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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 22.01.2018

Menschenhandel und jeder könnte es gewesen sein

In eisiger Nacht
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Max Wolfe wird zu einem grausamen Fund gerufen. Zwölf junge Frauen, aus den unterschiedlichsten Ländern, erfroren in einem Kühllaster. Im LKW finden sich dreizehn Pässe. Lebt die dreizehnte Frau vielleicht ...

Max Wolfe wird zu einem grausamen Fund gerufen. Zwölf junge Frauen, aus den unterschiedlichsten Ländern, erfroren in einem Kühllaster. Im LKW finden sich dreizehn Pässe. Lebt die dreizehnte Frau vielleicht noch? Max macht sich auf die Suche und muss sich beeilen, denn jeder könnte es gewesen sein und nicht einmal Max ist sicher.

Tony Parsons glänzt erneut mit seinem spannenden und durchdachten Schreibstil. Er weicht nicht von seiner bekannten Art ab und entwickelt auch in Teil vier seine Figuren stetig weiter. Mir gefällt es immer noch sehr gut, dass Parsons Spannung und auch Fassungslosigkeit oder Nervenkitzel erzeugt, ohne zu sehr ins blutige Detail zu gehen. Er beschreibt die Szenen kurz und knackig, beschreibt auch das Blut und den Schrecken aber er versteift sich nicht darauf und geht schon bald wieder zu den Ermittlungen über. Auch in Teil vier steht das Forensische wieder im Mittelpunkt.
Max Wolfe ist und bleibt ein cooler Hund, der einerseits harter Cop und andererseits liebevoller Vater ist. Doch man merkt langsam, dass ihm sein Job zu schaffen macht und ihm nicht alles so leicht von der Hand geht. Ein menschlicher Zug, den ich wirklich gut finde.
Auch Edie und DCI Whitestone erfahren Entwicklungen, die den Charakteren guttun und die noch weitere spannende Entwicklungen für die Zukunft versprechen.
Der Fall um den Menschenschmuggel war für mich wirklich fesselnd. Auch in dieser vierten Geschichte habe ich bis zum Schluss mitgerätselt, weil ich nicht wusste, wer nun der Täter war und warum. Es gibt so viele Verdächtige und alle haben irgendwie ein Motiv und gleichzeitig auch keins. Parsons legt wieder gekonnt viele falsche Fährten und bringt eine Menge kleiner und großer Fische ins Spiel, die die Geschichte in verschiedenste Richtungen treiben.
"In eisiger Nacht" ist wirklich wieder eine gelungene Fortsetzung, die mich als Fan wieder überzeugt und mitgerissen hat. Ich kann einen fünften Teil kaum noch erwarten.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Charaktere
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Spannung
Veröffentlicht am 18.01.2018

Gutes Erstlingswerk mit einem interessanten Gedanken

Last Haven – Tödliche Geheimnisse
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Aida lebt in Last Haven. Einem sicheren Land inmitten einer Welt voller Krankheit, Tod und Verderben.
Die Welt ist aufgrund der Überbevölkerung kollabiert und nur in Last Haven gibt es noch ausreichend ...

Aida lebt in Last Haven. Einem sicheren Land inmitten einer Welt voller Krankheit, Tod und Verderben.
Die Welt ist aufgrund der Überbevölkerung kollabiert und nur in Last Haven gibt es noch ausreichend Nahrung und eine geregelte Gesellschaft. Doch die Menschen müssen hier mit strenger Disziplin ihren Beitrag leisten, denn Last Haven akzeptiert keine Systemschmarotzer.
Als Aida sich bei einem Arbeitsunfall verletzt, muss sie plötzlich ihren Wert unter Beweis stellen. Doch sie hat jemanden, der ihr bei dieser Prüfung zur Seite steht und als sich plötzlich alles ändert ist Aida mittendrin.

