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Veröffentlicht am 03.06.2020

Faszinierende Welt, wenn auch etwas zäh

Das Herz der Zeit: Die unsichtbare Stadt
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Inhalt:
Die 15-jährige Lena lebt, seitdem Autounfall ihrer Eltern, bei ihrer Tante und den zwei jüngeren Cousinen. Doch dort fühlt sie sich nicht zuhause und sie ist überzeugt davon, dass mehr hinter dem ...

Inhalt:
Die 15-jährige Lena lebt, seitdem Autounfall ihrer Eltern, bei ihrer Tante und den zwei jüngeren Cousinen. Doch dort fühlt sie sich nicht zuhause und sie ist überzeugt davon, dass mehr hinter dem Unfall steckt, über den beharrlich geschwiegen wird.
Auf der Suche nach Antworten begegnet sie dem geheimnisvollen Jungen Dante, der aus einer anderen Welt kommt. Mit ihm gemeinsam sowie einer rätselhaften Uhr, macht Lena sich auf die Reise in die unsichtbare Stadt, um die Antworten, die sie sich so dringend wünscht, zu finden.


Meine Meinung:
Ein Mädchen ohne Vergangenheit, eine geheimnisvolle Uhr und ein Junge mit scheinbar magischen Kräften - eine Reise in eine andere Welt, die die Grenzen des Vorstellbaren sprengt.

Die komplette äußere Aufmachung ist einfach mehr als gelungen und passt auch sehr gut zu der Geschichte - das wundervolle Cover hat mich sofort in seinen Bann gezogen. Doch nicht nur das Äußere hat mich angesprochen, auch der Klappentext verspricht eine geheimnisvolle Geschichte.

Lena lebt seit sie klein ist, bei der Familie ihrer Tante, in der sie sich aber fremd fühlt. Erinnerungen an ihre Eltern hat sie nur wenige und in der Familie will keiner über den Unfall reden. Deshalb macht sie sich nun selbst auf die Suche nach Antworten und findet im Lagerraum ihrer Tante eine geheimnisvolle Uhr, versteckt in einer alten Kuscheltier-Eule. Auf dieser Uhr steht ihr Name, doch sie ist alles andere als gewöhnlich. Denn sie hat acht Zeiger, und keine Zahlen und ständig leuchtet diese eine merkwürdige Ziffer. Unwissentlich aktiviert sie damit einen Mechanismus, der ihr gesamtes Leben ändern wird...

Die 15-jährige Protagonistin Lena ist eine zurückhaltende, verträumte Jugendliche, die Schwierigkeiten damit hat, ihren Platz zu finden. Ihre überdurchschnittlich intelligente Freundin Bobbie meint, dass dies normal ist, doch Lena spürt, dass da mehr dahinter steckt.

Die Dynamik der beiden Freundinnen hat mir sehr gut gefallen und wirkte realistisch, da sich Lena und Bobbie - so unterschiedlich sie sind - gegenseitig ergänzen. Weniger überzeugen konnten mich dafür die Figuren einzeln an sich, besonders Lena. Sie erschien mir, besonders am Anfang, sehr blass und es fehlte mir persönlich an ihr an Leben, Einzigartigkeit, irgendetwas, was sie auszeichnet bzw. womit man sich auch zu ihr in Bezug setzen kann. Zudem fand ich ihre Handlungen, besonders als sie das Zeitreisen entdeckte, teilweise etwas ichbezogen und nicht nachzuvollziehen.

Die Handlung an sich ist faszinierend, die Idee von der unsichtbaren Stadt und deren Arbeitern finde ich originell und etwas neues, sodass es sich unter den Zeitreisen-Geschichten hervorhebt.

Der Schreibstil an sich ist auch sehr angenehm, besonders die Beschreibungen zu Beginn wirken sehr authentisch, leicht und flüssig. Als Lena die Entdeckung mit der geheimnisvollen Uhr machte, kam die Geschichte meiner Ansicht nach, ab und zu etwas ins stocken, was mir das Lesen etwas erschwerte. Trotzdem nimmt sie dann immer mehr Fahrt auf, besonders als Lena beginnt, in die Vergangenheit eingreifen zu wollen und damit ein Chaos anrichtet.


