Profilbild von Ladybella911

Ladybella911

Lesejury Profi
offline

Ladybella911 ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Ladybella911 über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 05.04.2018

Goldsuche der etwas anderen Art

Brandenburger Gold
0

Zum Inhalt:

Eine dramatische Geschichte über Vergessen und Schuld.

In der Potsdamer Pirschheide wird ein Mann durch eine Weltkriegsbombe getötet, kurz darauf gibt es weitere Tote. Eine Spur führt Kriminalhauptkommissar ...

Zum Inhalt:

Eine dramatische Geschichte über Vergessen und Schuld.

In der Potsdamer Pirschheide wird ein Mann durch eine Weltkriegsbombe getötet, kurz darauf gibt es weitere Tote. Eine Spur führt Kriminalhauptkommissar Maik von Lilienthal in die Zeit des Zweiten Weltkriegs und zu drei Männern, die vor über siebzig Jahren eine folgenschwere Entscheidung getroffen haben, die sie bis zu ihrem Tod miteinander verband. Als sich Lilienthals Mutter Enne, Fallanalytikerin im Ruhestand, auch noch gegen seinen Willen in die Ermittlungen einmischt und in Lebensgefahr gerät, zählt jede Sekunde.


Eigentlich lese ich Romane, die sich so ausführlich und detailliert mit den Gräueltaten der Nazizeit und dem 2. Weltkrieg befassen, sehr ungern, da ich von Großeltern und Verwandten sehr viel Schreckliches gehört habe.
Hier allerdings ist die Kriminalhandlung und die Ermittlungsarbeit die sich auf das längst vergangene Geschehen bezieht, extrem spannend und man begleitet den ermittelnden Kommissar gerne bei seinen Recherchen und Ermittlungen, die teilweise sehr verwirrend und wendungsreich gestaltet sind aber immer hochspannend bleiben.
Der Schreibstil ist abwechslungs- und facettenreich und sowohl Schauplätze wie auch Charaktere erstehen bildhaft vor unserem inneren Auge. Die Autorin hat sehr gründlich recherchiert und es gelingt ihr hervorragend, den Leser in die Vergangenheit eintauchen zu lassen, wie auch in die Gegenwart zu entführen.
Gerne vergebe ich aus diesem Grund 4 gute Sterne und meine Empfehlung.

Veröffentlicht am 13.03.2018

Rache mit Folgen... Mücke ermittelt in seinem 2. Fall

Zwentibolds Rache
0

Der neue Roman von Jürgen Schmidt ist ein charmanter, raffiniert gestrickter Krimi mit genau der richtigen Mischung aus Intrigen, Geheimnissen, Mord und einer Prise Humor.
Bei der Feier zum .10.Hochzeitstag ...

Der neue Roman von Jürgen Schmidt ist ein charmanter, raffiniert gestrickter Krimi mit genau der richtigen Mischung aus Intrigen, Geheimnissen, Mord und einer Prise Humor.
Bei der Feier zum .10.Hochzeitstag der Bödeckers in deren geschmücktem Garten und einer lauen Juninacht passiert es: der Schriftsteller Philipp Scharner, schon ziemlich angetrunken, wird ausfallend und vom Hausherrn, Bernd, kurzerhand auf die Straße gesetzt.
Nicht lange danach wird Bernd brutal zusammengeschlagen und natürlich ist Phillipp der Tatverdächtige. Um seine Unschuld zu beweisen, engagiert er den Privatdetektiv Andreas Mücke, Bernds besten Freund, der auch unter den Gästen war.
Mücke, der auch ein etwas stressiges Privatleben hat mit zwei Kindern von zwei verschiedenen Frauen, und einer dritten Frau, Jessica, die er gerade liebt, beginnt zu ermitteln, mitten in Bad Münstereifel, einem sonst sehr beschaulichen Städtchen, welches von dem Mord schockiert ist. Und – es ist nicht alles so, wie es auf den ersten Blick aussieht.
Mit sehr viel Liebe zum Detail, Lokalkolorit und vielen Verdächtigen, Spuren und Wendungen führt der Autor den Leser durch diesen unblutigen, aber spannenden Krimi.
Die Charaktere sind gut und facettenreich gezeichnet und man lebt direkt mit ihnen, Seite an Seite. Gut gefallen hat mir, neben dem angenehm zu lesenden Schreibstil, der etwas detailliertere Einblick in das tägliche Ermittlerleben eines Privatdetektivs, abseits aller gängigen Klischees.

