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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 23.06.2017

Nette Unterhaltung für zwischendurch

»Sorry, wir haben die Landebahn verfehlt«
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Wie gewohnt ist auch dieses Buch von Stephan Orth wirklich gut zu lesen - als Klobuch natürlich - meiner Meinung nach nichts für eine durchgängige Lektüre.

Unter verschiedenen Kapitel strukturiert werden ...

Wie gewohnt ist auch dieses Buch von Stephan Orth wirklich gut zu lesen - als Klobuch natürlich - meiner Meinung nach nichts für eine durchgängige Lektüre.

Unter verschiedenen Kapitel strukturiert werden abenteuerliche Begebenheiten rund um die Fliegerei geschildert. Diese Anekdoten wurden von Lesern an Spiegel Online geschickt. Hierbei gibt es etliche Blödeleien der Crews sowie unfreiwillige Komik zu lesen. Locker eingestreut auch Informationen rund um den Passagierflug - angefangen bei technischen Informationen über psychologische Fragen und auch Tipps.

Wer viel fliegt, wird hier sicher manches wiedererkennen. Wer nicht, der ist auf jeden Fall gut gerüstet auf alle möglichen Absonderlichkeiten, die auftreten können.

Fazit: Empfehlenswert für Leute, die gerne Anekdotensammlungen lesen oder fliegen. Macht rundum Spaß!

Veröffentlicht am 22.06.2017

Ein typischer Jochimsen

"Krieg ich schulfrei, wenn du stirbst?"
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Auch dieses Jochimsen-Buch findet meine ungeteilte Begeisterung. Für mich ein Klo-Buch par Excellence! Hier stimmt alles: die Länge der einzelnen Kapitel, der Humor, der ausgezeichnete Stil bei Formulierung ...

Auch dieses Jochimsen-Buch findet meine ungeteilte Begeisterung. Für mich ein Klo-Buch par Excellence! Hier stimmt alles: die Länge der einzelnen Kapitel, der Humor, der ausgezeichnete Stil bei Formulierung und Wortwahl - es dürfte jedoch 50-100 Seiten mehr aufweisen.
Zum Inhalt ist nicht viel zu sagen: Der kleine Tom und sein Vater in allen erdenklichen Situationen und Wortwechseln, wobei der Vater oftmals arg in Nöte gerät. Meist nicht etwa wegen Tom, sondern vielmehr, weil er sich selbst von gesellschaftlichen Regeln unter Druck setzen lässt. Also ist im Grunde genommen er selbst die Ursache der Fettnäpfchen, in denen er oft zu stehen glaubt.
Zum Glück ertappt er sich oft genug selbst und dann ist er mächtig stolz auf seinen Sohn, der sich noch so wenig von gesellschaftlicher Etikette beeindrucken lässt. Und weil man sich als Elternteil sehr gut in dieses Empfinden hinein versetzen kann macht die Lektüre auch so ungeheuer viel Spaß!

Allerdings war ich wie einige andere ebenfalls verblüfft, dass diese tollen Storys nur erfunden sein sollen. Die Erlebnisse wirken so authentisch, dass man es kaum glauben mag. Vielleicht haben wir Glück und aus den zahlreichen Tom-Storys die existieren wird noch ein weiterer Band erscheinen. Neue Geschichten von Tom soll es wohl leider nicht mehr geben, wenn man Jess Jochimsen glauben schenken darf - und der wird es wohl wissen

Veröffentlicht am 22.06.2017

Keiner schreibt wie von Schirach!

Verbrechen
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Er zählt zu meinen Lieblingsautoren, denn niemand schafft es, mich so vom ersten Satz an ein Buch zu fesseln.

In seinem Buch erzählt er von verschiedenen Fällen aus seiner Praxis als Rechtsanwalt.

Sein ...

Er zählt zu meinen Lieblingsautoren, denn niemand schafft es, mich so vom ersten Satz an ein Buch zu fesseln.

In seinem Buch erzählt er von verschiedenen Fällen aus seiner Praxis als Rechtsanwalt.

