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Veröffentlicht am 27.04.2019

Das Loslassen der Kriegsenkel

Das Haus meiner Eltern hat viele Räume
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Ein Problem, das auf viele der Kriegsenkel-Generation (50er/60er Geburtsjahrgang) zukommt, wenngleich nicht auf alle: Das Elternhaus muss aufgelöst und ausgeräumt werden.
Es trifft nicht auf alle zu, ...

Ein Problem, das auf viele der Kriegsenkel-Generation (50er/60er Geburtsjahrgang) zukommt, wenngleich nicht auf alle: Das Elternhaus muss aufgelöst und ausgeräumt werden.
Es trifft nicht auf alle zu, denn längst nicht alle der Kriegskinder-Generation hatten das Glück, ein eigenes Heim zu besitzen. Viele lebten (wie meine Eltern) in einer Mietwohnung, wo es schon aus Platzgründen deutlich weniger auszuräumen gibt als in einem Haus.
Von meinen Schwiegereltern her kenne ich jedoch auch die von der Autorin Ursula Ott beschriebene Seite der Besserverdienenden und auch bereits das Problem, ihr Haus zumindest tlw. räumen zu müssen. Da es jedoch nicht mein Elternhaus war, fiel es mir recht leicht.
Bei der Lektüre dieses Sachbuches - ist es das oder doch eher eine Art Biografie eines Auszugs? - fand ich jedenfalls genügend Episoden, die mir absolut vertraut waren. Teils durchaus amüsant festzustellen und oft musste ich lachen deswegen.
Absolut interessant waren die aufschlussreichen Beobachtungen zum Thema Kriegsenkel - ein Begriff, der mir völlig neu war. Die hierzu gemachten Beobachtungen fachlich versierter Menschen (Psychologen, Soziologen, Kulturwissenschaftler) fand ich allesamt schlüssig und nachvollziehbar. Nachvollziehbar schon deshalb, weil ich sie auch bei mir selbst beobachten kann.
Letztlich bietet das Buch eine Reihe hilfreicher Tipps, womit ich nicht unbedingt die im Anhang aufgeführten und immerhin über 30 Seiten umfassenden Tipps zur Weiterverwendung bzw. Entsorgung gefundener Sachen meine. Einzelne Hinweise innerhalb der biografischen Erzählung bargen für mich Schlüsselerkenntnisse: Aus einer Sammlung gleichartiger Gegenstände 1 oder 2 "warme" heraus picken und behalten, der Rest kommt weg. Wenn man, wie ich als Kriegsenkel, kaum bis gar nicht wegwerfen kann, dann muss man großzügig verschenken. Notfalls auch an Unbekannte durch auf die Straße stellen. Vor allem von den Dingen trennen, die man nur als kalt erinnert und die einem persönlich wirklich gar nichts bedeuten. Kurz nochmal anschauen, innehalten und ggf. drüber reden und dann ab dafür!
Frau Ott schreibt einen wirklich gut lesbaren Stil und da sie größtenteils von eigenen Erfahrungen schreibt, kann sich der Lesende gut darauf einlassen und sich auch mit diesem haarigen Thema auseinander setzen. Etwas schade finde ich, dass die eigentliche Erzählung lediglich 140 Seiten umfasst. Aber vielleicht wäre auch viel mehr gar nicht zu schreiben gewesen.
Fazit: Absolut empfehlenswert für Interessierte mit anstehendem Räumungsproblem bei den Eltern.

Veröffentlicht am 11.04.2019

Ein außergewöhnlicher Roman

Rückwärtswalzer
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Lorenz ist eine Art verkrachte Existenz. Er hat nur bescheidenen Erfolg als Schauspieler, führt eine nicht gerade glückliche Fernbeziehung und weiß wieder einmal nicht, wie er seine nächste Miete bezahlen ...

