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Veröffentlicht am 26.07.2021

Netter Auftakt aber hätte ein bisschen mehr fesseln dürfen

Das Haus der Mädchen
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Schweig, um zu leben. Leni kommt nach Hamburg, um dort ein Praktikum zu machen. Über eine Zimmervermittlung mietet sie sich in einer Villa am Kanal ein. Schnell freundet sie sich mit ihrer Zimmernachbarin ...

Schweig, um zu leben. Leni kommt nach Hamburg, um dort ein Praktikum zu machen. Über eine Zimmervermittlung mietet sie sich in einer Villa am Kanal ein. Schnell freundet sie sich mit ihrer Zimmernachbarin an - aber die ist am nächsten Morgen spurlos verschwunden. Weil ihr das merkwürdig vorkommt, sucht sie nach ihr. Freddy Förster, früher erfolgreicher Geschäftsmann, ist inzwischen auf der Straße gelandet. Zufällig beobachtet er, wie jemand einen Mann am Steuer seines Autos erschießt. Um nicht zum nächsten Opfer zu werden, sucht er den Mörder. Bis er auf Leni trifft, die das Verschwinden ihrer neuen Freundin nicht hinnehmen will. Bald begreifen die beiden, dass ihre beiden Fälle mehr miteinander zu tun haben, als ihnen lieb ist - und dass sie in großer Gefahr schweben.

Da grade „Die Karte“ von Andreas Winkelmann überall angepriesen wurde, habe ich mich an die Reihe gewagt und direkt mit Band eins begonnen.
Der Fall beginnt mit den Sichtweisen von Leni und Freddy. Leni ist grad in Hamburg angekommen und findet sich mit ihrer naiven Art nur schwer zurecht und Freddy lebt als Obdachloser auf der Straße. Lenis neue Freundin verschwindet und Freddy beobachtet einen Mord. Beide sind verstrickt und beide kommen aus dem Fall nicht mehr raus.
Die Ermittler Jens Kerner und Rebecca Oswald lernt man erst überraschend spät kennen.
Ich fand den Anfang nicht besonders gelungen. Man wusste nicht ganz, wohin alles läuft und worum genau es geht. Die Ebene zum Kriminalfall und den Ermittlern fehlte mir.
Es wurde wirklich erst nach und nach spannend, als sich immer mehr Informationen und Verbindungen auftaten und alles mit der Zeit Sinn bekam.
Gegen Ende wurde es jedoch richtig spannend und auch die Ermittler konnten mich für sich gewinnen. Ein ungewöhnliches Team, welches genial arbeitet. Das hat mir gut gefallen.
Wäre der Anfang ein bisschen spannender gewesen, wäre das Buch richtig genial. Wenn auch mehr Krimi als Thriller. Trotzdem eine Empfehlung.

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Veröffentlicht am 24.07.2021

Eine schöne Geschichte über zwei starke Frauen

Wir für uns
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Josie, 41, ist schwanger. Von Bengt, der schon eine Familie hat. Und kein Kind mit ihr möchte. Aber was möchte Josie? Ihre Wünsche hat sie immer auf »später aufgeschoben.
Kathi, 71, ist plötzlich allein. ...

Josie, 41, ist schwanger. Von Bengt, der schon eine Familie hat. Und kein Kind mit ihr möchte. Aber was möchte Josie? Ihre Wünsche hat sie immer auf »später aufgeschoben.
Kathi, 71, ist plötzlich allein. Ihr Mann Werner ist gestorben, nach fünfzig Jahren gemeinsamen Lebens. Ihr einziger Sohn ist ihr fremd geworden. Auch Kathi hat so vieles auf »später« verschoben.
Als Josie durch einen Zufall plötzlich in Kathis Küche sitzt, sind beide verwundert. Sie fühlen sich in Gegenwart der anderen so unbelastet. Ernst genommen. Beide Frauen spüren, dass das Leben ihnen genau jetzt ganz unerwartet die Tür öffnet.

