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Langeweile

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Veröffentlicht am 30.08.2020

Die Fragen des Lebens

Pax
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Inhalt übernommen:

Pax wächst in einer Kleinstadt auf. An seine Eltern und den großen Bruder hat er keine Erinnerungen, sie sind von einer Afrikareise nicht zurückgekehrt. Tante Beatrix, seltsam altjüngferlich ...

Inhalt übernommen:

Pax wächst in einer Kleinstadt auf. An seine Eltern und den großen Bruder hat er keine Erinnerungen, sie sind von einer Afrikareise nicht zurückgekehrt. Tante Beatrix, seltsam altjüngferlich und einigermaßen verklemmt, arbeitet als Verkäuferin im örtlichen Kaufmarkt und zieht Pax groß, so gut sie eben kann.
Dessen Kindheit und Jugend verlaufen zunächst ganz gewöhnlich provinziell. Sie ernährt und erzieht ihn, er sorgt dafür, dass er ihr keine Sorgen macht, und deckt sie zu, wenn sie vor dem Fernseher einschläft. Manchmal träumt er von einer echten Familie, er hat einen Kanarienvogel, eine beste Freundin Leni und außerdem, das wird ihm allmählich klar, etwas, wovon die anderen lieber nichts wissen sollten.
Pax lernt früh, sich zu schämen, für alles und nichts, sich zu verstellen, um es anderen recht zu machen. Er will weg, kann aber Tante Beatrix nicht alleinlassen.
Eva Roman erzählt sensibel und in fast greifbaren Bildern mit sehr genauem Blick fürs Detail. Ihr Roman handelt in vielen Facetten von Sorge und Fürsorge, von Generationenverantwortung und sozialer Normierung.

Meine Meinung:

Die Frage nach dem Verbleib seiner Eltern und seines Bruders beschäftigt Pax immerzu ,von seiner Tante erhält er darauf nur unzureichende Antworten. Sie bemüht sich sehr um ihn ,gibt ihm ein behütetes Zuhause.
Über die vielen Themen die ihn beschäftigen, kann er jedoch mit ihr nicht sprechen. Er findet auch kaum Freunde und wird in der Gruppe ausgegrenzt. Lediglich seine Freundin Leni hält zu ihm und hat ein offenes Ohr für all seine Probleme.
Obwohl ich die Protagonisten mochte und mich die Themen, welche angeschnitten wurden (Mobbing, Homosexualität, Identitätsfindung) sehr interessierten, fand ich keinen wirklichen Zugang zu der Geschichte. Ich denke, es lag an dem etwas distanzierten Schreibstil,der es mir nicht ermöglichte ,in die Geschichte einzutauchen.

Veröffentlicht am 06.08.2020

Eine Insel im Wandel der Zeit

Ozelot und Friesennerz
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Inhalt übernommen:

Sonne, Freiheit, Champagner: In den Siebzigerjahren lassen Stars, Politiker und Industriegrößen des Wirtschaftswunderlands, aber auch viele andere Inselurlauber, den Alltag am Strand ...

Inhalt übernommen:

Sonne, Freiheit, Champagner: In den Siebzigerjahren lassen Stars, Politiker und Industriegrößen des Wirtschaftswunderlands, aber auch viele andere Inselurlauber, den Alltag am Strand hinter sich — und findige Sylter Unternehmer legen den Grundstein zu sagenhaftem Reichtum.

Für Susanne Matthiessen ist das Sylt ihrer Kindheit ein faszinierender, aber auch gefährlicher Abenteuerspielplatz, bevölkert von außergewöhnlichen Menschen, in vielem typisch für diese Zeit. Von all diesen Begegnungen, aber auch dem schmerzhaften Verlust der Heimat erzählt die Autorin mit großer Leichtigkeit, scharfem Blick und Humor.

Ein faszinierender Blick hinter die Kulissen von Deutschlands beliebtester Ferieninsel: Sylt.

Die Bundesrepublik gespiegelt auf einer kleinen Insel.