Mir hat der Krimi gut gefallen es hat Spaß gemacht, hier zu lesen. Ich empfehle ihn gerne den Lesern weiter, die eine etwas gemächlichere Gangart nebst einem spannenden Szenario zu schätzen wissen.

4 Sterne von mir

Veröffentlicht am 12.03.2018

Die Sterne lügen (doch) nicht ! Oder?

Planetenpolka
0

Mit Stella Albrecht, einer ernst zu nehmenden Astrologin hat die Autorin, Lotte Minck, wieder einmal eine Protagonistin so recht nach meinem Herzen geschaffen.
Als die beste Freundin ihrer Oma Maria, auch ...

Mit Stella Albrecht, einer ernst zu nehmenden Astrologin hat die Autorin, Lotte Minck, wieder einmal eine Protagonistin so recht nach meinem Herzen geschaffen.
Als die beste Freundin ihrer Oma Maria, auch eine Astrologin die ihren Beruf mehr als Wahrsagerin auf Jahrmärkten als Madame Pythia ausübt, urplötzlich verstirbt, obwohl ihr Hausarzt ihr vor kurzem noch beste Gesundheit bescheinigt hat, ruft dies Stella auf den Plan.
Sie hat eine unheilvolle Mars-Pluto Konstellation gesehen und ist sich sicher: Hier handelt es sich um Mord.
Was diese Ansicht noch verstärkt ist die Tatsache, dass die Verstorbene sehr reich war und drei Geschwister als Erben hinterlässt, von denen zwei unzweifelhaft in schweren Geldnöten stecken.
Aber Arno Tillikowski, den gerade wiedergenesenen Polizeikommissar den sie mit ihren Vermutungen aufsucht, hält so gar nichts von dieser Theorie, und von Astrologie schon gleich gar nicht. Dennoch kann ihn die hübsche Stella, gemeinsam mit ihrem Freund Ben, einem Reporter, davon überzeugen, die Ermittlungen in diesem Fall aufzunehmen.
Unorthodoxe Ermittlungsmethoden, undurchsichtige Verdächtige, ein nicht alltäglicher Fall und tolle Charaktere die prägnant und bildhaft beschrieben sind, sind es, die den Leser langsam, aber sicher in den Bann ziehen. Dazu der fein dosierte Ruhrpotthumor, der locker und angenehm zu lesende Schreibstil, die immer wieder durchblitzende Situationskomik machen diese „Krimödie“ zu einem echten Lesespaß.
Der Auftakt zu einer neuen Reihe um Stella und ihre Freunde ist meiner Meinung nach bestens gelungen und ich freue mich schon jetzt auf eine Fortsetzung, denn es wird sicher sehr spannend zu sehen, wie sich die Charaktere weiter entwickeln und welche Verwicklungen sich daraus noch ergeben.

Für diesen gelungenen Start vergebe ich gerne 5 Sterne.

Veröffentlicht am 09.03.2018

München und ein bestialischer Frauenmörder

Gründerjahr
0

Gründerjahr von Michael Gerwien ist nicht, wie nach dem Titel zu erwarten wäre, ein historischer Roman, nein, es handelt sich um einen Kriminalfall, der sich über einen hundertjährigen Zeitraum hinweg ...