Barbara Kunrath erzählt in „Wir für uns“ die Geschichte von Josie und Kathie. Zwei Frauen, die eigentlich nichts miteinander zu tun haben aber doch so viel gemeinsam.
Wir lernen beide unabhängig voneinander kennen. Josie in einer schwierigen Lebenssituation und wie sie mit Bengt weniger glücklich ist, als sie sich eingestehen möchte. Und Kathi, die zwischen Trauer und Weitermachen steht und dem Wunsch, das nachzuholen, was sie all die Jahren hinten angestellt hat.
Die Autorin erzählt feinfühlig und stark die Geschichte dieser zwei interessanten Frauen und verknüpft ihre Wege gekonnt miteinander.
Besonders gefallen hat mir, die Entwicklung der beiden, die sie nur durch sich selbst und gegenseitig erfahren. Ihr Glück ist nicht von Männern abhängig und trotzdem kommt auch die Gefühlsebene nicht zu kurz.
Das Hörbuch ist schön gesprochen und lässt sich sehr angenehm hören.
Als Buch und als Hörbuch sehr zu empfehlen!

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Veröffentlicht am 24.07.2021

Ein wundervolles Pferdebuch für angehende Reiter/-innen

Socke und Sophie – Pferdesprache leicht gemacht
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Pony Socke wurde misshandelt und hat jedes Vertrauen in den Menschen verloren. Für Sophie geht ein Traum in Erfüllung, als sie Socke in Pflege nehmen darf. Aber der Traum zerplatzt: Sophie muss erkennen, ...

Pony Socke wurde misshandelt und hat jedes Vertrauen in den Menschen verloren. Für Sophie geht ein Traum in Erfüllung, als sie Socke in Pflege nehmen darf. Aber der Traum zerplatzt: Sophie muss erkennen, dass Socke und sie sich einfach nicht verstehen. Die andauernden Missverständnisse zwischen Pony und Mädchen führen zu gefährlichen Situationen. Und dann droht da noch die ultimative Katastrophe: Wenn Socke sich nicht bald reiten lässt, läuft er Gefahr, als vermeintliches Problempferd eingeschläfert zu werden … Sophie muss Pferdesprache lernen, und zwar schnell!"

Juli Zeh erzählt in ihrem Buch „Socke und Sophie - Pferdesprache leicht gemacht“ nicht einfach nur eine schöne Geschichte über ein Mädchen und ihr Pony, sie schafft es mit viel Gefühl und Verstand den Lesern noch einiges über Pferde beizubringen.
Die Kapitel sind mal aus der Sicht von Sophie und auch aus der Sicht von Socke geschrieben.
Wir erleben so, wie Sophie sich Socke nähert und wie sie versucht, eine Bindung zu ihm aufzubauen. Gleichzeitig erfahren wir aber auch, warum Socke sich so schwierig verhält und was ihm seine Instinkte und sein Wesen vorgeben.
So erfahren die Leser nicht einfach nur die Menschensicht, sondern lernen auch noch viel über Pferde und wie die Dinge für unsere Vierbeiner erscheinen.
Unterstützung hat Sophie am Stall von einer erfahrenen Turnierreiterin, die ihr viele Sachen erklärt. So z.B. wie man sich einem Pferd richtig nähert, es an den Sattel gewöhnt oder wie die Arbeit in einem Roundpen funktioniert. Alles wird wunderbar in der Geschichte erklärt und wirkt dadurch nicht belehrend oder aus dem Kontext gerissen.
Neben all dem lehrreichen Pferdewissen, ist die Geschichte um Socke und Sophie und alles drum herum einfach schön.
Am Ende des Buchs werden die ganzen Begriffe noch einmal erklärt, so dass sie später erneut nachgelesen werden können.
Das Hörbuch ist richtig gut gesprochen und die Sprecher passen perfekt zu Socke und Sophie.
Als großes Pferdemädchen kann ich dieses Buch jedem (angehenden) Pferdemädchen und Pferdejungen nur empfehlen!

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Veröffentlicht am 27.06.2021

Wenn du plötzlich vergisst

Was wir sehen, wenn wir lieben
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Teresa kennt sich nicht mehr aus in ihrem Leben. Gerade noch hat sie sich mit Herzklopfen von Henry verabschiedet, da wacht sie nach einem schweren Sturz im Krankenhaus auf. Die Diagnose: Gedächtnisverlust. ...

Teresa kennt sich nicht mehr aus in ihrem Leben. Gerade noch hat sie sich mit Herzklopfen von Henry verabschiedet, da wacht sie nach einem schweren Sturz im Krankenhaus auf. Die Diagnose: Gedächtnisverlust. Fünf Jahre sollen seit dem Date mit Henry vergangen sein, doch Teresa erinnert sich an nichts. Wieso wohnt sie nicht mehr mit ihrer Schwester zusammen? Was wurde aus ihrem Tattoo-Studio? Wer ist der nackte Mann in ihrem Bad? Und vor allem: Wo ist Henry?
Teresa muss Ordnung in das Chaos ihres Lebens bringen. Und sie muss Henry wiederfinden. Aber kann es überhaupt eine zweite Chance für ihre Liebe geben – nach allem, was in den letzten Jahren passiert ist?