Fazit:
Insgesamt ist die Handlung eine gute Mischung verschiedener Themen, die dem Alter entsprechend von Bedeutung sind und mich überzeugen. Etwas Schwierigkeiten hatte ich, mit den Figuren warm zu werden und im weiteren Verlauf auch teilweise mit der Handlung. Trotzdem möchte ich unbedingt wissen, wie es weiter geht, doch leider erscheint Band 2 erst im August ;)

Nichtsdestotrotz ist das Buch eine gute Unterhaltung, welches ich gerne für Leser ab etwa 12 Jahren empfehle.

Veröffentlicht am 03.06.2020

Ein starkes und wichtiges Buch!

Schamlos
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Inhalt:
Die drei Autorinnen und Bloggerinnen Nancy Herz, Sofia Nesrine Srour und Amina Bile sind Muslimas und Feministinnen, die in Norwegen leben. In den Medien haben sie eine Bewegung als "Die schamlosen ...

Inhalt:
Die drei Autorinnen und Bloggerinnen Nancy Herz, Sofia Nesrine Srour und Amina Bile sind Muslimas und Feministinnen, die in Norwegen leben. In den Medien haben sie eine Bewegung als "Die schamlosen Mädchen" begonnen und sich besonders dem Thema Negative Sozialkontrolle angenommen.
In ihrem Buch "Schamlos" erzählen sie auf vielfältige Weise, unterstützt mit zahlreichen Bildern und Illustrationen, wie es sich anfühlt, ständig den Erwartungen ihrer Familie, ihrer kulturellen Identität, Bekannten, Freunden und ihrem Selbstverständnis als Jugendliche in einem westlichen Land zu leben, hin- und hergerissen zu sein.
Dieses Buch ist nicht nur eine Sammlung sehr persönlicher, schonungslos offener und ehrlicher Geschichten, sondern enthält themenspezifische Diskussionen der Autorinnen sowie ausdrucksstarke Grafiken und Illustrationen, die den Blick für das öffnen, was sonst hinter verschlossenen Türen bleibt.

Meine Meinung:
Dieses Werk ist ein sehr starkes und wichtiges Buch, ein Plädoyer für eine multikulturelle Gesellschaft!

Schon die künstlerisch ausdrucksstarke Aufmachung spricht Bände und verdeutlicht klar den Standpunkt der jungen Autorinnen: sie wollen sich nicht länger von negativer Sozialkontrolle beeinflussen lassen. Doch das wird erst deutlich, nachdem man die ersten Seiten gelesen hat. So ist es möglich, sogar ziemlich wahrscheinlich, dass das Cover und der Titel anfangs missverstanden werden.

Ziemlich eindrucksvoll beginnt das Buch mit einer Widmung an all diejenigen, "die nicht frei sein dürfen", aber natürlich richtet sich das Buch auch an alle anderen Personen.

Die Aufmachung des Buches gefällt mir sehr gut, es besteht aus einer abwechslungsreichen Mischung an bewegenden, anonymen Erlebnissen, tiefgründige Diskussionen zwischen den Autorinnen, jede Menge Grafiken und Illustrationen sowie Gestaltungselemente, die die thematisierten Aspekte unterstützen. So wirkt das Buch nicht wie ein einseitiger und langweiliger Ratgeber, sondern regt den Leser dazu an, sich aktiv mit den Themen auseinander zu setzen.

Besonders auf den ersten Seiten beschreiben die Autorinnen, wie sie auf den Namen ihrer Bewegung und ihres Buches kommen. Sie wollen andere Mädchen und Jungen dazu ermutigen, den Begriff "schamlos zu sein" umzuwerten, im Sinne von, dass sie sich nicht mehr für angebliche "Verbote" schämen sollen.
Ich bewundere den Mut und die Offenheit der jungen Frauen, sich für ihre Rechte einzusetzen und teilweise gegen eine Kultur, mit der sie lange Zeit ein enges Verhältnis hatten bzw. auch noch haben, aufzulehnen.

Ihre bewegende und offene Haltung zieht sich durch das gesamte Buch hinweg, in dem u.a. die Themen Bekleidung, Verhalten, Partnerschaft etc. angesprochen und diskutiert werden. Das Schöne ist, dass die drei Autorinnen nicht zwangsläufig immer der gleichen Ansicht sind, denn das verdeutlicht die vielfältige Realität. Nur in einem sind sie sich garantiert immer einig, nämlich das Recht zu haben, so zu leben, wie sie es für richtig halten und nicht so, wie andere denken, dass es für sie richtig sei.

