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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 01.03.2018

Dauerhafte Spannung

Fanatisch
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Inhalt:
„Fanatisch“ von Patricia Schröder handelt von Nara, welche eines Tages Drohbriefe erhält. Doch nachdem sie ihren Hund tot vor ihrer Haustür findet, realisiert sie, wie ernst die Lage tatsächlich ...

Inhalt:
„Fanatisch“ von Patricia Schröder handelt von Nara, welche eines Tages Drohbriefe erhält. Doch nachdem sie ihren Hund tot vor ihrer Haustür findet, realisiert sie, wie ernst die Lage tatsächlich ist. So beschließt sie alles zu tun, was ihr befohlen wird. Doch dies wird ihr zum Verhängnis und sie findet sich kurz darauf in einem kleinen, dunklen Raum wieder. Allein, mit gefesselten Händen und halb nackt.

Cover:
Wenn man das Cover direkt vor Augen hat, dann sieht es noch besser aus, als auf dem Foto. Das Motiv selbst ist lila und auf ein silbern glänzendes Papier gedruckt und schimmert, wenn man es bewegt.
Das Kreuz, welches auf dem Cover das T darstellt, wird auch im Innenteil wieder aufgegriffen, wodurch die gesamte Aufmachung sehr schön abgerundet ist.

Meine Meinung:
Patricia Schröder greift in ihrem Thriller eine sehr spannende und gleichzeitig auch sehr aktuelle Thematik auf, die von ihr jedoch aus einem ganz neuen Blickwinkel aufgegriffen wird.
Der Anfang war etwas holprig und es dauerte etwas bis ich in der Geschichte drin war, aber ab einem bestimmten Punkt wird es dann sehr spannend und man wird mitgerissen von der Story.
Die Entscheidungen, die Nara trifft, sind sehr gut nachvollziehbar und ihre Angst und Verzweiflung ist deutlich spürbar. Man beginnt selbst zu überlegen, wie man in einer solchen Situationen handeln würde, jedoch ist es wirklich zu schrecklich, was den Mädchen angetan wird um dies wirklich zu begreifen.
Für ein Jugendbuch ist dieses Buch aber auch sehr aufwühlend und belastend, deshalb eher für etwas ältere Jugendliche geeignet.
Nur die dauerhafte Frage von Nara an sich selbst, ob sie ihren besten Freund Jamie liebt oder nicht, wird irgendwann lästig.
Die Zwischenkapitel aus der Sicht von „Du“ und „Er“ sind dafür besonders spannend.
Patricia Schröder hat sich als Autorin nicht umsonst einen Namen gemacht. Sie hat einen Thriller verfasst, der eine dauerhaft anhaltende Spannung bietet, die bis zum Schluss nicht abebbt.
Das Ende und die Auflösung des Ganzen hat mich geschockt und fassungslos zurück gelassen. Damit hat die Autorin wohl ihr Ziel erreicht.

Fazit:
Ein packender Thriller, dessen Spannung bis zum Schluss nicht abebbt und der eine interessante Thematik aufgreift. „Fanatisch“ erhält von mir 4,5 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 06.02.2018

Selbstfindung

Frag mich, wie es für mich war
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Inhalt:
"Frag mich, wie es für mich war" von Christine Heppermann handelt von Addie, die sich nach einer ungewollten Schwangerschaft für eine Abtreibung entscheidet. Dabei wird sie von ihrem liebevollen ...

Inhalt:
"Frag mich, wie es für mich war" von Christine Heppermann handelt von Addie, die sich nach einer ungewollten Schwangerschaft für eine Abtreibung entscheidet. Dabei wird sie von ihrem liebevollen Freund und ihren Eltern unterstützt, allerdings fühlt sie sich erdrückt von dieser Fürsorge. Niemand scheint zu verstehen, dass sie nun eine andere, erwachsenere Addie ist und, dass nicht nur sie sich ändert, sondern mit ihr auch Beziehungen, Freundschaften und Interessen.

Cover:
Das Cover hat etwas Besonderes an sich und anfangs war ich vom Cover verwirrt und konnte es nicht einordnen, aber rückblickend scheint es doch gut zum Inhalt zu passen, denn das Leben ist manchmal ein Sprung ins kalte Wasser, man muss sich nur entscheiden wieder aufzutauchen und weiterzuschwimmen und darf nicht Unterwasser bleiben und alles um sich herum abschotten. Und manchmal kann ein Treffen am See alles verändern.

