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Veröffentlicht am 20.07.2020

Rupert in der Hauptrolle – leider nicht ganz mein Fall

Rupert undercover - Ostfriesische Mission
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Schon immer wollte Rupert zum BKA. Doch die haben ihn nie genommen. Jetzt aber brauchen sie ihn, denn er sieht einem internationalen Drogenboss zum Verwechseln ähnlich. Für Rupert ist das die Chance seines ...

Schon immer wollte Rupert zum BKA. Doch die haben ihn nie genommen. Jetzt aber brauchen sie ihn, denn er sieht einem internationalen Drogenboss zum Verwechseln ähnlich. Für Rupert ist das die Chance seines Lebens: Endlich kann er beweisen, was in ihm steckt. Eine gefährliche Undercover-Mission beginnt. Ganz auf sich allein gestellt merkt er schnell, dass nichts so ist, wie es scheint und die Sache gefährlicher als gedacht. Kann er ohne seine ostfriesischen Kollegen überhaupt überleben?

„Rupert Undercover – Ostfriesische Mission“ ist der erste Band einer eigenständigen Krimi-Reihe von Klaus-Peter Wolf. Wer die Bücher um Ann Kathrin Klaasen kennt, der kennt auch Rupert. Nun spielt er die Hauptrolle und muss direkt noch undercover ermitteln.
Rupert ist keine einfache Figur. Er ist nicht super sympathisch und auch nicht unbedingt der Hellste. Aber er bekommt die Dinge trotzdem irgendwie gewuppt. Ich bin leider nicht mit ihm warm geworden und fand ihn eher anstrengend. Aber ich finde es gut, dass der Autor der Figur Rupert treu bleibt und ihr so viel Aufmerksamkeit schenkt, auch wenn er vielleicht nicht die typische Hauptrolle ist.
Der Schreibstil ist gewohnt Klaus-Peter Wolf, jedoch hatte ich das Gefühl, dass in diesem Buch mehr Wert auf Humor gelegt wird. Das war leider auch nicht so ganz meins. Der Humor ist bei mir nicht richtig gezündet.
Wir erleben den Fall aus Ruperts Sich, also undercover, und erleben die Ermittlungen vom Rest des Teams und dem BKA auf der Wache. Das Wiedersehen mit Klaasen und Wellers hat mir gefallen. Ich bin und bleibe ein Fan der Ermittlerin.
Die Geschehnisse konnten mich erst gegen Ende mitziehen. Zuvor zogen sie sich oft, aufgrund zu detailverliebter Schilderungen und großer Randhandlungen, die zu sehr vom Hauptthema ablenkten.
Versteht mich nicht falsch. Das Buch ist keineswegs schlecht. Ich würde es sogar jedem Fan der Ann Kathrin Klaasen Reihe empfehlen. Es ist ein Liebhaberbuch, welches mich einfach nicht überzeugen konnte. Da Geschmäcker anders sind, gebe ich für dieses Buch trotzdem eine Leseempfehlung.

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  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 17.05.2020

Unsympathische Figuren, langsame Geschichte, schwieriges Buch

Die Liebe einer Tochter
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Mehr als eine Haushaltshilfe hat der 80-jährige emeritierte Hochschullehrer James bereits in die Flucht geschlagen – bis Mandy kommt, mit Leggings und Glitzer-Oberteilen, ein bisschen zu laut und zu bunt. ...

Mehr als eine Haushaltshilfe hat der 80-jährige emeritierte Hochschullehrer James bereits in die Flucht geschlagen – bis Mandy kommt, mit Leggings und Glitzer-Oberteilen, ein bisschen zu laut und zu bunt. Warmherzig und pragmatisch bringt sie frischen Wind nicht nur in James‘ zurückgezogenes Leben. Phoebe und Robert erkennen ihren Vater kaum wieder: Er, der sich dem Familienleben meist entzogen, niemals eine Sportveranstaltung seiner Kinder besucht oder Freizeit mit ihnen verbracht hat, schwärmt von den Ausflügen mit Mandy, von Zoo-Besuchen und Einkaufsbummeln und schaut sich Quizsendungen im Fernsehen mit ihr an. Mandy scheint ihn komplett um den Finger gewickelt zu haben. Zunächst erleichtert, werden die Geschwister misstrauisch.

