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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 13.10.2019

Über Einsamkeit, Freundschaft und ein dunkles Geheimnis

Alles okay
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Marin hat alles hinter sich zurückgelassen, ist Tausende Kilometer geflohen vor ihrem alten Leben, vor dem Verlust ihres geliebten Großvaters. Doch eines Tages steht plötzlich ihre beste Freundin Mabel ...

Marin hat alles hinter sich zurückgelassen, ist Tausende Kilometer geflohen vor ihrem alten Leben, vor dem Verlust ihres geliebten Großvaters. Doch eines Tages steht plötzlich ihre beste Freundin Mabel vor der Tür. Und mit ihr all die Erinnerungen an zu Hause, an Sommernächte am Strand. Mit ihrer Beharrlichkeit gelingt es Mabel, Marin aus ihrem Kokon der Einsamkeit zu befreien. Und Marin begreift, dass sie eine Wahl hat: weiter im Verdrängen zu verharren oder zu ihren Freunden und ins Leben zurückzukehren.

Ich weiß, der Titel meiner Rezension ist geklaut. Er wurde vom Verlag oder vielleicht auch der Autorin geschrieben. Ich finde, er passt perfekt zu diesem Buch. Es geht genau um diese drei Dinge.
„Alles Okay“ von Nina LaCour hat mich berührt. Dieses kleine aber feine Buch hat eine Seite in mir zum Klingen gebracht, die auch jetzt nach dem die letzte Seite gelesen und der Buchdeckel zugeklappt ist, in mir nachklingt.
Der Titel des Buchs passt ebenfalls perfekt. Wie oft sagen wir uns, dass „Alles Okay“ ist. Und so ergeht es auch Marin. Eigentlich ist nichts okay und doch versucht sie sich genau das einzureden und irgendwie weiterzumachen.
Das ihre Welt aus den Fugen geraten ist und sie nicht nach vorne sehen aber auch nicht zurück gehen kann, merkt man schnell. Ihre Einsamkeit ist nur zum Teil selbst gewählt aber wie sie die Dinge ändern soll, weiß sie auch nicht.
Maris Gefühlslage ist greifbar und durchzieht das ganze Buch. Man fühlt mit ihr und mit jedem Bruchstück, dass man erfährt, setzt sich ein Bild zusammen, welches ihre Zerrissenheit nur allzu deutlich zeigt.
Ihre Gespräche mit Mabel sind Goldwert und spiegeln eben diese Distanz wieder, die Freunde zu Fremden machen kann, wenn sie sich unterschiedlich entwickeln. Mabel zeigt sich trotz allem als Freundin und bringt eine angenehme Wärme in diese Geschichte.
Ich finde, dieses Buch erfüllt alle Erwartungen und kann nur immer wieder weiter empfohlen werden.

Veröffentlicht am 09.10.2019

Zu langweilig und unstrukturiert

Wir zwei ein Leben lang
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Bei Erin und Dominic ist es Liebe auf den ersten Blick – intensiv und mitten ins Herz. Doch sich zu verlieben ist einfach, aber die Liebe zu leben ist schwer. Erin und Dominic wagen es und heiraten. Allen ...

Bei Erin und Dominic ist es Liebe auf den ersten Blick – intensiv und mitten ins Herz. Doch sich zu verlieben ist einfach, aber die Liebe zu leben ist schwer. Erin und Dominic wagen es und heiraten. Allen Zweiflern zum Trotz. Ein besonderes Geschenk begleitet sie auf ihrem gemeinsamen Weg: ein in Leder gebundenes Notizbuch, in dem sie ihre Gefühle festhalten sollen. All das, worüber sie mit dem anderen nicht sprechen können – und jeder Eintrag endet mit »Ich liebe dich, weil …«. Bis der Tag kommt, an dem Dominic etwas beichtet, das es Erin unmöglich macht, an eine gemeinsame Zukunft zu glauben. Ist das starke Band zwischen Dominic und Erin zerrissen? Oder ist ihre Liebe doch diese eine, die ein Leben lang andauert?

„Wir zwei ein Leben lang“ von Fionnuala Kearney ist in zwei Sichtweisen geschrieben. Wir erleben die Geschichte aus der Sicht von Dom und Erin. Wo diese Erzählweise für einige Leser schon zu viel ist, wechselt dieses Buch hier noch völlig unstrukturiert zwischen den Jahren. Mal sind wir ganz am Anfang ihrer Beziehung, dann wieder am Ende und dann wieder mittendrin. Oft habe ich mich gefragt, was das soll und was mir dieser Teil der Geschichte nun sagen soll.
Dramaturgisch gesehen, haben diese Sprünge am Ende schon irgendwie Sinn, was sie mir jedoch nicht sympathischer machen. Ich habe mich oft bei diesem Buch gefragt, worum es überhaupt geht und wann mal endlich ein wenig Tempo reinkommt. Durch die ganzen Wechsel kam für mich dazu nicht wirklich Gefühl oder Stimmung auf und auf eine gewisse Art, fehlte mir die Bindung zu den Figuren. Das hat dazu geführt, dass ich mich zwischendurch gelangweilt habe und nur drangeblieben bin, weil es mich doch interessiert hat, wohin es alles führt.
Der Titel hat am Ende auf jeden Fall auch Sinn und die Idee der ganzen Sache offenbarte sich mir dort auch. Leider gefällt mir das Buch dadurch nicht besser.
Die Autorin hatte eine gute Idee, die sie leider nicht gut umgesetzt hat. Mir hätte ein bisschen mehr Struktur und dadurch mehr gegebene Tiefe besser gefallen.