Meine Meinung:

Die Autorin hat ein Bild der beliebten Ferieninsel gezeichnet und gibt einen guten Einblick in deren Entwicklung. Man merkt der Geschichte ihre Verbundenheit zu ihrer Heimat sehr gut an. Ich kenne Sylt von einem Urlaub und hatte an einigen Stellen Wiedererkennungswerte.
Der Schreibstil hat mir nicht ganz so gut gefallen, es fehlte ein bisschen Spannung. Die Geschichte plätscherte über weite Teile nur so dahin.
Ich hatte mir deutlich mehr versprochen.

Veröffentlicht am 30.07.2020

Das Buch blieb hinter meinen Erwartungen zurück

Fly, Baby, fly!
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Inhalt übernommen:

Als die einunddreißigjährige Lea nach einem schweren Autounfall im Krankenhaus zu sich kommt, findet sie sich in einem wahrgewordenen Albtraum wieder. Ihre Erinnerungen an die letzten ...

Inhalt übernommen:

Als die einunddreißigjährige Lea nach einem schweren Autounfall im Krankenhaus zu sich kommt, findet sie sich in einem wahrgewordenen Albtraum wieder. Ihre Erinnerungen an die letzten dreizehn Jahre sind verschwunden.

Bei der Suche nach ihrer eigenen Identität erfährt sie, dass sie ihre Jugendliebe Christopher geheiratet und mit ihm eine Tochter hat. Doch Christopher stößt sie von sich und drängt auf Scheidung. Es stellt sich heraus, dass sie ihn und ihre Tochter vor Jahren verlassen und ihrer Heimatstadt Wien den Rücken gekehrt hat. Von Schuldgefühlen und Reue gepeinigt ist Lea fest entschlossen, die Liebe ihres Lebens zurückzugewinnen.

Anna hingegen ist endlich mit ihrem Traummann zusammen. Alles, was zu ihrem vollkommenen Glück noch fehlt, ist ein gemeinsames Kind. Das Leben ihrer Träume scheint zum Greifen nah. Doch all das verändert sich schlagartig, als Lea, Christophers verschollene und bildschöne Ehefrau, unvermutet wieder auftaucht.

Meine Meinung:

Mich hat das Thema des Romans sehr interessiert und ich habe das Buch anfangs mit ziemlicher Begeisterung gelesen.
Der Schreibstil war flüssig, jedoch wurde es für meinen Geschmack immer realitätsferner. Es gab viele Dialoge,die sich in ähnlicher Weise wiederholten,wodurch die Geschichte ziemlich langatmig wurden.
Es ist mir leider nicht gelungen, eine Beziehung zu den Protagonisten aufzubauen, weil ich ihr Verhalten über weite Strecken nicht nachvollziehen konnte.
Erst zum Schluss nahm die Geschichte wieder etwas Fahrt auf, dennoch konnte sie mich insgesamt gesehen nicht überzeugen.
Deshalb kann ich leider nur drei Sterne vergeben.

Veröffentlicht am 21.07.2020

In Irland kocht es nach wie vor

Alter Hund, neue Tricks
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Inhalt übernommen:

Belfast, 1992. Der ehemalige Detective Inspector Sean Duffy hat sich unlängst mit seiner Familie nach Schottland abgesetzt. In Belfast ist er nur noch tageweise. Doch als ein Landschaftsmaler ...

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Belfast, 1992. Der ehemalige Detective Inspector Sean Duffy hat sich unlängst mit seiner Familie nach Schottland abgesetzt. In Belfast ist er nur noch tageweise. Doch als ein Landschaftsmaler ermordet wird, muss Duffy ein paar Extratage dranhängen. Alles sieht nach Autodiebstahl mit tödlichem Finale aus: Jemand hatte es auf den Jaguar des Opfers abgesehen, wurde überrascht, eine Waffe ist losgegangen. Doch ein Blick auf die Werke des Malers wirft die Frage auf, wie er damit genug Geld für einen Luxuswagen hatte verdienen können. Und wieso hat er regelmäßig eine Telefonnummer in der Republik Irland angerufen? Eine Nummer, die zu IRA-Funktionären im Exil führt. Duffy lässt sich nicht mit einfachen Lösungen abspeisen und gräbt tiefer. Bis er selbst von allen Seiten unter Beschuss gerät …