„Die Liebe einer Tochter“ von Deborah Moggach ist eigentlich ein Buch, welches von seinen Figuren lebt und sich mit ihnen zusammen entwickelt. Leider sind besonders die beiden Hauptfiguren Robert und Phoebe und glaublich unsympathisch. Sie jammern in einer Tour herum und nichts passt ihnen so wirklich. Dazu leben beide kein besonders tolles Leben und auch die Menschen um sie herum sind nicht wirklich sympathisch.
Auch Mandy und der Vater James konnten mich nicht für sich gewinnen, obwohl es hier wenigstens ein paar nette Momente gab.
Insgesamt habe ich eigentlich ein etwas heitereres Buch erwartet aber leider nur diese deprimierende Geschichte bekommen. Die ganze Stimmung ist nie wirklich positiv und dadurch ging die Geschichte für mich ziemlich schleppend voran. Die Figuren erleben keine Entwicklung und somit stagniert auch die Geschichte der Familie. Wären nicht kleine Zeitsprünge zwischen den drei Teilen des Buchs, würde es eigentlich nicht vorwärts gehen.
Leider war dieses Buch so gar nicht mein Fall und lediglich das Cover und weil ich doch bis zum Ende durchgehalten habe, sind Grund für die zwei Sterne.
SPOILER: Der Titel verrät im Deutschen definitiv zu viel, was ich überhaupt nicht gut finde.

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Veröffentlicht am 11.02.2020

Langweilig und konstruiert

Die Toten von Marnow
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Der Jahrhundertsommer 2003. Gluthitze liegt über Marnow, dem malerischen Ort an der Mecklenburgischen Seenplatte. Die Kommissare Frank Elling und Lona Mendt ermitteln in einem Mordfall. Das Tatmotiv scheint ...

Der Jahrhundertsommer 2003. Gluthitze liegt über Marnow, dem malerischen Ort an der Mecklenburgischen Seenplatte. Die Kommissare Frank Elling und Lona Mendt ermitteln in einem Mordfall. Das Tatmotiv scheint klar, die Aufklärung nur eine Frage der Zeit. Doch nichts ist so, wie es scheint. So entpuppt sich das Tatmotiv als absichtlich gelegte Fehlspur des Mörders, der vermeintliche Routinefall als Beginn einer Mordserie mit brisantem politisch-historischem Hintergrund. Und mächtige Gegenspieler der Kommissare haben ein Interesse daran, die wahren Zusammenhänge im Dunkeln zu belassen. Je weiter Elling, der treusorgende Familienvater, der auf recht großem Fuß lebt, und Mendt, die Unnahbare, die in ihrem Wohnmobil geheimnisvolle Besuche empfängt, in ihren Ermittlungen kommen, desto größer werden die Hindernisse, die sie überwinden müssen. Und desto häufiger lassen sie sich selbst zu moralisch höchst fragwürdigen Handlungen hinreißen. So zwingen die Ereignisse die beiden so unterschiedlichen Charaktere nach und nach, einander blind zu vertrauen – nicht zuletzt, um ihre eigene Haut zu retten.