Veröffentlicht am 09.10.2019

Wahre Liebe überwindet alle Ängste

Cinder & Ella
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Endlich haben Cinder alias Brian und Ella sich gefunden! Die beiden schweben auf Wolke sieben und sind verliebter denn je. Aber schneller als ihnen lieb ist, holt sie die Realität wieder ein. Zwischen ...

Endlich haben Cinder alias Brian und Ella sich gefunden! Die beiden schweben auf Wolke sieben und sind verliebter denn je. Aber schneller als ihnen lieb ist, holt sie die Realität wieder ein. Zwischen Alltagsstress und Familienproblemen ist Brian schließlich immer noch der angesagteste Schauspieler Hollywoods - und das merkt auch Ella, die plötzlich mehr denn je im Rampenlicht steht. Doch ist ihre Liebe wirklich stark genug, dem Druck des Showbusiness standzuhalten?

Als ich hörte, dass es einen zweiten Band von Cinder&Ella geben soll, war ich sehr überrascht und auch skeptisch. Für mich war die Geschichte mehr oder weniger abgeschlossen und ich finde, das Buch konnte gut für sich alleine stehen. Würde jetzt ein zweiter Band alles aufwerten oder nur ein Versuch sein, das Ganze auszuschlachten?
Zum Glück hat sich schon nach der Leseprobe gezeigt, dass der zweite Band vielversprechend ist. Der Leser wird direkt in die Geschichte hineingenommen, denn Cinder/Brian und Ella sind grade eine Woche zusammen. Die Autorin ist auch in Band zwei ihrem wirklich schönen Schreibstil treu geblieben und erzählt uns ihre Geschichte wieder aus der Sicht von Ella und Brian. Selbst beim E-Book sind die Kapitel schön gestaltet, was mir persönlich sehr gut gefällt.
Ella durchlebt auch in Band zwei viele Höhen und Tiefen. Sie wird von Ängsten und Selbstzweifeln geplagt und muss sich zusätzlich mit einem völlig neuen Leben im Rampenlicht arrangieren. Die Autorin beschreibt Ellas Gefühlswelt unglaublich authentisch. Auch wenn ich selbst nie ein solches Trauma wie Ella erlebt habe, konnte ich nachvollziehen, was in Ella vorgeht und war es in ihr so aussieht. Sie macht wieder eine riesige Charakterentwicklung durch und bleibt dabei trotzdem die temperamentvolle, freche, sture und willensstarke Ellamara, die wir alle kennen und lieben.
Brian zeigt sich in diesem Buch von seiner allerbesten Seite. Er ist wirklich der Prinz auf dem weißen Ross und legt seiner Ella die Welt zu Füßen. Für manch einen mögen seine Liebesbekundungen zu viel sein, für mich sind sie perfekt für dieses Genre und dieses Buch. Er ist aufmerksam, besorgt, zuvorkommend und liebevoll. Er lässt Ella und alle anderen immer wieder spüren, wie sehr er seine Ella liebt. Klar, bleibt er der verwöhnte Promi, dem es nicht gefällt, wenn er seinen Willen nicht bekommt aber das hat mich wirklich oft zum Schmunzeln gebracht.
Ella und Brian sind ein absolut harmonisches Pärchen und auch die anderen Figuren bereichern dieses Buch ungemein. Ich habe die Seiten verschlungen und wollte unbedingt erfahren, welche Schritte Ellamara macht und wie sich ihr Leben nun entwickelt, wo sie komplett der Öffentlichkeit ausgesetzt ist.
Die Autorin hat einen würdigen Nachfolger erschaffen, der mich als Fan des ersten Bandes mehr als nur zufrieden stellt. Ich hoffe sehr, dass es vielleicht sogar noch einen dritten Band geben wird. Wenn nicht, stimmen mich Band eins und zwei aber auch vollkommen glücklich.

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  • Figuren
  • Gefühl
Veröffentlicht am 30.09.2019

Heiß, romantisch und zum Schmunzeln

Love You Tonight
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Dr. Ellie Swan hat einen Plan: Ihre Praxis im kleinen Städtchen Bluelick, Kentucky eröffnen, damit sie ein Auge auf ihren kranken Vater haben kann, und das Herz ihres Jugendschwarms Roger Reynolds erobern. ...