Als ich den Klappentext von „Last Haven“ gelesen habe, hat mich der Grundgedanke dieser Gesellschaft sehr interessiert. Ich finde grade das an einer Dystopie so spannend. In „Last Haven“ geht es ums Funktionieren. Der Mensch ist eine Resource und die muss vorhanden sein, sonst nützt dieser Mensch nichts. Diese Gesellschaft ist komplett auf diesem Prinzip aufgebaut. Doch schon wie in Orwells „Animal Farm“ sind auch in „Last Haven“ einige Menschen gleicher als andere und viele von ihnen sind skrupellos und gehen für das Wohlergehen aller über Leichen.
Es ist sehr spannend beschrieben, wie „Last Haven“ aufgebaut ist und wie es dort mit der Nahrungsmittelverteilung, der Arbeit usw. aussieht. Auch die Regierung und die Zustände außerhalb werden gut aufgezeigt.
Aida ist ein Charakter der eine wirklich spürbare Entwicklung mit macht. Ich finde es gut, dass diese Entwicklung wirklich an Ereignissen festzumachen ist. Es gefällt mir auch, wie sie alles in Frage stellt und nicht einfach die Dinge hin nimmt oder kalt und abgebrüht ist. Sie ist keine Katniss, sie ist Aida die manchmal ein wenig naiv, impulsiv und mit einem viel zu großen Gewissen daher kommt. Doch das macht ihre Rolle in dieser Geschichte aus und sie ist eine gute Hauptfigur.
Alle anderen Figuren sind gut gewählt. Es gibt nicht nur Sympathieträger, sondern auch welche die man echt auf den Mond wünscht. Positiv fand ich auch, dass es keine typische Liebesgeschichte in diesem Buch gibt. Hier wird nicht das Klischee bedient, um auch noch die Romantiker anzusprechen. Das hat mir gut gefallen.
Der Storyverlauf ist an sich schlüssig und gut geschrieben. Leider hat der Mittelteil in meinen Augen sehr an Spannung verloren, weswegen mich das Buch nicht vollends überzeugen konnte. Aber so interessant wie der Anfang war, so spannend war der Schluss. Zu Beginn liest man Seite um Seite, nur um mehr über „Last Haven“ zu erfahren und am Ende liest man Seite um Seite, um der actiongeladenen Szenerie zu folgen.
Alles in allem hat mir dieses Buch gut gefallen und als Dystopie-Fan begeht man hiermit auf keinen Fall einen Fehler.

Veröffentlicht am 18.01.2018

Über die Liebe und das Schicksal

Für immer auf den ersten Blick
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Anna entdeckt mit sieben Jahren eine Gabe. Sie kann sehen, wer füreinander bestimmt ist. In ihrer Schicksalsagentur in Berlin führt sie Menschen mit ihrer wahren Liebe zusammen. Nur bei ihr selbst will ...

Anna entdeckt mit sieben Jahren eine Gabe. Sie kann sehen, wer füreinander bestimmt ist. In ihrer Schicksalsagentur in Berlin führt sie Menschen mit ihrer wahren Liebe zusammen. Nur bei ihr selbst will es nicht so richtig klappen. Doch dann taucht ihr bester Freund aus Kindheitstagen wieder auf und Anna muss sich fragen, ob das Schicksal schon vor langer Zeit aktiv geworden ist.

„Für immer auf den ersten Blick“ ist wirklich eine schöne Liebesgeschichte zum Entspannen. Die Idee mit der Partneragentur finde ich wirklich süß. Auch das Konzept, welches Anna aufgezogen hat, hat mir gut gefallen.
Anna ist dazu eine sehr sympathische Hauptfigur, der die Liebe nicht so ganz freundlich mitgespielt hat. Man lernt sie mit all ihren Ängsten und ihrer Zurückhaltung kennen aber merkt auch schnell, dass sie neben den ganzen offenen Wunden trotzdem noch Hoffnungen und Wünsche in sich trägt.
Begleitet wird sie im Laufe des Buchs von fünf tollen Frauen. Drei habe ich so nicht erwartet aber sie bringen die Geschichte zu einem Lächeln.
Die zweite Hauptfigur ist ihr Kindheitsfreund Benjo. Er ist einfach ein Traumtyp und irgendwie hat es mir sehr gut gefallen, dass das Drama in diesem Buch nicht durch die Decke getrieben wurde. Manch einer findet zu viel Harmonie vielleicht nicht gut aber ich möchte manchmal auch Bücher lesen, in denen es einfach eine heile Welt gibt. Das ist in diesem Buch zwar nicht die ganze Zeit der Fall aber doch in dem Maße, dass man sich einfach mit einem warmen Gefühl zurücklehnen kann.
Mir hat das Buch gut gefallen und ich kann es den Liebesgeschichten-Fans nur empfehlen.
Über die Liebe und das Schicksal