Als ich den Klappentext zu „Die Toten von Marnow“ von Holger Karsten Schmidt gelesen habe, wurde in mir direkt die Hoffnung auf einen richtig schön spannenden Krimi geweckt. Leider wurde diese Hoffnung in großen Teilen enttäuscht.
Der Autor hat hier einen Krimi erschaffen, der wirklich verzwickt ist. Das muss man ihm lassen. Ich wusste bis zu den letzten hundert Seiten nicht, wer in den Fall verwickelt ist und wer genau welche Rolle spielt.
Zu diesem verworrenen Fall hat er zwei Ermittler kreiert, die wohl in die Gruppe „Anti-Held“ fallen. Besonders KHK Elling baut einen Bockmist nach dem anderen, um sich seinen eigenen Vorteil zu sichern. Er hat nie böse Absichten dabei, lässt mich aber doch immer wieder mit dem Kopf schütteln. KHK Mendt hält in Punkto „moralisch höchst fragwürdige Handlungen“ recht gut mit Elling mit, obwohl sie von ihm in vieles nur hineingezogen wird. Trotz alledem haben beide auch eine recht sympathische Seite.
Leider konnte mich dieser Krimi überhaupt nicht für sich gewinnen. Der Fall wirkt auf den ersten Blick wirklich interessant und lädt zum Grübeln ein. Doch grade durch die vielen Abzweigungen und Wirrungen wurde es mir im Endeffekt einfach zu konstruiert. Das Wort konstruiert trifft auch auf einige Handlungen der Figuren zu. Unrealistisch war ebenfalls ein Wort, welches mir öfter durch den Kopf ging.
Dazu hält der Autor sich oft mit den privaten Problemen der Ermittler auf. Ich verstehe, dass einige Dinge davon nötig waren, um gewisse Handlungen zu rechtfertigen. Trotzdem haben mich diese Nebenhandlungen einfach nur gelangweilt. Ich hätte sie am liebsten übersprungen.
Dieser Krimi hat eine wirklich gute Grundidee und auch das Setting ist wirklich nicht schlecht. Leider hat mich die Umsetzung komplett enttäuscht. Einen Stern gibt es für die Grundidee und einen für die ungewöhnlichen Charaktere (ihre Handlungen ausgenommen).
Ich würde diesen Krimi nicht weiterempfehlen.

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Veröffentlicht am 09.10.2019

Zu langweilig und unstrukturiert

Wir zwei ein Leben lang
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Bei Erin und Dominic ist es Liebe auf den ersten Blick – intensiv und mitten ins Herz. Doch sich zu verlieben ist einfach, aber die Liebe zu leben ist schwer. Erin und Dominic wagen es und heiraten. Allen ...

Bei Erin und Dominic ist es Liebe auf den ersten Blick – intensiv und mitten ins Herz. Doch sich zu verlieben ist einfach, aber die Liebe zu leben ist schwer. Erin und Dominic wagen es und heiraten. Allen Zweiflern zum Trotz. Ein besonderes Geschenk begleitet sie auf ihrem gemeinsamen Weg: ein in Leder gebundenes Notizbuch, in dem sie ihre Gefühle festhalten sollen. All das, worüber sie mit dem anderen nicht sprechen können – und jeder Eintrag endet mit »Ich liebe dich, weil …«. Bis der Tag kommt, an dem Dominic etwas beichtet, das es Erin unmöglich macht, an eine gemeinsame Zukunft zu glauben. Ist das starke Band zwischen Dominic und Erin zerrissen? Oder ist ihre Liebe doch diese eine, die ein Leben lang andauert?

„Wir zwei ein Leben lang“ von Fionnuala Kearney ist in zwei Sichtweisen geschrieben. Wir erleben die Geschichte aus der Sicht von Dom und Erin. Wo diese Erzählweise für einige Leser schon zu viel ist, wechselt dieses Buch hier noch völlig unstrukturiert zwischen den Jahren. Mal sind wir ganz am Anfang ihrer Beziehung, dann wieder am Ende und dann wieder mittendrin. Oft habe ich mich gefragt, was das soll und was mir dieser Teil der Geschichte nun sagen soll.
Dramaturgisch gesehen, haben diese Sprünge am Ende schon irgendwie Sinn, was sie mir jedoch nicht sympathischer machen. Ich habe mich oft bei diesem Buch gefragt, worum es überhaupt geht und wann mal endlich ein wenig Tempo reinkommt. Durch die ganzen Wechsel kam für mich dazu nicht wirklich Gefühl oder Stimmung auf und auf eine gewisse Art, fehlte mir die Bindung zu den Figuren. Das hat dazu geführt, dass ich mich zwischendurch gelangweilt habe und nur drangeblieben bin, weil es mich doch interessiert hat, wohin es alles führt.
Der Titel hat am Ende auf jeden Fall auch Sinn und die Idee der ganzen Sache offenbarte sich mir dort auch. Leider gefällt mir das Buch dadurch nicht besser.
Die Autorin hatte eine gute Idee, die sie leider nicht gut umgesetzt hat. Mir hätte ein bisschen mehr Struktur und dadurch mehr gegebene Tiefe besser gefallen.

