicherweise muss ich sagen, dass ich das Buch vermutlich gar nicht erst gelesen hätte, wäre mir der Einschlag ins Paranormale vorher bekannt gewesen. Und obwohl die Auflösung für die Geschichte durchaus schlüssig ist, hat auch diese mich nicht wirklich überzeugen können .
Es ist schade, denn an sich finde ich die Idee des rätsellösenden Protagonisten genial und bis zu einem gewissen Punkt konnte mich das Buch auch unterhalten. Ich denke am Ende kommt es sehr auf die persönlichen Präferenz beim Lesen an, ob man mit der Geschichte glücklich wird oder nicht. Von mir gibt es für "Ingenium - Das erste Rätsel" 2,5 Sterne.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 02.08.2023

Ein Buch, das man nicht verpassen sollte!

Alles muss man selber machen
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Wie findet frau im Alltagschaos zwischen Geldsorgen, Rabenvätern und anderen Pappnasen heut zu Tage noch Gerechtigkeit und Liebe? Na, ganz einfach – Frau nimmt die Sache selbst in die Hand!
Naja, ganz ...

Wie findet frau im Alltagschaos zwischen Geldsorgen, Rabenvätern und anderen Pappnasen heut zu Tage noch Gerechtigkeit und Liebe? Na, ganz einfach – Frau nimmt die Sache selbst in die Hand!
Naja, ganz so einfach ist es dann doch nicht; zumindest nicht für Nele und ihre beiden Freundinnen Fiona und Hermine. Während für Nele der Traum vom eigenen Kosmetikstudio in immer weitere Ferne rückt, weil sie jeden Cent dreimal umdrehen muss, um ihre beiden Kinder zu versorgen, wird Fionas bequemes mittelständiges Leben aufs schwerste erschüttert, als ihr frisch gefeuerter Gatte ihr eröffnet, er habe das ganze Familienvermögen am Aktienmarkt verloren. Auch für Hermine läuft es nicht besser, denn in Folge einer Rückstufung, erhält sie nicht mehr die Gelder, die sie braucht, um ihre pflegebedürftige Mutter zu versorgen. Bei dieser ausgewachsenen Pechsträhne kommt das Trio mit gutem Willen und netten Worten nicht mehr weiter. Ein neuer Plan muss her! Dumm nur, dass ihr neuer Plan sie gefährlich nah an die Grenzen des Legalen bringt. Noch dümmer, Nele könnte endlich ihren Traummann getroffen haben – und der ist ausgerechnet Polizist!

„Alles muss man selber machen“ von Autorin Ellen Berg war wirklich ein großer Spaß. Ich hatte schon eine Weile kein Buch mehr in der Hand, dass mich so zum Lachen bringen konnte. Nicht nur, wurde mit Nele, Fiona und Hermine ein herrlich sympathisches Trio geschaffen, sie hangeln sich auch von einer komischen Situation in die Nächste und das alles untermalt von cleverem und urkomischen Wortwitz. Abgesehen vom tollen Humor konnte mich der Schreibstil auch durch seine flüssige, leichtgängige und mitreißende Art begeistern. Man startet mit einem Prolog in die Geschichte, der gleich einen guten Hinweis darauf gibt, in was für ein Schlamassel sich die drei Damen im Laufe des Buches hineinmanövrieren, um dann nach und nach zu erfahren, wie es dazu kommen konnte. Dieser Aufbau hat mir auf Anhieb gut gefallen, weil es einerseits angeteasert hat, was man von der Handlung erwarten kann, ohne dabei zu viel vorwegzunehmen.
Neles Geschichte zu verfolgen war toll. Sie ist ein sehr nahbarer Charakter, gleich von Beginn an und es fällt leicht mit ihr mitzufühlen. Sie hat zwei zauberhafte Kinder, denen sie alles bieten will, doch weil deren Vater sang und klanglos abgehauen ist, kommt sie finanziell vorn und hinten nicht zurecht. Leider weiß sie nur nicht wirklich, wie sie für sich selbst einstehen soll. Für ihre Kinder macht sie, alles, aber für sich selbst? Um diesem Problemchen abzuhelfen hat ihr die Autorin aber zwei tolle Freundinnen an die Seite gestellt.
Ich fand die persönliche Entwicklung bei Nele, genauso wie bei den anderen Charakteren, durchweg superschön ausgearbeitet und vor allem glaubhaft. So wie Nele, haben auch Fiona und Hermine charakterliche Baustellen, an denen es zu arbeiten gilt, aber als Gruppe ergänzen sie sich toll, sodass jede von ihnen genau deshalb über sich hinauswachsen kann. Wo die eine zu zaghaft ist, ist die andere mutig, wo die eine zu forsch ist, gleicht es die andere aus.
Es ist ein Roman, fast wie aus dem Leben gegriffen. Natürlich ein bisschen lustiger, aufregender und romantischer, als man es vom echten Leben vielleicht erwarten würde, aber eben herrlich lebensecht und mit einer tollen Botschaft über Mut, Freundschaft und Zuversicht. „Alles muss man selber machen“ ist meiner Meinung nach ein Buch, das man diesen Sommer nicht verpassen sollte.