Dr. Ellie Swan hat einen Plan: Ihre Praxis im kleinen Städtchen Bluelick, Kentucky eröffnen, damit sie ein Auge auf ihren kranken Vater haben kann, und das Herz ihres Jugendschwarms Roger Reynolds erobern. Ihr Problem: Ellie ist zu Ohren gekommen, dass Roger in Sachen Sex experimentierfreudig ist. Daher sucht die schüchterne Ärztin Hilfe bei Tyler Longfoot, der in ihrer Schuld steht. Der Bad Boy und Frauenheld soll ihr alles beibringen, was sie braucht, um ihren Traum wahr werden zu lassen. Doch Ellie merkt schnell, dass sie sich mehr und mehr auf ihre Treffen mit Tyler freut und ihr eigentliches Ziel aus den Augen verliert.

„Love you tonight“ von Samanthe Beck hat mich wirklich mit seinem Charme und Witz überzeugt. Die Autorin hat einen tollen Schreibstil, der mich direkt nach Bluelick versetzt hat. Ich konnte mir den Ort und auch die Figuren schön bildlich vorstellen.
Der Fokus lag natürlich auf Ellie und Tyler und beide sind mir sehr ans Herz gewachsen. Tyler war durch und durch ein toller und liebevoller Mann. Eigentlich schon fast zu perfekt. Seine Probleme, die sein falscher Ruf mit sich bringt, hat die Autorin sehr greifbar dargestellt.
Bei Ellie war ich mir manchmal etwas unsicher. Zwischendurch war sie mit ihrer verborten und naiven Art ein wenig anstrengend und doch im nächsten Moment wieder unfreiwillig komisch und süß. Auch sie mochte ich insgesamt sehr gerne.
Die Story ist an sich nicht sehr überraschend. Dass Ellie sich verlieben wird, kann man schon dem Klappentext entnehmen und auch wie der ungefähre Weg dahin verlaufen wird, war keine riesengroße Überraschung aber (es gibt ein großes Aber!) alles andere ist so romantisch, gefühlvoll, sexy, witzig und charmant, dass es das wieder ausgleicht. Die Figuren und ihre Gedanken und Handlungen haben alles wieder wett gemacht, was an Überraschungen zu wenig war.
Mir hat dieses Buch sehr gut gefallen! Ich werde die Fortsetzungen auf jeden Fall auch lesen.

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  • Erzählstil
Veröffentlicht am 29.09.2019

Eine absolute Enttäuschung

Einer wird sterben
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Eines Morgens steht es plötzlich da. Das schwarze Auto. Mitten in der ruhigen Blumenstraße in einem gehobenen Wohnviertel. Darin ein Mann und eine Frau, die reglos dasitzen. Stundenlang, tagelang. Nach ...

Eines Morgens steht es plötzlich da. Das schwarze Auto. Mitten in der ruhigen Blumenstraße in einem gehobenen Wohnviertel. Darin ein Mann und eine Frau, die reglos dasitzen. Stundenlang, tagelang. Nach und nach macht diese stumme Provokation die Anwohner nervös. Allen voran Stella Johannsen, die sich immer und immer wieder die eine Frage stellt: Was wissen sie? Über die schreckliche Nacht vor sechs Jahren, als Stella und ihr Mann Paul einen schweren Unfall hatten. Einen Unfall, bei dem ein Mensch starb.
Sind sie deswegen hier? Was werden sie tun? Und wie viel Zeit bleibt Stella noch?

Ich hatte von diesem Buch ein psychologisches Verwirrspiel erwartet. Ein bisschen so wie Fitzeks „Das Paket“. Wo immer mehr komische Dinge auftauchen und man sich nie sicher ist, ob es Zufall ist oder nicht. Leider hatte ich bei diesem Buch hier die ganze Zeit das Gefühl, dass dies zwar versucht aber nicht erreicht wurde.
Die Ereignisse in dem Buch haben mich überhaupt nicht packen können. Die Geschichte hat sich einfach nur gezogen und die merkwürdigen Ereignisse waren alle irgendwie blass. Für mich kam nie wirklich Spannung auf. Ich wusste zwar nicht was wirklich los ist aber nach knapp hundert Seiten hat es mich auch nicht mehr interessiert. Ich wollte das Buch nur noch hinter mich bringen.
Auch dieses Gefühl des „Sich-Zuspitzens“ ist nicht aufgekommen. Dazu fand ich Stella einfach nur anstrengend. Sie ist hysterisch und Nerv tötend und ihre Art hat mein Denken leider schon früh in eine passende Richtung gebracht. Ich konnte in keinster Weise mit ihr sympathisieren. So ging es mir aber mit allen Figuren in diesem Buch. Niemand war wirklich sympathisch. Aber man lernt auch keinen von ihnen wirklich kennen. Nicht mal Stella oder Paul. Alles bleibt blass und grau und zieht sich wie Kaugummi.
Erst die letzten 50 Seiten bringen ein wenig Spannung mit sich. Doch irgendwie ist das Ende für mich viel zu konstruiert und an den Haaren herbeigezogen.
Ich bin sehr enttäuscht und hatte mir definitiv mehr und anderes erhofft.