Veröffentlicht am 21.09.2019

Gute Idee, konnte mich aber leider nicht überzeugen

Der Proband
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Paul Amon ist am Ende angekommen. Er ist dorthin abgerutscht, wo man keinen Boden mehr unter den Füßen zu spüren glaubt. Seine Alkoholsucht hat ihn fest in ihrem erbarmungslosen Griff, er hat seine Familie ...

Paul Amon ist am Ende angekommen. Er ist dorthin abgerutscht, wo man keinen Boden mehr unter den Füßen zu spüren glaubt. Seine Alkoholsucht hat ihn fest in ihrem erbarmungslosen Griff, er hat seine Familie und seine sozialen Verbindungen verloren. Als er eines Morgens, von Erinnerungslücken gequält, glaubt, am Vorabend ein junges Mädchen brutal vergewaltigt zu haben, wird ihm bewusst, dass er hoffnungslos verloren ist.
»Nehmen Sie Ihre Chance wahr, wir helfen Ihnen, Ihre Freiheit zurückzugewinnen!« - Eine Zeitungsannonce erscheint ihm wie ein letzter rettender Strohhalm, und er lässt sich auf ein Treffen mit der attraktiven Psychiaterin Dr. Ramona Gallio ein. Diese arbeitet zusammen mit einer Gruppe Berliner Hirnforscher an einer bahnbrechenden Suchttherapie und sucht im Rahmen einer Versuchsreihe nach einem Probanden.
Angesichts seiner ausweglosen Situation lässt sich Amon auf das vielversprechende Experiment ein. Die Folgen sind verblüffend. Sein Körper erneuert sich regelrecht, und er scheint tatsächlich seine alte Vitalität wiederzuerlangen. Doch die Schatten kriechen langsam wieder auf ihn zu. Und ihre Gestalten sind schrecklicher als alles, was Paul Amon je gesehen hat.

Ich bin ein großer Fan von Psychothrillern oder Thrillern, die sich allgemein mit der Psyche des Menschen beschäftigen. Ich finde die Idee aus „Der Proband“ wirklich sehr spannend und interessant.
Der Autor beschäftigt sich grade am Anfang viel mit Pauls Situation und mit den parallellaufenden Forschungen. Bei den Forschungen kommt vielleicht ein wenig Grusel auf aber Spannung ist allgemein noch nicht zu spüren. Die wissenschaftlichen Erklärungen fand ich zunächst sehr interessant, leider später aber eher zu trocken.
Erst als Paul sich in Behandlung begibt und sich auch bei der Forschung alles zuspitzt, wurde es spannender für mich.
Als sich gegen Ende dann alles hochschaukelt, hätte eigentlich der Thrillerteil kommen sollen, doch irgendwie ging es mir dann im Allgemeinen zu schnell und fast rauschartig. Richtigen Thriller konnte ich da leider auch nicht ausmachen.
Ich fand die Idee wirklich sehr spannend und interessant. Doch für meinen Geschmack war vieles einfach zu trocken und mit zu wenig Thriller-Elementen. Ich wüsste nicht, wo ich das Buch sonst einordnen würde aber ich hatte mir etwas mehr erhofft.