Gründerjahr von Michael Gerwien ist nicht, wie nach dem Titel zu erwarten wäre, ein historischer Roman, nein, es handelt sich um einen Kriminalfall, der sich über einen hundertjährigen Zeitraum hinweg zieht.
Die historischen Ereignisse während dieser Zeit werden zwar gestreift, aber im Vordergrund steht eindeutig der Kriminalfall, der im Jahre 1918 München in Angst und Schrecken versetzt.
Ein bestialischer Frauenmörder bringt nach und nach auf grausame und sehr blutige Weise mehrere Frauen um, die alle ein gemeinsames Merkmal haben: sie sind von kleiner Statur, jung, und sie sind alle blond.
Dem Team von Oberinspektor Weinberger gelingt es trotz intensivster Bemühungen nicht, den Täter dingfest zu machen.
Eine lange Zeit von etwa dreißig Jahren vergeht, bis plötzlich, sozusagen aus dem Nichts, der Täter – oder ist es vielleicht sogar ein Nachahmer? – sein blutiges Handwerk wieder aufnimmt. Diesmal ist es der Enkel von Weinberger, Hans, der akribisch ermittelt.
Und nun machen wir einen Sprung ins Jetzt. Im Jahre 2017 findet Julia, die Enkelin von Hans, Dokumente, diese Fälle betreffend. Und da es eine neuerliche Mordserie gibt, beschließt sie, selber zu ermitteln.Neugierig macht sie sich mit Hilfe eines Freundes aus dem Polizeidienst daran, Licht in das Dunkel zu bringen, was sich als nicht ungefährlich herausstellt.
Wir begleiten den Autor durch das München im Jahre 1918, dem Jahr, als Kurt Eisner den Freistaat Bayern ausruft, bis in die heutige Zeit und erleben den Wandel der Gesellschaft auf eine sehr authentische Weise, sehen durch die bildhaften Beschreibungen die Orte der Handlung vor unserem inneren Auge erstehen und begegnen einem Täter, dessen abartige Gedanken und Taten wir durch die detaillierte Schreibweise nachvollziehen können.
Kein noch so grausames, bluttriefendes Detail der Handlungen eines irregeleiteten, kranken Täters bleibt dem Leser erspart. Und das geht wirklich unter die Haut und ist keinesfalls geeignet für Leser mit schwachen Nerven.

Bis auf kleine Einschränkungen hat mir der Roman gut gefallen. Der Schreibstil gestaltet sich, jeweils der Zeit angepasst, sehr realistisch und lebendig und vermittelt uns so ein einfühlsames Bild der jeweiligen Zeit und ihren Gegebenheiten.
Die jeweiligen Ermittler sind allesamt sympathisch und man erfährt auch so einiges aus ihrem Privatleben, was mir persönlich gefällt und die Akteure näher bringt.
Der Spannungsbogen wird konsequent auf einem hohen Level gehalten und auch der Humor blitzt aus manchen Ecken.
Alles in allem fühlte ich mich gut unterhalten und spreche gerne eine Empfehlung aus, mit der Einschränkung: Achtung, dieser Roman ist nichts für Leser mit schwachen Nerven.

Veröffentlicht am 09.03.2018

Wenn Hass tödlich wird - Grandioses Leseerlebnis

Am Ende bist du still
0

Mehrmals habe ich mir beim Lesen dieses Buches die Frage gestellt, was hätte ich an Sabines Stelle getan

Mit diesem großartig geschriebenen Roman ist Herbert Dutzler ein erstklassiges Werk gelungen, das ...

Mehrmals habe ich mir beim Lesen dieses Buches die Frage gestellt, was hätte ich an Sabines Stelle getan

Mit diesem großartig geschriebenen Roman ist Herbert Dutzler ein erstklassiges Werk gelungen, das den Leser von Anfang an in seinen Bann zieht. Es geht um Sabine, die von ihrer Mutter von Kindesbeinen an kontrolliert, bevormundet, manipuliert wird. Alles, wie die Mutter meint, zum Wohle ihres Kindes, allerdings bemerkt sie nicht, dass Sabine an ihren Forderungen zu zerbrechen scheint.

Es gelingt Sabine nicht, sich aus den Fängen dieser Übermutter zu befreien, denn auch im Erwachsenenalter bestimmt die dominante Mutter ihr Leben, kritisiert ihre Handlungen, ihre Freunde – einfach alles.
Man kann diesen Krimi nicht lesen und dann einfach zur Seite legen, zu tiefgründig zeigt uns der Autor den Einblick in eine kranke Psyche, eine kranke Seele, führt uns in die erschreckenden Abgründe einer sich langsam zu verzehrendem Hass steigernden Entwicklung.
Man erlebt mit, wie es in Sabine innerlich brodelt und brennt und erwartet jeden Augenblick eine zerstörerische Entladung. Genial gemacht durch die facettenreiche und feingeschliffene Sprache, die den Leser vorantreibt, ihn dazu zwingt, Dinge zu erfahren, die er so eigentlich gar nicht wissen will.
Es ist wie ein Sog, der einen hineinzieht in den Strudel des Geschehens und man ist erst erlöst, wenn man das Ende kennt. Ein Ende, das den Leser sehr nachdenklich zurücklässt
Dieser grandiose Roman bekommt von mir eine klare Leseempfehlung und 5 Sterne.


Autor: Herbert Dutzler
Buch: Am Ende bist du still