Meine Meinung:
Christine Heppermann spricht eine ernste Thematik an, welche ein großes Konfliktpotenzial mitbringt. Auch im Buch merkt man dies, da Addie auf eine katholische Schule geht, kommt oft die Frage auf, ob Abtreibung Mord ist und sie eine große Sünde begangen hat. Doch Addie hinterfragt die Bibelgeschichte und ihre Ansichten kritisch und interpretiert diese für sich neu. Manchmal mit Humor und dann wieder ernst und tiefgründig.
Allerdings übertreibt die Autorin es nicht mit diesen Themen und bringt auch andere mit ein, welche man anfangs so nicht erwartet, aber die verständlicherweise aus Addies Findungsprozess resultieren.
Der Satz des Buches ist sehr besonders, da es sich um kurze Texte handelt, die in Gedichtform aus Addies Sicht verfasst sind und ihr als Tagebuch dienen. Und trotz der wenigen Zeilen, liest man ihre Veränderungen zwischen den Zeilen heraus und kann sich alle Charaktere sehr gut vorstellen und sich ein gutes Bild von Addie verschaffen.
Da das Buch den Eindruck erwecken soll aus der Sicht unserer Protagonistin verfasst zu sein, benutzt die Autorin eine leichte Jugendsprache, wodurch es authentisch, aber nicht plump wirkt.
Das Ende lässt dann einiges an Interpretationsspielraum offen, jedoch kann man erahnen, in welche Richtung Addies Leben verlaufen wird.
Manchmal ging es aber etwas zu schnell voran und es wäre von Vorteil gewesen der Geschichte noch mehr Seiten zu geben, auf denen man noch tiefer in die Geschichte eintauchen kann.

Fazit:
Mit "Frag mich, wie es für mich war" schafft Christine Heppermann ein kurzes Lesevergnügen mit ernster Thematik und einem Wandlungsprozess unserer Protagonistin. Heppermann wird dabei aber nicht zu dramatisch, sondern macht nachdenklich, wie man selbst entscheiden würde und was diese Entscheidung bei einem auslösen könnte.
Dieses Buch erhält von mir 4 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 15.01.2018

sympathische Heldin, toller Humor

Wonder Woman – Kriegerin der Amazonen
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Inhalt:
"Wonder Woman - Kriegerin der Amazonen" von Leigh Bardugo handelt von Diana, eine Amazone von der Insel Themyscira. Als sie am Horizont ein untergehendes Schiff entdeckt und ein Mädchen aus den ...

Inhalt:
"Wonder Woman - Kriegerin der Amazonen" von Leigh Bardugo handelt von Diana, eine Amazone von der Insel Themyscira. Als sie am Horizont ein untergehendes Schiff entdeckt und ein Mädchen aus den Fluten rettet, bringt sie damit das Unglück über ihre Insel und riskiert verbannt zu werden. Vom Orakel erfährt sie, dass es ihre Bestimmung ist Alia zu begleiten und zu helfen, bevor ihre Heimat zerstört und auf der Welt Krieg ausbrechen wird.

Cover und Aufmachung:
Ich bin sehr froh, dass das englische Cover überwiegend übernommen wurde, da es sehr cool und düster aussieht und die gesamte Reihe somit ein stimmiges Bild im Regal ergibt, da auch die Folgebände auf diesen ersten Band abgestimmt sind.

Meine Meinung:
Mit Diana hat die Autorin nicht nur eine starke, sondern auch kluge und liebenswürdige Heldin und Protagonistin geschaffen. Aber auch Alia und ihre Freunde schließt man sofort ins Herz. Vor allem der Humor, den jeder der Figuren besitzt, ist toll und hat mich sehr oft zum schmunzeln gebracht. Somit gibt es einige lustige Szenen, die mir wohl noch lang im Kopf bleiben werden.
Die Spannung kam auch nicht zu kurz, da immer wieder actionreiche Szenen eingebaut sind, indem Diana ihr Können unter Beweis stellen muss und feststellt wie stark sie wirklich ist. Das gesamte Buch über fiebert man mit Diana und Alia mit und wünscht ihnen, dass sie ihre Mission erfüllen können. Aber besonders der Anfang mit der Begegnung der Beiden und der Beschreibung von Dianas Heimat gefällt mir.
Mit der griechischen Mythologie, die eine große Rolle spielt, kenne ich mich leider nicht so gut aus, aber die Autorin erklärt es sehr gut, sodass man das Geschehen einfach nachvollziehen kann.
Das Ende konnte man überhaupt nicht vorher sehen und anfangs war ich sehr schockiert, weil ich es ganz anderes erwartet habe. Die Autorin hat sich alles wirklich gut überlegt und viele Dinge fallen erst rückblickend auf.
Gänzlich überzeugt bin ich allerdings nicht, denn auch wenn ständig etwas neues passiert, hatte ich teilweise das Gefühl, vor allem gegen Ende, dass ich nur schleppend voran komme, auch wenn ich nicht sicher ausmachen kann woran das lag. Vielleicht, weil ich ein komplett anderes Ende erwartet hatte.
Im Großen und Ganzen war es aber ein gutes, unterhaltsames Buch