Lorenz ist eine Art verkrachte Existenz. Er hat nur bescheidenen Erfolg als Schauspieler, führt eine nicht gerade glückliche Fernbeziehung und weiß wieder einmal nicht, wie er seine nächste Miete bezahlen soll. Also kommt er für einige Zeit bei Onkel und Tante unter, in der Hoffnung auf bessere Zeiten.
Mirl, Wetti und Hedi sind 3 in den 40ern geborene Schwestern. Alle leben in Wien - trotz separater Wohnungen - praktisch im Haushalt von Hedi und deren Mann Willi zusammen. Als Willi eines Tages überraschend stirbt, werden die Schwestern vor ein Problem gestellt, denn Hedi hat ihrem Mann immer versprochen, dass er einmal in seiner Heimat Montenegro beerdigt werden würde. Da für eine Überführung das Geld fehlt, macht sich Lorenz mit seinen 3 Tanten und einem tiefgekühlten Onkel Willi im Panda auf den über 1000 km langen Weg nach Montenegro.

Eingangs möchte ich gleich erwähnen, dass diese Reise eigentlich nicht das Kernstück des Romans darstellt, sondern eher einen Rahmen für längst Vergangenes. Nicht jeder Roman, der von einer Reise handelt, ist ein Roadmovie.
Aktuelle Kapitel lösen sich mit Rückblenden in die Vergangenheit ab. So gleitet man immer mehr in die Geschichte der Geschwister Prischinger und Willis hinein und langsam ergibt sich ein komplexes Bild, wie alles zusammen hängt. Auch Lorenz lernt einiges über sich selbst und seine Mitmenschen.
Vea Kaiser beherrscht bravourös die Gratwanderung zwischen Ernsthaftigkeit und Groteske. Ihr Roman gleitet nie ins Comedyhafte ab sondern er sprüht vor charmantem, typisch österreichischem Witz. Die Charaktere sind so tief und liebevoll entwickelt, dass man sie förmlich vor sich sieht. Die Anerkennung in der Gesellschaft suchende Mirl, bei der immer alles herausgeputzt und 1a aussehen muss. Die recht unkomplizierte Hedi, die von allen Schwestern am meisten Schuldgefühle mit sich herum schleppt oder die etwas spezielle Wetti, für die Natur immer wichtiger war als menschliches Miteinander. Eines jedoch eint die Schwestern: ihr Familiensinn und das Zugehörigkeitsgefühl zu den 3 weiblichen Musketieren. Und Willi ist ohnehin ein Goldstück!
Vea Kaisers Schreibstil ist unglaublich locker und gekonnt. Man fühlt sich sofort mitgenommen und legt das Buch nur höchst ungern aus der Hand. Die Dialoge sind spritzig und das Geschehen - vor allem das der Vergangenheit - fesselt bis zur letzten Seite.
Für mich ist dieses Buch das bisherige Highlight des Jahres!

Veröffentlicht am 10.03.2019

Das Unerzählbare...

Stella
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Kaum ein Buch in den vergangenen Jahren spaltete die Leserschaft - oder eher: die Literaturkritiker - so sehr, wie Takis Würgers neuer Roman. Das liegt zu einem großen Teil sicher daran, dass er ausgerechnet ...

