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Veröffentlicht am 26.12.2020

Eine herzzerreisende Geschichte von einer jungen Familie im Zweiten Weltkrieg

Im Lautlosen
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Der Roman „Im Lautlosen“ von Melanie Metzethin ist ein beeindruckender historischer Roman, der nicht nur fiktive Charaktere beinhaltet, sondern auch Personen der wahren Geschichte beschreibt. Es wird zum ...

Der Roman „Im Lautlosen“ von Melanie Metzethin ist ein beeindruckender historischer Roman, der nicht nur fiktive Charaktere beinhaltet, sondern auch Personen der wahren Geschichte beschreibt. Es wird zum Teil sehr genau auf die Thematik der Nachkriegsjahre des Ersten Weltkriegs, der Machtergreifung Hitlers, dem Zweiten Weltkrieg und die Zeit nach der Stunde Null eingegangen. Gut gelöst sind auch beiläufige Einwürfe der Innovationen des 20. Jahrhunderts.
Die Autorin Melanie Metzethin hat einen sehr angenehmen Schreibstil, was es sehr einfach macht, der Geschichte zu folgen und nicht mehr aufhören zu können weiterzulesen. Ich war von Anfang an gefangen von der Geschichte von Paula und Richard, den Hauptcharakteren.
Paula und Richard lernen sich im Medizinstudium kennen und verlieben sich auf Anhieb ineinander. Sie meistern gemeinsam ihr Studium, und beginnen ein gemeinsames Leben. Er wird Psychiater und sie wird ein paar Jahre später nach ihrer Promotion Kinderärztin. Die beiden sind unsterblich ineinander verliebt, weshalb sie sich dazu entschließen zu heiraten. Außerdem bekommen sie Zwillinge, allerdings ist der Junge Georg taub. Zu der Zeit ergreifen die Nazis mit Hitler als Führer bereits die Macht, was es für die junge Familie zum Teil sehr schwer macht. Durch das „Gesetz zur Verhütung erbkranken Nachwuchses“ wurde die Sterilisation von erbkranken Menschen erlaubt, und Paula und Richard wollten ihren Sohn unbedingt davor beschützen. Deshalb suchen sie sich heimlich einen privaten Lehrer für Gebärdensprache und Lippenlesen, sodass Georg selbstständig sprechen kann, um seine Taubheit zu verbergen. Ein anderes Problem der Familie war für Richard die Arbeit als Arzt. Er weigerte sich strikt den Anweisungen der Nazis zu folgen und versucht im Verborgenen so vielen Menschen zu helfen, wie es geht. Als er allerdings damit einen Schritt zu weit geht, wird er an die Front als Sanitätsarzt im Lazarett eingesetzt. Ein weiterer harter Schlag für die Familie.
Man muss das Buch selbst gelesen haben, um den Zauber zu erleben, den es in einem weckt. Meiner Meinung nach ein Buch, dem man viel mehr Aufmerksamkeit schenken sollte! Die Thematik ist ja schon interessant an sich, aber die Geschichte, die außen rum kreiert wurde, ist herzzerreißend und regt sehr zum mitfühlen an. Eine wirkliche Empfehlung!

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Veröffentlicht am 18.12.2020

Wie zu erwarten: einfach fantastisch!

All das Ungesagte zwischen uns
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Da ich bereits „Verity“ von Colleen Hoover kannte und mich dieses Buch so sehr von den Socken geschmissen hat, wollte ich mich davon überzeugen, ob des bei ihrem neuen Roman „All das Ungesagte zwischen ...