Anna entdeckt mit sieben Jahren eine Gabe. Sie kann sehen, wer füreinander bestimmt ist. In ihrer Schicksalsagentur in Berlin führt sie Menschen mit ihrer wahren Liebe zusammen. Nur bei ihr selbst will es nicht so richtig klappen. Doch dann taucht ihr bester Freund aus Kindheitstagen wieder auf und Anna muss sich fragen, ob das Schicksal schon vor langer Zeit aktiv geworden ist.

„Für immer auf den ersten Blick“ ist wirklich eine schöne Liebesgeschichte zum Entspannen. Die Idee mit der Partneragentur finde ich wirklich süß. Auch das Konzept, welches Anna aufgezogen hat, hat mir gut gefallen.
Anna ist dazu eine sehr sympathische Hauptfigur, der die Liebe nicht so ganz freundlich mitgespielt hat. Man lernt sie mit all ihren Ängsten und ihrer Zurückhaltung kennen aber merkt auch schnell, dass sie neben den ganzen offenen Wunden trotzdem noch Hoffnungen und Wünsche in sich trägt.
Begleitet wird sie im Laufe des Buchs von fünf tollen Frauen. Drei habe ich so nicht erwartet aber sie bringen die Geschichte zu einem Lächeln.
Die zweite Hauptfigur ist ihr Kindheitsfreund Benjo. Er ist einfach ein Traumtyp und irgendwie hat es mir sehr gut gefallen, dass das Drama in diesem Buch nicht durch die Decke getrieben wurde. Manch einer findet zu viel Harmonie vielleicht nicht gut aber ich möchte manchmal auch Bücher lesen, in denen es einfach eine heile Welt gibt. Das ist in diesem Buch zwar nicht die ganze Zeit der Fall aber doch in dem Maße, dass man sich einfach mit einem warmen Gefühl zurücklehnen kann.
Mir hat das Buch gut gefallen und ich kann es den Liebesgeschichten-Fans nur empfehlen.

Veröffentlicht am 17.01.2018

Die Stille ist der Ort, wo sich Magie ereignet

Mister Franks fabelhaftes Talent für Harmonie
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Frank liebt Schallplatten und er liebt seinen kleinen Laden auf der Unity Street, in dem er Schallplatten verkauft. Hier, in dieser Straße, geht es langsam bergab, doch die Ladenbesitzer halten zusammen. ...

Frank liebt Schallplatten und er liebt seinen kleinen Laden auf der Unity Street, in dem er Schallplatten verkauft. Hier, in dieser Straße, geht es langsam bergab, doch die Ladenbesitzer halten zusammen.
Frank ist sehr beliebt und kümmert sich liebevoll um jeden, der seine Hilfe braucht. Dies kann er am besten durch Musik, denn Frank hat eine besondere Gabe: Er spürt, welche Musik die Menschen brauchen. Doch dann taucht die Frau im grünen Mantel auf und sie ist die Erste, in der Frank keine Musik spüren kann.