Im Belfast der Neunziger ist plötzlich alles anders: Der Milchmann hat seinen Dienst quittiert, die Musik kommt von CD, und der katholische Bulle Sean Duffy ist ein Familienmensch mit Hauptwohnsitz in Schottland. Doch als er von einem dubiosen Mordfall auf den Plan gerufen wird, will Duffy unbedingt beweisen, dass ein alter Hund sehr wohl neue Tricks lernen kann.

Meine Meinung:
Ich kenne die vorhergehenden Bücher über den katholischen Bullen und war sehr gespannt auf das neueste Werk.
Es begann sehr vielversprechend,Sean und sein Partner Crabbie sind nach wie vor ein eingespieltes Team. Ich mag den Humor der Beiden ,besonders Sean mit seiner Vorliebe für Zitate, die er immer mal wieder zur Verblüffung seiner Kollegen einstreut, gefällt mir gut.
Die beiden Polizisten, die inzwischen in Teilzeit arbeiten, hatten sich einen leicht zu lösenden Fall vorgestellt. Das erwies sich jedoch als Irrtum und so geraten sie oft unter Beschuss und müssen sich ihrer Haut wehren.
Obwohl mir das Buch zu Beginn und zum Ende sehr gut gefallen hat, zog es sich in der Mitte doch ziemlich in die Länge. Hier waren mir die privaten Dinge von Sean etwas zu viel ,weil sie den Spannungsbogen unterbrachen.
Meiner Meinung nach kann dieses Buch nicht an die Vorgänger heranreichen. Ich kann deswegen leider nur drei Sterne vergeben.

Veröffentlicht am 12.07.2020

Der Untergang eines Dorfes

Ich bleibe hier
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Inhalt übernommen:

Ein idyllisches Bergdorf in Südtirol – doch die Zeiten sind hart. Von 1939 bis 1943 werden die Leute vor die Wahl gestellt: entweder nach Deutschland auszuwandern oder als Bürger zweiter ...

Inhalt übernommen:

Ein idyllisches Bergdorf in Südtirol – doch die Zeiten sind hart. Von 1939 bis 1943 werden die Leute vor die Wahl gestellt: entweder nach Deutschland auszuwandern oder als Bürger zweiter Klasse in Italien zu bleiben. Trina entscheidet sich für ihr Dorf, ihr Zuhause. Als die Faschisten ihr verbieten, als Lehrerin tätig zu sein, unterrichtet sie heimlich in Kellern und Scheunen. Und als ein Energiekonzern für einen Stausee Felder und Häuser überfluten will, leistet sie Widerstand – mit Leib und Seele.

Meine Meinung:

Im Mittelpunkt der Geschichte steht Trina, die als Lehrerin arbeitet, bis ihr das von den Faschisten untersagt wird.
Gemeinsam mit ihrem Mann nimmt sie den Kampf auf, der von Anfang an zum Scheitern verurteilt ist. Den größten Teil der Geschichte erzählt sie in Briefen an ihre Tochter, die die Familie schon früh verlassen hat und niemals zurückkehrte.
Die Geschichte eines Bergdorfes,das karge Leben ihrer Bewohner und Trinas Familiengeschichte,werden fortlaufend erzählt. Die Herrschaft Mussolinis ,der Schrecken des Hitlerregimes und die vielen Verluste ,sowohl menschlicher,als auch finanzieller Art werden relativ emotionslos beschrieben,ich fand keinen wirklichen Zugang zu den Personen,was ich sehr schade finde.

Fazit:

Eine sehr interessante, mir bis dahin zum Teil unbekannte Geschichte, welche mich emotional nicht wirklich erreicht hat.