„Was wir sehen, wenn wir lieben“ von Krisitina Moninger besticht direkt mit dem super schönen Cover. Ich finde, das Buch ich ein richtiger Blickfang.
Das Thema ist nicht neu aber gut umgesetzt. Teresa fehlen nach einem Sturz fünf Jahre ihres Lebens und man merkt schnell, dass alle um sie herum nicht richtig mit der Wahrheit herausrücken wollen. Der Leser begleitet sie auf dieser Entdeckungstour zu ihrem eigenen ich und in ihre Vergangenheit, zu dem Punkt an dem sich scheinbar alles gedreht hat.
Teresa und Henry sind sympathische Figuren. Mit dem Rest bin ich nicht wirklich warm geworden. Entweder waren sie mir unsympathisch, wie z.B. Teresas Schwester, oder man hat einfach zu wenig über die Nebenfiguren erfahren.
Die Geschichte ist schön und nimmt den Leser gut mit. Man begleitet Teresa gerne und ich finde, dass der Wechsel zwischen der Vergangenheit (die es aufzudecken gilt) und der Gegenwart (die neu entdeckt wird) gut gelungen ist.
Die Autorin beleuchtet die Geschichte aus verschiedenen Perspektiven und lässt den Leser mit Henry in die Vergangenheit reisen. So setzt sich das Puzzle Stück für Stück zusammen.
Das Buch hat mir insgesamt gut gefallen. Mir hat nur ein bisschen Pfeffer gefehlt. Einfach noch ein bisschen mehr Pepp, dann wären es fünf Sterne geworden.

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Veröffentlicht am 26.06.2021

Eine wirklich unerwartet schöne Geschichte

Sleepless in Manhattan
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Ihre Liebesgeschichte beginnt mit einem Brief von einem kleinen Mädchen, das sich eine Freundin für seinen Vater wünscht. Sebastian Maxwell hat vor einigen Jahren seine Frau verloren und erzieht seine ...

Ihre Liebesgeschichte beginnt mit einem Brief von einem kleinen Mädchen, das sich eine Freundin für seinen Vater wünscht. Sebastian Maxwell hat vor einigen Jahren seine Frau verloren und erzieht seine zehnjährige Tochter Birdie nun allein. Als die Fremde an seiner Haustür auftaucht, denkt er nicht an die Liebe. Doch nach einem Blick in ihre blauen Augen schlägt sein Herz schneller, und er beginnt das erste Mal seit Langem an ein neues Glück zu glauben. Aber dann muss er feststellen, dass alles auf einer Lüge basiert.
Also zunächst muss ich sagen, dass der Klappentext zu „Sleepless in Manhattan“ von Vi Keeland und Penelope Ward ein bisschen zu dramatisch klingt aber sonst sehr passend ist.
Die Geschichte ist insgesamt richtig richtig schön!
Sadie, Sebastian und Birdie sind unheimlich sympathische und interessante Hauptfiguren. Bereichert werden sie durch ein paar ebenso sympathische Nebenfiguren.
Grade Sadie und ihre leicht chaotische Art bringt den Leser immer wieder zum Schmunzeln. Aber sie hat mich auch immer wieder überrascht, weil sie mutig ist und sich nicht scheut ihre Gefühle zu zeigen und zu ihren Fehlern zu stehen. Ihre Art mit Birdie umzugehen ist herzerweichend und hat dem Buch einfach Wärme verpasst.
Sebastian ist ein vielseitiger Charakter und grade seine Entwicklung hat mir sehr gut gefallen. Dazu sein Umgang mit Sadie und der ganzen Situation.
Das Buch erzählt von schwerer Vergangenheit, Freundschaft, Gefühlen, Ängsten und Familie. Den Autorinnen ist eine richtig harmonische Mischung gelungen, mit einigen kleinen Wendungen, die alles bereichern.
Mein Highlight ist definitiv, dass die Figuren auf eine reife Art miteinander Reden und kein unnötiges Drama erzeugen. Das hat allem eine Harmonie gegeben und war überhaupt nicht anstrengend, so wie bei einigen anderen Büchern. Definitiv ein dicker Pluspunkt!

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