Da ich bereits „Verity“ von Colleen Hoover kannte und mich dieses Buch so sehr von den Socken geschmissen hat, wollte ich mich davon überzeugen, ob des bei ihrem neuen Roman „All das Ungesagte zwischen uns“ genauso ist. Spoiler: ja hat es!
„All das Ungesagte zwischen uns“ ist eigentlich die beste Zusammenfassung für dieses Werk. Aufgrund eines Unfalls kommt Morgan in eine sehr verzwickte Lage, die die Beziehung zu ihrer Tochter sehr ins Wanken geraten lässt. Außerdem erscheint eine Person aus ihrer Jugend wieder in ihrem Leben, was alte Gefühle weckt. Diese Person ist Jonah, der beste Freund ihres Mannes Chris. Jonah ist wieder in die Stadt gezogen, nachdem er erfahren hat, dass Morgans Schwester Jenny von ihm ein Kind erwartet. Da er sich dieser Herausforderung natürlich stellen will, kommt er wieder zurück und wird an Claras Schule Lehrer. Eine verwobene Familiengeschichte also. Aber es ist nicht nur eine Familiengeschichte. Es ist eine Geschichte voller Leidenschaft, Liebe, Herzschmerz und so viel mehr. Man kann nicht anders als mit den Charakteren mitzufühlen.
Am meisten hat mich die Entwicklung von Morgans und Claras Beziehung beeindruckt. Clara ist 16 Jahre alt und somit voll im Teenageralter. Natürlich treten hier die typischen Probleme auf: die erste große Liebe, das Erste Mal, Freundschaft, Stress mit den Eltern, wer kennt es nicht. Morgan und ihre Tochter haben am Anfang eine gute Verbindung zueinander, was man an ihrer Geburtstagstradition erkennen kann. Jeder von ihnen hat ein Bord, an dem sie an jedem Geburtstag Wünsche für das kommende Lebensjahr notieren. Natürlich gibt es aber auch Themen über die Clara nicht gerne mit ihrer Mutter redet, nämlich Jungs. Sie ist in Miller verknallt, ein Junge aus der Stadt, dessen Vater im Gefängnis sitzt und Chris noch von früher kennt. Deshalb ist er alles andere als begeistert, als er erfährt, dass Clara mit Miller Kontakt hat. Morgan schließt sich der Meinung ihres Mannes an und schon ist der Ärger vorprogrammiert. Jonah weiß von diesen Unstimmigkeiten nichts und motiviert die beiden zu einem gemeinsamen Filmprojekt, weshalb sie jetzt einen Grund haben sich zu treffen. Leider ist das nur nicht so einfach, da Miller eine Freundin namens Shelby hat, und Clara ihrer Mutter nichts über das Projekt erzählt.
Es häufen sich über die Zeit die Geheimnisse zwischen Mutter und Tochter, bis die Beziehung nur noch ein Pulverfass ist, das mit dem nächsten Funken droht in die Luft zu gehen.
Ich möchte aber nicht mehr von der Geschichte vorwegnehmen, weil das das besondere an Colleen Hoovers Büchern ist: man denkt zu wissen, wie das Buch ausgeht, hat aber letzten Endes keine Ahnung, weil sie die unerwartetsten Wendungen einbauen kann. Faszinierend.
Zusammenfassend also ein wirklich empfehlenswertes Buch!

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Veröffentlicht am 11.12.2020

Leider schwächere Leistung als Band eins

Clans of London, Band 2: Schicksalsmagie
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„Clans of London – Schicksalsmagie“ von Sandra Grauer ist ein Jugendroman der sich, wie hätte man es anders erwartet, mit Magie beschäftigt. Da es der zweite Band der Reihe ist, kann die Rezension Spoiler ...

„Clans of London – Schicksalsmagie“ von Sandra Grauer ist ein Jugendroman der sich, wie hätte man es anders erwartet, mit Magie beschäftigt. Da es der zweite Band der Reihe ist, kann die Rezension Spoiler zum ersten Teil enthalten.

Das Cover des Buchs ist wie bei dem ersten Band auch schon sehr gelungen. Der dunkle Hintergrund mit den roten Verzierungen passt perfekt zum Thema. Auch das Mädchen, welches Caroline symbolisieren soll, hat einen durchaus ernsteren aber auch selbstsichereren Blick als noch beim ersten Teil.