Fazit:
Leigh Bardugo hat eine unterhaltsame Geschichte mit viel Humor und einer tollen Heldin geschaffen, wofür ich 4 von 5 Sterne vergebe.

Veröffentlicht am 04.12.2017

Gedankenspiralen

Schlaft gut, ihr fiesen Gedanken
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Inhalt:
"Schlaft gut ihr fiesen Gedanken" von John Green erzählt die Geschichte von Aza Holmes, die geplagt wird von der Angst vor Bakterien und sich immer öfter in ihren Gedankenspiralen verliert. Als ...

Inhalt:
"Schlaft gut ihr fiesen Gedanken" von John Green erzählt die Geschichte von Aza Holmes, die geplagt wird von der Angst vor Bakterien und sich immer öfter in ihren Gedankenspiralen verliert. Als der Milliardär Russell Pickett in ihrer Heimatstadt Indianapolis gesucht wird, trifft sie auf ihren alten Freund Davis. Immer wieder steht sie vor schweren Entscheidungen, kämpft mit sich selbst und entwickelt unerwartete Gefühle.

Cover und Ausstattung:
Ein hübsch aufgemachtes Buch mit farbigen Buchschnitt und einem Schutzumschlag zum wenden. Die Farben von Cover und Schutzumschlag sind eine gewagte Kombination, die aus dem Buch einen wunderschönen Hingucker machen.
Das Cover bezieht sich auf Azas Gedankenspirale und auch die Schildkröten spielen gegen Ende des Buches eine Rolle. Diese Sonder Edition kann sich sehen lassen und ist ein kleiner Schatz im Bücherregal.

Meine Meinung:
Ein toller neuer John Green Roman, welcher von einer Protagonistin getragen wird, die im ersten Moment anstrengend und neurotisch wirkt, die man aber unglaublich schnell ins Herz schließt. Und trotz ihrer psychischen Krankheit entpuppt sie sich als eine starke und kluge junge Frau.
Auch wenn ich bisher nie restlos begeistert von John Greens Werken war, überzeugt er doch immer mit sprachlicher Qualität und vielen philosophischen Ansätzen. Er wählt viele Metaphern und Zitate, welche die Thematik fantastisch unterstützen. Man hat nicht das Gefühl ein plumpes Jugendbuch zu lesen, sondern in eine Geschichte einzutauchen mit einer ernsten Thematik, die ans Herz geht. Es scheint, als würde der Autor mit diesem Buch auch eine bisher unbekannte Seite von sich selbst offenbaren.
Azas Krankheit wird nicht beschönigt und sie trifft auch keine Wunderheilung, so wie in den meisten Jugendbüchern, nicht aber bei John Green. Er macht dem Leser verständlich, dass sie immer kämpfen muss und es machmal gute, aber leider auch schlechte Tage geben wird und macht Azas Geschichte damit auch so glaubhaft.
Dieses Buch beschäftigt sich allerdings nicht nur mit Azas Geschichte, sondern auch mit dem Leben ihrer Freunde um sie herum, womit John Green viele verschiedene Komponenten mit einbringt. Er legt die verschiedensten Ängste, Sorgen und Gefühle der Jugendlichen offen, wozu Armut, Verlust, aber auch Liebe und Freundschaft zählen.
Teilweise kann ich mich auch mit Aza identifizieren, da ich mir auch selbst in vielen Momenten viel zu viele sinnlose Gedanken mache. Daher haben mich Azas Zustand und ihre unendlich schlimmeren Gedankenspiralen, sehr berührt, denn für sie scheint es oft, als gebe es kein entkommen.
Das Ende kam dann doch sehr plötzlich, denn eigentlich wollte ich Aza und ihrer Freunde noch gar nicht gehen lassen.