Kaum ein Buch in den vergangenen Jahren spaltete die Leserschaft - oder eher: die Literaturkritiker - so sehr, wie Takis Würgers neuer Roman. Das liegt zu einem großen Teil sicher daran, dass er ausgerechnet eine Persona non grata als Titelheldin erwählte. Dazu kommt noch, dass dieser Titelheldin die Hauptrolle gar nicht zu kommt.
Protagonist des Romans ist der fiktive Friedrich (im Buch gerne auch Fritz genannt), den die Lesenden ab den einleitenden Jugendjahren durch das komplette Jahr 1942 begleiten. Friedrich ist Schweizer und wächst dort in wohlsituierten Verhältnissen auf.
Auf den ersten 35 Seiten erfährt man, wie er aufwuchs und wie er unter seiner alkoholkranken Mutter litt, die ihm erst sehr nah war, dann aber größtenteils ignorierte oder gar missachtete, da er wegen eines Vorfalls keine Farben mehr sehen konnte. So konnte er unmöglich die von ihr gesteckten Pläne, ein großer Maler zu werden, erfüllen. Er wuchs in einer Art Vakuum zwischen Bediensteten und dem leider nur selten anwesenden Vater auf. So erklärt sich auch die für ihn typische Naivität und Blauäugigkeit gegenüber anderen Menschen.
Nach Schulabschluss entscheidet er, nach Berlin zu gehen, da er unglaubliche "Gerüchte" über den dortigen Umgang mit Juden hörte. Er will diesen "Gerüchten" nachgehen und sie am liebsten als Lügen enttarnen. So kommt er im Januar 1942 nach Berlin und lernt Kristin kennen in die er sich verguckt, von ihr den ersten Kuss bekommt und mit ihr eine Affaire beginnt. Fritz lebt trotz Kriegszeit sehr kommod von Vaters Geld im Grand Hotel und kann sich etwas leisten. Kristin findet natürlich Gefallen daran sich verwöhnen zu lassen.
Eines Tages kommt sie misshandelt nach Tagen der Abwesenheit zurück und offenbart ihm, dass sie eigentlich Stella Goldschlag heiße und Jüdin sei. Ab da beginnt Friedrich, endlich erwachsen zu werden und seinen Blick zu schulen. Sein Blick, der offenbar noch viel weniger sieht als nur keine bunten Farben. Und er lernt auch, besser hinzuhören. Er lernt Nuancen zu hören und zu sehen.
Obwohl er Stella beisteht und zu ihr hält, erkennt er immer mehr, welches Drama sich um ihn herum abspielt und seine rosa Brille bröckelt immer mehr. Er erkennt langsam das Unrecht und die Verlogenheit seines Umfelds und hadert damit, dass er selbst kaum Handlungsspielraum hat und Stella nicht einfach ihrem Schicksal überlassen, aber auch nicht herausreißen und mitnehmen kann.
Das Buch ist - von der Einleitung abgesehen - in Monate unterteilt, die alle mit einer Zusammenfassung tatsächlicher Begebenheiten des Monats beginnen. Gespickt mit je einem Göbbels-Zitat aus dessen 10 Geboten für jeden Nationalsozialisten. Diese von der Handlung gelösten Zusammenfassungen fand ich ausgesprochen gelungen. Eine wunderbare Art darzustellen, dass eben nicht nur Krieg und Not herrschte sondern auch "normales" Leben auf dem Erdball. In Abständen stehen kursiv gesetzte Passagen aus dem Gerichtsprozess gegen Stella Goldschlag. Auch dies fand ich aufschlussreich und passend.
Sicher lässt sich darüber streiten, ob man eine solche Person für einen Roman als titelgebenden Protagonisten wählen sollte - dafür gab es von mir leichten Punktabzug - denn sie dient nur dazu, Käufer zu generieren, die dieses Buch sonst nicht erstanden hätten. Auch wenn Fritz Liebe zu Stella Kern des Geschehens ist, ist es dennoch für mich kein Liebesroman. Vielmehr kann man erahnen, wozu Menschen fähig sind, wenn sie Todesangst, auch um ihre Liebsten, haben. Wie sehr man die Augen schließen oder wegsehen kann, wenn man die Wahrheit nicht wissen will. Weil man ahnt, dass man mit ihr nicht leben könnte auf Dauer.
Dies ist ein Roman, bei dem man sich mit keinem der Protagonisten identifizieren möchte. Ganz im Gegenteil. Aber verstehen kann man zumindest. Sogar gegenüber jemandem wie Stella kann man Verständnis aufbringen, völlig egal, wie nah sie an der tatsächlichen geschrieben wurde.
Der Schreibstil ist gekonnt und mitreißend.
Mir hat es wirklich sehr gut gefallen. Es lässt mich darüber nachdenken, ob sich heute wirklich noch jemand vorstellen kann, wie sich Menschen in solchen Situationen verhalten. Und ob jeder sich wirklich selbst davon freisprechen kann anders zu handeln, käme er in eine ähnliche Situation.