Der Schreibstil der Autorin ist sehr angenehm zu lesen und man kann gut folgen. Leider werden manche Passagen nur sehr oberflächlich behandelt und es wäre schöner gewesen etwas mehr in die Tiefe zu gehen. Allgemein wurden mir viele Probleme „zu schnell gelöst“, wie z.B. die anfänglichen Schwierigkeiten Carolines mit der Telekinese. Die Geschichte ist aber alles in allem doch schlüssig und zusammenhängend. Auch dass aus der Sicht von Caroline und Ash erzählt wird ist sehr gut gelungen, gerade auch da die beiden in diesem Teil voneinander getrennt werden.

Wenn man direkt bei den Charakteren bleibt, war mein Eindruck, dass Ash in diesem Band sehr nervig war. Mich hat es sehr gestört, dass er sich nicht für eine Seite entscheiden konnte und immer wieder seine Meinung geändert hat. Das war mit Sicherheit auch die Intention der Autorin, aber das hätte man bestimmt auch irgendwie anders lösen können.
Caroline wird von Kapitel zu Kapitel immer stärker, allerdings ist mir auch hier aufgefallen, dass ihr Prozess schon sehr schnell vonstatten ging. Da die Geschichte in einem Zeitraum von ein paar Tagen bzw. Wochen spielt, fand ich es etwas unglaubwürdig, dass sie ihre Kräfte so schnell unter Kontrolle bekommen hat. Was aber gut gelungen ist, dass sich Caroline immer treu bleibt und auch ihren Prinzipien weiterhin Folge leistet, z.B. dass sie keine Menschen verletzen will, wenn es denn nicht unbedingt sein muss.

Den Plottwist am Ende habe ich definitiv nicht erwartet, ich werde aber natürlich nicht näher drauf eingehen, da ich den Überraschungseffekt nicht vorweg nehmen möchte

Zusammengefasst war „Schicksalsmagie“ der schwächere der beiden und hat mir leider weniger gut gefallen aufgrund der genannten Punkte. Dennoch kann man sich das Buch gerne kaufen, vor allem wenn man den ersten Band bereits kennt und den Ausgang der Geschichte erfahren möchte oder aber auch wenn man sich für Magie interessiert und noch einen etwas tieferen Einblick in die Fähigkeiten der Charaktere zu bekommen.

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Veröffentlicht am 29.11.2020

Die Suche nach der Unendlichkeit gepaart mit den elf Dimensionen der Liebe

Die Liebe hat elf Dimensionen
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„Die Liebe hat elf Dimensionen“ von Jane Hawking beschreibt das Leben mit Stephen Hawking aus ihrer Perspektive. Auf knappen 450 Seiten erzählt sie die Geschichte ihrer Ehe und welche Freuden, Schwierigkeiten ...

„Die Liebe hat elf Dimensionen“ von Jane Hawking beschreibt das Leben mit Stephen Hawking aus ihrer Perspektive. Auf knappen 450 Seiten erzählt sie die Geschichte ihrer Ehe und welche Freuden, Schwierigkeiten und Probleme sie dabei durchlebt haben.
Gestoßen bin ich auf das Buch, nachdem ich den Film „Die Entdeckung der Unendlichkeit gesehen habe“. Eine ganz klare Empfehlung!
Das Buch lässt sich gut lesen, ich brauchte aber einige Zeit, um mich richtig einzufinden. Spätestens aber ab der Hälfte war ich im Bann der Hawkings gefangen. Da man in der Öffentlichkeit immer nur von Stephen, dem Physik-Genie gehört hat, finde ich die Lektüre spitze, um einen tieferen Einblick in die Familiengeschichte zu erhalten.
Es werden dabei sämtliche Details von Anfang bis zum Ende ihrer Ehe geschildert; und in 25 Jahren gemeinsames Zusammenleben kann so einiges passieren: die Entwicklung von Stephens Motoneuronerkrankung, seine berufliche Karriere, die Erweiterung ihrer Familie durch ihre 3 Kinder, monetäre Probleme und so weiter.
Ich fand es sehr bewundernswert, dass Ms. Hawking trotz aller Schwierigkeiten, die sich in ihrem Leben ergeben hat, den Mut hatte, dies alles in einem Buch niederzuschreiben und für die Welt öffentlich zu machen.
Das Buch lohnt sich definitiv zu lesen, allerdings muss man sich für die Geschichte der Hawkings interessieren. Schlecht ist es auch nicht, wenn man ein gewisses physikalisches Verständnis vorweist, da an manchen Stellen auf Stephens Forschungen eingegangen wird und diese Passagen sonst sehr unverständlich und zäh sein können.