Teilweise hätte ich mir an einigen Stellen doch noch etwas mehr Inhalt gewünscht, gerade da die Kultur der Muslimas und der Atheisten sehr weit auseinander geht. Aber man darf nicht vergessen, dass es sich hierbei um ein sehr persönliches Buch handelt und die Autorinnen über ihre eigenen Erfahrungen und Erlebnisse sowie Gedanken und Gefühle sprechen - und das ist schon mehr, als man eigentlich verlangen kann.

Ich schätze diese Offenheit und ihre Kraft und Stärke, mit der sie sich für andere Menschen einsetzen, ihnen die Augen öffnen und zu einem besseren, selbstbestimmteren Leben verhelfen wollen.


Fazit:
Schamlos ist meiner Meinung nach, eines der wichtigsten Bücher - Erfahrungsbericht, Aufklärer und Ratgeber in einem - unserer heutigen Zeit, von dem ich mir wünschen würde, dass es möglichst viele Menschen erreicht.

Die Altersempfehlung finde ich hier etwas schwierig zu setzen. Hier würde ich eher auf die Reife achten, denke aber, dass es für Kinder ab etwa 12 Jahren geeignet ist.

Veröffentlicht am 03.06.2020

Tolles, authentisches Jugendbuch!

Du bringst mein Leben so schön durcheinander
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Inhalt:
Als Ava und Gideon sich bei ihrem Nebenjob in einem Imbiss kennen lernen, vermutet keiner von ihnen, dass diese Begegnung alles verändern wird. Die draufgängerische und selbstbewusste Ava und der ...

Inhalt:
Als Ava und Gideon sich bei ihrem Nebenjob in einem Imbiss kennen lernen, vermutet keiner von ihnen, dass diese Begegnung alles verändern wird. Die draufgängerische und selbstbewusste Ava und der zurückhaltende, poetische Gideon könnten nicht unterschiedlich sein. Einzig, dass die beiden einen harten Schicksalsschlag erlitten haben, ist ihnen gemein.
Übers Briefe schreiben freunden sie sich die beiden langsam an. Dabei geht ihr Austausch viel tiefer, als sie es sich hätten träumen lassen. Schnell entstehen aus diesen zarten Gesprächen intensive Gefühle, die weder Ava noch Gideon gewohnt sind. Wird ihre zerbrechliche Freundschaft und sie selbst das aushalten?


Meine Meinung:
Ava hat ihre beste Freundin Kelly verloren, Gideon hat einen ähnlichen Schicksalsschlag hinter sich. Nun versuchen beide sich selbst zu finden und mit ihren Erfahrungen klar zu kommen.
In einem Imbiss lernen sich Ava und Gideon kennen und beginnen schon bald sich Briefe zu schreiben. Doch Leben drückt nicht einfach Pause, sondern geht weiter. Wird es den beiden gelingen, mit den Folgen klar zu kommen und trotzdem zueinander zu finden?

Die Handlung wird abwechselnd aus der Perspektive der beiden Protagonisten Ava und Gideon erzählt, sodass man als Leser in zwei komplett verschiedene Welten eintaucht. Nach und nach lernt man beiden näher kennen und versteht, was sie erfahren haben.

Die Gegensätzlichkeit der beiden Figuren macht die Geschichte natürlich sehr spannend, nichtsdestotrotz sind ihre Gefühle und Gedanken authentisch dargestellt, sodass man sich in jeweils ihre eigene Welt gut einfühlen kann. Auch wenn sie nach außen total verschieden sind, sieht es in ihrem Inneren doch eigentlich ähnlich aus. Damit werden gute Identifikationsmöglichkeiten geschaffen.

Schade finde ich, dass die zahlreichen Nebencharaktere etwas im Hintergrund bleiben und man tatsächlich nur das nötigste erfährt. Natürlich ist so die Geschichte auf das wesentliche Thema reduziert, aber insbesondere Kelly wird überwiegend nur als die "tote Freundin" dargestellt. Dabei ist sie doch so viel mehr, auch wenn sie nicht mehr lebt.