Veröffentlicht am 20.02.2019

Spannende Zeitreise

Der Hunger der Lebenden (Friederike Matthée ermittelt 2)
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Hitzesommer Juni 1947 - Friederike Matthée arbeitet bei der weiblichen Polizei in Köln, als im Umland die Gutsbesitzerin Ilse Röder brutal ermordet auf ihrem Hof aufgefunden wird. Friederike fährt zur ...

Hitzesommer Juni 1947 - Friederike Matthée arbeitet bei der weiblichen Polizei in Köln, als im Umland die Gutsbesitzerin Ilse Röder brutal ermordet auf ihrem Hof aufgefunden wird. Friederike fährt zur Unterstützung der dortigen Polizei zum Tatort, da die Hauptverdächtige ein junges Mädchen ist. Obwohl die Indizienlage ziemlich eindeutig ist, hat Friederike Zweifel am vermuteten Hergang der Tat und der Schuld der vermeintlichen Täterin. Also stellt sie Ermittlungen an und erweitert diese im Laufe der Geschichte, als Richard Davis, ein Lieutenant der Royal Military Police, sich erneut in Köln einfindet, um den Tod von drei britischen Soldaten aufzuklären, die in den letzten Kriegswochen mit ihrem Flugzeug abstürzten und grausam ermordet wurden. Sie wird ihm als Unterstützung zugeteilt und bald finden sie heraus, dass beide Fälle irgendwie zusammenhängen. Richard Davis, der als jüdischer Junge nach England flüchtete, fühlt sich derweil ständig hin und her gerissen zwischen seinem Hass auf Deutschland und der Zuneigung zu Friederike, die er von seinem letzten Einsatz bereits kennt.

Dies ist bereits der zweite Roman um die Polizistin Friederike Matthée und Lt. Richard Davis. Beate Sauer schafft es, das Köln der Nachkriegszeit auferstehen zu lassen. Ohne melodramatisch zu werden vermittelt sie dem Leser die anstrengende Hitze, den ständig vorhandenen Hunger, das Gefühl, nie satt zu werden und die damals herrschende Ohnmacht gegenüber der Verwahrlosung vieler elternloser Kinder.
Obwohl die Story erfunden ist, besteht sie doch aus zusammengesetzten Teilen wahrer Begebenheiten, die sich so oder ganz ähnlich zugetragen haben. Genauere Angaben schließen sich im Nachwort an, genau wie ein Personenverzeichnis, was ich aber durchaus hätte entbehren können, trotz der zahlreichen mitwirkenden Personen.
Obwohl die Handlung manchen Bogen schlug und der Personenkreis nicht gerade klein war, machte es mir überhaupt keine Mühe, der Geschichte zu folgen. Der Schreibstil kommt ausgesprochen ungezwungen und schnörkellos daher und verrät gutes Gespür für Situationen. Der Spannungsbogen wurde während der gesamten Geschichte gleichmäßig gehalten. Lediglich der Schluss der Ermittlungen kam mir ein wenig zu plötzlich und ruppig daher, so, als hätte nur noch eine bestimmte Seitenzahl für die Auflösung zur Verfügung gestanden.
Insgesamt hat mich die spannende Story sehr gut unterhalten und ich werde mir sicher den ersten Teil auch noch zulegen. Ein guter Filmstoff und ich hoffe auf einen Nachfolgeband. Weniger weil mich die Liebesgeschichte interessieren würde, dafür die Nachkriegszeit in meiner Heimatstadt umso mehr.

Veröffentlicht am 30.01.2019

Klein aber fein!

Agathe
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Obwohl das Buch nach Agathe benannt ist, spielt sie eher eine Nebenrolle in diesem kleinen Büchlein.
Der Erzähler und gleichzeitig Protagonist dieses Romans ist ein fast 72jähriger Psychologe oder Psychiater. ...