Fazit:
Eine starke Geschichte mit mir bisher unbekannter Thematik und viel sprachlicher Qualität. Nicht das typische plumpe Jugendbuch.
Erhält von mir 4,5 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 03.10.2017

Zäher Mittelteil, überraschendes Ende

Nalia, Tochter der Elemente - Der Jadedolch
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Inhalt:
"Nalia, Tochter der Elemente - Der Jadedolch" von Heather Demetrios erzählt die Geschichte von Nalia, die als Dschinn an ihren Meister Malek gebunden ist und in seinem Auftrag die Wünsche seiner ...

Inhalt:
"Nalia, Tochter der Elemente - Der Jadedolch" von Heather Demetrios erzählt die Geschichte von Nalia, die als Dschinn an ihren Meister Malek gebunden ist und in seinem Auftrag die Wünsche seiner Kunden erfüllt. Doch Nalia möchte den Fesseln und Launen ihres Meisters entfliehen, der sie so oft in ihre Flasche verbannt. Doch auf Nalia lastet noch ein viel größerer Schmerz, denn ihr Bruder wird in ihrer einstigen Heimat Ardjinna gefangen gefalten. Als sie dann auf Raif, den Anführer der Rebellen trifft, scheint die Flucht zum greifen nah.

Cover und Aufmachung:
Das Cover ist natürlich ein Hingucker und man verspürt bereits auf den ersten Blick ein orientalisches Feeling. Außerdem ist die Farbe violett, in der das Cover gehalten wurde, die Farbe von Nalias Kaste, den Ghan Aisouri.

Meine Meinung:
Eine Dschinn-Geschichte wie diese, liest man nicht alle Tage und damit hat dieses Buch Abwechslung ins Bücherregal gebracht. Sofort bei Beginn des Buches wird man an die Geschichten aus 1001 Nacht erinnert. Die Sprache der Dschinn, die sich die Autorin überlegt hat, scheint arabisch angehaucht und unterstützt dieses Feeling dadurch sehr gut.
Anfangs hatte ich Probleme in den Schreibstil rein zu kommen, aufgrund der Erzählperspektive. Da aber öfters aus unterschiedlichen Sichten geschrieben wird, ist die Wahl des personellen Erzählers nachvollziehbar.
Mit Wörtern umgehen, kann Heather Demetrios dafür sehr schön, was vor allem das Worldbuilding bereichert. Sie beschreibt alles sehr ausführlich, wodurch man sich gut die Landschaften in Ardjinna vorstellen und den Aufbau des Systems verstehen kann. Allerdings wirkt dadurch die Geschichte wie eine ausführliche Vorgeschichte für die eigentliche Handlung eines zweiten Teils, der sicher nicht lange auf sich warten lässt. Lange Zeit dreht sich die Handlung scheinbar im Kreis und der Mittelteil zeiht sich. Das Ende dagegen hat einiges rausgerissen, denn hier ist viel passiert, was ich so nicht erwartet hättet.
Die Liebesgeschichte, die im Buch immer mehr in den Vordergrund tritt, ging mir allerdings zu schnell und wirkt dadurch aufgesetzt.
Die Thematik, dass Menschen verkauft werden und wie Sklaven gehalten werden, spricht die Autorin in diesem Buch ebenfalls an. Und man liest im gesamten Buch über zwischen den Zeilen, wie wichtig es ihr ist dagegen vorzugehen. Im Buch wird dieser Handel als "Dunkle Karawane" bezeichnet, gegen welche Nalia vorgehen möchte. Ich finde es gut, dass auch ein solch ernstes Thema angesprochen wird.
Am besten an der Geschichte hat mir vor allem die Protagonistin Nalia gefallen, den sie ist eine starke junge Frau, die für ihre Freiheit und ihre Vorhaben kämpft und meistens konnte ich ihre Beweggründe und Handlung sehr gut nachvollziehen. Anfangs scheint sie naiv, aber nachdem man erfährt welche Last auf ihren Schultern liegt und was sie bereits mit ihren jungen Jahren erlebt hat, schließt man sie ins Herz.

Fazit: Wie eine ausführliche Vorgeschichte für einen vielversprechenderen zweiten Band, mit einem überraschenden Ende und einer sympathischen Protagonistin, erhält von mir 3 Sterne.