Rachel Joyce schreibt einfach wunderbare Bücher zum Wohlfühlen. Sie erweckt Figuren zum Leben, die unterschiedlicher nicht sein können. Sie alle sind kauzig und irgendwie auf ihre Art und Weise sehr wunderlich. Doch sie sind alle schnell ins Herz zu schließen und sehr liebenswürdig.
Die Ladenbesitzer der Unity Street sind wirklich eine komische Truppe und doch ist jede dieser Figuren wichtig für diese Geschichte, die so viel Wärme und Gefühl vermittelt.
Frank und Ilse sind die beiden Hauptfiguren und beide so schwer mit ihrem Leben beladen, dass man als Leser froh ist, dass Kit, Maud und Pater Anthony ihnen zur Seite stehen, um mit ihnen all dies durchzustehen.
Zusätzlich zu den Figuren hat es mir sehr gut gefallen, dass es so viel um Musik geht. Und es ging dieses Mal nicht einfach nur um Musik, sondern auch um den Hintergrund und die Geschichten der einzelnen Werke. Es ging nicht nur um die Musik, sondern um das Gefühl, welches sie vermittelt. Es hat mir wirklich Spaß gemacht, Franks Erzählungen zu den Liedern zu folgen und einige davon werde ich mir auf jeden Fall anhören und mal genau zuhören.
Der Schreibstil von Rachel Joyce gefällt mir immer gut. Er ist verspielt, verträumt und locker leicht zu lesen. Dazu finde ich es sehr gut, dass diese Geschichte nicht durchweg Friede, Freude, Heiterkeit ist, sondern sich auch mit einigen düsteren Seiten beschäftigt, in denen ich dann doch ein bisschen schlucken musste. Doch wie es so bei ihren Büchern ist, kam das Ende mit einem wahren Gänsehautmoment daher und hat die Geschichte wirklich sehr gelungen abgerundet.
Mir hat das Buch einfach gut gefallen.

Veröffentlicht am 11.01.2018

Spannend bis zum Ende

Wer Furcht sät
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Lynchjustiz macht sich auf den Straßen Londons breit und Detective Max Wolfe jagt die Killer. Doch schnell wird ihm klar, dass die Bürger ihn als den Bösen sehen, denn die Killer erhängen nur Straftäter ...

Lynchjustiz macht sich auf den Straßen Londons breit und Detective Max Wolfe jagt die Killer. Doch schnell wird ihm klar, dass die Bürger ihn als den Bösen sehen, denn die Killer erhängen nur Straftäter der schwersten Art.
Während Max dem Club der Henker immer näher kommt, gerät er gleichzeitig in ihre Schlinge.

Ich verschlinge grade die Max Wolfe Bücher ohne Atem zu holen, denn ich habe wirklich einen Narren an ihnen gefressen.
Max ist cool, clever und ziemlich hart im Nehmen. Er erinnert mich ein wenig an Bruce Willis. Klar, manchmal muss man schon schmunzeln, bei dem was er alles wegsteckt aber irgendwie verliert er dabei seine Coolnes nicht. Gleichzeitig zeigt sich immer wieder seine liebevolle Art, wenn es um seine Tochter Scout oder den Hund Stan geht. Mir blutet dazu in jedem Band aufs Neue das Herz, wenn Max sich wieder hoffnungslos in eine Frau verguckt.
Max ist ein super Ermittler und auch in diesem Fall bleibt er sich treu. Ebenso der absolut spannende Schreibstil von Tony Parsons.
Der dritte Fall ist wirklich spannend, denn es gibt viele Figuren die die Täter sein könnten und doch kommt keiner von ihnen so richtig in Frage. Gleichzeitig spielt die Thematik sehr mit den eigenen Moralvorstellungen. Denn, kann Selbstjustiz in Ordnung sein? Haben es Kinderschänder verdient beschützt zu werden oder haben sie ihre Rechte verwirkt?
Parsons lässt diese Thematik sehr gut in das Gesamtbild einfließen und zeigt wieder einmal sehr interessante Wege, die ein Krimi gehen kann.
Bis zum Schluss habe ich erneut mitgefiebert und gerätselt und bin mit dem Ende mehr als nur zufrieden.
Jetzt freue ich mich auf den vierten Band, den ich zum Glück vorablesen darf.