Obwohl das Buch nach Agathe benannt ist, spielt sie eher eine Nebenrolle in diesem kleinen Büchlein.
Der Erzähler und gleichzeitig Protagonist dieses Romans ist ein fast 72jähriger Psychologe oder Psychiater. Nach jahrzehntelanger tlw. eintöniger getaner Arbeit ist er eindeutig müde und vor allem geistig erschöpft vom täglichen Geschäft. Er interessiert sich kaum noch für seine Patienten und lässt die Gespräche über sich ergehen, während er die Zahl der noch zu bewältigenden Gespräche akribisch zurück zählt wie einen Countdown. Er hat sich vorgenommen, nach seinem 72. Geburtstag die Praxis zu schließen und in den Ruhestand zu gehen.
An diesem Punkt betritt Agathe seine Praxis und auch sein Leben. Obwohl er keinen neuen Patienten mehr aufnehmen will setzt sie sich durch und erkämpft sich einen regelmäßigen Platz in seinem Terminkalender.
Das Buch spielt 1948 in einem Pariser Vorort, was bei der Lektüre zu berücksichtigen ist.
Man beginnt dieses Buch zu lesen und ist zunächst etwas verwirrt vom Protagonisten der Geschichte, weil man seinen Gedankengängen leicht befremdet gegenüber steht. Es hat erst einmal so gar nichts Angenehmes an sich, wenn man begreift, dass ihn seine Patienten überhaupt nicht mehr berühren. Er be- und verurteilt sie teilweise und hat ganz offenbar auch nicht den Hauch von Lust, ihnen bei ihren Problemen zu helfen. Er ist zutiefst davon überzeugt, es auch gar nicht zu können und in mancher Situation einfach nur hilflos überfordert.
Warum Agathe überhaupt den Prozess einer Veränderung in ihm anzuwerfen vermag, das bleibt ein Geheimnis dieses Buches. Ist es ihr Parfum oder ihre Verbissenheit bei der Terminplanung, etwas an ihrer äußeren Erscheinung oder Seelenverwandtschaft - man weiß es auch nach der Lektüre nicht. Auf jeden Fall kommt etwas ins Rollen und man erlebt die Veränderung des Erzählers in kleinen, bewegenden Schritten mit.

Die Sprache dieses Buches ist sehr angenehm zu lesen. Keine extralangen, verschachtelten Sätze, dafür jedoch sehr schöne, fast poetische Sätze. Immer ein klein wenig melancholisch laden sie trotzdem auch ein, die eigenen Gedanken auf den Weg zu schicken. Es ist definitiv ein Buch, das man langsam genießen möchte und nicht verschlingt wie einen Pageturner. Ganz im Gegenteil fiel mir irgendwann auf, dass ich es bewusst langsam las und manches Mal auch zurück blätterte, weil ich eine Stelle noch einmal lesen wollte. Um alles ganz genau mitzubekommen und nichts zu verpassen. Denn dieses Buch bietet reichlich Raum für eigene Spekulationen. Vieles bleibt ungeklärt und auch das Ende passt sich dem an. Es bietet Platz für einige Möglichkeiten, die passieren könnten.
Obwohl die Geschichte vom Protagonisten erzählt wird sind die übrigen Charaktere sehr gut dargestellt und ausgeformt. So weit das eben geht, wenn man sie nur von jemandem beschrieben bekommt, der sie nur von außen betrachten kann.
Man hat das Gefühl, dass jeder Satz genau so da steht, wie er stehen muss. Nichts ist zu viel geschrieben sondern auf das Wesentliche fokussiert. Alles Unnötige wird vermieden aber wenn nötig auch eine Kleinigkeit genau beschrieben.
Es berührt den Leser, ohne auch nur einmal kitschig zu werden. Stattdessen bietet es einige Aha-Effekte dank kleiner, philosophisch anmutender Gedankengänge oder Dialoge. Es handelt auch von Liebe, aber es ist alles andere als ein Liebesroman. Man kann es schlecht beschreiben - man muss es schon lesen...

Mir hat das Buch wirklich gut gefallen. Obwohl ich mir 100 Seiten mehr gewünscht hätte, die durchaus für weitere Informationen an den neugierigen Leser hätten genutzt werden können.

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