Toll dagegen ist die Darstellung der intensiven und wechselseitigen Gefühle - genau wie in der Realität! Man kann als Leser super verstehen, was in den beiden vorgeht, die Emotionen schwappen geradezu über.

Auch die Entwicklung der Handlung ist glaubwürdig gestaltet und spart nicht an Tiefe. Selbst wenn man sich unter dem Ende vielleicht etwas anderes vorgestellt hat, ergibt die Geschichte für mich absolut so Sinn, wie sie ist.


Fazit:
Du bringst mein Leben so schön durcheinander ist ein tiefgründiges, poetisch-angehauchtes und emotionales Buch, das ich nur empfehlen kann.

Geeignet ab etwa 13 Jahren.

Veröffentlicht am 03.06.2020

Eine abenteuerreiche Sciene Fiction Geschichte!

Avalon – Deep in Space
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Inhalt:
Jeth Seagraves Eltern sind tot. Alles, was noch von ihnen geblieben ist, ist ihr Raumschiff Avalon. Doch um dieses seinem Boss, einem einflussreichen Großkriminellen, abkaufen zu können, muss er ...

Inhalt:
Jeth Seagraves Eltern sind tot. Alles, was noch von ihnen geblieben ist, ist ihr Raumschiff Avalon. Doch um dieses seinem Boss, einem einflussreichen Großkriminellen, abkaufen zu können, muss er noch einige kriminelle Aufträge erledigen.
Aber dann erhält Jeth ein unschlagbares Angebot, das er unmöglich abschlagen kann: Er soll seinen Boss auf eine falsche Fährte locken - im Gegenzug würde er nicht nur die Avalon, sondern auch Informationen über den Tod seiner Eltern erhalten. Doch leider entwickelt sich die Mission ganz anders, als erwartet...


Meine Meinung:
Eine gelungene Science Fiction Geschichte, die vor allem durch ihre originelle Idee und Umsetzung überzeugt.

Der 17-jährige Jethro Seagrave, von allen nur Jeth genannt, ist die Hauptperson, aus dessen Sichtweise die Handlung auch erzählt wird. Er ist Meisterdieb und sogar Anführer einer Space Crew, der jedoch nur ein Ziel verfolgt: genug Geld ranzuschaffen, um das Raumschiff seiner toten Eltern von seinem kriminellen Boss zurückzukaufen.

Jeth ist ein sympathischer und sehr zwiespaltiger Protagonist, dessen Konflikt glaubwürdig dargestellt ist. Denn eigentlich arbeitet er nur sehr widerwillig für den Gangsterboss, sowie der Großteil seines Teams, allerdings sieht er darin die einzige Möglichkeit, genug Geld zu verdienen.

Auch die anderen Figuren sind interessante Charaktere, die sich gegenseitig ergänzen und somit ein eingespieltes Team ergeben.
Besonders interessant wird es, als Jeth auf seiner gefährlichen Mission auf die kluge Sierra und die scheinbar nicht ganz menschliche Cora trifft.

Wie vielleicht schon vorherzusehen, kommt es hier zu der Entwicklung einer Romanze, die allerdings erstaunlich knapp gehalten wird. Hier hätte ich mir vielleicht doch das ein oder andere Mal mehr Tiefe und Gefühle gewünscht.

Doch damit wird nur umso deutlicher, dass der Fokus nicht auf der Liebesgeschichte, sondern einer gefährlichen und abenteuerreichen Mission und spannenden Aufträgen liegt. Durch immer wieder neue und unerwartete Überraschungen wird während der gesamten Handlung ein Spannungsbogen aufgebaut und bis zum Schluss gehalten.

Besonders fasziniert bin ich von der originellen Idee und des Settings - die Menschen leben schon länger nicht mehr auf der Erde, sondern haben sich auf vielen Planeten angesiedelt. Allgemein hat mich das ganze Weltallthema in den Bann gezogen, solche Jugendbücher habe ich in der Form bisher noch nicht gelesen.


Fazit:
Avalon - Deep in Space ist eine abenteuerreiche und unterhaltsame Science Fiction Jugend Geschichte, die an Einzigartigkeit und Spannung nicht zu übertreffen ist!