Sein Schreibstil ist m. E. einzigartig: präzise und knackig auf den Punkt! Er trifft mit wenigen Worten haargenau den Kern dessen, was er zu schildern gedenkt. Kein überflüssiger Schnickschnack, keine Schönmalereien, keine unnötigen Gefühlsduseleien. Alles sitzt genau an der Stelle, wo es hingehört. Ich liebe diese Schreibe!

Dabei schafft er es mit seiner beinahe emotionslosen, analytischen Schilderung, einen tief zu bewegen und mitfühlen zu lassen. Man fühlt förmlich die Ungerechtigkeiten und die Verzweiflung, die manchen Protagonisten seiner Erzählungen überkommen haben mag. Man liest jede dieser Geschichten und muss sich immer wieder in Erinnerung rufen, dass es keine erfundenen Storys sondern das wahre Leben ist, was hier geschildert wird. Dass jede dieser Lebens-Geschichten anders ist, macht die Lektüre umso schöner, denn Eintönigkeit ist hier nirgends zu finden.

Das Buch ist sehr gut zu lesen, auch von Leuten, die nicht ständig mit Buch in der Hand anzutreffen sind. Allerdings ist es alles andere als leichte Kost. Nicht wegen des Schreibstils, sondern wegen der Geschichten, die einem nicht selten Tränen des Mitgefühls in die Augen steigen lassen. Wie schafft dieser Mann das, ohne rührselig zu schreiben? Man muss es lesen, dann weiß man es!

Veröffentlicht am 22.06.2017

Kennt man einen...

Happy Family
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....kennt man alle!
So könnte die kürzeste Rezension lauten, die je hier geschrieben wurde. Aber so einfach will ich es mir denn doch nicht machen
Die Story ist wie immer witzig, aber irgendwie sind ...

....kennt man alle!
So könnte die kürzeste Rezension lauten, die je hier geschrieben wurde. Aber so einfach will ich es mir denn doch nicht machen
Die Story ist wie immer witzig, aber irgendwie sind es doch immer wieder nur Body-Switch-Kommödien. Da scheint Herr Safier ein enormes Vergnügen bei zu empfinden. Mal mutiert frau zur Ameise, mal zu Shakespeare und hier gleich eine ganze Familie in Grusel-Gestalten. Gut - das wäre für mich noch zu verkraften. Allerdings stolpere ich beim lesen immer wieder über Wiederholungen aus seinen anderen Büchern. Es scheint so eine Art "Sprüche-Pool" zu geben, aus dem gerne immer wieder geschöpft wird. Bei mir führt es dazu, dass ich an den entsprechenden Stellen höchstens müde lächeln aber keinesfalls mehr laut lachen kann, wie beim ersten Buch, das ich von ihm las, "Mieses Karma".
Dieses Buch fand ich insgesamt allerdings besser und auch flüssiger geschrieben. Happy family hingegen zieht sich an manchen Stellen etwas und ich war froh, dass dieses Buch nicht umfangreicher ist.
Eigentlich schade, denn ich kann mir nicht vorstellen, dass er zu wenig Phantasie für neue Ideen hat - und neue Sprüche.
Vielleicht bringt sein neues Werk "Muh" mehr zutage. Aber ich werde es sicher nicht mehr kaufen. Denn: Kennt man eines, kennt man alle!

Veröffentlicht am 22.06.2017

Lehrerin aus Überzeugung

Ghetto-Oma
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Dieses Buch habe ich mit richtig viel Vergnügen gelesen! Die Schilderungen des Schulalltages an einer sog. Brennpunktschule in Berlin sind wirklich amüsant geschrieben. Frl. Krise erzählt in chronologischer ...

