Herzerwärmend, lustig und erinnert an „Die Munsters“
Willkommen bei den Grauses 1: Wer ist schon normal?Ottilie, eine kleine Einzelgängerin, ist begeistert, als im Nachbarhaus eine Familie mit Kindern einzieht. Findet sie dort endlich Freunde?
Schnell merkt sie aber, daß die Familie anders ist. An den Kindern ...
Ottilie, eine kleine Einzelgängerin, ist begeistert, als im Nachbarhaus eine Familie mit Kindern einzieht. Findet sie dort endlich Freunde?
Schnell merkt sie aber, daß die Familie anders ist. An den Kindern bemerkt sie es zuerst. Wolfi ist ein kleines Werwolf-Mädchen, Muh ist ein Dilldapp-Junge mit Hörnern auf dem Kopf, und die kleine Husch ist ein (meist) unsichtbares Gespenst.
Später merkt Ottilie, daß auch die Eltern anders sind: Die Mutter ist ein Flaschengeist und der Vater eine Felfe, eine Mischung aus Elfe und Fee.
Und nicht zu vergessen der Opa, ein grummeliger Waldschrat, der in die ganze Geschichte viel Würze bringt.
Trotz aller Unterschiede freundet sich Ottilie mit den Kindern an und hilft ihnen und vor allem auch den Eltern und Opa, in der Menschenwelt zu bestehen, denn sie kommen alle aus einer anderen Welt und sollen sich im Rahmen eines Experiments in der Menschenwelt bewähren.
Fallen sie irgendwie negativ auf oder finden Leute sie „komisch“, „seltsam“, „verrückt“ oder Ähnliches und äußern dies laut, gibt dies Negativpunkte. Bei zuviel Strafpunkten müssen sie die Welt wieder verlassen, und das will Ottilie natürlich verhindern.
Gleichzeitig wächst die Familie, die sich vor dem Experiment untereinander gar nicht kannten, allmählich als solche zusammen und lernt zu begreifen, was dies bedeutet.
So entstehen viele lustige und skurille Situationen, und es ist sehr interessant, wenn man mal von „außen“, also von Leuten, die nicht in unserer Gesellschaft aufgewachsen sind, einen Blick auf unser Leben bekommt. Beispiel sind die automatischen Türen im Supermarkt, die die Grauses vor große Rätsel stellen.
Obwohl ich der Zielgruppe längst entwachsen bin, hat mir das Buch wahnsinnig gut gefallen, vielleicht weil es mich so sehr an die Munsters erinnert hat, die ich liebe.
Auch meiner 83jährigen Mutter hat das Buch gefallen, sie fand zwar den Anfang nicht so gut, war dafür aber vom Ende umso mehr begeistert.
Das Buch zeigt auf höchst unterhaltsame Weise und ohne erhobenen Zeigefinger, daß es nicht schlimm ist, „anders“ zu sein, daß jeder seine Stärken und Schwächen hat, und ist ein Plädoyer für mehr Toleranz genau dafür – auch für die Schwächen der anderen.
Die Autorin hat das Buch selbst eingelesen, was ihr erstaunlich gut gelungen ist, ich hatte totale Freude daran. Vor allem den Opa hat sie einfach herrlich gelesen.
Das Hörbuch hat ja leider keine Zeichnungen, aber beim Durchblättern des Buches war ich auch von den Illustrationen begeistert, die sind sehr gelungen.
Ich kann das Buch nur wärmstens empfehlen, einmal für Kinder, die so auf amüsante Weise aufgezeigt bekommen, was Toleranz und Akzeptanz von „andersartigen“ Leuten bedeutet, und den Wert von Freundschaft zeigt, und dann auch für Erwachsene, die dazu eine wirklich schöne, phantasievolle Geschichte zu schätzen wissen.
Ich fiebere schon dem nächsten Band entgegen, den ich mir auf jeden Fall holen will, vermutlich wieder als Hörbuch, da ich die Autorin als Sprecherin einfach genial fand.