Empfehlenswert für Jung und Alt ab etwa 10 Jahren.

Veröffentlicht am 03.06.2020

Sorgt für spannende Lesestunden

Wild Horse Valley
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Inhalt:
Abby ist alles andere als begeistert, als sie erfährt, dass ihre Mutter einen neuen Freund - ein waschechter Lord - hat und sie ihre Ferien auf seinem Schloss verbringen wird. Dort fühlt sie sich ...

Inhalt:
Abby ist alles andere als begeistert, als sie erfährt, dass ihre Mutter einen neuen Freund - ein waschechter Lord - hat und sie ihre Ferien auf seinem Schloss verbringen wird. Dort fühlt sie sich gar nicht wohl, aber immerhin kann Abby dort reiten, denn zu dem Anwesen gehört ein bekanntes Gestüt. Als sie kurz darauf ein verletztes Pony findet und einige Pferde des Gestüts erkranken, wird Abby verdächtigt etwas damit zu tun zu haben. Ausgerechnet Greyson, der unnahbare Sohn des Lords, setzt sich für sie ein. Doch dafür soll Abby ihm helfen, ein düsteres Verbrechen aufzuklären...


Meine Meinung:
Das recht dunkel gehaltene Cover wirkt mit der Großaufnahme des Mädchens auf einem Pferd und des gold-glänzenden Titels sehr düster und geheimnisvoll. Es spiegelt die teilweise mystische Stimmung auf jeden Fall gut wieder und ergibt mit dem Klappentext, eine gelungene Einheit.

Abby, die in der Stadt aufgewachsen ist, und eigentlich gar keine Lust auf Ferien auf einem Schloss in einem ländlichen Gebiet hat, reist nur ihrer Mutter zuliebe mit. Wie erwartet, fühlt sie sich dort überhaupt nicht wohl, allein der Pferdestall hat es ihr angetan.
Als sie eines Tages mit einem verletzten Pony aus dem Wald auf das Anwesen zurückkehrt und kurz darauf einige Pferde erkranken, wird Abby beschuldigt. Nur Greyson, der bisher distanzierte Sohn des Lords, nimmt sie in Schutz. Doch dafür verlangt er auch eine Gegenleistung: Abby soll ihm helfen, den rätselhaften Tod seiner Mutter aufzuklären.

Abby war mir als Protagonistin von Anfang an sympathisch. Sie wirkt sehr selbstsicher und stark, trotzdem steckt in ihr ein weicher Kern, der sie mir hat umso authentischer wirken lassen. Dadurch dass die Handlung aus ihrer Perspektive erzählt wird, kann man sich gut in sie hineinversetzen und ihr Abenteuer hautnah miterleben.

Auch die anderen Figuren sind sehr glaubhaft gestaltet. Insbesondere von Ambrose, dem Lord, hat man zu Beginn vielleicht eine etwas klischeehafte Vorstellung, doch er entpuppt sich ganz anders als erwartet. Greyson ist anfangs sehr distanziert und scheint fast etwas unnatürlich zu sein, doch als er endlich auftaut, entdeckt man auch in ihm einen interessanten Charakter.

Die Grundidee des Buches gefällt mir sehr gut, besonders toll finde ich, dass das große Thema Pferde mit weiteren, zahlreichen Themen - wie zum Beispiel Freundschaft, Liebe, Familie und Geheimnisse - verknüpft worden ist, die die Geschichte abwechslungsreich machen. Besonders der mysteriöse Tod von Greysons Mutter birgt viele Überraschungen, die die Handlung spannend gestalten.

Auch der flüssige und lockere Schreibstil, passend zu Abby, konnte mich überzeugen und schnell an die Seiten fesseln. Mit bildhaften Beschreibungen stellt die Autorin die Situation jeweils übersichtlich und nicht zu detailliert dar - genau richtig, um sich auf die Handlung konzentrieren zu können.


Fazit:
Wild Horse Valley ist ein gelungenes und abenteuerreiches Jugendbuch, das viele Facetten aufweist und spannende Lesestunden verspricht. Mich konnte dieses Buch einfach nur überzeugen und ich kann es wirklich nur empfehlen, selbst denjenigen, die mit Pferden vielleicht nicht so viel am Hut haben.

Geeignet ab etwa 12 Jahren.