Dieses Buch habe ich mit richtig viel Vergnügen gelesen! Die Schilderungen des Schulalltages an einer sog. Brennpunktschule in Berlin sind wirklich amüsant geschrieben. Frl. Krise erzählt in chronologischer Reihenfolge von mehr oder weniger besonderen Erlebnissen während ihres Lehrerlebens mit ihrer 8. und 9. Klasse. Dass in ihrer Klasse bis auf 2 Schüler ausschließlich Kinder mit Migrationshintergrund sind, wird zwar einleitend erwähnt, spielt jedoch für sehr viele Geschichten überhaupt keine Rolle. Die sind multikulturell und einfach hormonell bedingt.
Nichtsdestoweniger macht es vieles nicht gerade einfacher an dieser Schule. Da in der Klasse überwiegend Moslems geschult werden ist manches anders als in einer überwiegend deutschen Klasse. Sehr angenehm fällt mir jedoch gerade bei diesem Thema auf, wie oft Frl. Krise versucht, gerade diese Probleme aus Sicht der Jugendlichen oder zumindest die Ursache dessen zu betrachten.
Immer wieder schafft sie es, ihre Sympathie für "Ihre" Kinder anklingen zu lassen. Ob es der mit ihrer Kollegin durchgeführte Kopftuchtest ist oder die gemeinsame Weihnachtsfeier, der Besuch bei ihren Schülern zu Hause, wenn die Leistungen sehr zu wünschen übrig lassen und der in einem gemeinsamen Essen mündet - mit gegenseitigen Beteuerungen, alles in Zukunft besser zu machen: Der Schüler, die Eltern, die Schwester und auch die Lehrerin. Und die etwas bittere Erkenntnis, dass nach diesem Abend sich selbstverständlich nichts geändert hat.
Ob der wörtlich übernommene Slang, der von den Jugendlichen gesprochen wird, wirklich notwendig ist, wage ich zu bezweifeln. Ganz sicher lockert er jedoch die Geschichten auf und ist sicherlich auch authentischer, als den Schülern grammatikalisch einwandfreie Sätze in den Mund zu legen.

Das Buch ist in kurzen Sequenzen geschrieben, die immer wieder mit ebenso kurzen Geschichten von früheren Jahren abwechseln. Diese sind dankbarer Weise in kursiver Schrift gedruckt, sodass einem dieser Zeitwechsel nicht entgehen kann. Die Geschichten von "Früher" handeln von Frl. Krises Zeit als Referendarin, ihrer ersten Klasse, ihrer Arbeit mit Referendaren und von einigen ihrer früheren Klassen. Diese Gegenüberstellung ist nicht nur spannend sondern macht das Buch in sich interessanter als eine bloße Schilderung dieser beiden letzten Schuljahre.

Bei vielen ihrer Erzählungen muss man schmunzeln, manchmal wirklich lachen (ich sage nur: Bolzenschneider!) und manchmal auch traurig lächeln, denn vieles kann man wirklich gut verstehen und man ahnt, dass manche Kinder einfach nur Pech haben. Es ist sehr locker geschrieben und für mich war es das ideale Klobuch! Durch die sehr kurzen Geschichten ist es hervorragend dafür geeignet, immer wieder mal in einer kurzen Pause zur Hand genommen zu werden. Nach kurzer Zeit hat man die Namen der Kinder und auch sicher jeder ein passendes Bild dazu im Kopf. Durch seine Art nicht unbedingt ein Buch welches man in einem Zug liest wie einen Roman.
Mir hat dieses Buch sehr gut gefallen. Nicht zuletzt, weil man der Schreiberin ihre Leidenschaft für ihren Beruf deutlich anmerkt. Auch wenn manches sehr humorvoll geschildert ist - manches auch durchaus fatalistisch - so ist vollkommen klar, dass sie sowohl ihren Beruf als auch ihre Kinder wirklich von ganzem Herzen mag. Dies verdeutlicht auch am Ende des Buches ihre Widmung, wo sie sich besonders bei all ihren Schülern bedankt, die ihr Leben so sehr bereichert haben.
Wer keinen platten Schulhumor sucht und auch keine Verteufelung derselben, der ist mit Frl. Krise gut beraten! Ich kann es nur weiterempfehlen!