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Veröffentlicht am 07.11.2020

Kleine Stadt, teilweise große Gefühle

Redwood Love – Es beginnt mit einem Blick
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„Ein Ort zum Wohlfühlen, drei Tierärzte zum Verlieben“
Der Roman „Redwood Love – Es beginnt mit einem Blick“ ist der Auftakt der Redwood Love Trilogie. Er handelt von Avery Stowe, die mit ihrer autistischen ...

„Ein Ort zum Wohlfühlen, drei Tierärzte zum Verlieben“
Der Roman „Redwood Love – Es beginnt mit einem Blick“ ist der Auftakt der Redwood Love Trilogie. Er handelt von Avery Stowe, die mit ihrer autistischen Tochter Hailey in die Kleinstadt Redwood zieht, um nach ihrer gescheiterten Ehe neu anzufangen. Ihr einziger Anhaltspunkt ist ihre Mutter, die schon seit längerem in dem Ort lebt. Durch Zufall lernt sie Cade O´Grady kennen, der in der dortigen Tierklink ein zuständiger Arzt ist. Es beginnt eine rührende Liebesgeschichte der etwas anderen Art.
Die Hauptakteure sind wie bereits erwähnt Avery und Cade, die sich in eine Liebesgeschichte verstricken, die sie beide anfangs eigentlich gar nicht eingehen wollten. Jeder der beiden bringt seine eigenen Probleme aus seiner Vergangenheit mit, sodass des Öfteren Missverständnisse und Probleme aufkommen. Dennoch sind sie eine Verbindung miteinander eingegangen, der sie sich beide nicht mehr entreißen können. Die Entwicklung der beiden ist an sich wirklich süß und teilweise auch zum dahinschmelzen. Allerdings sind in ziemlich vielen Szenen sexuelle Annäherungen beschrieben, die ich etwas unglaubwürdig finde. Natürlich erforscht man seinen Partner am Anfang einer Beziehung, aber in dem Fall war mir das leider zu viel. Ein weiterer Punkt, der mir leider nicht so gut gefallen hat, waren die häufigen Zweifel von Avery. Sie driftet sehr oft in ihre Vergangenheit ab und vergleicht Cade mit ihrem Ex-Ehemann Richard, der sie damals leider nicht gut behandelt hat. Auch wenn das natürlich durchaus realistisch ist, war es für den Leser teilweise dann einfach nervig, weil immer wieder auf dieselben Problematiken verwiesen wurde. Das hätte man meiner Meinung nach einfach besser gestalten können.
Trotz allem ist es wirklich herzzerreißend, wie sehr Avery ihre kleine Tochter beschützen will und sich selbst in machen Situationen für sie opfert. So eine Mama kann man sich nur wünschen!!! Da sie in der Vergangenheit ihre Tochter mehr oder weniger alleine großgezogen hat, ist es für sie sehr ungewohnt und schwierig, sich von den sehr hilfsbereiten Bewohnern Redwoods helfen zu lassen. Dieser Zusammenhalt der Stadt ist aber wirklich etwas richtig Tolles und wurde wirklich gut umgesetzt!
Es lohnt sich durchaus, sich das Buch zu kaufen und zu lesen, aber es hat mich leider nicht vom Hocker gerissen. Ich werde mir zwar die zwei folgenden Bände dennoch kaufen, weil ich dann doch zu neugierig bin wie es weitergeht, aber es gibt durchaus individuellere und tragischere Liebesgeschichten.

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